Häusliche Intensivpflege: Erfahrungen mit Patienten und Angehörigen

Anrufen darf übrigens auch nur die
Chefin."
Dies ist - nicht nur, weil es auch männliche Vorgesetzte gibt - völliger Blödsinn. Der Arbeitgeber hat das Recht, Aufgaben zu delegieren, inklusive der Schichtleitung. Geht doch im Schichtdienst gar nicht anders.
 
Aber sie kann ja in Woche 1 - 3 Tage arbeiten und dann in der nächsten Woche 4 Tage arbeiten. Dann hat sie maximal 48h in einer Woche und trotzdem 7 Tage am Stück. Wenn sie danach 7 Tage frei kriegt Stimmt die Rechnung später auch.
 
:x Zumal es sich um die durchschnittliche Wochenarbeitszeit, bezogen aufs ganze Jahr, handelt....
 
Selbst dann stimmt doch die Rechnung.

Woche 1: 12h x 7 Tage = 84h
Woche 2: 7 Tage frei = 0h

Macht 84h in 2 Wochen => 42h pro Woche im Durchschnitt

(oder stehe ich auch auf dem Schlauch?)
 
Dies ist - nicht nur, weil es auch männliche Vorgesetzte gibt - völliger Blödsinn. Der Arbeitgeber hat das Recht, Aufgaben zu delegieren, inklusive der Schichtleitung. Geht doch im Schichtdienst gar nicht anders.
Abgesehen davon, daß man über die geschlechtsspezifische Formulierung (Chefin) auch hinwegsehen könnte (hätte im Text nur die männliche Form "Chef" gestanden, hätten sich garantiert auch wieder einige drüber aufgeregt :roll: ), ist Dein Einwand mit der Delegation berechtigt. Ich habe das mal an den DBfK weitergegeben, bin ja mal gespannt, was die sagen.
 
Ich hatte in der Ausbildung mal zeitweise 7 Tage am Stück 10 Stunden Nachtschicht und danach aber auch 7 Tage frei.... Irgendwann hieß es mehr als 4 Tage Nacht am Stück sollten nicht sein. Aber ist auch eine andere Sparte da nicht Intensivpflege.

Ich hatte vom 31.12. Bis gestern frei und Urlaub. Wirklich geholfen hat es irgendwie nicht.... hab fast nur Schlaf nachgeholt...
 
Wieder mal 10 Tage vergangen. Am Wochenende, als ich frei hatte, hatte meine liebe Kollegin ihre Not mit der Angehörigen und wurde wohl ziemlich viel angemeckert sodass sie am liebsten alles hinwerfen wollte. Zum Glück kam Sonntag noch eine Entschuldigung aber dennoch war es ziemlich arg.
Deshalb hatte ich gestern dann auch ein Gespräch darüber.
Wenn den Angehörigen etwas nicht passt wie es gemacht wird.... selber machen lassen.
Oder wenn es Beschwerden gibt direkt Anruf beim Chef und ihr den Hörer geben damit sie sich bei ihm beschweren darf....
Und wenn alles nicht hilft... Chef anrufen und sagen dass man geht....

Hattet ihr schonmal den Fall dass es soweit ging dass man den Arbeitsplatz verlassen wollte oder es eben auch getan hat?
 
Und wenn alles nicht hilft... Chef anrufen und sagen dass man geht....
Das sehe ich als problematisch an; wenn Du mit irgendwas drohst, mußt Du auch nötigenfalls bereit sein, das durchzuziehen.
Ist ja auch ein großes Problem in der Erziehung. Viele Eltern drohen ihren Kindern irgendwelche Sanktionen an, aber wenn die merken, daß das nur leere Drohungen sind, nehmen sie überhaupt nichts mehr ernst.
Hattet ihr schonmal den Fall dass es soweit ging dass man den Arbeitsplatz verlassen wollte oder es eben auch getan hat?
Du meinst Kündigung? Also in meiner ersten Versorgung war ich manchmal kurz davor, weil es mich so angekotzt hat. Bin aber dann doch dabei geblieben.
Meine Stelle an der Klinik habe ich nach vielen Jahren hingeschmissen; im Nachhinein denke ich, daß ich mir das viel zu lange gegeben habe. Ich hätte schon viel eher gehen sollen. Ist halt immer ein Abwägen, ob man was Besseres in Aussicht hat.
 
@Martin H.

Ich war auch mal kurz davor... hab sogar meine Tasche schon in der Hand gehabt und war wirkl wirklich vorm Platzen. Da hat sie mit ner Entschuldigung eingelenkt.
Hab mich vllt etwas umständlich ausgedrückt. Kündigen nicht. Die Angehörigen haben per se nichts mit meinem Chef selbst zu tun.
Ich rede eher davon zu sagen: Ich mach meinen Dienst nicht zuEnde weil XY mich behandelt wie der letzte Dreck und nicht aufhört.
 
Finde den Bereich der häuslichen Intensivpflege schwierig, gerade wenn so etwas vorkommt, wie oben beschrieben.
Das habe ich auch gerade gedacht.

Wir haben in der Klinik ja auch gelegentlich Patienten oder Angehörige, die sich gelinde gesagt unmöglich benehmen (gerade bei uns auf der Palliativstation. Dass eine Heilung nicht mehr möglich ist, ist nicht immer leicht zu begreifen). Aber dann haben wir - meistens - Kollegen um uns. Wir können uns abwechseln, so dass nicht einer alles abkriegt; wir können zu zweit ins Zimmer, um einen Zeugen zu haben; wir haben die Ärzte vor Ort, die oft noch ein wenig mehr Autorität in die Waagschale werfen können. Ich hatte schon große Probleme mit Angehörigen, aber noch nicht so sehr, dass ich deshalb an eine Kündigung gedacht hätte.
 
@-Claudia-
Ja das war im Heim auch immer so... Auch bei den Patienten... "XY ist heute nicht gut auf mich zu sprechen, kannst du bitte mal...."
Aber hier gibt's eigentlich absolut keine Ausweichmöglichkeit

An Kündigung selbst denk ich nicht... Aber ich wünsche mir die Möglichkeit auf Krankenschein...So dass ich nen Grund zum daheim bleiben hab :|
 
Hab mich vllt etwas umständlich ausgedrückt. Kündigen nicht. Die Angehörigen haben per se nichts mit meinem Chef selbst zu tun.
Ich rede eher davon zu sagen: Ich mach meinen Dienst nicht zuEnde weil XY mich behandelt wie der letzte Dreck und nicht aufhört.
Wir sprechen von einen intensiv-pflichtigen Patienten, den Du ohne pflegerische Aufsicht lassen möchtest? Nun ja: Dann hättest Du den Staatsanwalt und Deinen Chef aber garantiert am Hals. Nennt sich Körperverletzung durch Unterlassen, viel Spaß vor Gericht.

Es wäre möglich, dass Du selbst mit dem Anwalt drohst, z.B. wegen Beleidigung. Nur verbessert das die Situation sicherlich auch nicht.
 
Ich rede eher davon zu sagen: Ich mach meinen Dienst nicht zuEnde weil XY mich behandelt wie der letzte Dreck und nicht aufhört.
Du meinst, einfach während einer Schicht zu gehen? Ich glaube nicht, daß das so einfach geht, denn man trägt ja auch eine Verantwortung gegenüber dem Pat. und ist dem AG gegenüber zur Arbeitsleistung verpflichtet.
Wenn, dann muß man sowas mit den Vorgesetzten klären und sich ggf. versetzen lassen (oder ganz kündigen).
Das habe ich auch gerade gedacht.

Wir haben in der Klinik ja auch gelegentlich Patienten oder Angehörige, die sich gelinde gesagt unmöglich benehmen (gerade bei uns auf der Palliativstation. Dass eine Heilung nicht mehr möglich ist, ist nicht immer leicht zu begreifen). Aber dann haben wir - meistens - Kollegen um uns. Wir können uns abwechseln, so dass nicht einer alles abkriegt; wir können zu zweit ins Zimmer, um einen Zeugen zu haben; wir haben die Ärzte vor Ort, die oft noch ein wenig mehr Autorität in die Waagschale werfen können. Ich hatte schon große Probleme mit Angehörigen, aber noch nicht so sehr, dass ich deshalb an eine Kündigung gedacht hätte.
Ja, Du hast recht. Es ist schon sehr speziell in der ambulanten Intensivpflege, weil man halt EINEN Pat. hat, den man i. d. R. 12 Stunden lang betreut. Kommt man mit dem nicht zurecht, hat man ein Problem.
Andererseits hatte zumindest ich an der Klinik (zuletzt) ganz andere Probleme... insofern gibt es überall Vor- und Nachteile.
 
@-Claudia- nicht allein lassen. Mit der Angehörigen.

@Martin H. Natürlich nach Absprache mit dem Chef. Auf keinen Fall einfach so.
 
@-Claudia- nicht allein lassen. Mit der Angehörigen.

@Martin H. Natürlich nach Absprache mit dem Chef. Auf keinen Fall einfach so.
Wenn die Angehörigen den Patienten allein betreuen könnten, wieso bräuchte er dann 24 Stunden am Tag eine ausgebildete Pflegekraft am Bett? Was Dir vorschwebt, ist ganz klar eine Straftat und der Chef, der dieser Absprache zustimmen würde, stünde ebenfalls vor Gericht. Ihr könnt die Versorgung ablehnen, natürlich, aber mit Einhaltung einer Kündigungsfrist, nicht von jetzt auf gleich.
 
@-Claudia- nicht allein lassen. Mit der Angehörigen.
Hm, die Frage ist ja, ob die Angehörige die Versorgung dieses Pat. einfach so übernehmen könnte. Nicht umsonst sind ja wir (3-jährige Fachkräfte) vor Ort und nicht z. B. irgendwelche Helfer (verboten!!).
Die Frage wäre auch, ob dann nicht die Krankenkasse Ärger macht und sagt, die Pflege kann doch auch z. B. von einem normalen ambulanten Pflegedienst (die 3 mal täglich vorbeischauen) und der Ehefrau übernommen werden, ist doch viel billiger... gefährlich!
@Martin H. Natürlich nach Absprache mit dem Chef. Auf keinen Fall einfach so.
Ja, aber was soll Dir der sagen? "Ja ist ok. Gehen Sie heim."
Das bezweifle ich!
P.S:
Claudia war schneller! :wink:
 
Wir sind ja nur zum Absaugen, kontrollieren der Werte... Medikamentengabe etc da... Wir haben auch Patienten bei denen nur 21Stunden jemand vor Ort ist da die Angehörigen selbst einspringen wollen....
Hier ist es teilweise auch so das sie gern etwas Privatsphäre hätten.
Mal davon ab ist manches was wir tun und wie wir es tun ja doch in ihren Augen nicht richtig.

Ich hatte mal den Fall wo ich weil jemand ausfiel zu meiner alten Patientin sollte... Die hat mich rausgeworfen und hatte ihren Mitbewohner da....
Kurz darauf wollten sie dass ich doch komm aber unter der Bedingung duckmäusisch in der Ecke zu sitzen... Da hab ich nein gesagt. Rauswurf war rauswurf und nachdem was schon alles war hab ich mich dann auch nicht mehr erweichen lassen. Die Krankenkasse war darüber aber informiert.

Soweit ich mitbekommen habe hatten die Krankenkassen aber auch wenig Probleme gemacht wenn sie informiert wurden.
 
Wir hatten aber auch schon jemand der trotz Beatmung nur 8 Stunden täglich über die Woche hinweg den Dienst in Anspruch genommen hat weil die Eltern die restliche Zeit alles übernahmen... und die haben es ebenso wenig gelernt.

Daher stellt sich mit schon die Frage wie weit man da überhaupt gehen kann weil es scheinbar doch unendliche Grauzonen zu geben scheint....
Gerade wenn die pflegenden Angehörigen nach Einweisungen auch übernehmen...
 

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