24 Stunden häusliche Intensivpflege

Vorraussetzung....daß dem Personal im Hause eine geeignete Umgebung zum arbeiten gestellt wird. Das betrifft auch einen Raum in der das Personal die Pause verbringen und sein Essen zu sich nehmen kann, nicht nur einen Stuhl oder Sessel.

Ist denn der ambulante Pflegedienst für diese Arbeitsbedingungen verantwortlich?
Unter geeigneter Umgebung ist doch bestimmt nicht zu verstehen, dass z.B. das Pflegepersonal seine Nachtschichten in einem unbeheiztem Flur (jetzt wo es so kalt wird, ists besonders unangenehm) verbringen muss? Sessel? Das wäre doch schon mal Luxus, dem Pflegepersonal wird ein Küchenstuhl zur Verfügung gestellt, auf dem es dann mal sitzen darf. Nach den 12 h Diensten fühlt sich das Pflepersonal schon selber ganz krank....:cry:
 
Sharice, ein PD der etwas auf seinem Personal hält, sucht Kunden gezielt so aus, dass alles passt - das betrifft zum einen die häusliche Situation für den Klienten (genug Platz für Maschinen, Bett, Pflegeutensilien, wie ist die Wohnung geschnitten - kein Witz, ist ein Auswahlkritierium zwecks Mobilisation zur Teilnahme am Alltag) - es nutzt nix, wenn die Türrahmen so schmal sind, dass nicht mal ein Ottonormalrolli oder ein Lifter durchpasst. Das würde heißen, ich fessle den Kunden in seinem Zimmer. Manche PD übernehmen solche Kunden, ich würde dort aber nicht arbeiten wollen. Es gibt mittlerweile Alternativen für schwerkranke Menschen (u.a. benannte WGs oder Beatmungswohnheime, die unter die Heimverordnung fallen).

Zum anderen wird auch danach geschaut, ob PP sich zurückziehen kann, manche Chefs besorgen dem Personal sogar Sitzmöbel (unserer hat uns einen Multifunktionssessel geschenkt - so richtig Wellness ^^ ) - ist immer die Frage, wo man arbeitet.

Es muss für beide Seiten passen. Sonst würde auch ich einen Kunden ablehnen und woanders hin empfehlen (heißt, eine Arbeit vor Ort stellt für den erkrankten Menschen eher eine Belastung als eine Integration ins Zuhause dar).


24h-Intensivpflege wird in Zukunft teurer Luxus sein. Nicht alle Kassen zahlen die Preise der PD, so muss der Klient draufzahlen - kann er das nicht, muss er einen günstigeren PD suchen oder eine Einrichtung wählen (wobei das auch nicht immer die billigere Variante ist).
 
Sharice, ein PD der etwas auf seinem Personal hält, sucht Kunden gezielt so aus, dass alles passt - das betrifft zum einen die häusliche Situation für den Klienten...[]...

Da passt auch alles. Großes Bad, große Räume und Hilfsmittel (z.B. Lifter oder Rolli), die auch durch die Türen passen...

Zum anderen wird auch danach geschaut, ob PP sich zurückziehen kann

Und darum geht es, denn das Pflegepersonal kann sich in der Wohnung (nachts) eben nirgends zurückziehen. :weissnix:
Tagsüber mag es mehr Abwechslung geben und das PP befindet sich zum Transfer auch mal im Schlafzimmer oder zur Pflege im Bad. Das PP kann auch gemeinsam mit dem Patienten in der (zumindest leicht beheizten) Küche sitzen, wenn es das Essen anrichtet und verabreicht.
Die Angehörigen sind sehr streng, das Wohnzimmer z.B. darf vom PP überhaupt nicht "benutzt" werden, Fernbedienungen von TV-Geräten wurden versteckt (nur als Beispiel, nicht dass das PP fern sehen wollte) und das WC darf natürlich natürlich nur benutzt werden, wenn auch eigenes Toilettenpapier mitbebracht wird. :x

Der Pflegedienst ist über diesen "Zustand" informiert und nun war meine Frage ja, wie lange es Benötigung bedarf, dass eingeschritten wird und ob in so einem Fall eingeschritten werden muss. :engel:
 
Sharice, ich weiß nicht, ob es in eurem PD in der Vergangenheit schon einmal so eine Situation gegeben hat.

Wenn nein, könnte es sein, dass die Leitung aktuell noch beobachtet und das Handeln danach ausrichtet, keinen Handlungsbedarf sieht oder oder oder.

Ich bin mittlerweile auf der Schiene, dass ich meine guten Kollegen lieber behalte und eine Versorgung abgebe. Heimbeatmete Menschen scheint es derzeit wie Sand am Meer zu geben - der Markt boomt, einem PD steht quasi "die Welt" offen.


Wie hat eure Leitung denn auf eure Schilderung reagiert? Eher interessiert oder eher gleichgültig?

Ich habe u.a. in PD gearbeitet, in denen es hauptsächlich ums Geld machen ging. Für die GF wäre es einer persönlichen Katastrophe gleichgekommen, hätte sie eine Versorgung kündigen sollen/müssen. Die MA-Zufriedenheit war entsprechend gering, die Fluktuation immens.

Wie wird es denn gehandhabt, wenn sich jemand in einer Versorgung nicht mehr wohlfühlt? Könnt ihr wechseln? Habt ihr lokal engmaschig Klientel?


PS - ja ich sehe hier definitiv Handlungsbedarf
 
Hallo AdVitamAeternam! :wavey:

Wenn nein, könnte es sein, dass die Leitung aktuell noch beobachtet und das Handeln danach ausrichtet, keinen Handlungsbedarf sieht oder oder oder.

Ja so schauts derweil aus. Ich selber arbeite nicht bei diesem PD, aber einige meiner ehemaligen Kolleginnen, mit denen ich noch sehr guten Kontakt habe und in diesen PD übergewechselt sind. Mich persönlich interessieren solche Arbeitsbedingungen einfach, ich mache mich gerne schlau, wie und was genau auf dem Arbeitsmarkt "da draußen" so los ist und wie z.B. die Fürsorgepflichten des AG so aussehen können. :roll:

Ich bin mittlerweile auf der Schiene, dass ich meine guten Kollegen lieber behalte und eine Versorgung abgebe.
Wenn meine MA unter derartigen Arbeitsbedingungen leiden, würde ich das genau so machen.
Bin gespannt, wie es der PD handhabt, genug Unterredungen mit dem Personal und dem zu betreuendemden Klientel (nebst Angehörige) fanden ja bereits statt. :)

Wie hat eure Leitung denn auf eure Schilderung reagiert? Eher interessiert oder eher gleichgültig?
Wenn ich alles richtig verstanden habe, interessiert. :klatschspring:

Wie wird es denn gehandhabt, wenn sich jemand in einer Versorgung nicht mehr wohlfühlt? Könnt ihr wechseln? Habt ihr lokal engmaschig Klientel?
Da sich das gesamte Personal in dieser Familie (aber hauptsächlich in seiner Arbeit mit dem Patienten, der zudem auch noch sehr ungehalten ist :cry:) sehr unwohl fühlt und der PD diesen Versorgungsauftrag kündigen würde, ja dann müsste wohl gewechselt werden.
Kann ich mir nicht vorstellen, dass der PD sein ganzes Team verlieren möchte, da allesamt sehr engagiert und einsatzbereit sind.
Na ich bleibe am Ball. :spopkorns:
 
wer wirtschaftlich denkt, wird auch so handeln...

gutes Personal gibts nich mehr "umme Ecke". Die Diskussion hatten wir an anderer Stelle im Forum schon einmal :wavey:

wenn Gespräche mit den Angehörigen keinen positiven Effekt aufzeigen, besteht ganz klar Handlungsbedarf in o.g. Richtung.

Die Frage ist immer - was genau belastet, warum machen Angehörige Dinge so, wie sie sie eben machen.

Dass das Wohnzimmer tabu ist, kann ich einsehen - wir sind 24h vor Ort und nehmen den Klienten wie auch dem Rest der Familie unheimlich viel Privatsphäre. Ob eine Nutzung des TV wichtig ist, stelle ich in Frage - eine Nutzung des Laptops zu untersagen empfinde ich als Einschnitt, solange die PK diesen in lauen Zeitphasen nutzt und den Kunden nicht vergisst. Viele arbeiten ja sogar damit (Teamleitungen, Recherche usw.).

Die Nummer mit dem Klopapier bringt mich zum Schmunzeln, als Pflegedienst würde ich demonstrativ einen Sack WC-Papier nur für das Personal in der Versorgung bereitstellen. Damit wären die Kollegen aus dem Schneider. Klorollen kosten nicht die Welt ;)

Was den Fernseher angeht - ist dort vielleicht schon einmal was kaputt gegangen oder verstellt worden nach der Nutzung durch Personal? Manchmal sind es banale Dinge, die einen Angehörigen zu diversen Entscheidungen bringen.


Man kann in den Versorgungen natürlich nicht alles haben. Ein großer Teil der Familien (und ich habe sehr viele kennengelernt) sind bemüht, es dem Personal so leicht wie möglich zu machen. Manche kochen sogar für MA mit und beziehen sie mit in den gelebten Alltag ein. Manche wollen das nicht, was wir als "Gäste" auch so zu akzeptieren haben.

Wir hatten mal eine Versorgung, in der mussten wir im Flur auf einem alten Holzstuhl sitzen - es gab keinen Tisch, wir durften auch so in der Wohnung nichts benutzen. Für mich ist eine solche Versorgung ein Nogo, sofern sich nicht rausfinden lässt, warum es so ist und wie man es beheben kann.

Kommunikation macht viel aus - wenn nicht gar die Basis - und nicht immer bringt es was, die Flinte gleich ins Korn zu werfen :fidee:

12h Sitzen und wenig machen muss man erstmal "aushalten" können. Viele werfen bereits da das Handtuch. Andere widerrum suchen sich ein neues Hobby, welches sie on Job ausführen können (Rätseln, Handarbeiten, Bastelkram usw.). Das Gesamtpaket machts... solange ich meinen Schläppi nutzen kann, brauche ich weder Radio noch TV - einen Reisewasserkocher habe ich auch im Schrank, falls mich mal wieder eine Versorgung piesackt, der ich keine Küchennutzungserlaubnis erhalte. Allerdings sind die Zeiten für mein Personal wie auch mich denke ich vorbei :hippy:


halt uns auf dem Laufenden...

btw. Vorschriften was ein MA vor Ort haben muss, gibt es nicht - die Humanität des Chefs entscheidet, mit welchen Umständen seine MA leben müssen. Sind die miserabel - gibts auch noch andere schöne PD :sdreiertanzs:
 
hallo ich habe mal eine frage zu den pausenregelungen in der häuslichen intensivpflege...
wir arbeiten im 3schichtsystem(7/7/10std.).in der ambulanten ist es so, dass man ab 6std. eine 30minütige pause hat, die meist ja auch nich genommen werden kann!...
in der intensiv-/beatmungspflege kann man keine pause machen und sich für gewisse zeit komplett ungestört zurückziehen...
seit kurzem müssen wir uns aber pro dienst eine halbe std pause eintragen, die von der arbeitszeit abgezogen wird.....
und genau das verstehe ich nicht!zu dem Thema findet man leider im netz nicht wirklich was....kennt sich hier zufällig jmd damit aus? d a n k e ;-)
 
Hallo sunshinejani,
nein Pause darf in einer 1:1 Pflege nicht von der Arbeitszeit abgezogen werden, da man ja keine machen kann, da man immer in Arbeitsbereitschaft ist. Pause bedeutet man kann während die Zeit das Haus verlassen und machen was man will, das ist in einer außerklinischen Intensivüflege nicht möglich. Die Zeit in der du nichts beim Patienten zu tun ist zählt laut Gesetz unter Arbeitsbereitschaft und ist als normale Arbeitszeit zu vergüten.
 

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