Häusliche Intensivpflege: Erfahrungen mit Patienten und Angehörigen

Daher stellt sich mit schon die Frage wie weit man da überhaupt gehen kann weil es scheinbar doch unendliche Grauzonen zu geben scheint....
Gerade wenn die pflegenden Angehörigen nach Einweisungen auch übernehmen...
Sicher, kenne ich in einzelnen Fällen auch... z. B. haben wir eine Versorgung, in der der Ehemann der Pat. täglich 4 h Pflege übernimmt (Pat. nicht beatmet), die restlichen 20 h übernimmt unser Pflegedienst.
Wir hatten auch mal den Sonderfall in einer anderen Versorgung, daß gleichzeitig 3 MA ausgefallen waren; da es niemanden sonst mehr zum einspringen gab, wurde zugestimmt, daß der Lebensgefährte der Pat. für eine Tagschicht die Versorgung übernimmt. Er wurde ins Absaugen eingewiesen und mußte noch einen Zettel unterschreiben. Das Ganze war aber mit unserer PDL so abgesprochen.
Im Nachhinein ist mir aber auch schleierhaft, warum sie das zugelassen hat. Denn diese Pat. war 24 h beatmet (nachts invasiv und tagsüber per Zwerchfellschrittmacher). Der Lebensgefährte hatte von der Beatmung keine Ahnung, die lief auch problemlos, bis der nächste Nachtdienst dann abends wieder übernahm. Aber man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn in der Zeit die Beatmung ausgefallen wäre...
 
Sicher, kenne ich in einzelnen Fällen auch... z. B. haben wir eine Versorgung, in der der Ehemann der Pat. täglich 4 h Pflege übernimmt (Pat. nicht beatmet), die restlichen 20 h übernimmt unser Pflegedienst.
Wir hatten auch mal den Sonderfall in einer anderen Versorgung, daß gleichzeitig 3 MA ausgefallen waren; da es niemanden sonst mehr zum einspringen gab, wurde zugestimmt, daß der Lebensgefährte der Pat. für eine Tagschicht die Versorgung übernimmt. Er wurde ins Absaugen eingewiesen und mußte noch einen Zettel unterschreiben. Das Ganze war aber mit unserer PDL so abgesprochen.
Im Nachhinein ist mir aber auch schleierhaft, warum sie das zugelassen hat. Denn diese Pat. war 24 h beatmet (nachts invasiv und tagsüber per Zwerchfellschrittmacher). Der Lebensgefährte hatte von der Beatmung keine Ahnung, die lief auch problemlos, bis der nächste Nachtdienst dann abends wieder übernahm. Aber man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn in der Zeit die Beatmung ausgefallen wäre...

Die Angehörigen müssen in dem Fall ggf den Rettungsdienst rufen...

Wenn bei uns die Dienste so ausfielen würde der Patient ins Krankenhaus kommen. Wollen die Angehörigen selber Pflegen... Auf Eigenverantwortung...
Wir haben zurzeit auch ständig Engpässe.... Mitarbeiter finden ist nicht leicht und wir müssen ja irgendwann auch frei haben.... sofern der Patient stabil ist übernimmt hier auch die Angehörige, auch weil oder wenn sie keinen Mann oder Frau haben wollen zum Beispiel.
 
Die Angehörigen müssen in dem Fall ggf den Rettungsdienst rufen...
:eek: Also wenn die Beatmung ausfällt, dürfte es zu spät sein, dann noch den Rettungsdienst zu rufen... nicht umsonst hatte unsere Pat. ein identisches Beatmungsgerät mit gleicher Einstellung immer als Reserve da. Das konnte die Pflegekraft dann im Bedarfsfall sofort austauschen.
Wenn bei uns die Dienste so ausfielen würde der Patient ins Krankenhaus kommen.
Ja, das wäre damals wohl besser gewesen.
 
Trotzdem stellt sich mir die Frage, in wie weit man sich schlechte Behandlung und Missachtung der eigenen Person gefallen lassen muss.

Ich würde vielleicht den Vorgesetzten anrufen und einen anderen Kollegen anfordern und klar kommunizieren, das ich an diesem Tag das letzte Mal diesen Patienten versorgt habe.
 
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:eek: Also wenn die Beatmung ausfällt, dürfte es zu spät sein, dann noch den Rettungsdienst zu rufen... nicht umsonst hatte unsere Pat. ein identisches Beatmungsgerät mit gleicher Einstellung immer als Reserve da. Das konnte die Pflegekraft dann im Bedarfsfall sofort austauschen.

Ja, das wäre damals wohl besser gewesen.

Das ist ja hier auch der Fall. Die Angehörigen werden auch in die Geräte eingewiesen so ist es nicht.
Ohne mich zu vergewissern das es dem Patienten gut geht würde ich sowieso nicht gehen.

@Bachstelze genau das ist die Frage...
Wieviel muss und darf man sich gefallen lassen bis man die Reissleine zieht
 
Das ist ja hier auch der Fall. Die Angehörigen werden auch in die Geräte eingewiesen so ist es nicht.
Ohne mich zu vergewissern das es dem Patienten gut geht würde ich sowieso nicht gehen.

@Bachstelze genau das ist die Frage...
Wieviel muss und darf man sich gefallen lassen bis man die Reissleine zieht


Bis die eigene Schmerzgrenze erreicht ist. Und dann konsequent eine Versetzung einfordern und klar bei den Vorgesetzten kommunizieren, das man bei diesem Patienten nicht mehr arbeiten wird.

Betriebsrat ist wahrscheinlich nicht vorhanden?
 
Nein, keiner da.
Da wir nicht genug Leute haben denk ich dass es letztendlich zur Kündigung der Pflege führen wird wenn es soweit kommt...
 
Nein, keiner da.
Da wir nicht genug Leute haben denk ich dass es letztendlich zur Kündigung der Pflege führen wird wenn es soweit kommt...

Ja, dann ist das eben so. Und das ist nicht Deine Schuld und auch nicht Dein Problem.
 
Ja, dann ist das eben so. Und das ist nicht Deine Schuld und auch nicht Dein Problem.

Ist halt immer Schwer wenn man ein schlechtes Gewissen hat deswegen...


Mal was anderes, die Privathaushalte sind ja recht unterschiedlich... Wie auch die Leute.
Da bekommt man teilweise fast alles geboten wie Essen trinken etc uns manchmal überhaupt nichts.
Ich hab es unterschiedlich erlebt, manche sehr sehr großzügig da bekommt man sogar Mittagessen. Und andere sind so strikt das es nicht mal ein Glas Wasser gibt, was aber selten vorkam.
Ich bring mir ja mein Zeugs immer selbst mit.
Genauso mit dem häuslichen Comfort... Ich hatte Bürostuhl, Couch, Sessel oder mehreres.
Aktuell nur einen Küchenstuhl welcher meinem Rücken und Ischias überhaupt nicht gut tut, hab beim Chef schon nach Bürostuhl gefragt aber vom Haushalt her wird das abgelehnt, die Stühle seien ausreichend da sie ja auch teuer waren, also müssen sie gut sein....

Wie ist das bei euch so?
 
Ist halt immer Schwer wenn man ein schlechtes Gewissen hat deswegen...


Mal was anderes, die Privathaushalte sind ja recht unterschiedlich... Wie auch die Leute.
Da bekommt man teilweise fast alles geboten wie Essen trinken etc uns manchmal überhaupt nichts.
Ich hab es unterschiedlich erlebt, manche sehr sehr großzügig da bekommt man sogar Mittagessen. Und andere sind so strikt das es nicht mal ein Glas Wasser gibt, was aber selten vorkam.
Ich bring mir ja mein Zeugs immer selbst mit.
Genauso mit dem häuslichen Comfort... Ich hatte Bürostuhl, Couch, Sessel oder mehreres.
Aktuell nur einen Küchenstuhl welcher meinem Rücken und Ischias überhaupt nicht gut tut, hab beim Chef schon nach Bürostuhl gefragt aber vom Haushalt her wird das abgelehnt, die Stühle seien ausreichend da sie ja auch teuer waren, also müssen sie gut sein....

Wie ist das bei euch so?

Das finde ich ist genau der Punkt, alle handhaben es unterschiedlich. Aber ein gewisser Standard sollte doch gegeben sein. Bürostuhl=teuer=gut ;D
 
Das finde ich ist genau der Punkt, alle handhaben es unterschiedlich. Aber ein gewisser Standard sollte doch gegeben sein. Bürostuhl=teuer=gut ;D

Wenns so einfach wäre... Wird hier aber abgelehnt weil sie ja nie Probleme hatten mit dem Sitzen... nee die müssen ja auch nicht mindestens 6 Stunden drauf sitzen....
 
Mal was anderes, die Privathaushalte sind ja recht unterschiedlich... Wie auch die Leute.
Da bekommt man teilweise fast alles geboten wie Essen trinken etc uns manchmal überhaupt nichts.
Ich hab es unterschiedlich erlebt, manche sehr sehr großzügig da bekommt man sogar Mittagessen. Und andere sind so strikt das es nicht mal ein Glas Wasser gibt, was aber selten vorkam.
Ich bring mir ja mein Zeugs immer selbst mit.
Genauso mit dem häuslichen Comfort... Ich hatte Bürostuhl, Couch, Sessel oder mehreres.
Aktuell nur einen Küchenstuhl welcher meinem Rücken und Ischias überhaupt nicht gut tut, hab beim Chef schon nach Bürostuhl gefragt aber vom Haushalt her wird das abgelehnt, die Stühle seien ausreichend da sie ja auch teuer waren, also müssen sie gut sein....

Wie ist das bei euch so?
Kenne ich auch so; in einer Versorgung gibt es fast nichts (war in meiner ersten so), in meiner jetzigen ist alles sehr großzügig. Prinzipiell stehen uns Essen & Trinken nicht zu, das ist ja auch in der Klinik nicht anders. Aber wenn einem mehr angeboten wird (z. B. Mittagessen), dann finde ich das doch sehr nett. :-)
Wenn das mit den Stühlen in der Versorgung nicht paßt und man auch nicht bereit ist, etwas zu ändern, mußt Du Dich wohl oder übel versetzen lassen - es liegen dort ja auch noch andere Sachen im argen.
Kenne es von meinen Versorgungen her so, wenn eine Kollegin/ein Kollege mit einer Versorgung nicht zurecht kommt (z. B. Pat. zu schwer, Angehörige unmöglich etc.), dann muß er/sie halt zusehen, sich versetzen zu lassen.
Im übrigen kann es ja auch sein, daß ein Pat. bzw. dessen Angehörige eine Pflegekraft ablehnen.
 
Dass man sich versetzen lässt oder versetzt wird weil die Chemie einfach nicht stimmt kenne ich.
Ich hab mich auch schon versetzen lassen müssen weil es einfach gar nicht geklappt hat vom ersten Tag an schon.
Aber das passiert...
Man kann nicht mit jedem.
Wir haben auch schon eine Pflege gekündigt weil da niemand mehr hinwollte zum Schluss.

Ich brauch eigentlich nichts in den Versorgungen. Nur eine Möglichkeit Kaffee zu kochen (Sachen bring ich selber mit wenn ich darf) und etwas angenehmes zum Sitzen. Essen bring ich selbst mit.
Hab hier zum Beispiel die Möglichkeit Sachen im Kühlschrank aufzubewahren. Damit ich nicht täglich alles mitbringen muss. Das ist schon nett.
Nur mein Rücken protestiert halt übelst. Meine Kollegin von der Nachtschicht hatte heute morgen aber auch extrem das Gefühl gehabt sich wundzusitzen. Und sie ist jünger als ich....
 
Gibt es evtl. ´ne Möglichkeit, mit einem Sitzkissen o. ä. den Stuhl erträglich zu gestalten?
 
Gibt es evtl. ´ne Möglichkeit, mit einem Sitzkissen o. ä. den Stuhl erträglich zu gestalten?

Haben wir schon versucht. Kollegin hat eins mitgebracht. Ist glaub ich wie die Unterlagen im Rollstuhl. Aber kein Gelkissen.
Es ist zwar dadurch etwas besser geworden aber dennoch hab ich Probleme mit dem Ischias... Sitze ziemlich vorn an der Kante damit ich überhaupt mit den Füßen auf den Boden komm.
 
Heute durfte ich mir anhören dass wir in der Pflege ja "unkündbar" sind und uns viel zu viel durchgegangen wird weil ja sonst keiner mehr da ist.
Ja es gäbe in der Pflege ja auch nicht genug Leute... Auf meine Frage hin warum das so ist kam dann:
Ja weil es keiner mehr machen will....
Dann hab ich nur gesagt: Fragt sich warum DAS so ist....
Kam: keine Ahnung...
Ich dann so: Weil keiner die Arbeit wirklich zu schätzen weiß...
Da bekam ich keine Antwort mehr...
 
Von wem durftest Du Dir das anhören?
 
Ist eine Frechheit.
Also ich würde schauen, daß ich da weg komme.
 
Ist eine Frechheit.
Also ich würde schauen, daß ich da weg komme.
Entweder erschieß ich mich hier bald oder spring ihr an die Gurgel.
So langsam reicht es. Sind stellenweise zwar immer nur Kleinigkeiten aber Kleinvieh macht auch Mist...
Zumal ich grad heut extrem gemerkt hab dass ich total angespannt bin wenn sie da ist. Aber nicht wenn sie nicht im Haus ist... Einkäufe etc.
 

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