Grundkrankenpflege bei Kindern/Jugendlichen

kira1608

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Auszubildende Kinderkrankenpflege
NeuHallo zusammen,
ich bin Auszubildende in der Kinderkrankenpflege und meine Erste praktische Prüfung ging in die Hose ..Nun bin ich mir etwas unsicher in Bezug auf die Grundkrankenpflege.
Ich stelle mir die Frage, was ich Kindern bzw. Jugendlichen sage,die Ihre Geundkrankenpflege selbstständig durchführen wollen ..
Muss ich Ihnen trotzdem die Reihenfolge erklären auch wenn ich bei der Körperpflege nicht dabei bin sein soll ?
Wenn sie die Körperpflege alleine durchführen ohne meiner Aufsicht dann besteht ja die Gefahr das die Reihenfolge nicht korrekt ist ..wie erkläre ich das den Prüfern ?
Lg .
 
Was sollen die Kids denn beim waschen falsch machen?
Um welche Reihenfolge geht es?
 
ZB dass sie zuerst das Gesicht waschen ,dann arme ,Oberkörper usw.
In meiner Prüfung habe ich meinem Patienten (Junge 15 Jahre ) die Reihenfolge erklärt er wollte aber keine Hilfe von mir .
Die Prüferin meinte da er keine Hilfe in Anspruch nehmen wollte war die Reihenfolge komplett falsch .
Die Intimsphäre muss doch aber gewährt werden oder sehe ich das falsch ?
 
Warum soll jemand(egal ob nun Erwachsen oder Kind) sich zuerst das Gesicht waschen wenn der Mensch zu Hause sich immer z.B.die Füße als erstes wäscht? An erster Stelle stehen immer die Wünsche/Gewohnheiten des Patienten. Und wenn sich jemand komplett alleine versorgen kann bei der Grundpflege dann lassen wir die Menschen das so tun wie sie es gewohnt sind!
Die Reihenfolge ist eher dafür gedacht wenn sich Patienten nicht selbstständig versorgen können...damit wir eine gewisse Hygiene gewährleisten.
In meinem Kurs wurde uns erklärt warum wir z.B nicht mit dem Waschlappen der Füße auch das Gesicht waschen sollen. Hat man euch nicht erklärt warum das so ist?
Lieben Gruß

Edit: in welchem Kurs (Ausbildungsjahr) bist du?
 
Der Patient hatte eine Untersrmfraktur ,wollte sich aber selbstständig waschen .Die Prüferin meinte dadurch war die Reihenfolge der Körperpflege falsch.
Ich sehe es genauso ,dass man seine Gewohnheiten beibehalten sollte.
In dem Prüfungsprotokoll stand dass ich keine Anleitung vorgenommen habe und somit den Pflegebedarf nicht erkannt habe .
Aber was soll ich dem Patienten sagen ,wenn er sich nicht unter meiner Aufsixht waschen möchte .
 
ohne worte... typisch theoretiker.. würde ich mir nicht gefallen lassen den vorwurf und nochmal ansprechen.
 
ohne worte... typisch theoretiker.. würde ich mir nicht gefallen lassen den vorwurf und nochmal ansprechen.


Und genau das ist der Trend der Pflegeentwicklung. Weil der Patient sich nicht an die vielen Standards und Richtlinien hält hat die Pflegeperson falsch gehandelt.
Das gewisse Zwischenmenschliche zählt heute in der Pflege rein garnichts mehr.

Warum gibt man einere Schülerin die vielleicht nur ein paar Jahre älter ist als der Patient so einen Prüfungsfall und wundert sich dann das die Situation (evt auch auf beiden Seiten) vielleicht nicht die einfachste ist.
 
dem pat. wird wie so oft seine mündigkeit abgesprochen. er möchte keine hilfe, also haben wir das auch so zu akzeptieren, punkt.

ob das für uns in dieser Situation als einleuchtend, richtig oder falsch erscheint, ist völlig egal.

ich erlebe es tagtäglich dass Pflegekräfte/ärzte nicht die meinung und die Entscheidung des pat. akzeptieren können. wir wissen immer besser was gut und richtig ist..

der junge wollte keine hilfe, also okay.. dann akzeptieren wir das und zwängen uns auch nicht auf..
 
Und genau das ist der Trend der Pflegeentwicklung. Weil der Patient sich nicht an die vielen Standards und Richtlinien hält hat die Pflegeperson falsch gehandelt.
Das gewisse Zwischenmenschliche zählt heute in der Pflege rein garnichts mehr.
Das ist nicht wahr, wenn man sich mal z. B. die Literatur ansieht, wird gerade auf die Individualität des Pat. sehr großer Wert gelegt. Ein Beispiel, das mir dazu gerade einfällt, ist die "kultursensible Pflege": So gilt angeblich bei türkischen Pat. "viel Seife" in der Waschlösung als Zeichen von "Reinlichkeit". Es wird empfohlen, auf diese Wünsche der Pat. einzugehen, auch wenn dies eigentlich "normalen" Standards widerspricht (möglichst wenig Seife ins Waschwasser).
Und wer sich mal mit z. B. Patricia Benner ("From novice to expert") beschäftigt hat, wird feststellen, daß gerade das krampfhafte Festhalten an "Standards" bzw. festen Schemata eher als Kennzeichen für Berufsanfänger in der Pflege gilt. Je mehr Erfahrung die Pflegekraft sammelt, desto individueller und besser angepaßt ans vorliegende Geschehen kann sie entscheiden.
Das ist jetzt wieder hochtheoretisch, beschreibt aber die Praxis haargenau.
Und wenn die Lehrerin sich hier tatsächlich minutiös am vorgegebenen Standard festklammert, dann halte ich das in der Tat für verfehlt.
Warum gibt man einere Schülerin die vielleicht nur ein paar Jahre älter ist als der Patient so einen Prüfungsfall und wundert sich dann das die Situation (evt auch auf beiden Seiten) vielleicht nicht die einfachste ist.
Da stimme ich Dir absolut zu. Es war ihre 1. Prüfung (habe ich so verstanden).
 
Das ist nicht wahr, wenn man sich mal z. B. die Literatur ansieht, wird gerade auf die Individualität des Pat. sehr großer Wert gelegt. Ein Beispiel, das mir dazu gerade einfällt, ist die "kultursensible Pflege": So gilt angeblich bei türkischen Pat. "viel Seife" in der Waschlösung als Zeichen von "Reinlichkeit". Es wird empfohlen, auf diese Wünsche der Pat. einzugehen, auch wenn dies eigentlich "normalen" Standards widerspricht (möglichst wenig Seife ins Waschwasser).
Und wer sich mal mit z. B. Patricia Benner ("From novice to expert") beschäftigt hat, wird feststellen, daß gerade das krampfhafte Festhalten an "Standards" bzw. festen Schemata eher als Kennzeichen für Berufsanfänger in der Pflege gilt. Je mehr Erfahrung die Pflegekraft sammelt, desto individueller und besser angepaßt ans vorliegende Geschehen kann sie entscheiden.
Das ist jetzt wieder hochtheoretisch, beschreibt aber die Praxis haargenau.
Und wenn die Lehrerin sich hier tatsächlich minutiös am vorgegebenen Standard festklammert, dann halte ich das in der Tat für verfehlt.

Da stimme ich Dir absolut zu. Es war ihre 1. Prüfung (habe ich so verstanden).


Ja eben es steht dort und dort und dort und alle Wissen es aber tun kann es letztlich keiner. Das Quentchen Menschlichkeit, Gefühl, Verstand fehlt da trotzdem. Da kann der Patient noch so hochwissenschaftlich übergenau korrekt versorgt sein, aber wenn diese Dinge fehlen fühlt sich der Patient dennoch nicht richtig behandelt oder weiterhin krank obwohl alle seine messbaren Daten das Gegenteil schreiben.
Ist vielleicht vergleichbar mit einem Koch. Wenn der alle Zutaten übergenau in der richtigen Reihenfolge, Menge.......zusammen mischt heißt das noch lange nicht das es am Ende gut schmeckt. Das Quentchen Gefühl, Liebe oder wie man es auch immer nennen will fehlt da dennoch um es wirklich schmackhaft zu machen.
 
Also ich kann nur sagen, daß uns schon in der Ausbildung gesagt wurde, wir könnten auch immer vom Standardablauf abweichen; wir müßten dies nur begründen können.
 
Also ich kann nur sagen, daß uns schon in der Ausbildung gesagt wurde, wir könnten auch immer vom Standardablauf abweichen; wir müßten dies nur begründen können.

Auch so habe ich es noch gelernt. Bei meinen Prüfungen ist immer der Dozent und eine/r von Station (wenn es ging die Praxisanleitung, ansonsten wer anderes von Station) mitgegangen. So wie ich es heute aber in den Schulen sehe machen sich die Dozenten mit ihren Schülern allein die Prüfungen, da ist kaum mal jemand von Station dabei die die Schüler angelernt haben die die Probleme kennen wissen und das manches eben doch anders als der Standard es sagt gemacht werden muss.
 
In Meiner Prüfung wurde mir sogar vorgeworfen ich hätte den Pat. Eine halbe Stunde zu früh geweckt ohne Sinn ..Die Prüfer wollen dass die Prüfung um 6 beginnt und bemängeln ,dass man den Pat zu früh weckt ?!
Passt vllt grade nicht zum Thema aber das ist halt auch so eine Sache.
Nach dieser Prüfung weiß ich nun gar nicht mehr was richtig oder falsch ist ,da wirklich an den Standards festgehalten wird .
Eine Mitschülerin hat mir erzählt vor ihrer Prüfung hat sie ihre Patienten einen Tag vorher darauf aufmerksam gemacht ,wie sie sich bei der Prüfung verhalten sollen, und dass sie ihnen dann erklären muss wie sie sich zu waschen haben damit sie den Prüfern zeigen kann dass sie die Grundkrankenpflege beherrscht.. aber das ist auch nicht Sinn der Sache finde ich ..jeder ist doch verschieden und wäscht sich dementsprechend anders
 
Auch so habe ich es noch gelernt. Bei meinen Prüfungen ist immer der Dozent und eine/r von Station (wenn es ging die Praxisanleitung, ansonsten wer anderes von Station) mitgegangen. So wie ich es heute aber in den Schulen sehe machen sich die Dozenten mit ihren Schülern allein die Prüfungen, da ist kaum mal jemand von Station dabei die die Schüler angelernt haben die die Probleme kennen wissen und das manches eben doch anders als der Standard es sagt gemacht werden muss.
Nur um das noch mal klar zu stellen:
Das waren bei uns explizit die Lehrer (ich glaube sogar, unser Schulleiter), die darauf hingewiesen haben, daß man (begründet!) vom Standard abweichen darf.
 
In meiner Prüfung habe ich meinem Patienten (Junge 15 Jahre ) die Reihenfolge erklärt er wollte aber keine Hilfe von mir .
Die Prüferin meinte da er keine Hilfe in Anspruch nehmen wollte war die Reihenfolge komplett falsch .
Die Intimsphäre muss doch aber gewährt werden oder sehe ich das falsch ?
Auch wenn das Thema schon älter ist...
Ich sehe das genauso wie du.

In meinem Zwischenexamen hatte ich einen ganz ähnlichen Patienten zu versorgen. 12 Jahre, männlich, frisch operierte lagerungsstabile und daher noch gipsversorgte UA-#. Als ich ins Zimmer kam, saß er im Bett vor seinem gerade bereitgestellten Frühstückstablett (das haben bei uns im KH Servicekräfte gemacht). Die mit aufgenommene Mutter war gerade unterwegs. Also hab ich den Jungen natürlich erstmal nach Allgemeinbefinden und Schmerzen gefragt und dann einfach gefragt, ob es okay ist, wenn ich trotzdem (auch wenn Mama gerade rauchen ist) VZ und Gips kontrolliere und ihm seine Clexane-Spritze gebe (natürlich altersgerecht formuliert). Er war mit allem einverstanden, also hab ich das schonmal durchgeführt. Dann habe ich ihn gefragt, ob er mit mir ins Bad gehen möchte, oder ob er sich lieber von seiner Mutter unterstützen lassen will. Er wollte lieber nachher mit Mama ins Bad gehen. Also hab ich ihm nur nochmal gesagt, dass er beim Aufstehen langsam machen soll und am besten erst nach dem Frühstück, weil es erst das zweite Mal nach der OP ist und einem da manchmal noch ein bisschen schwindelig werden kann, wenn man nicht aufpasst (die Erstmobilisation am Tag vorher war völlig unproblematisch, AZ und VZ an dem Morgen waren sehr gut, er hat sich gut gefühlt, war schmerzfrei, hatte keine Vorerkrankungen, es gab also keinen Grund zu der Annahme, dass er bei der zweiten Mobilisation kreislaufinstabil werden könnte). Dann hab ich ihn nur noch gefragt, ob er schon Hunger hat und ich ihm schonmal das Brötchen schmieren soll. Das wollte er gerne, also hab ich es gemacht, und ihm noch was zu trinken gebracht, und damit war er zufrieden, hatte seine Klingel, falls etwas ist, bevor die Mutter wieder da ist. Ich habe dann am Pflegewagen auf dem Flur die "Versorgung" dokumentiert. Währenddessen kam die Mutter zurück. Ich habe sie gefragt, ob sie meine Einschätzung teilt, dass es ihrem Sohn gut geht (was sie bejaht hat). Dann hab ich ihr mitgeteilt, dass der Junge lieber von ihr bei der Grundpflege unterstützt werden möchte als von mir und hab sie gefragt, ob sie sich das zutraut oder ob sie noch Fragen dazu hat oder gerne möchte, dass ich doch mitkomme, ob sie alle Pflegematerialien hat (Waschlappen, Handtücher, Seife etc.) usw., was man halt noch so bespricht. Hab sie auch nochmal darauf hingewiesen, dass er sicherheitshalber vor dem Aufstehen etwas essen und trinken soll und sie beim Aufstehen langsam machen sollen wegen des Kreislaufs und bei Bedarf natürlich jederzeit klingeln. Sie hat gesagt, es sei kein Problem, dass sie es alleine mit ihm macht. Als ich später nochmal im Zimmer war, um zu schauen, wie es dem Jungen geht, ging es ihm schon so gut, dass er vollständig angezogen im Raum stand und mir mitgeteilt hat, dass er jetzt in die Cafeteria gehen möchte, um ein Eis zu essen.:lol:;)

Meine Prüferin war mit meiner Pflege vollkommen zufrieden. Ihr einziger Kritikpunkt war, dass ich das Bett nicht frisch bezogen habe. Mit allem anderen war sie absolut einverstanden.
Also du siehst, die Beurteilung einer solchen Situation ist genauso individuell wie die Bedürfnisse der Patienten. Und wenn deine Lehrerin der Meinung ist, dass ein bis auf die Fraktur gesunder 15-Jähriger nicht in der Lage ist, sich selbst vernünftig zu waschen (ihre Kritik bezog sich ja nicht darauf, dass er aufgrund der Fraktur da Einschränkungen und daher Hilfebedarf hat, sondern auf die "Reihenfolge" :rolleyes:), sorry, aber dann lebt sie sowas von außerhalb der Realität. Wenn der Junge so unhygienisch bei seiner Körperpflege wäre, dann hätte er innerhalb von 15 Lebensjahren, von denen er sich bestimmt seit mindestens 5 Jahren alleine versorgt, längst Probleme dadurch bekommen. Von daher gibt es keinen Grund, ihm die Hilfe aufzuzwingen. Anders wäre es, wenn er aufgrund der Fraktur nicht dazu in der Lage wäre.

Ich hoffe, du hast dir das nicht zu sehr zu Herzen genommen und hast inzwischen bessere Erfahrungen bei den folgenden Prüfungen gemacht.:-)
 
NeuHallo zusammen,

ich bin Auszubildende in der Kinderkrankenpflege und meine Erste praktische Prüfung ging in die Hose ..Nun bin ich mir etwas unsicher in Bezug auf die Grundkrankenpflege.

Ich stelle mir die Frage, was ich Kindern bzw. Jugendlichen sage,die Ihre Geundkrankenpflege selbstständig durchführen wollen ..
Muss ich Ihnen trotzdem die Reihenfolge erklären auch wenn ich bei der Körperpflege nicht dabei bin sein soll ?
Wenn sie die Körperpflege alleine durchführen ohne meiner Aufsicht dann besteht ja die Gefahr das die Reihenfolge nicht korrekt ist ..wie erkläre ich das den Prüfern ?
Lg .


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Hello,It is important to explain to children and young people that the correct sequence of primary care is essential to their health and safety. Even if you're not at the grooming session, you can still give them clear written instructions so they can follow in the right order. In your test, you can highlight how you have enlightened and prepared them to act independently. Good luck in your exams
 

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