Erfahrungen mit Heimdialyse - Ein Austausch zwischen Betroffenen und Dialysekräften

Hallo lp900,

ich mache nach zwei Jahren Heimhämo seit einem Jahr Heim-HDF. Das Permeat wurde bisher nie untersucht. Ich habe schon mehrmals nachgefragt, aber das hält niemand für notwendig.
Inzwischen weiß ich, dass das anfangs eine gefährliche Angelegenheit war, weil ich nur einen Grobschmutzfilter vor der Osmose hatte und sonst gar nichts. Weil ich unerklärlichen Juckreiz hatte, wurde dann zusätzlich ein Aktivkohlefilter eingebaut. Einige Wochen später wurde die Maschine gegen ein Gerät mit Zusatzfilter ausgetauscht.
Jetzt habe ich zwei Filter an der Maschine und den kleinen HDF-Filter. Anscheinend ist man damit auf der sicheren Seite, denn das Permeat muss dann nicht mehr untersucht werden. Das steht in den Hygieneleitlinien, dort unter 2.4.2 "Mikrobiologische Anforderungen" (den Link habe ich von Knutpeter - einigen hier sicher bekannt).

Viele Grüße und ein schönes Wochenende,
Judith
 
Das lese ich in den Hygienerichtlinien aber anders!

2 x jährlich kontrollieren und dokumentieren.
 
an Judith noch eine Frage:

mit welchen Einstellungen machst Du die HDF?

Mich interessieren Blutfluß, Dialysatfluß und Filtergröße.
 
Hallo lp900,

ich meinte den folgenden Satz aus den Leitlinien: "Bei Verwendung von durch den Hersteller validierten Bakterienfiltern am Dialysegerät ist keine Untersuchung der Dialysierflüssigkeit erforderlich." Also scheint die Untersuchung nicht notwendig zu sein, wenn Filter am Gerät vorhanden sind.
Ich dialysiere mit Blutfluss 300 (effektiv), Dialysatfluss 550 (da gibt es die wenigsten Flüssigkeitsleck-Alarme) und einem Gambro-Filter namens Polyflux 170 H (1,7 m²). Demnächst steige ich wieder auf größere Nadeln um (1,8 mm), da ich festgestellt habe, dass der Shunt auch bei kleineren Nadeln nicht schöner wird. Dann werde ich den Blutfluss auf 330 erhöhen.
Welche Einstellungen hast du ?

Schönen Gruß, Judith
 
Hallo @ all,

vermutlich habt Ihr online-Maschinen.
Bei diesen gibt es (zumindest bei der "Fresenius") zwei Dialysat-Filter:
Einen am Wassereingang und die zweite nach der Permeatherstellung, bevor es ins System geht.
Wenn diese beiden Filter regelmäßig getauscht werden ist das Dialysat unbedenklich.
Das Wechselintervall beträgt 100 Dialysen oder 3 Monate und wird bei den neueren Geräten angezeigt: " Filterwechsel noch 3..2..1 Behandlung" oder " Filterwechsel noch 3..2..1 Tag".
Werden die Filter dann nicht gewechselt, sperrt sich die Maschine automatisch und ein Techniker muß sie wieder freischalten.

Ich habe mit unserem Prof. gesprochen:

Heimdialysepatienten sind sehr selten. In unserem angegliederten Zentrum sind es gerade mal zwei!
Genaue Zahlen gibt es nicht, aber in München sind es schätzungsweise nicht mehr als 20 Patienten.

Ips, es wundert mich, das Dein "altes" Zentrum Dich nicht mehr nephrologisch betreuen will. Ein Allgemeinarzt ist mit dieser Auifgabe sicher überfordert!

@ Homburger:

Ich komme Ende Juli zum Genius®-Workshop.
Wäre nett Dich dort persönlich kennenzulernen!

Liebe Grüße

Werner
 
Griaßt´s Eich zusammen,

jetzt melde ich mich doch mal wieder. Ich hatte viel Arbeit in den letzten Wochen, da mein Geschäft förmlich explodiert ist. Jetzt gibt es aber eine Zwangspause, da viele Rohstoffe am Markt ausverkauft sind. So weit zur Wirtschaftskrise, das kann jetzt wirklich eine werden, aber nur, weil die Firmen in den letzten 18 Monaten ihre Kapazitäten zu weit runter gefahren haben. Irgendwie sind jetzt alle deppad worden, Kosten spielen keine Rolex mehr, nur Stückzahl zählt.
Egal, wollte berichten was passiert ist bis jetzt. Also das Salzproblem ist gelöst. Habe eine Probe von der Wasserseite überprüfen lassen. Die Maschine war auf Na von 142 eingestellt, lieferte aber nur 137. Das Teil hat sich einfach selber verstellt. Jetzt war der Techniker da und hat sie neu justiert. Kaum arbeitet sie wieder richtig, sind diese Probleme auch verschwunden. Dafür kämpfe ich immer noch mit dem Schlauchsystem. Der zu starre Schlauch in der Blutpumpe ist ein "bekanntes Problem für FMC" und sollte laut Techniker bei der nächsten Lieferung behoben sein. Die Lieferung kam, das Problem besteht immer noch. Ich löse das Proble so:
Das Segnent vom Schlauchsystem, welches in die Pumpe kommt, fette ich fest ein. Dann starte ich mit einem Blutfluß von 180ml/min. Nach 5 min erhöhe ich auf 200ml, nach weiteren 5 min auf 230, dann 260, dann 300 usw. Nach etwa einer halben Stunde habe ich meine Nenndrehzahl endlich erreicht. Der Schlauch muß also erst weichgeknetet werden, bevor man ihn normal verwenden kann. In der ersten halben Stunde ist deshalb die Dialyse nicht so besonders. Na da hat FMC ja mal ein besonderes Ei gelegt. Was mich stört ist, dass das neue Schlauchsystem nicht, oder zumindest nicht genügend getestet worden ist, bevor es auf den Markt geworfen wurde. Diese " Bananenpolitik" - Produkt reift beim Kunden, ist beängstigend, wenn es um hochsensible Medizinprodukte geht von so einer namhaften Firma, darf das eigentlich nicht passieren. Bei den dampfsterilisierten System, das es leider nicht mehr gibt, ist das nie passiert. Das Pflegepersonal in Dialysen muss ja auch einen viel höheren Arbeitsaufwand haben. Nein, da fehlt mir das Verständnis. Wie denkt Ihr darüber?

Na, Judith, schon eingezogen und machst Du schon die Dia wieder zu Hause?
Verzähle doch mal bitte davon.

Schena Gruaß

der Autarky
 
Hallo miteinander!

Samstagnacht kam der Anruf und nachmittags war die neue Niere drin.

Bis jetzt gehts mir sehr gut.

Drückt mir bitte die Daumen, daß das so bleibt.

lp900
 
Dann herzlichen Glückwunsch und selbstverständlich drücke ich die Daumen.

lg
Narde
 
Hallo ip,

auch von mir Herzlichen Glückwunsch und TOI, toi, Toi!!!!!!

Liebe Grüße

Werner
 
Hallo lp900,

ich meinte den folgenden Satz aus den Leitlinien: "Bei Verwendung von durch den Hersteller validierten Bakterienfiltern am Dialysegerät ist keine Untersuchung der Dialysierflüssigkeit erforderlich." Also scheint die Untersuchung nicht notwendig zu sein, wenn Filter am Gerät vorhanden sind.
Ich dialysiere mit Blutfluss 300 (effektiv), Dialysatfluss 550 (da gibt es die wenigsten Flüssigkeitsleck-Alarme) und einem Gambro-Filter namens Polyflux 170 H (1,7 m²). Demnächst steige ich wieder auf größere Nadeln um (1,8 mm), da ich festgestellt habe, dass der Shunt auch bei kleineren Nadeln nicht schöner wird. Dann werde ich den Blutfluss auf 330 erhöhen.
Welche Einstellungen hast du ?

Schönen Gruß, Judith

Hallo Judith

Wieso machst du HDF mit nem Poly170H und nicht mit nem Poly210 H?? Die haben wir hier bei all unseren HDF-patienten und sind sehr damit zufrieden.

Gruss Hans-J
 
Hallo zusammen,

ich war wegen der Umzieherei länger nicht mehr auf dieser Seite. Es ist ja einiges passiert in letzter Zeit!

@lp900: Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Niere! Natürlich drücke ich die Daumen, dass sie lange hält. Dann hast du ja nicht allzu lange gewartet, oder?

@Hajo: ich weiß nicht, warum ich den 170er-Filter habe. Zu Dialysebeginn (morgen vor drei Jahren) hatte ich einen Zellulosefilter, dann gab es Gambro Lowflux. Nach endloser Diskussion durfte ich auf Polyflux 140 H umsteigen. Im neuen Zentrum dann HDF mit Upgrade auf 170 H. Ich werde mal meinen Arzt fragen, ob ich den größeren Filter bekommen kann. Eigentlich spricht nichts dagegen, sogar der Preis ist für die PHV derselbe.

Gestern war unser großer Umzugstag, endlich ist es geschafft! Ich mache gerade die dritte Dialyse im neuen Haus, alles läuft gut. Seit Dienstag funktioniert die Maschine, ich musste gar nicht ins Zentrum.
Der Dialyseeinbau gestaltete sich recht schwierig, u. a. weil der Installateur sich in letzter Minute weigerte, die Umbauten vorzunehmen. Mit der PHV-Zentrale lief es lange Zeit auch nicht so richtig, weil sich niemand für mich zuständig fühlte. Von unserem Betreuer im Zentrum haben wir in den letzten Monaten keinerlei Unterstützung bekommen, weder Anruf noch Mail noch Nachfrage. Darüber sind wir etwas enttäuscht, aber Hauptsache, wir haben es jetzt hinter uns. Wir sind sehr froh, endlich im eigenen Heim zu sein!
Noch drei Tage Schule, dann gibt es Sommerferien. Das schöne Wetter scheint vorbei zu sein, aber das ist uns eigentlich egal. Wenn man die Kartonflut und das Chaos in sämtlichen Räumen ignoriert, kommt sogar ein bisschen Ferienstimmung auf!

Ich wünsche allen einen schönen Abend!
Judith
 
Hallo zusammen,

sodala, letztn Donnerstag kam um etwa 24:00 Uhr der Anruf, es gibt ein Nierenangebot. Also Dialyse noch fertiggefahren, Taxi bestellt und ab in die Klinik. um 3:30 Uhr war ich da und sollte noch ein bischen schlafen, häää? schlafen, die haben echt einen Vogel! Da kann man doch nicht schlafen! Wanderte stundenlang umher, kam noch zu ein paar Untersuchungen und um 10:00 uhr in den OP. dann weiß ich nix mehr. Wachte im Aufwachraum auf, kam dann auf Intensiv, wo ein schlafen unmöglich war. Neben mir lag eine alte Frau, die stock besoffen Radel gefahren ist, dann hat sie´s Radl weggeworfen und vergessen abzusteigen. Kieferbruch, Gehirnblutung und so Zeug. Die jammerte und lallte lauthals rum. Wollte immer ihre Schläuche rausreißen, und abhauen. Man hat sie dann festgebunden und dann plärrte sie nur noch. Echt toll! Am Samstag kam ich dann wieder auf Normalstation. Ich erholte mich schnell und bin wieder fit wie ein Turnschuh. Ein Problem gibt es aber noch, mein Nierensetzling gönnt sich eine Auszeit, lässt sich versorgen der kleine Schmarotzer und tut erst mal nur chillen und sonst gar nichts. Hoffe, das Teil erkennt langsam den Ernst der Lage und fängt mal an zu arbeiten! Habe keinen Bock mehr auf Dialyse. Da nimmt man zu Hauf Imunsupries und darf dann doch noch regelmäßig zur Dia. Was soll das denn?
Hab natürlich in meinen Patientendaten wärend eines Bettentransports geschnurkt und rausgefunden, dass die Niere von einem 63 jährigen Mann ist. Nun gut, man muß wohl froh sein, überhaupt etwas zu bekommen auch wenn sie 15 Jahre älter ist als ich. Wenn sie wenigstens 8-10 Jahre funktionieren würde, wäre mir auch schon geholfen. Man wird bescheiden. Etwas mehr als 12 Stunden war sie auf Eis und hat demnach einen leichten "Lagerschaden"(sagt mein Doc). Gut Lagerschaden kenn ich nur vom Getriebe. Mal hoffen, dass er sich nicht so dramatisch auswirkt. Meine Ärtzte sind extrem zuversichtlich, dass das Nierchen doch noch anspringt. Na ich hoffe es auch!

Lp900
funktioniert bei Dir alles? Wie ist es Dir ergangen?

Freut mich Judith,
dass Ihr endlich eingezogen seit. Dia daheim ist schon das Beste, wenn ich sie hier wieder im KH machen muss, geht sie mir schon kräftig auf´n Keks.
Die machen sich hier alle wichtig und ein Gedöhns Sage ich Dir, glaubt man gar nicht. Zum Anhängen und Abhängen sind sie immer zu Zweit, warum weiß kein Mensch, aber sie sind ja alle so im Stress! ich darf nur Blutfluss von 250ml fahren und in 4 Stunden nimmt man alle 2 Tage maximal 2l raus. Was soll der Blödsin frag ich mich echt. Am ganzen Tag bekomme ich Heparin über Dosierautomat zugeführt, aber Dialyse macht man mit Citrat? Die haben doch echt eine an der Waffel! Nadeln gibt es nur ab Größe 16. Da werden gestandene Mannsbilder mit über 130 kg Gewicht 3 mal pro Woche 4 Stunden mit maximal 300 er Fluss und FX60 dialysiert. Ich finde so was absolut unverantwortlich. Die geben dann nach 5 oder 6 Jahren den Löffel ab und wissen gar nicht warum. Wenn man allein die Hautfarbe von den Gestalten anschaut. Nein, ist wirklich schlimm sage ich Dir. Aber sie haben es alle so furchtbar wichtig, machen wärend der Dia 3 mal Blutgaswerte usw. Sollten doch lieber eine vernünftige Standarddia fahren und gut is. Manchmal verstehe ich die Welt nicht. Für mich grenzt das an fahrlässige Körperverletzung. das Schlimme ist halt, die Vergütung ist die Gleiche ob mit 400ml 5 h lang und sicher vielen Alarmen, weil sich bei hohen Flüssen die Nadeln eben häfiger querstellen, oder mit ruhigen Dias 4 h lang und 250 er Blutfluss. Ist doch alles bescheuert!
Nur mal wieder meine unwichtige Meinung zu dem Dia-Problem an sich, aber ich hoffe ja, dass ich bald erst einmal mit der Gaudi außen vor bin.

An schena Gruaß aus´n Krankenhausbett,

der Autarky
 
Hallo Autarky,

Glückwunsch und alles Gute zur neuen Niere!

wurde am 24. entlassen und bin jetzt zu Haus. Die Niere (23 Jahre, männlich) funktioniert von Anfang an sehr gut.
Krea ging sofort zurück bis 86 und ist dann allerdings wieder bis 129 gestiegen, aktuell bei 109, also im Normbereich.

Die Immunsuppressiva machen mir zu schaffen. Ich hatte vorher schon Rheuma und das hatte meine Rheumatologin gut im Griff, seit der Transplantation schon der 5. Schub.
Aber da muß ich durch.

Meine Niere war auch mehr als 12 Stunden "auf Eis", denn ich war in der Nähe von Ulm und mußte bis nach Lübeck. Man hat mir aber versichert, daß man so ein Organ bis zu 36 Stunden pflegen könne.

Nochmals alles Gute.
 
Hallo Autarky,

auch von mir Glückwunsch zur "neuen" Niere! Ich drücke die Daumen, dass sie bald anspringt, damit du bald auf dein liebstes Hobby verzichten kannst.
Damit bin ich wohl der einzige Heimi, der übrig ist und hier rumkrebst ... Neulich habe ich bei einer Freiburger Veranstaltung in Leiden anfragen lassen, wo ich bisher bei den Organangeboten gelandet bin (das bringt nichts - aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich dort registriert bin). Ich war 7 x in den Top 200, nicht allzu berauschend. Was soll's: eines fernen Tages kommt bestimmt auch ein Anruf für mich.

Ich genieße den ersten Ferientag, auch wenn es bei uns wie aus Eimern schüttet.

Viele Grüße und alles Gute, Judith
 
Hallo Autarky,

auch dir herzlichen Glückwunsch zur neuen Niere und dass sie noch anspringt *Daumenganzdolldrück*

Judith, wenn jetzt LP und Autarky es geschafft haben, dann schaffst du es auch eine zu bekommen.

Schöne Ferien
Narde
 
Hallo autarky,

auch von mir meinen Glückwunsch!

Wünsche Dir, das die Wartezeit erfolgreich endet!

Zu Heparinperfusor und Citratdialyse:

Du bekommst sicherlich nur eine "low-dose Heparinisierung", um einer Trombose bzw. Lungenembolie vorzubeugen.

Für eine Dialyse nicht ausreichend!
Eine Steigerung der Heparindosis führt zu einer Blutungsgefahr im Operationsgebiet. Im Bauch können schnell mal mehrere Liter hineinbluten, ohne das man von außen (außer dem daraus resultierenden Schock) nichts merkt!
Daher die Citratdialyse. Hier wird das Blut ausschließlich im Schlauchsystem ungerinnbar gemacht.
Leider gibt es nicht wirklich viele Dialysegeräte auf dem Markt, die diese HD-Art automatisiert beherrschen.
Daher ist die Citratdialyse häufig ein "off label use" und bei Durchführungsfehlern sogar lebensgefährlich!
Ein wichtiger Parameter ist das Calcium:Da dieses durch das Citrat vollkommen gebunden wird, muß es am Ende des Schlauchsystems wieder in der richtigen Menge wieder zugesetzt werden. Die Kontrolle und Steuerung erfolgt über die stündlichen Blutgaskontrollen. ( Manche Zentren sogar halbstündlich!)
Daher sichern sich die KolleggInnen mit dem 4-Augen-Prinzip ab.

Ich hoffe Dir mit meiner Antwort ein bischen weitergeholfen zu haben und wünsche Dir nochmals alles Gute!

Werner, der gerne eine citratdialysefähige Genius® hätte !
 
Hallo zusammen,

jetzt fang ich mal rückwärts an.

Hallo Werner,

danke für Deine Erläuterungen, jetzt verstehe ich das mehr. Gut, meine Op liegt ja jetzt schon 1 Woche zurück und ich denke, langsam könnte man mal wieder a bisserl Gas geben, wenn ich´s überhaupt noch brauchen werde!!!
Meine Niere ist aus dem Urlaub zurück und nimmt langsam die Arbeit auf. Heute werde ich vermutlich die 1Liter Grenze überschreiten und dann geht´s dahin.
Ich bin Heil froh, wenn ich nicht mehr hier im Krankenhaus an diese Chaosdialyse muss, das ist ja lebendsgefährlich!
Bericht von Dialyse gestern: Wurde um 13:30 zur Dialyse gebracht, habe dort eine total gestresst wirkende Pflegerin angetroffen, welche mir erklärte, dass die Maschine noch gar nicht gereinigt ist, geschweige denn aufgebaut. Aber sie wolle jetzt dann Heim gehen und wir sollen deshalb gleich schon mal die Nadeln legen???! Meine Bedenken wurden ausgeschlagen und die Nadeln gelegt. Dann war die Reinigung fertig und sie ließ das Schlauchsystem nur durch Schwerkraft und nicht durch Blutpumpe füllen. Wie alles schön voll war, beide Drucksensoren voll Wasser und der FX 60 voll mit Luftblasen, verschwand sie einfach und eine Kollegin machte weiter. Die klopfte erst mal 5 Min die Luft aus dem Filter und machte die Sensoranschlüsse sauber. Dann hingen wir an, die Nadeln lagen da schon 25 min. ohne Fluss. 16-er Nadeln, 15-er haben sie erst gar nicht. Nun gut, nach kurzer Zeit (20min.) ging der venöse Druck auf 280!!! Trotz Blutfluss von nur 200ml! Die gute Frau wechselte trotz meiner Bedenken das komplette Schlauchsystem mit Filter aus. Ich habe ihr zwar gesagt, dass auch ohne Heparin die Systeme bei mir erst nach gut 2Stunden dicht machen (hab´s Heparin mal vergessen!), half aber nichts. Folge: Druck stieg wieder auf 300 venös. Sie bohrte dann an meiner Knopflochstelle rum, aber ohne Erfolg, denn die verträgt schon imer einen Fluss von 440ml, da gab es in über 2000 Dias bei mir noch nie Probleme. Ich verlangte dann, dass die Nadel gewechselt werden sollte, ein Pfleger wollte mit 300 Druck weiterfahren, aber ich konnte mich schließlich durchsetzen. Danach lief es ohne Probleme. Klar, wenn eine Dianadel 25min ohne Fluss drinsteckt, verstopft sie halt, so was macht man einfach auch nicht, ist grober Unfug. Eine ganze Stunde hatten wir da schon verplempert. Natürlich bekam ich bei der Diabehandlung nichts zu Trinken oder gar zu Essen. Die Dia hat ja blos 6,5h gedauert. Da half auch keine Frage von mir danach nichts, die Frau die das macht, ist nicht mehr da. Um 19:30 beschwerte sich der dann für mich zuständige Pfleger, weil er noch so viel Stress hat, er muss bis 22:00 Uhr noch weitere 3 (in Worten :drei) Patienten abhängen. So einen Stress möchte ich auch mal haben. Zum krönendem Abschluß hat er mir beim Abhängen die aterielle Nadel, welche ganz flach im Shunt steckt nach oben so bescheuert rausgerissen, dass sie die Unterseite vom Gefäß geritzt hat. Ich hab gleich geschriehen und gedacht, der Shunt ist unten durch. War er gottlob nicht. Dann konnte ich nicht anders und sagte, dass das meine Frau besser kann. Da war der Typ beleidigt, hat mich auf den Gang rausgeschoben und erst 20 min danach den Transportdienst informiert (zur Strafe!). Für eine 4 h Dialyse war ich folglich fast 7 h unterwegs. Toll, was? Bin ich jetzt so verwöhnt oder ist das normal oder was? Ich kenn mich nicht mehr recht aus. Vielleicht aber nur ein Abschiedsgeschenk als hoffentlich letzte Dialyse. Jetzt habe ich Schnautze voll. Jetzt darf es aufwärts gehen.
So, jetzt gehe ich mit der Patientin, die die 2. Niere von dem lieben Menschen, der uns eine letzte Freude gemacht hat, bekommen hat, ein Eis essen. Bei ihr funktioniert die neue absolut parallel zu meiner, genau die gleichen Werte!
Melde mich später,
bin happy

der Autarky
 
Autarky,

ganz herzlichen Glückwunsch zu der eingebauten Dialyse (gilt auch für lp)! Hoffentlich lesen auch einige der Zweifler an Organspenden Eure Beiträge.....
+ Hoffentlich vergisst Du das Forum nicht und bleibst uns erhalten!

Matras
 
Hallo Judith,
nicht den Kopf hängen lassen, sooo schlecht ist Deine Aussicht auch wieder nicht. Stell Dir vor, es kommt ein Full-Haus Teil für Dich, das haut Dich dermaßen mit den Punkten nach vorn, dass Du glatt in der ersten Reihe stehst. Und ein optimles Teil für Dich wärs dann auch noch dazu. Alles möglich! Gehst dann auch 30 x am Tag auf´n Pott und bist glücklich dabei. Ich meine, man weiß ja nie was kommt, aber ich bin über den Status jetzt erst mal sehr zufrieden und schaug mal was passiert. Schau Dir lp900 an, der Duselbruder hat denke ich auch nur 2 Jahre gewartet und dann eine von einem 23 Jährigen bekommen, die in dem Alter praktisch immer sofort loslegt. Habe darüber gestern Nacht eine Dr.-Arbeit gelesen. Der Schockzustand in dem meine war (DGF) ist typisch erst für ältere Nieren. Die Transportzeit im Frostbereich und dessen Länge ist gar nicht so entscheidend. Beispiel: mein Nierchen war 63 Jahre alt gibt etwa 80 Punkte, jede Stunde mehr an Lagerfrostzeit gibt nur einen Punkt mehr. Ab 100 Punkte ist Dir DGF ziemlich sicher. Die 23 Jährige von lp900 hatte aber nur knapp 10 Punkte + Lagerzeit etwa 24 zusammen = ziemlich sicher, dass sie auch dem Doc auf die Finger ****t beim Einbau. und so war´s dann auch.
Also nicht verzagen, ich schaue hier doch immer wieder rein und erzähle was so passiert, lasse Dich schon nicht zurück.

Hallo Narde,

danke für Deine guten Wünsche. Ehrlich gesagt hatte ich sogar zwischendurch so meine Zweifel dass das mit der Transplantation so eine gute Idee ist. Da liegt man da, vollgestopft mit Immundepris, man hat Bauchweh, Übelkeit, Durchfall, alles tut weh, man kann sich nicht bewegen, Schläuche und Katheter durchziehen den Körper und man wünscht sich das "schöne Leben" an der Dia zurück. Ja, und an die Dia hier muss man dann auch noch weil sich nichts tut. Da zweifelt man schnell, aber jetzt ist alles wieder im Lot. Man merkt erst, wie fragil man eigentlich doch ist!

der Autarky
 

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