Drohung mit Abmahnung

Zumal die Kollegin in teils leitender Position ist und dir Anweisung erteilen kann, wie du schreibst.
Wie stellst du dir denn die weitere Zusammenarbeit vor, mit diesem Misstrauen ständig im Hinterkopf?
Das macht krank!

Genau das ist ja mein Dilemma. Mir geht es damit überhaupt nicht gut.
 
Deshalb direktes Gespräch unter vier Augen, dann siehst du hoffentlich klarer.
 
Ich denke, der Anwalt hat richtig beraten. Die TE hat keine Betriebsgeheimnisse ausgeplaudert. Sie erfüllt auch nicht das Prinzip der üblen Nachrede. Es geht hier lediglich um Überstunden. Und das sie über das Limit hinaus arbeitet... wer soll noch alles unter Schweigepflicht gestellt werden: der Ehemann, weitere Freunde und Angehörige? Alles Personen, die in ihrem Umfeld erzählen können, dass die TE zuviel arbeitet. Und wenn da jemand noch bei Facebook ist... und nicht eingestellt hat, dass das nur Freunde lesen dürfen und nicht die Freunde von Freunden. Das wird ja zum Lauffeuer. Wie will man das dann löschen? Alle anzeigen?

Wie war das eigentlich nochmal mit dem Paragraphen bezüglich der Bedrohung bzw. Erpressung?

Elisabeth
 
Nennt sich "Nötigung"!
 
Ich denke, der Anwalt hat richtig beraten. Die TE hat keine Betriebsgeheimnisse ausgeplaudert. Sie erfüllt auch nicht das Prinzip der Üblen Nachrede. Es geht hier lediglich um Überstunden. Und das sie über das Limit hinaus arbeitet... wer soll noch alles unter Schweigepflicht gestellt werden: der Ehemann, weitere Freunde und Angehörige? Alles Personen, die in ihrem Umfeld erzählen können, dass die TE zuviel arbeitet. Und wenn da jemand noch bei Facebook ist... und nicht eingestellt hat, dass das nur Freunde lesen dürfen und nicht die Freunde von Freunden. Das wird ja zum Lauffeuer. Wie will man das dann löschen? Alle anzeigen?

Wie war das eigentlich nochmal mit dem Paragraphen bezüglich der Bedrohung bzw. Erpressung?

Elisabeth

Vielen Dank, Elisabeth. So langsam zweifelte ich schon an mir, ob ich hier völlig auf dem Holzweg bin. Natürlich ist mir durchaus bewusst, was alles unter das Betriebsgeheimnis fällt, ich erzähle zum Beispiel generell nichts zu meinen Patienten oder zu meinen Tätigkeiten, mein Umfeld weiß nur, dass ich in der 1:1-Pflege arbeite und in welcher Stadt. Wenn ich jedes Mal einen Termin absagen muss, weil ich kurzfristig wieder einspringen musste, was soll ich denn dann sagen? Tut mir Leid, das darf ich nicht sagen, ich kann nur eben nicht? Das ist doch wohl eher fernab jeglicher Realität. Und ich hab ja sonst auch gesagt, dass ich (zumindest bis zu dieser unangenehmen Sache) sehr zufrieden mit meinem Arbeitgeber bin, da war halt mal ein Tag, an dem es mich genervt hat und ich hab mich dazu hinreißen lassen, das laut zu äußern.
 
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Ich kann anhand mehrerer Aussagen von Freunden und Familie belegen, dass ich ungefähr 10x so viele gute Aussagen über meinen Arbeitgeber und über meine Zufriedenheit geäußert habe, aber das sieht natürlich wieder keiner. Aber ich denke, so langsam drehen wir uns im Kreis, es ist passiert und ändern kann ich nun nichts mehr.
 
Das ist schön, und Dein Arbeitgeber hat ja auch, eben weil es sich um ein einmaliges Fehlverhalten handelte, eine milde Strafe verhängt (bzw. eben nur eine Ermahnung). Aber es ist kein Argument. Ich kann auch nicht bei Rot über die Ampel fahren und der Führerscheinsperre entgehen, indem ich beteuere, das ich sonst immer anhalte. :mryellow:

Sprich unter vier Augen mit der Kollegin, und wenn Du Dich in Zukunft über die Arbeit aufregen möchtest (wozu sicher jeder mal Anlass hat), dann mach's in vertraulicher Runde und schreib's nicht ins Internet.
 
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mal 'ne dumme kurze zwischenfrage:

ist es auch schon verleumdung, üble nachrede, wenn jemand öffentlich sagt (oder sonst wo postet), dass sein job ihn/sie stresst, weil er /sie viel arbeiten und viel verantwortung übernehmen muss?
 
Ich verbreite ja keine Unwahrheiten, wenn ich von meinem Dienstplan und meinen vorhandenen Überstunden erzähle. Es sind meine Überstunden und meine Arbeitszeiten und ich darf doch wohl kommunizieren, wenn ich irgendwo nicht teilnehmen kann, weil ich einspringen muss, ohne Angst haben zu müssen, abgemahnt zu werden.

Aber irgendwie habe ich ein deja-vu. Hatten wir so eine Diskussion nicht schon mal oder habe ich woanders darüber gelesen?
Auch da gab es Menschen, die der Meinung waren, der Arbeitgeber würde Schaden nehmen, wenn man über seine Arbeitszeiten plaudert.
 
Naja, das Gespräch war letzte Woche Donnerstag und ich hab seitdem durchgehend arbeiten müssen. Deshalb werde ich mir jetzt an meinem freien Wochenende mal ein paar Gedanken dazu und zur diplomatischen Gesprächsführung machen und dann nächste Woche nochmal das Gespräch mit den beiden PDLs suchen.

mal 'ne dumme kurze zwischenfrage:

ist es auch schon verleumdung, üble nachrede, wenn jemand öffentlich sagt (oder sonst wo postet), dass sein job ihn/sie stresst, weil er /sie viel arbeiten und viel verantwortung übernehmen muss?

Ich würde Nein sagen, aber vermutlich gibt es dazu auch wieder ganz andere Meinungen. Ich hab Leute schon wesentlich schlimmere Dinge hören sagen und schreiben sehen (a la Arbeitgeber ist ein Sklaventreiber und sowas).
 
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Ich verbreite ja keine Unwahrheiten, wenn ich von meinem Dienstplan und meinen vorhandenen Überstunden erzähle. Es sind meine Überstunden und meine Arbeitszeiten und ich darf doch wohl kommunizieren, wenn ich irgendwo nicht teilnehmen kann, weil ich einspringen muss, ohne Angst haben zu müssen, abgemahnt zu werden.

Aber irgendwie habe ich ein deja-vu. Hatten wir so eine Diskussion nicht schon mal oder habe ich woanders darüber gelesen?
Auch da gab es Menschen, die der Meinung waren, der Arbeitgeber würde Schaden nehmen, wenn man über seine Arbeitszeiten plaudert.

Mein Beitrag wurde hierher verschoben, weil ich leider anfangs im falschen Forum gelandet bin, vielleicht hast du ihn da gesehen.
 
ist es auch schon verleumdung, üble nachrede, wenn jemand öffentlich sagt (oder sonst wo postet), dass sein job ihn/sie stresst, weil er /sie viel arbeiten und viel verantwortung übernehmen muss?

Zuallererst mal gilt in Deutschland das Recht der freien Meinungsäußerung. Die hat allerdings Grenzen, und die sind wohl nicht immer ganz eindeutig. Ob eine bestimmte Aussage über den Arbeitgeber einen Abmahnungs- oder Kündigungsgrund darstellt oder nicht entscheidet letzten Endes ein Gericht. Es kommt da sowohl auf den Inhalt als auch auf die Art und Weise an.

Wir kennen das Post nicht (und das ist auch gut so), aber per se kann eine negative Äußerung über den Arbeitgeber Konsequenzen nach sich ziehen, das lässt unser Rechtssystem zu.
 
@Tante Doll
Mitarbeiterin Mausie beschwert sich über die immensen Überstunden (#1).
Was sagt das aus über den Arbeitgeber?
Die Personalvorhaltung ist doch mangelhaft - infolge dessen müssen die Mitarbeiter ständig einspringen.
Bedeutet doch, das Unternehmen xy ist kein guter Arbeitgeber, oder laufen gar ständig die Mitarbeiter deswegen weg?
Note: 5.
Es ist auch egal, dass Mitarbeiterin Mausie sich den Allerwertesten aufreißt, zigmal positives mitteilt, egal ob sie schon 10 Jahre dabei ist oder erst 1 Jahr - 1x diese Aussage bedeutet auch, das andere Pflegende die sich evtl. für das Unternehmen interessieren, davon abgeschreckt werden könnten.
Das nicht zu verstehen, versteh ich nu nicht.
Es zählt doch was damit potentiell nach außen vermittelt wird. Eine negative Äußerung, mit möglichen Folgen für den Arbeitgeber. Auch wenn sie den Tatsachen entspricht.
Konsequenz wär schon, deutlich mehr Grenzen zu ziehen, als bisher. Ist ja angedacht. Wird wohl auch Zeit dafür.
Einen privaten wichtigen Termin - würd ich definitiv nicht absagen.
Ob der Arbeitgeber (wie angegeben) wirklich ein so guter Arbeitgeber ist ("super zufrieden")- ich habe deutliche Zweifel.
Auch wenn es den Anschein hat, dass es sich jetzt hier im Kreis dreht - es gibt schon Ansätze das eigene Verhalten (Eigenschutz) zu verändern. Die erteilten Zuckerchen sind schon teuer erkauft?
Dass es schwerer ist bei Mausie Ausfälle zu kompensieren - kein Thema, problemlos vorstellbar bei 1:1.
Aber auch dafür könnte es Alternativen geben, wenn die vorhandenen Mitarbeiter nicht ständig einspringen würden.
Ständig. Nicht nur vereinzelt, sondern oft und regelmäßig? Nur vorübergehend?
Ich habe auf Facebook meinen aktuellen AG nicht angegeben weil ich das nicht will (Mausie?).
Ja, 1 halbgarer Satz, im größten Stress unbedacht und schnell dahingesagt, nicht wirklich so gemeint wie er angekommen ist reicht heute aus, damit es, auch bei langjähriger Betriebszugehörigkeit und dem stetigen Lob über die Einsatzbereitschaft (vieles mehr) Stress gibt. Es zählt dann alles andere nicht mehr.
Ich habe es dann eingesehen, weil mir das negative daran zur Gänze erst da so richtig bewusst geworden ist, halt zu spät. Der 1 Satz, er hätte ungesagt bleiben müssen.
Bei Mausie - ungeschrieben.
 
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Hallo amezaliwa,

bis vor wenigen Tagen hatte ich bei Facebook meinen Arbeitgeber angegeben, ich hab es mittlerweile rausgenommen. Ja, tatsächlich bin ich grundsätzlich erstmal zufrieden bei meinem AG, ich meine, wo ist wirklich komplett alles perfekt? Das wird es nirgendwo geben. Auch das ständige Einspringen war bisher kein Problem, ich bin alleinstehend, kinderlos, eher verfügbar als Familien mit Kindern. Und es wird auch in regelmäßigen Abständen von unserem AG honoriert, wenn wir einspringen. Aber gerade in den letzte. Wochen habe ich, denke ich, zu wenig Grenzen gesetzt. Ich bin in meinem 3-wöchigen Urlaub einmal eingesprungen, weil sonst überhaupt niemand den Dienst hätte machen können, letztendlich geht das auf Kosten unserer Patienten. Auch wenn ich sonst immer telefonisch erreichbar bin, ist es mittlerweile soweit, dass man schlimmste Vermutungen anstellt, was mir passiert sein könnte, wenn ich mal nicht ans Telefon gehe. Das sind alles so Selbstläufer geworden, woran ich - gar keine Frage - natürlich die Mitschuld trage. Und deshalb möchte ich nächste Woche ja auch nochmal das Gespräch suchen und so einige Punkte klären. Heißt aber nicht, dass ich meinen Arbeitgeber nicht weiterempfehlen würde, da hab ich schon ganz krass gegenteilige AG erlebt, z.B. mein Ausbildungsbetrieb, die haben gar keinen Anstand, was den Umgang mit Personal betrifft. Das kann ich laut aussprechen, weil hier niemand weiß, wo ich meine Ausbildung gemacht hab. ;)
 
letztendlich geht das auf Kosten unserer Patienten.
und genau da liegt der Fehler im System! Dieses Helfersyndrom, Leute, es geht in erster Linie um einen selbst und nicht um den Patienten. Was wäre denn passiert wenn du nicht gekommen wärst? Es gibt genug Alternativen.
Ist zwar off-Topic aber es musste jetzt mal raus.
 
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Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass man hier nahezu zwanghaft versucht, eine Begründung für die Abmahnung zu suchen.

Verleumdung, üble Nachrede, ? Die Überstunden sind Tatsachen. Und nochmal die Frage: wie verhindert der Arbeitgeber das nicht ein Angehöriger, Freund die Zustände veröffentlicht?

Wir sollten mal langsam die Kirche im Dorf lassen. Denn wenn dieses Post bei Facebook solche Folgen haben kann, dann müssten wir hier im Forum dafür sorgen, dass niemand mehr etwas berichtet über die Arbeitszustände. Bekanntlich war das Post der TE ja nicht öffentlich einsehbar sondern wurde von einer Kollegin kopiert. Das dürfte hier im Forum auch möglich sein.

Elisabeth
 
Denn wenn dieses Post bei Facebook solche Folgen haben kann, dann müssten wir hier im Forum dafür sorgen, dass niemand mehr etwas berichtet über die Arbeitszustände.

Dies tun wir Moderatoren bereits bei öffentlichen Leumundsabfragen, Elisabeth, darauf habe ich weiter oben hingewiesen. Dies gilt zum einen dem Schutz der betroffenen User, zum anderen unserem eigenen, da auch die Forenbetreiber verklagt werden könnten. Bsp.: Arbeitsklima/Arbeiten in der Herzchirurgie Karlsruhe | www.krankenschwester.de

Was ist eigentlich so schwer daran, zu begreifen, dass es in Deutschland bereits Anzeigen, Abmahnungen oder sogar Kündigungen aufgrund von solchen Einträgen gab, und dass die zuständigen Gerichte diese als gerechtfertigt ansahen?
 
hallo Claudia,

ich glaube nicht, dass die leute hier im forum schwierigkeiten mit dem begreifen der sachlage haben.
es überrascht halt einige, mich eingeschlossen, welche aussagen bereits als weitestgehend geschäftsschädigend angesehen werden. das wirft fragen auf und befördert eben diskussionsbedarf.
und das ist gut so!
so zeigt es doch einmal mehr wie vorsichtig man halt mit den sozialen medien umgehen muss. da ist bei einigen noch viel lernbedarf zu sehen.
 
mich überrascht auch, dass einem Volljuristen so ohne weiteres die Kompetenz abgesprochen wurde.
siehe beiträge #13 + #17.
 

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