- Registriert
- 12.04.2005
- Beiträge
- 3.209
- Beruf
- Hygienefachkraft, OP-Fachpfleger, Praxisanleiter (DBfK),
- Akt. Einsatzbereich
- Hygiene
- Funktion
- HFK
Gute Zusammenfassung! Fehlt nur noch zu Erwähnen, dass auch strukturell sich was bessern muss. In der Pflege müssen auch Dienste abgeleistet werden zu Zeiten die anderen Berufsgruppen heilig oder - eben doch auch teuer sind. Hier in dem Beruf sind sie selbstverständlich Teil des "Gesamtpaketes"! Auch hierzu ist ein vernünftiger Ausgleich herbeizuführen.Diese Gehaltsdiskussion bringt doch nichts. In den Medien wird ja immer nur pauschal von der Pflege erzählt, da werden dann Pflegehilfskräfte im Seniorenstift mit OP- oder Intensivpflegekräften am Uniklinikum in einen Topf geworfen, da werden tariffreie Arbeitgeber mit tarifgebundenen in einen Topf geworfen. Zwischen diesen Extremen liegen finanzielle Welten.
Das Problem ist doch aber, dass selbst im tarifgebundenen Uniklinikum die Pflegekräfte mit langer Berufserfahrung abwandern und nachrückende Kräfte fehlen oder nach wenigen Jahren das sinkende Schiff verlassen.
Das Gehalt ist also in der Breite sicherlich ein Hebel, an dem man ansetzen könnte, aber es löst nicht das Problem der abwandernde Fachkräfte in den tarifgebundenen Bereichen. Dass auch dort Fachkräfte abwandern und ein Nachwuchsmangel herrscht, zeigt doch, dass ein viel gravierenderes Problem besteht, das alle Pflegebereiche gleichermaßen betrifft und den Nachwuchsmangel in den tariflich schlechter gestellten Bereichen nur noch verschärft: die schlechten Arbeitsbedingungen bzw. die hohe Arbeitsbelastung.
So lange man nur an einem kleinen Hebelchen dreht, nämlich der Bezahlung, wird man den Fachkräftemangel nicht beheben können. Etwas mehr Lohn lockt möglicherweise den Einen oder die Andere zurück in die Pflege, gerade die Pandemiezeit hat ja vielen gezeigt, dass es eben auch ein sehr sicherer Arbeitsplatz sein kann. Aber in den Häusern wird sich durch rückkehrende Pflegekräfte nichts an den Bedingungen verbessern, so lange dort nicht parallel auch verbindliche Personalbemessungstools gesetzlich festgeschrieben werden. So lange das nämlich nicht parallel etabliert wird, werden die Rückkehrer lediglich die Löcher stopfen und die Leasingquote reduzieren, an der Schichtbesetzung wird sich aber nichts ändern.
Fazit:
Das Drehen an der Bezahlschraube muss für einen allgemeinen Flächentarifvertrag in allen (!) Pflegebereichen sorgen, die Attraktivität des Berufes nachhaltig zu steigern kann man aber nur erreichen, wenn dieser Flächentarif dtl. über dem aktuellen TvöD liegt.
Das Drehen an der Arbeitsbedingungsschraube gelingt nur durch die allgemeingültige Etablierung von verbindlichen Personalbemessungstools mit scharfen Sanktionsmöglichkeiten bei Unterschreiten der Quote.
Gruß spflegerle
(warum habe ich nur das Gefühl, mich hier ständig zu wiederholen)
Btw: Dein Gefühl teile ich...