Corona und alle spielen verrückt

Nebenthread: "AstraZeneca und alle spielen verrückt", wie wär's?

Wie ist das mit dem Thromboserisiko bei oralen Kontrazeptiva nochmal? Und wie viele werden keine Schwangerschaft mehr riskieren, weil erhöhte Thrombosegefahr? Eine Zwickmühle.
 
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Ist das Risiko denn vergleichbar?
Das Risiko ist noch viel höher:

"Hooman Kamel vom Weill Cornell Medical College in New York und Mitarbeiter haben diese Ansicht jetzt anhand der Krankenversichertendaten von mehr als 1.687.930 Frauen aus Kalifornien überprüft. In den ersten 24 Wochen und dem Jahr danach kam es zu insgesamt 1015 Behandlungen wegen thrombotischer Ereignisse. Darunter waren 720 venöse Thromboembolien, 248 Schlaganfälle und 47 Herzinfarkte.
Die Neurologen verglichen die Rate in den ersten Wochen und in einem gleich langen Zeitraum ein Jahr später. In den ersten 6 Wochen betrug die Inzidenz 24,4 Ereignisse auf 100.000 Frauen gegenüber 2,3 Ereignissen im Jahr darauf. Das ergibt einen Anstieg des Thromboserisikos um den Faktor 10,8 (95-Prozent-Konfidenzintervall 7,8 bis 15,1). In den Wochen 7 bis 12 kam es noch zu 5,6 Ereignissen auf 100.000 Frauen gegenüber 2,6 Ereignissen im Jahr darauf. Dies bedeutet, dass auch in diesem Zeitraum das Thromboserisiko um den Faktor 2,2 (1,5 bis 3,1) erhöht ist. Im Zeitraum zwischen der 13. und 18. Woche war das Risiko nur noch tendenziell um den Faktor 1,4 (0,9 bis 2,1) erhöht."

Quelle:

Im Gegensatz dazu (aus @Southpaw s Quelle):

"Bei bislang mehr als 1,6 Millionen Impfungen mit dem AstraZeneca-Wirkstoff in Deutschland gebe es sieben Fälle, die in Zusammenhang mit Thrombosen der Hirnvenen stehen könnten, sagte Spahn."
 
Danke Martin!

Hier noch die Meldung des Paul-Ehrlich-Instituts:

Es ist die Rede von einer "auffällige[n] Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenenthrombosen (Sinusvenenthrombosen) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca."

Hat Großbritannien uns die verschwiegen?
Schließt das explizit die anderen Impfstoffe aus? (dem Wortlaut nach ja)

Dass es sich um eine seltene Hirnvenenthrombose handelt, macht die Nachricht durchaus spicy. Dennoch viel zu wenig Informationsgehalt, um nicht von stumpfer Social Media Expertise überbrüllt zu werden. Es ist einfach nur noch anstrengend, den Überblick zu behalten. Gerade davon kriegt man "starke(..) und anhaltende(..) Kopfschmerzen".
 
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Du bist mir zuvor gekommen.
Sehr spannend die Reportage...

Reaktion vom Arbeitgeber des RTW Fahrers gesehen?
Das DRK hat sich öffentlich dazu bekannt und mit "Wir sind als HiOrg der Neutralität verpflichtet, wir werden dem MA einen Einlauf geben"
gleichzeitig wurde" oh wunder" dieser ITW vom DRK mit diesem Video vorgestellt ;)
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Gute Frage... :weissnix:

Interessante Folge:

Ergo: Globalisierung drosseln. Umwelt schützen (inkl. Lebensräume der Tiere).

Wenn man bedenkt, wie Reisebedingungen nach 9/11 massiv verschärft wurden, darf man mal abwarten, was in dem Bereich noch so kommt.
 
Ergo: Globalisierung drosseln. Umwelt schützen (inkl. Lebensräume der Tiere).
Letztlich ja; vor allem das Eindringen des Menschen und Abholzen irgendwelcher Urwälder ist wohl Ursache einiger Viren, die inzwischen grassieren.
 
Wenn ein simpler Abstrich für großen Ärger sorgt:
Vorgestern bekamen wir einen dementen/deliranten/lebensmüden Senior auf Station, ohne Covid-Abstrich aus der ZNA, da der Patient so wehrig war. Laut Patientenverfügung lehnte er, als Heimbewohner mit Anbindung ans Palliativnetz, jeden weiteren Krankenhaus-Aufenthalt und jeden Eingriff in seine körperliche Unversehrtheit ab. Die Verfügung lag Heim, RD und ZNA vor, trotzdem bestand der betreuungsbevollmächtigte Sohn auf einer stationären Behandlung. Im Endeffekt mussten wir den Senior zu dritt überwältigen und zwangs-abstreichen.

Wie hättet ihr eine solche Situation gehandhabt? Ich war drauf und dran die 110 zu informieren, dass man hier als Pflegepersonal zu Verletzungen von Leib und Psyche gezwungen wird. Alles nur wegen einem doofen Abstrich und einem noch dooferen Sohn.
 
Das steht außer Frage; was aber tut man konkret in dieser Situation, spät abends? Wenn niemand von der PDL erreichbar ist, man aber jetzt, sofort eine Antwort oder Handlungsalternative auf sein Dilemma benötigt?
 
Wir haben eine Rufbereitschaft, es ist immer eine PDL erreichbar. Mitten in der Nacht hätte ich aber zuerst versucht, über einen der diensthabenden Ärzte eine Lösung zu finden.

Bis zur Klärung hätte ich Vater und Sohn in einem Behandlungszimmer oder so geparkt, wo sie niemand anderen anstecken könnten. Wenn ich danach ausgiebig lüfte, dürfte da keine große Gefahr mehr bestehen. Ich kenne natürlich Eure räumlichen Möglichkeiten nicht.
 
Chefarzt anrufen. Ich weiss, kann nicht jeder. Bin da Schmerzfrrei. Oder die Polizei. Den Sohn wuerde ich anzeigen oder zumindest ein ernstes Gespraech fuehren ob ihm bewusst ist das er sich strafbar macht. Wird Zeit, das das auch in Deutschland in die Koepfe der Zustaendigen ankommt. Eine Patientenverfuegung ist bindend.. Zum Glueck ist sowas bei uns nicht moeglich.
 
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Ich hab schon das Stäbchen dem Doc in die Hand gedrückt und hab gesagt "für Schläge werd ich nicht bezahlt"..
mal davon abgesehen, dass ich mich schon des öfteren frage, ob der - gerade bei wehrigen und dementen Patienten - den damit provozierte Aerosolausstoß wirklich den Zweck heiligt.... (auch mit PSA)
 
Ich hätte mir erstens nicht an der ganzen Geschichte beteiligt und dann wirklich dem Arzt die Angelegenheit überlassen.
Ein pat. Der zu klaren Zeiten eindeutige darüber entschieden hat die Zeit der Demenz so kurz wie möglich zu halten so zu übergehen ist eine absolute Schweinerei.

Polizei ist so eine Sache gebe ich vollkommen recht. Das kann böse Nachspiele haben... aber ich werde mich nicht an sowas beteiligen...
 
Vorgestern bekamen wir einen dementen/deliranten/lebensmüden Senior auf Station, ohne Covid-Abstrich aus der ZNA
Da seh ich schon das Problem. Wie kann er ohne Covid-Abstrich von der ZNA zu euch geschickt werden? Leicht fahrlässig.
Unbedingt PDL darüber informieren, das geht so nicht.

Zwangsabstrich hat einen ganz fiesen Beigeschmack. Erste Anlaufstelle wirklich Dienstarzt. Wenn immer noch problematisch, PDL dazu und mit ihr auch eventuellen Polizeieinsatz absprechen. Falls PDL nicht nötig, weil Abstrich gemacht, dennoch PDL und Stationsleitung informieren.
 
Tatsächlich passiert das ja gar nicht so selten, dass Patienten sich gegen den Abstrich wehren, insbesondere bei Demenz (zumindest in unserer ZNA).
Bevor wir uns für einen Zwangsabstrich entscheiden, klären wir erst einmal, wie dringend dieser Abstrich sein muss... ist es der Standard-Abstrich, den wir bei allen Aufnahmen machen oder gibt es einen tatsächlichen Verdacht?
Bei Standard-Abstrich kommt es schon mal dazu, dass man den Patienten, ohne Abstrich auf die Abklärungsstation verlegt... besonders nachts.... zum einen, um den Patienten erstmal aus der akuten Situation (Ortswechsel, viele fremde Menschen etc.) herauszuholen, so dass man vielleicht später den Abstrich einfacher machen kann. Zum anderen kann man in Ruhe weitere Schritte planen und andere Lösungen suchen.
Gibt es tatsächlich einen Verdacht, entscheidet der diensthabende Oberarzt, ob man z.B. eine medikamentöse Ruhigstellung macht (wie z.B. bei einem dringend notwendigen CT).
Am Ende ist es wie bei allen Maßnahmen... Patientensicherheit, Eigenschutz, Einzelfallentscheidung, Kosten-Nutzen-Abwägung, penible Dokumentation. :weissnix:
 

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