Corona und alle spielen verrückt

Je nachdem, wo und wann die Ausbildung bzw. aktive Zeit war, können die Geräte komplett unterschiedlich sein. Auch wenn Du innerhalb der aktiven Zeit von einem Haus zum anderen wechselst, kann es passieren, dass Du vor komplett neuen Geräten stehst. Inklusive solcher 08/15-Apparate wie Blutzuckermessgeräte!
....und für alles benötigt man dann eine Einweisung :-)
 
Hab ich grad in dem Link von Lillebrit gelesen. Klar ist Deutschland größer, als Luxemburg. Es wäre aber doch sicherlich trotzdem möglich, einen solchen Aufruf auf Bundesebene zu starten.
Was für einen Sinn soll das machen? Dann haste Freiwillige aus Oldenburg und Anfragen aus Mannheim. In Zeiten, in denen wir Reisen so gut wie irgend möglich vermeiden sollten. Überleg mal, was für ein Aufwand die Verwaltung einer solchen bundesweiten Aktion wäre!

Es ist sehr viel praktischer, das Ganze auf regionaler Ebene zu machen. Und auch das ist schon aufwendig genug, mit den ganzen Verträgen für die Aushilfen, dem Check beim Betriebsarzt usw., der Zuteilung, wer aufgrund welcher Qualifikation welche Aufgaben wo übernehmen könnte und und und.
 
Man benötigt für JEDES Gerät eine separate Einweisung. Auch wenn man vor 20 Jahren mal einen Perfusor x bedient hat, kann man jetzt nicht Perfusor y handhaben...das hat haftungsrechtliche Gründe.

Durch das Anspülen der Vygos wird es zu einer i.v. Applikation, für die es eine Einweisung eines Arztes benötigt sowie einen "Spritzenschein" für die i.v. Gabe.
Unsere Schüler lernen bei uns alles zu Infusionen, Injektionen etc. Danach dürfen sie s.c. und i.m. spritzen- nicht aber i.v.!
Daher muss erst die separate Einweisung durch einen der Ärzte bei uns erfolgen und es wird auf Spritzenscheinen dokumentiert.
Okay. Dann handelt bei uns die komplette Belegschaft täglich illegal.
Wir spülen alle Viggos und ZVK/Port nach Antibiotikagabe u.ä.
Examinierte und Schüler.

Irgendwie will mir nicht in den Kopf, warum es "reicht", s.c. und i.m. spritzen in der Schule und in der Praxis zu lernen, es für i.v. spritzen aber unbedingt die Einweisung eines Arztes braucht. Beim i.m. spritzen kann man schließlich auch eine Menge falsch machen.
Genauso diese Diskussion, um Zugänge legen ja/nein.
In der ZNA darf man es, auf Station wird man dafür teilweise fast gelyncht, selbst wenn man es sicher beherrscht. Aber im Notfall muss man es können (ist bei uns Anweisung).
Aber gut, das ist halt Deutschland...
 
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Was für einen Sinn soll das machen? Dann haste Freiwillige aus Oldenburg und Anfragen aus Mannheim. In Zeiten, in denen wir Reisen so gut wie irgend möglich vermeiden sollten. Überleg mal, was für ein Aufwand die Verwaltung einer solchen bundesweiten Aktion wäre!
Ich meinte damit nicht die bundesweite Verteilung, sondern lediglich einen allgemeinen Aufruf.
Oder zumindest einen Appell, dies auf Landesebene zu tun.
Das muss ja nicht heißen, dass ein Freiwilliger aus Oldenburg in Mannheim eingesetzt werden soll!

So macht halt wieder jede Kommune ihr eigenes Ding. Genau wie bei der Ausgangsbeschränkung/Kontaktverbot. In dem einen Bundesland ist strikt verboten, was im nächsten wieder erlaubt ist. Ich fände eine einheitliche Regelung da wesentlich einfacher.
 
Man benötigt für JEDES Gerät eine separate Einweisung. Auch wenn man vor 20 Jahren mal einen Perfusor x bedient hat, kann man jetzt nicht Perfusor y handhaben...das hat haftungsrechtliche Gründe.

Durch das Anspülen der Vygos wird es zu einer i.v. Applikation, für die es eine Einweisung eines Arztes benötigt sowie einen "Spritzenschein" für die i.v. Gabe.
Unsere Schüler lernen bei uns alles zu Infusionen, Injektionen etc. Danach dürfen sie s.c. und i.m. spritzen- nicht aber i.v.!
Daher muss erst die separate Einweisung durch einen der Ärzte bei uns erfolgen und es wird auf Spritzenscheinen dokumentiert.
Selbst wenn die Geräte vor mehr als 10 Jahren schon auf den Stationen standen und ich die Einweisung in meinem Gerätepass dokumentiert habe, kann doch keiner erwarten dass ich noch alles weiß über die Bedienung des Gerätes. Rein rechtlich dürfte ich das Gerät bedienen, aber ich würde es verweigern ohne erneute Einweisung!

@Irgendeine
Du müsstest doch wissen, dass man kein Medizinisches Gerät ohne Einweisung benutzen darf. Und die Einweisung muss entweder vom Hersteller selbst oder von jemanden kommen der selbst vom Hersteller eingewiesen wurde. So war es jedenfalls zu meiner aktiven Zeit.

@Lillebrit
Ich habe nie einen Spritzenschein gehabt und Ist der rein rechtlich erforderlich? Ich denke nicht, denn in den Kliniken in denen ich gearbeitet habe gab es den nirgends. Über einen liegenden venösen Zugang durften wir nach praktischer Anleitung ( damals ohne jegliche Dokumentation diesbezüglich) iv spritzen?

Fakt ist, dass viele der Pflegekräfte, die seit Jahren aus der Pflege raus sind, neu eingearbeitet werden müssten. Einiges wird man noch können, bei vielen Dingen wird es Unsicherheiten geben. Meine persönliche Meinung ist, dass Lehrer für Pflegeberufe wahrscheinlich noch am nächsten dran sind von all den Ehemaligen. Aber sie werden in der Ausbildung eben auch gebraucht!
 
Du müsstest doch wissen, dass man kein Medizinisches Gerät ohne Einweisung benutzen darf. Und die Einweisung muss entweder vom Hersteller selbst oder von jemanden kommen der selbst vom Hersteller eingewiesen wurde. So war es jedenfalls zu meiner aktiven Zeit.
Ja, das weiß ich. Aber dann dürften die meisten Mitarbeiter viele Geräte nicht nutzen, selbst wenn man sie erklärt bekommen hat und genau weiß, wie man sie bedienen muss.
Das ist (zumindest bei uns) ziemlich praxisfern...
Ich denke nicht, denn in den Kliniken in denen ich gearbeitet habe gab es den nirgends. Über einen liegenden venösen Zugang durften wir nach praktischer Anleitung ( damals ohne jegliche Dokumentation diesbezüglich) iv spritzen?
So wird das bei uns auch vom AG gehandhabt, sogar ganz "offiziell". Auch wir Schüler dürfen das in der Praxis nach Anleitung.
Laut Schule ist es wiederum nicht erlaubt.
Andererseits sagt die Schule, dass wir JEDE Tätigkeit, die wir praktisch erlernt haben und sicher beherrschen, auch durchführen dürfen.
Dieser Aussage zu folge dürfte ich also einen z.B. einen Zugang legen, da ich das gelernt habe und beherrsche.
Das habe ich sogar extra nachgefragt.
Würde ich mich im Examen trotzdem nicht trauen, denn einen schriftlichen Nachweis für diese Aussage haben wir natürlich nicht.
Wäre irgendwie gut, wenn es seitens der Schule diesbezüglich mal mal einheitliche Aussagen geben würde...

Meines Wissens nach sind i.v. Zugänge legen und i.v. spritzen delegierbare ärztliche Aufgaben, dürfen demzufolge auch von nicht-ärztlichem Assistenzpersonal ausgeführt werden, sofern dieses die Maßnahmen beherrscht.
Ich hab grad mal nachgelesen. S.c. und i.m. müssen in der Ausbildung erlernt werden, i.v. darf/kann erlernt werden.
 
Meines Wissens nach sind i.v. Zugänge legen und i.v. spritzen delegierbare ärztliche Aufgaben, dürfen demzufolge auch von nicht-ärztlichem Assistenzpersonal ausgeführt werden, sofern dieses die Maßnahmen beherrscht.

Ist Krankenpflege nicht ärztliches Assistenzpersonal? Ihr habt genügend Zeit (ich rede von "normaler Arbeitsbelastung") um ärztliche Aufgaben zu übernehmen?
Übernehmen die Ärzte bei euch im Gegenzug pflegerische Aufgaben um euch zu entlasten?
 
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Meines Wissens nach sind i.v. Zugänge legen und i.v. spritzen delegierbare ärztliche Aufgaben, dürfen demzufolge auch von nicht-ärztlichem Assistenzpersonal ausgeführt werden, sofern dieses die Maßnahmen beherrscht.
Zugänge legen: Ja, Iv-Spritzen: jein. Es geht nicht nur um die Technik, sondern um das jeweilige Medikament. Du musst wissen, was es bewirkt, in welcher Zeit es appliziert werden darf, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie Du dann zu reagieren hast (und "Alarm drücken" wäre nicht die korrekte Antwort). Im Intensivbereich z.B. ist die Gabe mancher Medis sicher auch entsprechend eingewiesenem Personal zuzutrauen, aber einfach so geht das nicht.

Viggos, Ports oder ZVKs zu spülen ist die iv.-Gabe eines Medikaments, auch wenn es sich lediglich um Kochsalzlösung handelt.
 
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Ist Krankenpflege nicht ärztliches Assistenzpersonal? Ihr habt genügend Zeit (ich rede von "normaler Arbeitsbelastung") um ärztliche Aufgaben zu übernehmen?
Übernehmen die Ärzte bei euch im Gegenzug pflegerische Aufgaben um euch zu entlasten?
Ich korrigiere: Nicht-ärztliches Fachpersonal meinte ich. Sorry, mein Fehler.
Eine Viggo nach Antibiotikagabe spülen ist für dich "zusätzliche Arbeitsbelastung"?
Es ging mir bzgl. Zugänge legen zudem lediglich darum, was erlaubt ist und was nicht.
 
Zugänge legen: Ja, Iv-Spritzen: jein. Es geht nicht nur um die Technik, sondern um das jeweilige Medikament. Du musst wissen, was es bewirkt, in welcher Zeit es appliziert werden darf, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie Du dann zu reagieren hast (und "Alarm drücken" wäre nicht die korrekte Antwort). Im Intensivbereich z.B. ist die Gabe mancher Medis sicher auch entsprechend eingewiesenem Personal zuzutrauen, aber einfach so geht das nicht.

Viggos, Ports oder ZVKs zu spülen ist die iv.-Gabe eines Medikaments, auch wenn es sich lediglich um Kochsalzlösung handelt.
Aus diesem Grund schrieb ich ja "falls dieses nicht-ärztliche Fachpersonal die Maßnahme beherrscht".
Bei uns werden die Zugänge standardmäßig mit NaCl gespült. Andere Medikamente werden auf Normalstation ja eher selten direkt i.v. verabreicht.
Aber ansich sollte man ja bei allen Tätigkeiten, die man so durchführt, welche Probleme daraus resultieren könnten und was dann tun ist.
Wenn man jemandem mit einer Dysphagie Essen anreicht, sollte man ja auch wissen, was zu tun ist, wenn der Pat. sich massiv verschluckt.

Das verstehe ich unter "eine Maßnahme beherrschen".
Wenn ich eine Maßnahme nicht sicher beherrsche, führe ich sie nicht bzw. nur unter Anleitung durch.
 
Selbst wenn die Geräte vor mehr als 10 Jahren schon auf den Stationen standen und ich die Einweisung in meinem Gerätepass dokumentiert habe, kann doch keiner erwarten dass ich noch alles weiß über die Bedienung des Gerätes. Rein rechtlich dürfte ich das Gerät bedienen, aber ich würde es verweigern ohne erneute Einweisung!
Ich würde auch remonstrieren.
Wie gesagt: wir Lehrer sind bewusst in nichts eingewiesen, da wir viel zu selten auf Station sind. Selbst wenn ich in 2017 in einen Perfusor eingewiesen worden wäre und 2 Jahre später in die Verlegenheit käme, diesen bedienen zu müssen würde ich mich schon weigern ;-) ich müsste wahrscheinlich erstmal scharf überlegen, ob ich in genau DIESES Modell einegwiesen wurde :-D

@Irgendeine
Du müsstest doch wissen, dass man kein Medizinisches Gerät ohne Einweisung benutzen darf. Und die Einweisung muss entweder vom Hersteller selbst oder von jemanden kommen der selbst vom Hersteller eingewiesen wurde. So war es jedenfalls zu meiner aktiven Zeit.
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Und so ist es immer noch :-)




@Lillebrit
Ich habe nie einen Spritzenschein gehabt und Ist der rein rechtlich erforderlich? Ich denke nicht, denn in den Kliniken in denen ich gearbeitet habe gab es den nirgends. Über einen liegenden venösen Zugang durften wir nach praktischer Anleitung ( damals ohne jegliche Dokumentation diesbezüglich) iv spritzen?[/QUOTE]
Für i.v. tatsächlich ja!
Da die Vygos ja nicht mehr mit Mandrin abgestöpselt werden, müssen die ja mit NaCl angespült werden ...dieser "Akt" ist eine i.v. Gabe, die nicht jeder machen darf.

@Lillebrit
Fakt ist, dass viele der Pflegekräfte, die seit Jahren aus der Pflege raus sind, neu eingearbeitet werden müssten. Einiges wird man noch können, bei vielen Dingen wird es Unsicherheiten geben. Meine persönliche Meinung ist, dass Lehrer für Pflegeberufe wahrscheinlich noch am nächsten dran sind von all den Ehemaligen. Aber sie werden in der Ausbildung eben auch gebraucht!
[/QUOTE]

Genau so sieht es aus!

Man erwartet von uns eine Omnipotenz, die es in keinem ärztlichen Beruf gäbe: kein Chirurg würde als Neurologe, Gynäkologe oder gar Zahnarzt eingesetzt werden. Wir Lehrkräfte haben vor 20 Jahren vielleicht mal den Beruf erlernt, haben dann aber 5 Jahre studiert und sind seit etlichen Jahren - vielleicht Jahrzehnten- raus !

Unsere Kompetenz ist das Gestalten von Lernsettings und damit eine pädagogisch - keine pflegefachliche. Und sicher hat jeder von uns mal einige Jahre in einem bestimmten Bereich gearbeitet...mehr aber auch nicht.
Theoretische Expertise haben wir lediglich in einem ganz eng gesteckten Rahmen unserer Unterrichte. Nach 20 Jahren Berufsabstinenz in der Pflege fehlen uns sämtliche Handlungsroutinen.

Irgendwann muss man sich einfach entscheiden was man sein will: Pflegekraft oder Lehrer. Dieses berufliche Selbstverständnis bekommen übrigens diejenigen besser hin, die sehr früh aus dem Beruf gegangen sind und auch während des Studiums wenig oder gar nicht am Bett gearbeitet haben. :-)

Unser Platz ist klar in der Schule und trotz Krise läuft die Ausbildung regulär weiter. Wir können nicht "mal eben so" einige Wochen "pflegen kommen" ...unsere Arbeit kumuliert sich sonst auch nach hinten auf und es wäre für uns dann nicht mehr leistbar.
 
Notorisches Beharren auf persönlicher Anwesenheitspflicht hat zur Folge, dass kaum jemand mit den funktionellen Möglichkeiten und Vorteilen der digitalen Arbeit vertraut ist. (Die arbeitet im Home Office heisst für viele „legt den ganzen Tag die Füße hoch und säuft Kaffee)

Schulen, Universitäten, Weiterbildungsstätten hätten sich eher mit den Möglichkeiten des e-lerning beschäftigen können --- müssen. Nun ist das Kind im Brunnen und alle heulen, weil es (noch) keine reelle Alternative zum Präsenz-unterricht, Prüfungen usw. gibt.
Ich vermute schwer, dass jetzt jede Ausbildungsstätte personalintensiv ihr eigenes Süppchen zur digitalen Wissensvermittlung kocht.

Mit besserer Vorbereitung bzw. wenigstens Annäherung an den state of the art, wären im jetzigen Notfall z.B. auch mehr (Gesunde und Freiwillige...soll es ja auch geben) Kräfte für den Dienst auf Station verfügbar. Die hier schon erwähnten „Schülertätigkeiten“ entlasten deutlich und dürften doch kein großes Problem darstellen. Noch Mal: Ich rede hier von der absoluten Extremsituation.

Zudem stünde m.M.n. das Gesundheitssystem personell heute besser da, hätten die miesen Bedingungen, die miese Behandlung nicht schon seit Ewigkeiten Fachkräfte für immer aus dem Beruf oder in bettferne Sparten vertrieben.
Selbstgebastelter Pflegenotstand …
 
Notorisches Beharren auf persönlicher Anwesenheitspflicht hat zur Folge, dass kaum jemand mit den funktionellen Möglichkeiten und Vorteilen der digitalen Arbeit vertraut ist. (Die arbeitet im Home Office heisst für viele „legt den ganzen Tag die Füße hoch und säuft Kaffee)

Schulen, Universitäten, Weiterbildungsstätten hätten sich eher mit den Möglichkeiten des e-lerning beschäftigen können --- müssen. Nun ist das Kind im Brunnen und alle heulen, weil es (noch) keine reelle Alternative zum Präsenz-unterricht, Prüfungen usw. gibt.
Ich vermute schwer, dass jetzt jede Ausbildungsstätte personalintensiv ihr eigenes Süppchen zur digitalen Wissensvermittlung kocht.

Genau so ist es - wir arbeiten uns erst rein. Wir sind aber alle schon an dem Standpunkt, dass es dauerhaft kein Ersatz für Präsenzunterricht sein kann! Das Land Hessen erlaubt es (ausser in diesem Notfall) auch nicht, statt Präsenzunterricht auf Home Schooling zu gehen.

Für uns ist es zur Zeit sogar stressiger, da ja alle anderen Arbeiten zur Vorbereitung der Generalistik auch laufen. Wir hätten sonst ja normal unsere Unterrichte gehalten- und nicht diesen immensen Zusatzaufwand dafür gehabt.
 
Unsere Kompetenz ist das Gestalten von Lernsettings und damit eine pädagogisch - keine pflegefachliche.
Das ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint, aber da stellt sich mir doch die Frage, wie man "pflegefachliche Kompetenzen" vermitteln will, wenn man diese nicht zu seinen eigenen Kompetenzen zählt.
Nach 20 Jahren Berufsabstinenz in der Pflege fehlen uns sämtliche Handlungsroutinen.
Das merkt man leider bei einigen Lehrkräften.
Dieses berufliche Selbstverständnis bekommen übrigens diejenigen besser hin, die sehr früh aus dem Beruf gegangen sind und auch während des Studiums wenig oder gar nicht am Bett gearbeitet haben.
Und wie soll eine Person, die nie oder nur wenig am Bett gearbeitet hat, dann Schülern praktisch umsetzbares Wissen vermitteln?
Die besten Lehrkräfte, die ich bis jetzt hatte, waren solche, die lange in der Praxis waren oder sogar heute noch in der Praxis arbeiten.
Unser Platz ist klar in der Schule und trotz Krise läuft die Ausbildung regulär weiter. Wir können nicht "mal eben so" einige Wochen "pflegen kommen" ...unsere Arbeit kumuliert sich sonst auch nach hinten auf und es wäre für uns dann nicht mehr leistbar.
Hier stimme ich dir zu.
 
Das ist jetzt überhaupt nicht böse gemeint, aber da stellt sich mir doch die Frage, wie man "pflegefachliche Kompetenzen" vermitteln will, wenn man diese nicht zu seinen eigenen Kompetenzen zählt.
Auch wenn wir alle mal eine Ausbildung und Praxis durchlaufen haben, lesen wir uns etliches wieder an. Der Schwerpunkt liegt aber nicht darauf, es selber routiniert tun zu können sondern auf der Frage, wie man methodisch didaktisch herangehen muss, damit die Schüler diese Kompetenz entwickeln ;)
Wir bauen den Unterricht also nach bestimmten "Mustern" auf, damit Ihr Euch das aneignen könnt. Der Blickpunkt liegt darauf, etwa 24 sehr unterschiedliche Menschen gleichzeitig anzusprechen und möglichst allen gerecht zu werden: den Stärksten sowie den Lernschwachen.
Es geht also nicht primär um den Inhalt, sondern darum wie wir alle mit in Boot nehmen und allen die Chance auf den Abschluss gewähren.

Wir müssen übrigens auch sehr viele Fremdinhalte unterrichten: Psychologie, BWL, Rechtskunde...streng genommen haben wir das alles nicht gelernt, müssen aber diese Dinge unterrichten ;)


Und wie soll eine Person, die nie oder nur wenig am Bett gearbeitet hat, dann Schülern praktisch umsetzbares Wissen vermitteln?
Die besten Lehrkräfte, die ich bis jetzt hatte, waren solche, die lange in der Praxis waren oder sogar heute noch in der Praxis arbeiten.

Was nützen 20 Jahre Praxis auf der Chirurgie, wenn man in der Schule Inhalte der neurologischen Pflege und Krankheitslehre Gynäkologie unterrichtet?
Richtig: wenig .... :D

Die alten Lehrer mit Weiterbildung bauen noch sehr viel auf ihrer praktischen Tätigkeit auf. In einer Studie ist aber mal untersucht worden, das diese das Selbstverständnis als Theorielehrer oft nicht erlangen. Viele neue Lehrmethoden sind ihnen nicht vertraut, sie sind auch sehr auf Behandlungspflege fixiert ;) Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung mit 2 Kollegen, die aber nun berentet sind...

Du bist Schülerin, Dir fehlt es an Erfahrung und Perspektive auf diese Dinge. Das hätte ich im Oberkurs auch nicht gehabt ;)
 

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