Corona und alle spielen verrückt

Für uns wäre eher interessant, wie ich eine FFP2-Maske oder einen Schutzkittel bei der 10-fachen Wiederverwendung am besten an- und ausziehe, ohne mich einem Infektionsrisiko durch die bereits massiv kontaminierten Materialien (die eigentlich Einmalmaterial sind) auszusetzen. Da kommt aber leider nichts oder nur widersprüchliche Aussagen, wenn man mal genauer nachfragt und auf praktische Probleme hinweist.
Das solltet Ihr eben auch wissen, da Ihr seit einigen Jahren bei MRSA und MRGN nix anderes macht als jetzt. Nur wars Euch da egal, weil es ja nicht Euch infizieren konnte (obwohl das auch nicht allen so ganz schlüssig war)......
 
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Die Infos von RKI kann ich mir online selbst ansehen, dazu braucht man doch keine Hygienefachkraft. Wichtig wären PRAKTISCHE Schulungen. Dass ich meine FFP2-Maske die ganze Schicht lang benutzen soll weiss ich nun. Das wichtige wäre aber darin geschult zu werden, wie man mit einer kontaminierten FFP2-Maske, die man zig mal wiederverwenden soll in der Praxis richtig so umgeht, dass man sich möglichst nicht selbst durch ein falsches Handling infiziert.
Wie wär es denn mal mit einem Praxistransfer und selbstständigem Nachdenken, anstatt polemisieren. Gelernt solltest Du das haben....
 
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Ich wüsste jetzt trotzdem gerne, ob in dem Corona Zeitalter noch die normalen testungen laufen. Oder ob das zur Zeit unter die Räder kommt.
 
Witzig finde ich auch immer, dass es 1-2 Tage dauert, bis das Ergebnis eines MRSA-Abstrichs aus dem externen Labor bei uns eintrifft. Da hab ich dann den Patienten schon 2 Tage ohne jede Schutzkleidung versorgt und auf einmal heisst es:"Oh, Herr Müller ist MRSA positiv, er muss isoliert werden" Ich werde aber nicht abgestrichen, obwohl ich ja nun auch positiv sein und das auf die anderen Patienten verteilen könnte. Interessiert keinen.
Wenn ein MRSA-Abstrich gemacht wird geschieht das nicht ohne Grund/Verdacht. Dann muss eben auch (nach worse case Scenario) isoliert werden und wie bei einem bestätigten Fall vorgegangen werden. Ist doch klar!
 
Bevor du weiter unqualifiziert auf den Lehrkräften einhackst, würde ich dich doch bitten, mal für einen definierten Zeitraum deren Job zu machen. Jetzt. Hier. Und dann sprechen wir nochmal darüber. Deine Herablassung macht mich krank!
Fakt ist, als eine Lehrkraft endet der Job bei weitem nicht nach Schulschluss und die Pflegepädagogen, die ich kenne, werden so ziemlich genauso verheizt wie Pflegekräfte. Ich hatte ja mal den Plan, in die Pflegepädagogik einzusteigen (gibt es sogar einen Thread hier, lol). Inzwischen guten Gewissens verworfen.
 
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Wenn ein MRSA-Abstrich gemacht wird geschieht das nicht ohne Grund/Verdacht. Dann muss eben auch (nach worse case Scenario) isoliert werden und wie bei einem bestätigten Fall vorgegangen werden. Ist doch klar!

Ich habe in noch keinem einzigen Krankenhaus gearbeitet wo das so strikt korrekt gehandhabt wird.
Obwohl all unsere OÄ die ZNA wiederholt anweisen, JEDEN Patienten nach positivem Assessment auf MRSA N/R abzustreichen, a) geschieht das nur in der Hälfte der Fälle, und eher per Zufallsprinzip statt Assessment, was unseren OA regelmäßig zu Wutanfällen hinreißt, wenn Risikopatienten nicht abgestrichen auf Station landen, und b) wird kein einziger dieser abgestrichener Patienten bis zum Vorliegen des Testergebnisses isoliert. Dazu haben wir gar nicht die Kapazitäten. Ein Träumchen wär's aber schon, wenn dem so wäre wie du beschreibst.
 
Eben für die Unkenntnis (95% der nosokomialen Infektionen werden über die Hände des Personals verursacht) brauchs die HFKs (die im übrigen weniger als Du kriegen)!

Das liegt aber nicht an der Unkenntnis des Personals, sondern an den gegebenen Umständen auf den Stationen. Da wird dann in der Hektik eben öfter mal auf die Desinfektion verzichtet oder man macht nur Alibi-Desinfektionen, weil es ruckzuck gehen muss.

Wie bei so vielen Dingen in der Pflege, man weiss wie es theoretisch müsste, aber praktisch hält man das so unter den realen Umständen nicht durch.
 
Das solltet Ihr eben auch wissen, da Ihr seit einigen Jahren bei MRSA und MRGN nix anderes macht als jetzt. Nur wars Euch da egal, weil es ja nicht Euch infizieren konnte (obwohl das auch nicht allen so ganz schlüssig war)......

Bei MRSA ziehe ich vor jedem Betreten des Iso-Zimmers neue Schutzkleidung an und entsorgte die gebrauchte Schutzkleidung dann im Zimmer.

Bei Corona wird von uns verlangt, dass wir bereits kontaminierte Schutzkleidung die ganze Schicht über immer wieder verwenden müssen. Das bedeutet für uns automatisch ein höheres Infektionsrisiko, besonders weil wir nicht darin geschult wurden, wie man kontaminierte Masken und Schutzelkittel am sichersten wiederverwendet.

Wahrscheinlich gibt es dazu auch gar keinen Standard, weil das ja alles Einmalmaterial ist und eine Wiederverwendung kontaminierter Schutzkleidung eigentlich gar nicht vorgesehen ist.
 
Wenn ein MRSA-Abstrich gemacht wird geschieht das nicht ohne Grund/Verdacht. Dann muss eben auch (nach worse case Scenario) isoliert werden und wie bei einem bestätigten Fall vorgegangen werden. Ist doch klar!

Bei uns werden z.B. alle Heimbewohner routinemässig auf MRSA abgestrichen. Analyse erfolgt im externen Labor. Ergebnis kommt im Schnitt zwei Tage später. Bis dahin liegen die Patienten ganz normal in 2- oder 3-Bett-Zimmern.

Wenn dann irgendwann ein positives Ergebnis kommt, wird der Patient isoliert und die Mitpatienten kontaktisoliert und ebenfalls abgestrichen.

Wir vom Personal werden nicht abgestrichen, selbst wenn wir mehrere Tage ohne jeden Schutz einen MRSA-positiven Patienten gepflegt haben.
 
In unserem Info-Zettel zu den Masken steht ebenfalls, dass Kontaktpersonen Masken ohne Filter zu tragen haben, weil die mit Filter eben nur den Träger schützen.
Umgekehrt: der gewöhnliche Mund-Nasen-Schutz schützt eben nicht den Träger, sondern das Gegenüber.
 
Bei uns werden auch alle routinemäßigen Aufnahmescreenings weiterhin gemacht, warum auch nicht?
Aktuell nehmen wir zwar nur noch Covid-19 auf unsere ITS, aber die können ja durchaus auch nen MRSA oder MRGN mitbringen. Ist spätestens für die Folgestationen nach überstandenem Covid-19 durchaus interessant.
 
Fakt ist, als eine Lehrkraft endet der Job bei weitem nicht nach Schulschluss und die Pflegepädagogen, die ich kenne, werden so ziemlich genauso verheizt wie Pflegekräfte. Ich hatte ja mal den Plan, in die Pflegepädagogik einzusteigen (gibt es sogar einen Thread hier, lol). Inzwischen guten Gewissens verworfen.
Genau so ist es ...da wir in Anbetracht der Generalistik quasi die ganze Ausbildung "neu erfinden" müssen, haben wir auch ohne Schüler genug zu tun. Und es stimmt auch nicht, das wir "keine Schüler" haben- die sind entweder in der Praxis oder werden im Homeschooling via Lernplattform unterrichtet. Es fällt nichts aus! Wir müssen eben nur auf andere Konzepte umstellen ;-)

In Bezug auf Stress, psychische Belastung und Burnout kommt man beim Wechsel von der Tätigkeit am Bett in die Lehre quasi "vom Regen in die Traufe" ...
 
Hm das verwundert mich. Mein Bruder ist Lehrer an einer allgemeinbildenden Schule. Abgesehen von der Notbetreuung für Kinder von Eltern in "systemrelevanten Berufen" haben die nichts zu tun. Ist mehr oder weniger eine Beschäftigungstherapie. Dass die 8 Stunden am Tag hart ackern, obwohl kein Unterricht stattfindet, keine Klausuren geschrieben werden und auch sonst keine schulischen Veranstaltungen stattfinden, habe ich bisher nicht gehört.
Nun, wir müssen einen neuen Beruf (den des Generalisten) erfinden, was dafür zutun ist habe ich ja bereit aufgeführt. Nebenbei läuft der Unterricht weiter, wenn auch in anderer Form. Wir alle müssen uns gerade sehr schnell in neue Formen der Vermittlung einarbeiten und lernen gerade, wie man auf Lernplattformen Testate erstellt, Chats und Foren bedient bzw wie man Videokonferenzen abhält.
Nochmal: wir stehen unter dem immensen Druck, dass ALLES innert der 3 Jahren vermittelt sein muss! Corona hebelt das KrPflG nicht aus! Bedeutet, dass Inhalte der WB 1-4 im gesetzlich vorgeschriebenen Umfang laufen müssen. Daran haben auch die Träger der Schulen Intersse, da die Auszubildenden einen rechtlich einklagbaren Anspruch auf das erreichen des Ausbildungszieles haben!

Ist ja auch in Ordnung, solange es auf den Stationen ruhig ist und viele Kollegen Überstunden abbummeln, können die Lehrer es sich in den Krankenpflegeschulen ja auch gemütlich machen und Kaffeekränzchen abhalten.

Ironie an: dann können wir mit unseren Kaffetassen ja zu den Pflegekräften auf Station gehen und dort gemeinsam "chillen". Wir bringen auch den Kuchen mit ;-)

Ich verstehe nur nicht ganz, warum unsere Geschäftsführung 70jährige Ex-Pflegekräfte (Hochrisikogruppe) für den Notfall aus der Rente holen will, statt z.B. die Lehrer aus der Krankenpflegeschule schonmal auf den Praxiseinsatz auf der Iso-Station vorzubereiten, für den Notfall.
Weil es zunächst arbeitsrechtlich gar nicht möglich ist, eine andere als die vetraglich vereinbarte Tätigkeit zuzuweisen. Das Direktionsrecht hat Grenzen im Arbeitsvertrag und es dürfen nur gleichwertige Tätigkeiten zugiewesen werden. Wer explizit als Lehrkraft angestellt ist hat einen Bildungsauftrag- keinen Versorgungsauftrag. Ansonsten könnte man ja theoretisch bei jedem Engpass (Noro , Influenza) auf Personal in der Schule zurück greifen ;-)

Die EINZIGE wirkliche Ausnahme könnte theoretisch der Katastrophen- oder Kriegsfall sein. Und auch hier muss die Auswahl Verhältnismässig sein ...nicht jeder in den Schulen ist sicherlich gesundheitlich dazu in der Lage. Da fallen also wohl auch schon etliche raus :-)
Und diejenigen, die "an der Front" aus gesundheitlichen Gründen nicht arbeiten können, halten halt die Stellung in den Patientenfernen Bereichen.
SOLLTE es dann wirklich mal zum aller Äusserstesen kommen, werden die Lehrkräfte sicherlich auch nur als Unterstützungspersonal im peripheren Bereich eingesetzt. Die Versorgung der CoviDs wird durch das hauseigene Personal sicher gestellt - durch Schulungen in der Beatmung, durch Umsetzungen etc.
 
Dann hat unser Krankenhaus ja schon mehr bestätigte Fälle, als euer ganzer Kreis. Und 2 Tote.
Ich finde es halt einfach ein wenig paradox, dass man einerseits eine "Zwangsrekrutierung" mittels Notstandsgesetz durchdrücken will und andererseits gesagt wird, dass Pflegekräfte in Kurzarbeit geschickt werden sollen.
Es ist regional sehr Unterschiedlich verteilt! BY, BaWü und NRW sind die Hotspots....hier in Hessen ist es vergleichsweise ruhig. Und auch innert Hessen sind die Städte stärker betroffen als die ländlichen Gebiete.

So nach dem Motto "Wir wollen euch nicht bezahlen, wenn kein Geld durch elektive OP's reinkommt, aber wenn es knallen sollte, habt ihr sofort alle und am besten 24/7h auf der Matte zu stehen!".
Krankenhäuser sind Wirtschaftsbetriebe: was nicht eingenommen wird, kann man nicht ausgeben. Das flächendeckende Problem besteht aktuell darin, dass KH ihre Leistungen nicht erbringen DÜRFEN, da man auf potentielle CoVid Patenten wartet. Damit gibt es also auch erstmal weniger Arbeit für das Personal....
Wir waren einfach noch nie in einer solchen Situation.
 
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Umgekehrt: der gewöhnliche Mund-Nasen-Schutz schützt eben nicht den Träger, sondern das Gegenüber.
Mit "Masken ohne Filter", meine ich ich FFP2- und FFP3-Masken ohne Filter. Hätte ich vielleicht dazu schreiben sollen.
Laut unserer Hygienefachkraft schützen diese beide Seiten. Dass der normale MNS den Träger nicht schützt, weiß ich.
 
Die FFP-Masken mit Ventil schützen nur den Maskenträger, der Patient ist uns ungeschützt ausgeliefert. (man möge mich korrigieren, wenn ich diesbezüglich falsch informiert bin).
Ich kann mir keine Maske vorstellen, die Viren rauslässt, aber keine rein. Schon gar nicht bei einer Tröpfcheninfektion. Was für Material soll das denn sein?
 

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