Corona und alle spielen verrückt

Wer wollte nochmal "essential oils" statt Medikamente einsetzen?
Hat ja wunderbar geklappt in Europa.
Selbst die Franzosen müssen mittlerweile die Triage nutzen.

Edit: Pflege erhält endlich die heissersehnten Rechte und Gleichstellung mit den ärztlichen Kollegen. Aber die Pflichten und Verantwortung möchte keiner.
 
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Ich verstehe es auch nicht, dass in Italien, Spanien und Frankreich soviel mehr Menschen sterben als hier.
Ehrlich, wenn ich nicht auf der Straße zunehmend mehr Menschen mit Mundschutz und die ein oder andere bizarre Situation im Supermarkt erleben würde, könnte man glauben hier (eine größeren Städte in NRW) wäre gar nichts. Mir fällt es zunehmend schwer, zu glauben dass es hier wie in unseren Nachbarländern kommen könnte....

Genau so geht es mir auch. Ich zweifel ja die Maßnahmen nicht an. Mir fällt es gerade auch schwer, mir vorzustellen, wie wir jemals wieder zur Normalität zurückfinden sollen.
Wir haben auch einige bestätigte Covid-Fälle im Haus, zweien geht es auch schlecht.
Aber dass in wenigen Tagen Massen über uns hereinbrechen....fällt mir halt schwer mir vorzustellen, zumal wir z Zt wirklich kaum Patienten in der NA haben, noch nicht mal die "Normalen".... schon sehr seltsam, das alles....
 
Edit: Pflege erhält endlich die heissersehnten Rechte und Gleichstellung mit den ärztlichen Kollegen. Aber die Pflichten und Verantwortung möchte keiner.
Mag sein dass der ein oder andere Pflegende die Rechte und die Gleichstellung mit den Ärzten braucht, dann hätten sie Medizin studieren sollen. Wenn ich die gleichen Pflichten und die Verantwortung der Ärzte habe, was eigentlich ja nicht geht weil ich dazu nicht ausgebildet bin, dann will ich auch deren Gehaltsstufe!
 
Also doch lieber ein kleiner Hilfsarbeiter sein, der sich sogar die Seife erst anordnen lassen muss, bevor er sie als Waschzusatz nutzen darf.

Wenn dir das so ausreicht...unter Augenhöhe zu arbeiten.
 
Aber dass in wenigen Tagen Massen über uns hereinbrechen....fällt mir halt schwer mir vorzustellen, zumal wir z Zt wirklich kaum Patienten in der NA haben, noch nicht mal die "Normalen".... schon sehr seltsam, das alles....
Genauso ist es bei uns auch. Die meisten Stationen sind quasi halbleer. Die ZNA ist so leer, wie sonst nie.
Deshalb ist es ja so schwer vorstellbar.
Was nicht heißen soll, dass es nicht passieren kann/wird.

Aber die, die jetzt in die ZNA kommen, sind größtenteils wirklich kranke Patienten.
Das Ganze hat also zumindest schon mal den positiven Effekt, dass nicht mehr nachts jemand kommt, der seit 4 Wochen Rückenschmerzen und tagsüber keine Zeit für einen Hausarztbesuch hat.
 
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Also doch lieber ein kleiner Hilfsarbeiter sein, der sich sogar die Seife erst anordnen lassen muss, bevor er sie als Waschzusatz nutzen darf.

Wenn dir das so ausreicht...unter Augenhöhe zu arbeiten.
Das sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe! Ich bin kein Mediziner und wollte auch nie einer sein! Ich wollte pflegen und bin damit kein kleiner Hilfsarbeiter, sondern ein wichtiger Baustein im System. In meinem ehemaligen Fachbereich kannte ich ein wertschätzendes miteineinander und kein gegeneinander und auch kein unter oder über Augenhöhe.
 
Die Letalität , also der Anteil der tödlichen Verläufe bezogen auf die Anzahl der Infizierten, ist ja ein feststehender Faktor, der umso niedriger ist, je leistungsfähiger ein Gesundheitssystem ist, aber es werden wohl immer einige Menschen an einer Infektion versterben.

In Deutschland haben wir prinzipiell ein sehr leistungsfähiges Gesundheitssystem mit vielen hervorragend ausgestatteten Kliniken mit entsprechend erfahrenen Ärzten und Pflegekräften. Die Letalität bleibt hier niedrig, so lange die Auslastung des Gesundheitssystems nicht über den Regelbetrieb hinaus geht. Schwere Verläufe können auf den Intensivstationen betreut werden, können beatmet werden, bauchgelagert und zur Not auch an die vvECMO angeschlossen werden.
Die Letalität wird auch hier in Deutschland sehr schnell ansteigen, wenn die Intensivstationen voll sind und keine weiteren Patienten mehr intensivmedizinisch betreut werden können bzw. alle verfügbaren Beatmungsgeräte und ECMOs bereits eingesetzt werden. Dann muss man anfangen zu triagieren, dh. abzuwägen, bei wem die intensive Behandlung mutmaßlich die größte Aussicht auf Erfolg hat. Das betrifft dann nicht nur die Corona-Patienten, sondern alle Patienten, die eine intensivmedizinische Betreuung bräuchten.
Die Letalität wird noch weiter steigen, wenn auch die zunächst weniger dramatischen Fälle, die zB nur einer intensivierten Sauerstoffzufuhr bedürfen, nicht mehr in einem Krankenhaus aufgenommen werden können, weil auch die Kapazitäten der Normalpflegebereiche ausgeschöpft sind.
Schließlich werden auch viele aus dem pflegerischen und ärztlichen Bereich sich infizieren, teilweise erkranken und dadurch die schon bestehende Personalknappheit noch anheizen. Das verschärft dann die Situation in allen Bereichen und führt ebenso zu einem Anstieg der Letalität und lässt auch die Sterblichkeit aller anderen Kranken ansteigen, weil auch deren Versorgungsqualität abnimmt.

Je überlasteter das Gesundheitssystem ist, desto höher also auch die Sterblichkeit, nicht nur wegen Corona, sondern genauso wegen Versorgungsknappheit für alle (!) Patienten.

Wenn also die Ausgangsbeschränkungen und die Einschränkung der Wirtschaft die Erkrankungswelle so stark abflachen lassen, dass wir mit unseren Kapazitäten im Gesundheitsbereich die Situation stemmen können, umso besser, dann wird sich die Letalität von SARS-Cov-2 auf seine eigene niedrige Zahl einpendeln, vielleicht bei ca 0,6%, vielleicht auch leicht darüber oder darunter..., aber es werden diese Todesfälle letztendlich auf jeden Fall entstehen, da die Infektion erst dann aus der Gesellschaft wieder verschwindet, wenn wir entweder die Infektionsrate (und damit deren Immunität) von ca 2/3 der Bevölkerung erreicht haben, oder ein Impfstoff zur Verfügung steht, der eine genauso hohe Immunität in der Bevölkerung bewirkt.

Die getroffenen Maßnahmen können also erst eingestellt werden, wenn der Herdenschutz in der Bevölkerung erreicht ist. Ob man und wie weit man schon vor diesem Zustand die Beschränkungen zurückfahren kann, ist unklar und sollte keinesfalls zu früh erfolgen, da sonst die Infektionszahlen schnell wieder steigen würden.

Wir können also froh sein, so lange wir noch im Regelbetrieb laufen und vielleicht sogar durch die getroffenen Maßnahmen eine eher ruhigere Phase erleben. Das wird wohl nicht so bleiben und der Sturm nach der Ruhe wird irgendwann über uns hereinbrechen. Dann aber hoffentlich so gemäßigt, dass wir keine Menschen sterben lassen müssen denen wir eigentlich helfen hätten können, denn sonst stehen uns italienische Verhältnisse bevor...

Gruß spflegerle
 
Aber dass in wenigen Tagen Massen über uns hereinbrechen....fällt mir halt schwer mir vorzustellen, zumal wir z Zt wirklich kaum Patienten in der NA haben, noch nicht mal die "Normalen".... schon sehr seltsam, das alles....
Anfang März hatten wir knapp über 100 Fälle. Dass wir jetzt bei über 53.000 Fällen sind (natürlich auch durch großflächigere Testung), hätten wohl auch nur die wenigsten gedacht. In den letzten Tagen täglicher Zuwachs von über 6.000. Das Wochenende flacht da wohl wieder ab, weil halt Wochenende. Verlauf der nächsten Woche wird schon spannend genug, bei über 46.000 aktiven Fällen und einer abgerundeten Verbreitungsrate. Bei uns wird es immer ernster. Typisches Verteilungsproblem.

Quelle; Coronavirus Update (Live): 622,490 Cases and 28,809 Deaths from COVID-19 Virus Outbreak - Worldometer

Edit
Hab da mal nen Thread erstellt Corona und dann? Zukunftsaussichten für die Pflege
 
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Ja die Kollegin hat recht.

Aber du merkst ja, es gibt immer noch ausreichend Trottel die diesen Schwachsinn mitmachen weil Sie es toll finden gebraucht zu werden.
 
Ja die Kollegin hat recht.

Aber du merkst ja, es gibt immer noch ausreichend Trottel die diesen Schwachsinn mitmachen weil Sie es toll finden gebraucht zu werden.

Es ist natürlich viel besser und in der Situation produktiver, wenn man beleidigend ist und alles von vorne herein schlecht redet.
 
@FLORA.BLEIBT Ich hatte am Freitag meine "Evaluation" (die hier gesetzlich vorgeschrieben ist). Sie fragte nach Karriere, Perspektiven und so...Ich antwortete, dass ich diese ganze "Evalution" im Moment reichlich überflüssig finde, denn wir haben wichtigere Probleme... Dass die vielen "Unternehmensprojekte" mich im Moment nur am Rand interessieren, und meine einzige Priorität, in fünf Jahren gesund in Rente zu gehen. Ich mache das, was ich jetzt mache, so gut ich es kann, aber darüber hinaus engagiere ich mich nicht mehr (leichtes Pikiert-Sein). Aber sie kennt mich und weiss, dass dummes Geschwalle bei mir nicht ankommt und die ganze Sache war dann auch schnell erledigt.

Bin im Augenblick froh, dass wir hier in der Dialyse nur unsere angestammten Patienten haben und keine Laufkundschaft. Ausserdem hat unser multinationaler Konzern ausreichend Zugang zu allen Schutzmaterialien, uns fehlt nichts und wir setzen es ein. Ein Notfallplan liegt aus, wie wir im Fall von Infektionen die Betroffenen organisieren.

Weiterer Pluspunkt: die Unternehmensbestimmungen verbieten den Einsatz von über 50-Jährigen im direkten Kontakt mit bestätigt Infizierten (und dann war da ja auch noch meine Niereninsuffizienz und der Bluthochdruck..)
 
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