Kommt in Deutschland bald die Impfpflicht? Derzeit ist das noch ungewiss. Einen ersten Entwurf mit Eckpunkten dazu, hat Virologe Klaus Stöhr nun auf Twitter auseinandergenommen.
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Selten so einen hanebüchenen Schwachsinn gelesen!
Seine "Argumente":
„Überlastung des Gesundheitswesen: gibt es hier nicht Stellungnahmen, dass eine Überlastung nie flächendeckend/generell aufgetreten ist?“
Ja nee... und es haben ja auch nicht tausende von Pflegekräften während der Pandemie ihren Job aufgegeben, weil sie einfach nicht mehr konnten...
Und nein, das hatte genau NULL mit irgendeiner Impfpflicht zu tun, weil die da noch gar nicht beschlossen war. Aber klar, in dieser Gesellschaft wird auf die Profession Pflege ohnehin gesch...en, da bildet er offensichtlich keine Ausnahme.
„Wie hoch (in Zahlen!) soll ‚hohe Grundimmunität‘ sein? Würden nicht #OmicronVariant Infekt. diese erreichen?“, so Stöhr."
Von was bitte spricht der gute Mann denn? Wenn er Herdenimmunität meint, die lässt sich berechnen, wenn R0 bekannt ist. Und ja, natürlich sinkt der Antikörper-Titer im zeitlichen Verlauf. Aber wenn wir wieder erst bis kurz vor Herbst/Winter warten (so wie letztes Mal), dann stehen wir wieder dumm da. Es geht hier ja nicht um die Leute, die sich irgendwann mal impfen haben lassen und deren Titer dann vermutlich gesunken ist; denn die haben immer noch einen gewissen (wenn auch reduzierten) Schutz. Es geht um die immer noch viel zu große Gruppe der komplett Ungeimpften, die es dann völlig schutzlos trifft.
Auf die Genesenen braucht man hier übrigens auch nicht zu zählen, denn deren Zahl ist in D sehr überschaubar; und die Hoffnung, daß durch Omikron die Bevölkerung "durchseucht" und dann dauerhaft immun sei, hat sich ja (wie ich hier erst kürzlich erläutert hatte) leider zerschlagen.
„Zeitliche Komponente: Impfpflicht würde wegen regulativem/logistischen Aufwand wenig/keine Wirkung in diesem Winter haben. Im Sommer wird Infektionsdruck ins bodenlose fallen. Ob Impfung im nächsten Winter (und für wen) notwendig, sollten repräsent. Studien im Sommer zeigen“
Na und? Was sollen die Studien denn bitte konkret zeigen? Daß die Infektionszahlen im Sommer fallen werden und im Winter wieder steigen? Ja, das kann ich jetzt schon voraussagen... und dann wäre es vielleicht besser, rechtzeitig
vorher zu impfen - und nicht wieder zu warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.
„Die Impfpflicht wird alternativlos dargestellt: ohne Darstellung der klaren Vorteile gegen über Alternativen, bleiben Vorteile/Nachteile unklar“
Die Alternativen sind doch schon lange bekannt: Maskenpflicht, Abstand halten und alle möglichen Variationen von Lockdowns/Beschränkungen. Aber wollen wir das? Will das noch irgendwer? Nein! Also bleibt nur als einziger Ausweg eine Erhöhung der Impfquote. Und bisher haben ja alle Versuche im Guten, die Leute zu überzeugen, zu locken, zu belohnen, aufzuklären, nicht gefruchtet. Was bleibt da noch außer Zwang?
„Es sollte klar gemacht werden, dass auch mit einer potentiell 100% Impfung in der erwachs. Bevölkerung nur ca. max. 50% der gegenwärtigen Belegung in den Hospitälern und Intensivstationen vermieden werden können"
Wie er zu diesen Phantasiezahlen kommt, das weiß vermutlich nur er selbst... aber das steht ja auch im Artikel.
Fazit:
Es gibt sicherlich einige Kritikpunkte an der Impfpflicht; die beziehen sich aber eher auf die Durchführbarkeit bzw. Praktikabilität.
Bei Herrn Stöhr lese ich da kein einziges auch nur annähernd logisches Argument.
Daher ist die Regierung gut beraten, sich an anderen Experten zu orientieren, und die stehen ihr ja auch im Expertengremium zur Verfügung.