Corona und alle spielen verrückt

Da steht aber doch nur ob/wann ich ggf. einen zusätzlichen Test brauche oder nicht.
Nicht, daß man den Impfstatus verliert.
Ja, klar. Reden wir aneinander vorbei? Es existieren keine Verordnungen, die mir meine Impfungen (oder Genesungen) wieder wegnehmen. Wie sollte das auch funktionieren? Das ist doch kein Führerschein.

Der Zeitpunkt von Impfung oder Genesung bestimmt, wie ich behandelt werde. Bei 2G oder 2G plus, bei der Häufigkeit von Tests vor der Arbeit, bei der Einreise nach Australien. Das sind die Verordnungen, die von Bund oder Land beschlossen werden. Und die "Rechte", die ludmilla den Genesenen und sich selbst gern länger gönnen würde:
Nicht so ganz, bei einem Genesenenstatus verfallen diese Rechte nach 3 Monaten, ich aber kann nach nun 7 Monaten vollständig geimpft noch immer mit 2 G und 2G+ überall hin. Zumindest ist das hier in NRW so!
 
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Ja, klar. Reden wir aneinander vorbei? Es existieren keine Verordnungen, die mir meine Impfungen (oder Genesungen) wieder wegnehmen. Wie sollte das auch funktionieren? Das ist doch kein Führerschein.
Naja, eigentlich schon:

„Auf Menschen ohne Auffrischungsimpfung kommt im kommenden Jahr eine Änderung zu: Die digitalen EU-Impfnachweise verlieren ohne die dritte Booster-Impfung künftig neun Monate nach der Grundimmunisierung ihre Gültigkeit. Das teilte die EU-Kommission mit. Die Neuregelung tritt mit dem 1. Februar in Kraft.“

(Zitat von weiter vorne).

Das ist neu, vorher gab´s ja nur das "technische Ablaufdatum" bei den Impfnachweisen (also kein "echtes Ablaufdatum").
Jetzt sind es konkret 9 Monate nach der Grundimmunisierung.

Ich weiß gar nicht, ob es dazu irgendwelche konkreten Regelungen in Bayern gibt; aber hier wurde sich zumindest lange Zeit sklavisch an die empfohlenen 6 Monate Abstand gehalten; Beispiel bei mir:
Im Februar/März grundimmunisiert, im September geboostert worden. Lief alles über die Firma und mobile Impfteams von Impfzentren.


Noch ein Wort zu den Änderungen, die sich in letzter Zeit ergeben haben (z. B. Verkürzung des Genesenenstatus, Wirrwarr bei mit Johnson&Johnson Geimpften etc.):
Das mag ja alles Sinn ergeben und ist durch Daten unterfüttert, daran zweifle ich überhaupt nicht.
Aber die Art und Weise, wie hier kommuniziert wurde bzw. daß einfach über Nacht Vorgaben geändert wurden, ist nicht gut und füttert nur die Verschwörungstheoretiker. Sowas muß ich den Leuten anständig vermitteln und auch im Regelfall genügend Zeit geben. Es kann nicht sein, daß plötzlich Genesene über Nacht ihren Genesenenstatus verlieren. Davon ab wäre es sinnvoll gewesen, die Zeiten EU-weit anzugleichen (es stimmt übrigens nicht, daß Länder "den Genesenenstatus verlängert hätten" - die Schweiz hatte das zwar mal kurzzeitig, aber hat nun wieder verkürzt auf m. W. 9 Monate). Heißt, man hätte auch trotz neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Zeitspanne bei den Genesenen bei 6 Monaten belassen können. Bei den Geimpften (1. & 2. Spritze) hat man das ja auch getan und sogar noch 3 Monate drauf gegeben (6+3=9 Monate), damit genügend Zeit zur Boosterung bleibt - obwohl auch hier inzwischen bekannt ist, daß die Boosterspritze bereits eher gegeben werden kann bzw. soll.
 
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Ich frage mich:

26,2 Prozent der befragten klagten über psychische Probleme wie Angstzustände, Depressionen, oder eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTSB).

...wie man das kausal und singulär der Covid-Erkrankung zuordnet und sauber von anderen Erkrankungen, dem KH Aufenthalt an sich und anderen Covariaten trennt. Nicht wenige ehemalige Intensivpatienten leiden unter den Symptomen, ich bezweifle dass man das alles ursächlich Covid in die Schuhe schieben kann. Auch wenns zumindest erstmal ziemlich dramatisch tönt.
Aber ohne Kontrollgruppe (exklusive der erwähnten Studien zu SARS und MERS) mit rein explorativer Erhebung kausale Schlüsse ziehen, ist sehr mutig. Zumal sie sich in der Diskussion den Wind aus den eigenen Segeln nehmen und ihre Ergebnisse als quasi nutzlos deklarieren.

Compared with the present study, prevalence of physical (74.3%) and cognitive symptoms (16.2%) was similar. However, prevalence rates of mental symptoms (26.2%) were lower among patients who survived ICU treatment for COVID-19 compared with patients treated for another medical admission reason. (...)

Fourth, we did not study ICU patients with non–COVID-19 diagnoses, and we therefore cannot conclude that the symptoms at 1 year were specific for COVID-19.

Naja, Erkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe im Augenblick keine Zeit, die Studien zu lesen, daher will ich ihre Qualität noch nicht beurteilen. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass Welten liegen können zwischen den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien und den Überschriften, die Zeitungen oder Nachrichtenmagazine für ihren Artikel wählen. (Als ich Pflegewissenschaft unterrichtete, hab ich das immer anhand der "Männer-Putz-Studie" aufgezeigt. )

Je nach Outcome könnte man hier meines Erachtens nach auch die Daten von Intensivpatient:innen voriger Aufenthalte (vor Covid) als Kontrollgruppe heranziehen. Wie Du sagst, leiden viele Intensivpatient:innen unter den beschriebenen Symptomen. Dass die Covid-Patient:innen das auch tun, erscheint mir plausibel.
 
Ich habe im Augenblick keine Zeit, die Studien zu lesen
Jupp, ich auch nicht.
(Als ich Pflegewissenschaft unterrichtete, hab ich das immer anhand der "Männer-Putz-Studie" aufgezeigt. )
Kenn ich nicht. Worum geht’s da?
Je nach Outcome könnte man hier meines Erachtens nach auch die Daten von Intensivpatient:innen voriger Aufenthalte (vor Covid) als Kontrollgruppe heranziehen. Wie Du sagst, leiden viele Intensivpatient:innen unter den beschriebenen Symptomen. Dass die Covid-Patient:innen das auch tun, erscheint mir plausibel.
Klingt vernünftig.


Sind im übrigen zwei verschiedene Studien, die in dem mdr-Artikel erwähnt werden. Das mit dem erhöhten Demenzrisiko stammt aus der britischen.
 
:-) "Putzende Männer sterben früher" - das war für die Presse ein gefundenes Fressen:




Wenn man sich aber die Hintergründe betrachtet, wurden nicht Männer untersucht, die im eigenen Haushalt putzen, sondern die Lebenserwartung von Beschäftigten einer großen Firma miteinander verglichen. Das Reinigungspersonal hatte eine geringere Lebenserwartung als die Beschäftigten am Schreibtisch. Verglich man die Geschlechter miteinander, so war der Unterschied bei den Männern deutlicher ausgeprägt als bei den Frauen.

Die Forscher:innen stellten darauf die These auf, dass die (bekannte) Sorglosigkeit der Männer beim Putzen (Verzicht auf Gummihandschuhe, weniger Beachtung der richtigen Putzmittelkonzentration, schnell mal den Heizkörper als Trittleiter benutzen etc.) ein Gesundheitsrisiko darstelle, das tatsächlich die Lebenserwartung reduziere. Und dass dies beim Putzen im eigenen Haushalt noch viel häufiger der Fall wäre, weil dort keiner mit aufpasst, was sie anstellen. (Tatsächlich passieren die meisten Unfälle im Haushalt und z.B. das Zusammenmischen verschiedener Putzmittel kann wirklich riskant sein, weil's chemische Reaktionen geben kann).

Kritiker der Studie führten jedoch eine weitere Interpretation ins Feld: den bekannten Zusammenhang zwischen dem Einkommen und der Lebenserwartung. Menschen mit weniger Geld haben eine geringere Lebenserwartung, auch in den Industrienationen: Sie wohnen beengter, ernähren sich nicht so gesund, der Anteil der Raucher ist deutlich höher etc. bb. Der Unterschied zwischen dem schlechter bezahlten Reinigungspersonal und den Büroangestellten mit Durchschnittseinkommen war daher nicht überraschend. Wenn man sich nun vor Augen hält, dass Männer auch heute noch häufig die Hauptverdiener der Familie darstellen, könnte der Grund darin liegen, dass die Männer in der Reinigungsfirma mit ihrem kleinen Gehalt allein über die Runden kommen müssen, während die Frauen oder zumindest ein Teil von ihnen einen Partner mit etwas besserem Verdienst haben könnte und so im Familieneinkommen doch eher in der Mittelschicht zu verorten sei.

Die Probanden wurden nicht nach dem Einkommen eines eventuellen Partners befragt, von daher ist es nur eine mögliche Erklärung. Allerdings plausibler als die Putzgeschichte. Und die Studie ist - sorry, Männer - insofern kein Argument dafür, dass sich Mann bei der Hausarbeit im Hintergrund hält :aetsch:
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, wenn man natürlich die Aussagen einer Studie absichtlich falsch verstehen will… :wink1:

Dennoch kann ich mir vorstellen, daß die Aussage „Covid-19-Überlebende erkranken häufiger an Demenz“ durchaus ernst zu nehmen ist!
 
So oder so - man sollte halt nicht nur die Überschriften lesen!
 
So oder so - man sollte halt nicht nur die Überschriften lesen!
Richtig. Man kann aber auch nicht jede Studie bis ins Letzte zerpflücken.
Irgendwo liegt das auch in der Verantwortung seriöser Medien und darf auch erwartet werden; die Zeitung mit den vier Buchstaben ist da natürlich das große Negativbeispiel.
 
:-) "Putzende Männer sterben früher" - das war für die Presse ein gefundenes Fressen:



Ich hatte jetzt keine Zeit dein post zu lesen, aber das wusste ich schon immer und werde ich umgehend meiner Frau ausdrucken!!
 
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Ich hatte ja jetzt irgendwo insgeheim auch gehofft "Jetzt rauscht Omikron durch, danach sind alle halbwegs geschützt - egal ob geimpft oder ungeimpft". Aber das war offensichtlich ein Irrtum; an der Impfung führt kein Weg vorbei.
 
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So ähnlich waren auch meine Gedanken, Martin.
Tatsächlich hatten wir just gestern die erste Patientin, die innerhalb eines Monats zum 2. Male positiv getestet wurde, und ich müsste mich stark wundern wenn es nun eine andere Variante sein sollte als Omikron. Wenn ich am Freitag wieder im Dienst bin, werde ich das mal in Erfahrung bringen.
 
Mit Gruß an die Ethikkommission: Sie haben es wirklich durchgezogen.

"So genannte Human-Challenge-Studie leisten genau das: Bei ihnen werden die Teilnehmer absichtlich dem Erreger ausgesetzt."

Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, daß sowas (heutzutage!) überhaupt ethisch zulässig ist... das wäre ja so, als würde ich jemandem bissl HIV spritzen und dann mal gucken, wie sich´s so entwickelt... :schraube:
 
Bis in die 1950er war es nicht ungewöhnlich, dass solche Experimente ohne das Wissen und das Einverständnis der Proband:innen durchgeführt wurden. So wurden Patient:innen ohne ihr Wissen HeLa-Zellen injiziert, die ursprünglich aus dem Gebärmutterhalstumor von Henrietta Lacks stammten: Henrietta Lacks und ihre unsterblichen Zellen

Bei der oben genannten Studie waren die Proband:innen informiert und gaben ihr Einverständnis. Man kann sich über die Notwendigkeit streiten, da wir ja über mehr als genug Menschen verfügen, die sich unfreiwillig mit Covid infizieren. Allerdings ist es nur bei einem bewussten In-Kontakt-Bringen möglich, den Verlauf von Beginn an zu verfolgen. Bei allen unfreiwillig Infizierten kann die Beobachtung ja frühestens bei einem positiven Testergebnis starten - also einige Tage nach der Infektion.
 

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