Corona und alle spielen verrückt

Ahja. Werde das Schreiben erstmal ignorieren. Bin sowieso zur Zeit krankgeschrieben.

Interessant finde ich, dass der Arbeitgeber auch noch wissen will, wann die letzte Impfung war, sofern man denn geimpft ist. Wahrscheinlich gilt man inzwischen schon als "ungeimpft", wenn die Zweitimpfung länger als 6 Monate her ist?
Nicht als "ungeimpft" (wie denn, dann hatte man doch eine Impfung!), aber als wohlmöglich nicht mehr ausreichend durch die Impfung geschützt.

Und ja: Da Du im Gesundheitswesen arbeitest, musst Du dem Arbeitgeber Deinen Impfstatus mitteilen. § 23a IfSG - Einzelnorm
 
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Nicht, dass Sie hier et
Nein. Geld hilft nicht in diesem Fall nicht weiter . Und es wurden uns - gerade in dieser Krise - schon zu viele leere Versprechungen gemacht.

135.000 Pflegefachpersonen sind bisher an Corona verstorben. 135.000 Menschen, die weder uralt noch massiv vorerkrankt waren, sondern fähig, einen körperlich wie seelisch hochanspruchsvollen Beruf auszuüben.

Ein Drittel der Pflegenden in Deutschland hat sich in der zweiten Welle mit dem Gedanken gespielt, ihren Beruf an den Nagel zu hängen. Ein Teil hat diesen Entschluss bereits wahr gemacht. Wir werden sie nicht mit einigen Euro mehr zur Rückkehr bewegen können. Die vierte Welle wird einen ähnlichen Effekt haben. Die Auswirkungen werden nicht nur die Patienten mit Corona treffen, sondern alle. Keine Betten für Unfallopfer, Herzinfarkt- oder Schlaganfallpatienten. Keine Operationen, bei denen anschließend pflegerische Versorgung notwendig wird. Diesen Zustand haben wir bereits: Mein Arbeitgeber, ein Universitätsklinikum mit international gutem Ruf, hat die Anzahl seiner Operationen bereits herunter gefahren. Es gäbe genügend Patienten, die sich bei uns operieren lassen möchten - wir können sie aber nach der Operation nicht mehr versorgen.

Der einzige Ausweg heißt wie schon in den letzten Wellen: Flatten the curve. Und da die Delta-Mutante deutlich ansteckender ist als die vorherigen Varianten wird das ohne Impfung nicht funktionieren. Derzeit haben Sie die Wahl, ob ihr Körper durch die Impfung oder auf die harte Tour durch die Erkrankung lernt, Antikörper gegen Corona aufzubauen.

Zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung der Infektion sind natürlich ebenfalls einzuhalten - Maske, Abstand, Händehygiene und keine Massenveranstaltungen mehr, es ist zu riskant. Ich darf z.B. keine Besprechungen mehr machen, mit wenigen Kollegen, die alle geimpft sind und den ganzen Arbeitstag über FFP2-Masken tragen. Aber Fasnachtsfeiern für Tausende Menschen sind gestattet? Nein. Dafür fehlt mir in der augenblicklichen Lage jedes Verständnis.
Nicht, dass Sie hier etwas falsch verstehen. Ich bin sowohl geimpft als auch Impfbefürworter (außer für Kinder). Aber ich sehe die Kollateralschäden der bisherigen Herangehensweise. In den Entwicklungsländern sind, wie die WHO feststellte, zig-Millionen Menschen an den Folgen der Lockdowns gestorben. Weltweit sind die Lieferketten gestört, wir haben derzeit 6% Inflation; die psychatrischen KLiniken, gerade für Kinder und Jugendliche, laufen über.

Das mit den 135.000 verstorbenen Pflegefachpersonen verstehe ich nicht - meinen Sie weltweit? Denn in Deutschland haben wir insgesamt bisher "nur" ca. 100.000 offizielle Coronatote, die meisten davon im Rentenalter.

Stimmt übrigens das Gerücht, dass auch unter Krankenpflegern die Impfquoten nicht höher sind als in der Gesamtbevölkerung? Wenn ja, wie ist das zu erklären? Sind die Ungeimpften eventuell vor allem Hilfskräfte oder Personen, die mit COVID nicht in Berührung kommen?
 
Nicht ganz. Nur, wenn einer hoher CT-Wert (ab ca. 26 je nach Labor) über mehrere Tage stabil bleibt oder ansteigt, jedenfalls nicht absinkt, würde ich eine solche Schlussfolgerung in Erwägung ziehen.
Bisher ist mir keine Einrichtung bekannt, die nach diesem Schema differenziert. Positiv bleibt positiv, mit allen Indikationen zur Isolation.
Ich habe mich meinerzeit unter Iso-Bedingungen an einem Patienten infiziert, der einen hohen Ct-Wert hatte (>30). Meinerseits habe ich mit einem Ct-Wert von 35 zwei weitere Kollegen infiziert. Zwar nur exemplarisch, zeigt mir dieses Beispiel aber, dass trotz Hygienemaßnahmen ein positiv getesteter Mensch eine Gefahr für seine Mitmenschen darstellt, unabhängig von der Virenlast. Vielleicht werden wir irgendwann Studien sehen, die sich genau dieser Frage widmen. Eine evidenzbasierte Antwort kann ich nicht liefern.
Ahja. Werde das Schreiben erstmal ignorieren. Bin sowieso zur Zeit krankgeschrieben.
In diesem Falle wirst du meines Wissens nach zu den Ungeimpften gerechnet.
Stimmt übrigens das Gerücht, dass auch unter Krankenpflegern die Impfquoten nicht höher sind als in der Gesamtbevölkerung?
Wer behauptet sowas?
In meinem Hause ist die Impfquote beim Personal extrem hoch. Das betrifft sowohl die Pflege selbst, als auch Funktions- und ärztlichen Dienst sowie Servicepersonal der verschiedenen Tochtergesellschaften.
 
Nicht als "ungeimpft" (wie denn, dann hatte man doch eine Impfung!), aber als wohlmöglich nicht mehr ausreichend durch die Impfung geschützt.

Und ja: Da Du im Gesundheitswesen arbeitest, musst Du dem Arbeitgeber Deinen Impfstatus mitteilen. § 23a IfSG - Einzelnorm
Aber es gibt doch noch keine Bestimmung, die besagt, dass man seinen Impfstatus verliert, wenn man sich noch nicht boostern lassen konnte/wollte? Oder habe ich was verpasst…., den Impfstatus muss jeder Arbeitnehmer dem AG mitteilen, nicht nur im Gesundheitswesen!

@Cute Mary: wir wurden nach dem technischen Ablaufdatum des Impfzertifikats gefragt. Das heißt nicht, dass wir den Impfstatus nach 6 Monaten verloren haben, bis jetzt jedenfalls nicht!
 
Stimmt übrigens das Gerücht, dass auch unter Krankenpflegern die Impfquoten nicht höher sind als in der Gesamtbevölkerung? Wenn ja, wie ist das zu erklären? Sind die Ungeimpften eventuell vor allem Hilfskräfte oder Personen, die mit COVID nicht in Berührung kommen?
Weil wir ein ganz normaler Bevölkerungsdurchschnitt sind?
Es gibt ja auch Ärzte die das Virus negieren und von Pandemiemaßnahmen nichts halten - wir alle sind ganz normale Menschen.
Es gibt ja auch Anwälte die der Coronagefahr widersprechen und alles für nicht so spektakulär halten.

Warum sollten ausgerechnet wir Pflegepersonal anders sein?
 
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Nicht, dass Sie hier etwas falsch verstehen. Ich bin sowohl geimpft als auch Impfbefürworter (außer für Kinder). Aber ich sehe die Kollateralschäden der bisherigen Herangehensweise. In den Entwicklungsländern sind, wie die WHO feststellte, zig-Millionen Menschen an den Folgen der Lockdowns gestorben. Weltweit sind die Lieferketten gestört, wir haben derzeit 6% Inflation; die psychatrischen KLiniken, gerade für Kinder und Jugendliche, laufen über.
Die Pandemie ist Mist, da stimme ich uneingeschränkt zu. Was aber wäre die Alternative zur bisherigen Herangehensweise? Die Ent-Isolierung nicht mehr infektiöser Patienten wird es nicht sein, die betreiben wir ohnehin schon.
Das mit den 135.000 verstorbenen Pflegefachpersonen verstehe ich nicht - meinen Sie weltweit? Denn in Deutschland haben wir insgesamt bisher "nur" ca. 100.000 offizielle Coronatote, die meisten davon im Rentenalter.
Natürlich weltweit. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen haben weltweit unter dieser bescheidenden Pandemie gelitten. Unter Mangel an Schutzausrüstung. Unter massiv erhöhter Arbeitsbelastung. Unter der Sorge, das Virus unbemerkt weiterzugeben, and Patienten, Freunde, Familienmitglieder. Unter der hohen Anzahl Verstorbener. Unter dem Wissen, dass die Hälfte der Beatmeten nicht überleben wird.
Stimmt übrigens das Gerücht, dass auch unter Krankenpflegern die Impfquoten nicht höher sind als in der Gesamtbevölkerung?
Nein. Wir waren schon im Sommer zu 90% geimpft. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ...Kroco-Report041021.pdf?__blob=publicationFile
 
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Bisher ist mir keine Einrichtung bekannt, die nach diesem Schema differenziert. Positiv bleibt positiv, mit allen Indikationen zur Isolation.
Ich habe mich meinerzeit unter Iso-Bedingungen an einem Patienten infiziert, der einen hohen Ct-Wert hatte (>30). Meinerseits habe ich mit einem Ct-Wert von 35 zwei weitere Kollegen infiziert. Zwar nur exemplarisch, zeigt mir dieses Beispiel aber, dass trotz Hygienemaßnahmen ein positiv getesteter Mensch eine Gefahr für seine Mitmenschen darstellt, unabhängig von der Virenlast. Vielleicht werden wir irgendwann Studien sehen, die sich genau dieser Frage widmen. Eine evidenzbasierte Antwort kann ich nicht liefern.

In diesem Falle wirst du meines Wissens nach zu den Ungeimpften gerechnet.

Wer behauptet sowas?
In meinem Hause ist die Impfquote beim Personal extrem hoch. Das betrifft sowohl die Pflege selbst, als auch Funktions- und ärztlichen Dienst sowie Servicepersonal der verschiedenen Tochtergesellschaften.
Hier zum Beispiel:


Allerdings sehe ich gerade, dass es dabei wohl eher um die Altenpfleger geht. Für die Krankenhäuser behauptet das RKI eine sehr viel höhere Impfquote.
 
Stimmt übrigens das Gerücht, dass auch unter Krankenpflegern die Impfquoten nicht höher sind als in der Gesamtbevölkerung? Wenn ja, wie ist das zu erklären? Sind die Ungeimpften eventuell vor allem Hilfskräfte oder Personen, die mit COVID nicht in Berührung kommen?
Blödsinn.
Die Impfquote bei Gesundheits- und Krankenpflegern bzw. Gesundheits- und Krankenpflegerinnen beträgt um die 90%:
 
Hallo ludmilla,

erstmal vielen Dank für deine sachliche und ausführliche Antwort (das meine ich völlig ernst und ohne Ironie)!


Wie kommst du darauf, dass ich mir das als einzige Maßnahmen vorstelle?
Ich habe bewusst in meinem 1. Post mehrfach geschrieben, dass nichts davon ein Angriff auf dich ist oder ich dir etwas unterstellen will. Du wurdest ja sinngemäß gefragt, was deiner Meinung nach die Pandemie beenden würde. Darauf kamen von dir die beiden Maßnahmen. Deshalb war für mich nicht ersichtlich, ob du diese beiden Maßnahmen als alleine ausreichend ansiehst oder nicht.
Restriktive Maßnahmen für Freiluftveranstaltungen lehne ich ab, da hat es bisher keine übersteigenden Infektionen gegeben. Weder bei der Fußball EM noch in der Bundesliga und auch nicht wie befürchtet bei den Karnevalsfeiern vor 2Wochen.
Das sehe ich anders. Ich würde schon ein Unterschied machen, ob erwartungsgemäß die Hygieneregeln eingehalten werden oder nicht (z.B. treffen sich viele Menschen in "Feierlaune" und ist mit vielen stark alkoholisierten Menschen zu rechnen, die die Notwendigkeit der Einhaltung der Hygieneregeln nicht einsehen? Ist mit einer aggressiven "Grundstimmung" zu rechnen? Das könnte z.B. bei Sportveranstaltungen zu unterschiedlichen Entscheidungen führen. So könnte z.B. ein Spiel Pauli gegen Hansa Rostock als nicht so sinnvoll eingestuft werden;)).
Die Impfung scheint ja nur kurzfristig die wirksamste Maßnahme zu sein! Ich wohne in Köln und hier liegen, trotz Aufnahmen aus anderen Bundesländern und aus Belgien und Holland sind die Hospitalisierungsraten seit August einigermaßen stabil. Auf den Normalstationen habe ich heute morgen schon sinkende Zahlen gesehen. Also nicht überall droht das Überlaufen der Intensivstationen.
Ob die Impfung wirklich nur kurzfristig die wirksamste Maßnahme ist, scheint nicht sicher zu sein. Ich habe diese Woche auf einer Pressekonferenz von einem Mediziner gehört, dass er davon ausgeht, dass die dritte Impfung nochmal stark die Immunität erhöht und IIRC dass keine 4.%. Impfung notwendig ist. Aufgrund welcher Daten er davon ausgeht, dass nach der 3. Impfung keine weitere notwendig ist, weiß ich nicht. Und dass Köln relativ stabile Zahlen hat, könnte auch mit der Impfquote (NRW im oberen Mittelfeld der Bundesländer) zusammenhängen...
Wir haben einen neuen Erreger, der eine Krankheit verursacht, die sehr unterschiedlich verläuft. Ob der Erreger aus irgendeinem Labor entwischt ist kann ich nicht beurteilen. Und auch nicht ob das jemand mit Absicht getan hat. Auf jeden Fall finde ich zu manchen Dingen im Zusammenhang mit Corona keine Antwort auf meine Fragen!
Klar - 100% ausschließen kann man es nicht. Der Beweis, dass etwas nicht existiert oder nicht passiert ist, lässt sich in den meisten Fällen nicht/nur schwer führen. Trotzdem halte ich es füt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für ausgeschlossen, dass das Virus aus einem Labor entwischt ist und dass es absichtlich entwischen "durfte". Zu deinem letzten Satz (und wieder mal völlig ernst): Hast du mal versucht, diese Antworten bei den Experten zu bekommen? Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass man auf eine eMail eine Antwort von den vielen Experten erhält. Wobei ich zugegen muss noch nie versucht zu haben, von z.B. Herrn Drosten die eMail-Adresse herauszufinden. Man muss halt auch Bedenken, dass dies ein Forum von und für Pflegekräften ist und viel noch aktuell erforscht wird - sodass ich schon einen Wissensvorsprung bei den Experten sehen würde.
Es gibt schlimme Verläufe bei Corona, aber in der Mehrzahl werden die Menschen mit Corona wieder gesund.
Und die Grippe verläuft nicht wie Corona, aber auch daran sterben Menschen und die meisten werden wieder gesund!
Gerade weil Menschen auch an der Grippe sterben, gibt es ja auch regelmäßig eine Impfempfehlung für bestimmte Menschen. Und aktuell haben wir keine Pandemie mit einem Grippe-Erreger (ich weiß, dass hast du nie behauptet), sodass aktuell auch nicht so "krasse" Maßnahmen zur Bekämpfung von Grippe-Infizierten notwendig sind. Gerade deshalb schrieb ich ja, dass es meiner Meinung nach unser Ziel sein muss, genau da auch mit SARS-CoV2 hinzukommen! Eben dass es nur noch eine Impfempfehlung (und ggf. kein -pflicht) für bestimmte Personen (und nicht für alle) gibt.
Gegenfrage…, bei jedem Einzelnen?
Das ist natürlich ein hohes und kaum zu erreichendes Ziel. Aber ja, grundsätzlich schon. Das Leben sollte über wirtschaftlichen Interessen stehen. Auch hier unterstelle ich dir keineswegs eine andere Meinung! Hier geht es mir eher um Wirtschaftsverbände, die Regelmäig "Die arme Wirtschaft geht zu Grunde" rufen und damit häufig nicht die kleinen Familienbetriebe sondern Großkonzerne meinen. Die Frage ist natürlich immer zu welchem Preis? Wenn jetzt alles Impfen nciht ausreicht, um die Pandemie zu beenden, es keine neuen Maßnahmen gibt und wir dadurch dauerhaft die aktuelle Situation haben - dann ist es sicher nicht realistisch. Ob sich alle Menschen die es können impfen sollten und sich bis zur Beendigung der Pandemie in dann (hoffentlich) absehbarer Zeit in Geduld üben sollten und die aktuellen Hygieneregeln noch zu "ertragen" und umzusetzen? Ja, sicher doch!
Dazu habe ich noch keine abschließende Meinung! Die Antikörperbildung durch die Impfung scheint ja nur befristet möglich. Ich habe vor einigen Tagen hier gefragt, ob man verlässliche Zahlen hat inwieweit sich genesene Menschen sich ein 2.mal infizieren? Ich habe keine neueren Zahlen gefunden! Dabei finde ich das eine zentrale Frage, bevor man sich das Recht nimmt Genesenen die Freiheit zu beschränken nach 6 Monaten.
Auch die Antikörperbildung durch die Infektion scheint ja nur befristet möglich. Aber auch hier: Hast du z.B. mal beim RKI nachgefragt, ob sie diese Daten erheben oder ihnen bekannt ist, ob dies jemand macht. Beim RKI kann ich dir sagen, dass ich zu einem anderen Thema mal eine eMail geschrieben habe und zügig eine Antwort bekam.
Gesetzesübertretungen, Urkundenfälschungen und sonstiger Betrug müssen geahndet werden. Das ist unabhängig von Corona und in diesem Fall nicht mehr oder weniger schlimm, als bei anderen Betrugsfällen.
Auch hier würde ich es etwas differenzierter sehen. Ich finde einen Betrug, in einer Pandemie, der das Leben oder die Gesundheit anderer Menschen massiv gefährdet, deutlich gravierender als andere betrügerische Sachen.
Also etwas differenzierter: Ehrlich gesagt bin ich von der Wirksamkeit der Impfstoffe nicht völlig überzeugt. Wenn der Schutz nur noch wenige Monate hält? Als ich mich habe impfen lassen, war keine Rede von regelmäßigem boostern alle paar Monate, einmal im Jahr vielleicht, aber nicht so wie jetzt propagiert! Und die Impfstoffe werden als sicher bezeichnet. Ich kann das nicht abschließend bewerten, ich habe nur im unmittelbaren Umfeld mehr Menschen mit langfristiger Symptomatik nach Impfung, als solche mit schweren Verläufen nach COVID!
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich hier richtig verstehe. Für mich sind die Wirksamkeit und die Wirkdauer zwei unterschiedliche Dinge.
-Ist die Impfung wirksam? Ja, sie verhindert mit hohem Erfolg eine schweren Verlauf und mit nicht ganz so hohem Erfolg (aber immer noch signifikant) auch die Infektion. Natürlich haben viele (auch ich) gehofft, dass es eine sterile Immunität gäbe...
-Wie lange wirkt die Impfung? Leider nicht so lange, wie viele gehofft haben.
Und zu deinem letzten Satz in diesem Zitat: Auch ich kann die Aussagen zur Sicherheit/Wirksamkeit der Impfstoffe nicht überprüfen, da mir (das gebe ich ganz offen zu) die handwerklichen Mittel fehlen, um eine Studie zu bewerten. Aber da ich weder von Wissenschaftlern noch von anderen Personen/Medien die ich für seriös halte, einen Aufschrei vernommen habe, halte ich die Daten für vertrauenswürdig. So ähnlich, wie der Grundgedanke von Opensource. Wenn eine Software sehr bekannt ist und vielfach genutzt wird, muss ich nicht die Programmiersprache können, um in die "Ungefährlichkeit" der Software zu vertrauen. Ich kann davon ausgehen, dass es genug Menschen gibt, die die Programmiersprache beherrschen und sich den Quellcode angesehen haben. Und diese Leute hätten sich bereits zu Wort gemeldet, wenn an der Software etwas faul wäre.

Hannes
 
Hier zum Beispiel:


Allerdings sehe ich gerade, dass es dabei wohl eher um die Altenpfleger geht. Für die Krankenhäuser behauptet das RKI eine sehr viel höhere Impfquote.
Nein, auch da geht es eben NICHT um Altenpfleger, sondern um ALLE Beschäftigten in Pflegeheimen:

Vor allem aber sei die Diskussion in der Öffentlichkeit zu kurz gedacht. Man fokussiere sich zu sehr auf die Pflegefachpersonen. "Man muss auch den Betrieb anschauen: Wer betreut denn die Bewohner da? Das sind nicht nur die Pflegefachpersonen. Das sind Alltagsbetreuer, Ehrenamtliche, Besuchsdienste. Dann muss ich sagen: Alle müssen geimpft sein", so Kiefer.
 
Die Pandemie ist Mist, da stimme ich uneingeschränkt zu. Was aber wäre die Alternative zur bisherigen Herangehensweise? Die Ent-Isolierung nicht mehr infektiöser Patienten wird es nicht sein, die betreiben wir ohnehin schon.

Natürlich weltweit. Die Beschäftigten im Gesundheitswesen haben weltweit unter dieser bescheidenden Pandemie gelitten. Unter Mangel an Schutzausrüstung. Unter massiv erhöhter Arbeitsbelastung. Unter der Sorge, das Virus unbemerkt weiterzugeben, and Patienten, Freunde, Familienmitglieder. Unter der hohen Anzahl Verstorbener. Unter dem Wissen, dass die Hälfte der Beatmeten nicht überleben wird.

Nein. Wir waren schon im Sommer zu 90% geimpft. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ...Kroco-Report041021.pdf?__blob=publicationFile
Naja, wenn ich Jillian richtig erstehe, dann kommt Ent-Isolierung wohl nur bei negativem PRC-Test infrage; aber die Studienlage besagt, dass Patienten nur einige Tage um das erste Auftreten von Symptomen herum infektiös sind, und dass der CT-Wert bei der Beurteilung eine hohe Aussagekraft besitzen dürfte. Insofern scheint mir die Frage schon berechtigt, ob man bei der Ent-Isolierung nicht zu vorsichtig ist.

Was man besser machen könnte? Vor allem endlich großflächig Luftreinigung einsetzen, in Schulden, in Großraumbüros, ganz besonders auch in öffentlichen Verkehrsmitteln - in Verbindung mit Luftbefeuchtung. Und dafür die unsäglichen Lüftungsempfehlung streichen. Jedes Lüften produziert in der kalten Jahreszeit die "trockene Heizungsluft", die wie ein Schwamm Feuchtigkeit aus den Schleimhäuten zieht - sie ist die einzige plausible Erklärung, die ich bislang für das rasante Anwachsen der Infektionen bei sinkenden Außentemperaturen finden konnte. Für Grippeviren ist das schon länger nachgewiesen. Die Inzidenzen bei Schulkindern sind astronomisch - ich führe das auf die Lüfterei zurück.
 
Nein, auch da geht es eben NICHT um Altenpfleger, sondern um ALLE Beschäftigten in Pflegeheimen:

Vor allem aber sei die Diskussion in der Öffentlichkeit zu kurz gedacht. Man fokussiere sich zu sehr auf die Pflegefachpersonen. "Man muss auch den Betrieb anschauen: Wer betreut denn die Bewohner da? Das sind nicht nur die Pflegefachpersonen. Das sind Alltagsbetreuer, Ehrenamtliche, Besuchsdienste. Dann muss ich sagen: Alle müssen geimpft sein", so Kiefer.
Aha, wieder was gelernt!
 
Bisher ist mir keine Einrichtung bekannt, die nach diesem Schema differenziert. Positiv bleibt positiv, mit allen Indikationen zur Isolation.
Ich habe mich meinerzeit unter Iso-Bedingungen an einem Patienten infiziert, der einen hohen Ct-Wert hatte (>30). Meinerseits habe ich mit einem Ct-Wert von 35 zwei weitere Kollegen infiziert. Zwar nur exemplarisch, zeigt mir dieses Beispiel aber, dass trotz Hygienemaßnahmen ein positiv getesteter Mensch eine Gefahr für seine Mitmenschen darstellt, unabhängig von der Virenlast. Vielleicht werden wir irgendwann Studien sehen, die sich genau dieser Frage widmen. Eine evidenzbasierte Antwort kann ich nicht liefern.
Über 30? Das wäre allerdings mehr als überraschend. Ist wirklich nachgewiesen, dass ausgerechnet Sie der Überträger bei den Kollegen waren? Und dass die CT-Werte zum Zeitpunkt der Ansteckung (und nicht erst zu einem späteren Zeitpunkt) diese Höhe hatten?
 
Naja, wenn ich Jillian richtig erstehe, dann kommt Ent-Isolierung wohl nur bei negativem PRC-Test infrage; aber die Studienlage besagt, dass Patienten nur einige Tage um das erste Auftreten von Symptomen herum infektiös sind, und dass der CT-Wert bei der Beurteilung eine hohe Aussagekraft besitzen dürfte. Insofern scheint mir die Frage schon berechtigt, ob man bei der Ent-Isolierung nicht zu vorsichtig ist.
Und inwiefern soll durch eine weniger vorsichtige Vorgehensweise innerhalb einer Klinik das Infektionsgeschehen außerhalb der Klinik beeinflusst werden können?
die Studienlage besagt, dass Patienten nur einige Tage um das erste Auftreten von Symptomen herum infektiös sind
Welche Studien haben Sie da zu Rate gezogen?
 
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Das betrifft doch meine Gesundheit. Ich teile dem Arbeitgeber ja auch nicht mit, ob oder wann ich zuletzt beim Gynäkologen war.

eine Impfung hat natürlich das Ziel, deine Gesundheit zu fördern. Aber es ist keine Information über deine Gesundheit. Der Impfstatus ist einfach eine neutrale Information
Mit deiner AU hast du deinen AG über deine Gesundheit informiert - nicht über deine Krankheitsdiagnose, aber über deinen Gesundheitszustand.
 
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Das betrifft doch meine Gesundheit. Ich teile dem Arbeitgeber ja auch nicht mit, ob oder wann ich zuletzt beim Gynäkologen war.
Dazu gibt es ja auch keinen entsprechenden Passus im Infektionsschutzgesetz.
 
Und inwiefern soll durch eine weniger vorsichtige Vorgehensweise innerhalb einer Klinik das Infektionsgeschehen außerhalb der Klinik beeinflusst werden können?
Überhaupt nicht! Es ging allein darum, innerhalb der KLiniken die Belastung für das Pflegepersonal zu reduzieren, damit die Kapazitätsgrenzen nicht so schnell erreicht werden. Die Idee ist: wenn sich der Pflegeaufwand pro Patient verringert, können mehr Betten belegt werden, und/oder es kommt zu weniger stressbedingten Ausfällen beim Pflegepersonal (für Ärtze dasselbe).
 

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