Hallo,
Vorweg: Ich war bis jetzt stiller Leser dieses Threads, da ich die Diskussion über die Pandemie allgemein und auch speziell hier im Forum/in diesem Thread (langsam) für nicht mehr sinnvoll halte. Alle Argumente sind mehrfach genannt worden und es gibt ausreichend Möglichkeiten sich zu den verschiedenen Themenbereichen zu informieren. Die meisten werden ihre grundlegende Meinung nicht mehr ändern. Und ja - die, die eine weltweite Verschwörung sehen und Falschinformationen verbreiten, regen mich nur noch auf. Wie vermutlich alle bin ich "pandemiemüde" - ich will nur noch wieder ein normales Leben! Seit nun fast 2 Jahren arbeite ich auf der Covid-Intensivstation eines Maximalversorgers in Hamburg und sehe regelmäßig die absehbar "schlechten" Verläufe der Patient:innen, wo man sich häufig nach dem "Sinn" unserer Bemühungen fragt ("wenn sie doch eh fast alle sterben"). Das ist extrem zermürbend. Trotzdem hier mein erster Versuch, mich an der Diskussion zu beteiligen.
@ludmilla: Bitte sehe es nicht als Vorwurf/Angriff. Du hast mehrfach geschrieben, dass man die Leute, die die Maßnahmen/Impfung kritisieren, nicht alle über einen Kamm scheren soll (alles Coronaleugner/Rechtsextremisten/Impfgegner/Anhänger von Verschwörungsmyten). Deshalb von mir eine Nachfrage zu einer Aussage von dir. Ich würde mich freuen, wenn du mir konkret antwortest.
Ich habe dir geschrieben, was meine Alternative zur Impflicht wäre. Alle regelmäßig zu testen und nicht nur überwiegend die Ungeimpften! Damit fischt man sehr viele Infizizierte raus. Und unterbricht auch das Infektionsgeschehen wenn die Leute in die Quarantäne gehen!
In einem Post weiter oben schreibst du noch von
freiwilliger Impfung. Sind diese beiden Maßnahmen (Testung aller Menschen und freiwillige Impfung) deiner Meinung nach alleine ausreichend, um die Pandemie zu beenden? Lehnst du die weiteren Maßnahmen (Maskenpflicht in bestimmten Situationen, Beschränkung der Kontakte auf ein notwendiges Minimum, kritisches Überdenken von Massenveranstaltungen) ab bzw. siehst sie als nicht notwendig an? Meiner Meinung nach reichen diese Maßnahmen nicht aus - sonst hätten wir nicht wieder massive Anstiege bei den Hospitalisierungen/Intensivaufnahmen mit teilweiser (drohender) Überlastung der Krankenhäuser (natürlich regional sehr unterschiedlich). Offenbar reicht bei der wirksamsten Maßnahme (Impfung) die Quote der komplett freiwilligen nicht aus. Mit "komplett freiwillig" meine ich die, die sich zu einem Zeitpunkt impfen ließen, als noch die Impfpflicht und Beschränkung von ungeimpften (2G/2G+) meiner Erinnerung nach noch größtenteils auch von "der" Politik abgelehnt wurde. Bei denjenigen, die erst jetzt mit der Impfung beginnen, frage ich mich schon wie freiwillig diese ist - oder ob da nicht die Angst vor Beschränkungen/einer allgemeinen Impfpflicht eine Rolle spielt. Ausgenommen natürlich derer, die sich vorher nicht impfen lassen konnten (z.B. fehlende Zulassung, Schwangere im 1. (?) Trimenon oder mangelnder Zugang zur Impfung). Zusätzlich verhindert die Testung ja nicht die Infektion der Person. Und immer drauf zu setzen, dass es keinen schweren Verlauf gibt, finde ich nicht sinnvoll. Und es gibt ja auch eine Latenz zwischen Infektiösität und positiven Test. Wie gesagt - was ist deine Meinung?
Wie oben geschrieben, meintest du ja mehrfach, man solle nicht alle, die sich kritisch äußern, über einen Kamm scheren. Deshalb würde mich konkret
deine Meinung zu einigen Statements von mir interessieren. Bitte sehe auch in den folgenden Statements kein Angriff bzw. dass ich dich in eine bestimmte Ecke drängen will. Ich würde mich freuen, wenn du zu jeder der folgenden Aussagen kurz schreibst, ob du ihr zustimmst oder ob du sie anders siehst. Gerne auch mit deiner unterschiedlichen Meinung.
-Wir haben aktuell eine Pandemie mit einer (inzwischen relativ) neuen Krankheit (Covid-19). Es gibt keine Verschwörung, die das Virus SARS-CoV2 oder die Krankheit Covid-19 erfunden hat.
-Der Verlauf der Krankheit Covid-19 ist nicht generell gleich dem Verlauf einer Grippe.
-Die meisten schweren Verläufe gibt es bei älteren Menschen sowie bei Menschen mit Vorerkrankungen. Aber auch junge und Gesunde Menschen können schwer erkranken und an den Folgen der Krankheit sterben. Sowohl bei älteren als aluch bei jungen Menschen muss unser Ziel sein, dies zu verhindern.
-Das Ziel der Gesellschaft muss sein, die Pandemie in eine Endemie zu "verwandeln", sodass u.a. nur noch Angehörige der Risikogruppe und einige Berufsgruppen eine Impf
empfehlung erhalten. Weitergehende Maßnahmen sind dann nicht mehr erforderlich. Außerhalb dieser "Wellen" sind keine Maßnahmen erforderlich (also auch keine regelmäßige Impfung). Zusammengefasst also so wie bei der Grippe: In der "Grippesaison" gibt es für bestimmte Menschen eine Impfempfehlung, in den Krankenhäusern sind auch Isolationsmaßnahmen bei positiv getesteten Patient:innen notwendig - aber außerhalb der Grippesaison/des Krankenhauses sind keine Maßnahmen großflächig nötig. Dies scheint nach aktueller wissenschaftlicher Meinung neben anderer Maßnahmen durch die Bildung von Antikörpern bei einer großen Zahl von Menschen in einem bestimmten Zeitraum möglich. Die Bildung von Antikörpern durch Infektion ist aufgrund der Gefahr eines schweren/tödlichen Verlaufs bei einer Vielzahl von Menschen (mit drohender Überlastung der Krankenhäuser) nicht sinnvoll.
-Die verantwortlichen Politiker und wir Beschäftigten im Gesundheitswesen dürfen uns nicht darauf verlassen, dass der überwiegende Teil der Infektionen "schon harmlos verlaufen wird". Wir müssen die Menschen über die Gefahren einer Infektion aufklären (so wie es auch zu anderen "Gesundheitsthemen" gemacht wird), damit sich der größtmögliche Teil der Gesellschaft freiwillig impft. Angehörigen von medizinischen Berufen, die falsche Impfbescheinigungen oder Genesenenzertifikate ausstellen/beschaffen/selbst nutzen oder die Impfung von Menschen aktiv und bewusst verhindern (z.B. durch Vernichtung von Impfstoffen/Injektion von NaCl statt des Impfstoffes), sollte u.a. die Berufszulassung entzogen werden.
-Die Zahlen zur Wirksamkeit der Impfstoffe sind vertrauenswürdig. Die Impfstoffe sind nicht zur Massentötung von Menschen entwickelt worden und nicht dafür geeignet. Durch die Impfung wird von niemandem ein weiterer Zweck außer der Immunisierung gegen SARS-CoV2 (z.B. Implantation eines Chips) verfolgt. Alle in Deutschland zugelassenen Impfstoffe sind ausreichend sicher und haben eine normale Zulassung erhalten.
Wie oben bereits geschrieben, siehe es bitte nicht als "in eine bestimmte Ecke stellen" oder dass ich dir eine bestimmte Aussage unterstellen möchte. Ziel ist ja gerade, dass du mir konkret deine Meinung nennst. Es mag sein, dass du in diesem Thread bereits zu allen Stichpunkten deine Meinung gesagt hast. Nur mir fällt es schwer, in den vorherigen 143 Seiten deine Meinung heraus zu suchen (einfach aufgrund der Länge). Und Meinungen können sich im Laufe der Zeit ja auch mal ändern. Deshalb würde es mich freuen, wenn du nochmal auf diesen Post konkret antwortest. Ich würde dich bitten, nicht auf Nebenaspekte auszuweichen.
Lieben Gruß,
Hannes