Corona und alle spielen verrückt

Weil die Wirksamkeit der Impfung mit der Zeit nachlässt. Wissen wir doch längst. Deswegen ja jetzt die Booster-Impfungen.
Eben. So langsam wirds nervig, wie diese Fakten andauernd "übersehen" werden. Oder das Nichtverstehenwollen, dass Impfdurchbrüche parallel mit steigender Impfquote nunmal ebenfalls steigen. Und dann einfach mal "Pandemie der Geimpften" in den Raum werfen und bei genauer Nachfrage nicht drauf eingehen ... sagt doch schon alles.
 
Doch auch die Städte beziehungsweise Landkreise Erlangen*, Fürth*, Nürnberg* und Nürnberger Land* trifft es derzeit knüppeldick. Der Fürther Mediziner Dr. Manfred Wagner, der erst kürzlich Kritik an den Strafzahlungen für Kliniken geäußert hatte, berichtet in der Story (28. Oktober) auf seinem Instagram-Kanal „doc.m.wagner“ davon, dass fast alle Intensivstationen im Großraum für Corona-Patienten abgemeldet sind. Die Info hat er bei einem Treffen aller Pandemiebeauftragten erfahren. „Wir stehen hier also auf rot“, sagt er.
Zusätzlich kommt die Belastung für die Normalstationen hinzu. „Wir haben die Situation, dass wir zusätzlich auf acht Normalstationen überbelegt sind“, erklärt Wagner. „Das heißt wir, haben mehr Patienten, als wir eigentlich mit dem Pflegepersonal versorgen können.“



 
Doch auch die Städte beziehungsweise Landkreise Erlangen*, Fürth*, Nürnberg* und Nürnberger Land* trifft es derzeit knüppeldick. Der Fürther Mediziner Dr. Manfred Wagner, der erst kürzlich Kritik an den Strafzahlungen für Kliniken geäußert hatte, berichtet in der Story (28. Oktober) auf seinem Instagram-Kanal „doc.m.wagner“ davon, dass fast alle Intensivstationen im Großraum für Corona-Patienten abgemeldet sind. Die Info hat er bei einem Treffen aller Pandemiebeauftragten erfahren. „Wir stehen hier also auf rot“, sagt er.
Zusätzlich kommt die Belastung für die Normalstationen hinzu. „Wir haben die Situation, dass wir zusätzlich auf acht Normalstationen überbelegt sind“, erklärt Wagner. „Das heißt wir, haben mehr Patienten, als wir eigentlich mit dem Pflegepersonal versorgen können.“




Liegt aber auch daran dass aufgrund der wirtschaftlichen Aspekte (neutral formuliert :-) ) das OP Programm mit voller Wucht seit Monaten weitergefahren wird und daher primär vollbelegt ist. Und es ziemlich viele offene (Intensivpflege)Stellen gibt daher kaum Betten zu fahren sind...zum großteil auch Eigenverschulden
 
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Liegt aber auch daran dass aufgrund der wirtschaftlichen Aspekte (neutral formuliert :-) ) das OP Programm mit voller Wucht seit Monaten weitergefahren wird und daher primär vollbelegt ist. Und es ziemlich viele offene (Intensivpflege)Stellen gibt daher kaum Betten zu fahren sind...zum großteil auch Eigenverschulden
Und daran, dass Patienten häufig länger im Krankenhaus sind als sie müssten, die Organisation in Krankenhäusern schlecht ist und die Verweildauern künstlich in die Länge gezogen werden, weil es für jeden Tag Überschreitung der oberen Grenzverweildauer nicht zu verachtende Zuschläge gibt.
 
So ist es, ommi. Bei uns fährt regelmäßig das Intensivmobil vor und nimmt intensivpflichtige Covid-Patienten mit, die unsere ITS nicht aufnehmen kann trotz leerer Betten, dank PUGG. Aber wenn man jahrelang auf die Pflege einprügelt, darf man jetzt als GF nicht heulen dass sie in Scharen weglaufen und man seine Stellen nicht besetzt kriegt. Mehr als 4-5 Covidintensivbetten sind bei uns also nie belegt.
 
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Liegt aber auch daran dass aufgrund der wirtschaftlichen Aspekte (neutral formuliert :-) ) das OP Programm mit voller Wucht seit Monaten weitergefahren wird und daher primär vollbelegt ist. Und es ziemlich viele offene (Intensivpflege)Stellen gibt daher kaum Betten zu fahren sind...zum großteil auch Eigenverschulden
Nein, es geht eigentlich im Artikel darum, daß in Bayern die Ampel auf „grün“ steht, aber in Wirklichkeit das Bild verzerrt wird, weil nur das Gesamtbild betrachtet wird, statt einzelner Regionen - hier wird es noch deutlicher:


Daß es natürlich noch zahlreiche weitere Mißstände gibt, die auch vor Corona existierten, ist schon klar... ebenso, daß jetzt reihenweise die Pflegekräfte aus den Kliniken flüchten und dadurch die Lage weiter verschärfen, auch. Das war aber nicht gemeint. :wink1:
 
Und daran, dass Patienten häufig länger im Krankenhaus sind als sie müssten, die Organisation in Krankenhäusern schlecht ist und die Verweildauern künstlich in die Länge gezogen werden, weil es für jeden Tag Überschreitung der oberen Grenzverweildauer nicht zu verachtende Zuschläge gibt.
Das war vielleicht mal vor Jahrzehnten so, aber heute garantiert nicht mehr.
 
In Sachen Organisation kann ich in Teilen Recht geben, da wäre sicher in vielen Fällen noch Luft nach oben (was sicher auch am Personalmangel hängt).

Für die Überschreitung der oberen Grenzverweildauer gibt es meines Wissen Abzüge, keine Zuschläge.
 
Nein, es geht eigentlich im Artikel darum, daß in Bayern die Ampel auf „grün“ steht, aber in Wirklichkeit das Bild verzerrt wird, weil nur das Gesamtbild betrachtet wird, statt einzelner Regionen - hier wird es noch deutlicher:


Daß es natürlich noch zahlreiche weitere Mißstände gibt, die auch vor Corona existierten, ist schon klar... ebenso, daß jetzt reihenweise die Pflegekräfte aus den Kliniken flüchten und dadurch die Lage weiter verschärfen, auch. Das war aber nicht gemeint. :wink1:

Ja, das hatte ich verstanden, hatte mich daher falsch ausgedrückt. Hatte mich primär auf den Großraum Nü/Fü/Er bezogen und ja ist schwierig dass die Ampel weiterhin grün sagt wenn seit Ewigkeiten vollbelegt ist. Daher mein Bezug auf die Region, da is schon lange Rot aber viel aus Eigenverschulden und wenig(er) wegen Corona. Ist halt schwierig diese Ampel mit regionalem Bezug zu machen aber ich kann den letzten Apell von Doc.M.Wagner absolut nicht unterschreiben.
 
Das war vielleicht mal vor Jahrzehnten so, aber heute garantiert nicht mehr.
Aber garantiert doch! Es gibt noch reichlich Fälle, wo beispielsweise Patienten für 2 diagnostische Verfahren 3-4 Tage im Krankenhaus sind und es dafür keine medizinische Begründung gibt. Das ist jetzt nur ein Beispiel von vielen!
Und ich vermute nicht nur, dass ist seit einigen Jahren mein Job mich tagtäglich damit zu befassen.
In Sachen Organisation kann ich in Teilen Recht geben, da wäre sicher in vielen Fällen noch Luft nach oben (was sicher auch am Personalmangel hängt).

Für die Überschreitung der oberen Grenzverweildauer gibt es meines Wissen Abzüge, keine Zuschläge.
Naja, in Kliniken mit gutem Casemanagement hat sich da einiges getan, diese Organisation kann die Station meines Erachtens gar nicht leisten.
Und nein, wird eine obere Grenzverweildauer begründet überschritten, dann gibt es Zuschläge. Komplikationen sind ja nicht vorhersehbar und dies muss ja miteinbezogen werden, wenn weiter behandlungsbedarf besteht. Die DRG berücksichtigt nur den durchschnittlichen Verlauf und die Kosten sind entsprechend kalkuliert!

 
Aber garantiert doch! Es gibt noch reichlich Fälle, wo beispielsweise Patienten für 2 diagnostische Verfahren 3-4 Tage im Krankenhaus sind und es dafür keine medizinische Begründung gibt.
Seit Einführung der DRG gibt es bei Überschreiten der Grenzverweildauer Abzüge und nicht Zuschläge (siehe auch Claudia).

Ausnahme:
Und nein, wird eine obere Grenzverweildauer begründet überschritten, dann gibt es Zuschläge. Komplikationen sind ja nicht vorhersehbar und dies muss ja miteinbezogen werden, wenn weiter behandlungsbedarf besteht. Die DRG berücksichtigt nur den durchschnittlichen Verlauf und die Kosten sind entsprechend kalkuliert!
Das muss dann aber sehr gut begründet und vor allem auch dokumentiert werden. Sprich, es dürfen keine Unterschriften fehlen.
 
Seit Einführung der DRG gibt es bei Überschreiten der Grenzverweildauer Abzüge und nicht Zuschläge (siehe auch Claudia).

Ausnahme:

Das muss dann aber sehr gut begründet und vor allem auch dokumentiert werden. Sprich, es dürfen keine Unterschriften fehlen.
Hast du meinen Link gelesen, solltest du tun! Es wird für jeden Tag der über die obere Grenzverweildauer geht Zuschlag gezahlt. Es sei denn er wird vom Med. Dienst geprüft und sieht, dass die Überschreitung unberechtigt und med. unbegründet war. Dann werden die zuviel abgerechneten Beträge abgezogen. Das sind aber keine Abzüge, sondern fälschlicherweise in Rechnung gestellte Beträge. Von dem eigentlichen DRG Betrag wird nichts abgezogen, der bleibt wie er ist. Nochmal, dass sind keine Abzüge seitens der Kasse, sondern fehlerhaft abgerechnete Tage. Und in vielen Fällen wird das bei eingeschränkten Prüfquoten derzeit gar nicht abgezogen, da nicht geprüft.
Klar müssen die Tage med. begründet sein.


Siehe §1 Abs2
 
Zuletzt bearbeitet:
Und da bei weitem nicht alle Fälle geprüft werden, bleibt es bei Zuschlägen…., auch wenn die Überschreitung nicht begründet war!

Lies es einfach nach: Fallpauschalenverordnung §1Abs 2
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du meinen Link gelesen, solltest du tun!
Ach ja... wenn Du nur immer meine Links bzw. die der anderen hier lesen würdest... :cleanglasses:Aber sei‘s drum!;)Hab ihn gelesen.
Es wird für jeden Tag der über die obere Grenzverweildauer geht Zuschlag gezahlt.
Was soll ich sagen:
Ja, da hast Du recht und ich mich geirrt.
Es sei denn er wird vom Med. Dienst geprüft und sieht, dass die Überschreitung unberechtigt und med. unbegründet war. Dann werden die zuviel abgerechneten Beträge abgezogen. Das sind aber keine Abzüge, sondern fälschlicherweise in Rechnung gestellte Beträge.
„Fälschlich in Rechnung gestellt“... also ich weiß, daß wenn auch nur minimalst an der Doku was fehlt, sofort von den Kassen der Grund für den Aufenthalt angezweifelt und die Zahlung der „zuviel berechneten Beträge“ verweigert wird.
Daher leisten sich m. W. die Kliniken Fachkräfte, die die Akten durchschauen und auf fehlende Unterschriften etc. durchforsten.
Das scheint sich für die Kliniken durchaus zu lohnen, da ihnen ansonsten ganze (geleistete!) Tage nicht bezahlt werden.

Auf jeden Fall läßt sich feststellen, daß durch die DRGs die Kosten zugunsten der Kassen deutlich gedrückt wurden:

Die seit dem 1. Januar 2004 verbindlichen Fallpauschalen (DRGs) ersetzten die bis dato zur Abrechnung genutzten Tagessätze. Damit wurde auch der Begriff der Verweildauer eingeführt. Im Gegensatz zur früheren Abrechnungsform steigen bei einer Abrechnung nach Fallpauschalen bei gleichem Erlös die Kosten einer Klinik umso mehr, je länger ein Patient im Krankenhaus verweilt. Daher besteht für die Krankenhäuser ein wirtschaftlicher Anreiz, Patienten so früh wie möglich nach Hause oder in die ambulante Weiterbehandlung zu entlassen.“

 
Ich sitze tagtäglich in der Rechnungsprüfung und mit fehlenden Unterschriften hat das nur wenig zutun.
Wenn nicht mehr ersichtlich ist, warum jemand stationär ist, also weder Visitendokumentation noch Pflegedoku da ist, keine Anordnungen getroffen werden oder in der Doku nur drin steht, dass der Patient stabil ist und er keine Beschwerden hat, sind die Unterschriften gleichgültig. Dann besteht einfach kein Grund für stationäre Behandlung. Und wenn man den Patient nicht verlegen kann, weil es keine pflegerische Versorgung im Anschluss gibt, wird die pflegerische Versorgung trotzdem vergütet!
Das ist so, weil die pflegerische Versorgung aus den DRGs seit diesem Jahr herausgerechnet werden. Und das ist auch richtig so. Die Klinik darf nicht dafür verantwortlich gemacht werden wenn kein Pflege- oder Rehaplatz zur Verfügung steht!

Aber um den Bogen zu Corona wieder zu bekommen, zu Anfang der Pandemie wurden die Quoten, wieviele Fälle geprüft werden können seitens der Kassen erheblich runter geschraubt um den höhere Belastungen der Kliniken aufgrund Corona Rechnung zu tragen. Und selbst bei noch soviel Zweifel der Kassen durften nicht mehr Fälle geprüft werden. Das war für die die Kliniken durchaus lukrativ. Zudem wurden die gesetzlich vorgesehenen Strafzahlungen ausgesetzt, wenn eine Abrechnung als falsch befunden wurde. Das kommt erst im nächsten Jahr!
 
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Also ich hab damals mitgekriegt, wie eine Kollegin von mir, die teilweise noch auf Station und teilweise als Kodierfachkraft in unserer Klinik arbeitete, darüber berichtete, wie sie teilweise einzelnen Unterschriften bzw. MA hinterherrennen mußte, weil sonst sofort von den Kassen die Zahlung verweigert wurde. Da ging’s teilweise wirklich um Pipifax, der die Klinik im Zweifelsfall sehr viel Geld gekostet hätte.

Was ich auch unter aller Kanone finde, daß Kliniken automatisch Betrug unterstellt wird, anstatt eben auch mal von einem versehentlichen Dokumentationsfehler o. ä. auszugehen! :evil:Dabei haben sich Kassen und MDK früher weiß Gott auch genug Fehler geleistet:


Corona ist noch mal ne Sondersituation, da wurden ja die Prüfquoten durch Spahn gesenkt... abwarten, was hinterher rauskommt. Daß sich die Kliniken dabei ne goldene Nase verdient haben glaube ich nicht. Könnte mir eher vorstellen, daß nach Corona einige schließen müssen.
 
Die Kassen können aber die Zahlung nur verweigern, wenn es durch die Prüfung des med. Dienstes geht! Die Kassen sehen ja keine Akte und können das ja gar nicht beurteilen. Und die Prüfungen der Fälle geht in den meisten Fällen im Konsens zwischen Kliniken und Med. Dienst aus.
Den MDK gibt es übrigens nicht mehr, der heißt jetzt einfach Med. Dienst!
Dass den Krankenhäusern von den Kassen sofort Betrug unterstellt wird kann ich letztlich nicht beurteilen, würde ich mit der Pauschalierung aber so nicht unterschreiben.
 

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