Corona und alle spielen verrückt

@Martin H. Ich hoffe doch, Du gehörst nicht zur "Wir arbeiten für Gotteslohn"-Fraktion...Wenn schon die Supermärkte ihren Angestellten Prämien zahlen für das, was wir sowieso dauernd tun: zur Stelle sein, wenns brennt?

Hier ist das genauso: die Supermärkte zahlen Prämien an ihre Angestellten, wir kriegen eine Schnellkasse im Supermarkt und Vorrang im Einkaufs-Drive...damit wir noch schneller zurück in Masken und Schutzkittel stürzen können...von Prämien redet noch keiner.
 
Das Weihwasser in den Kirchen geht auch zur Neige. Gottes Segen scheint nicht mehr in genügender Menge für all die Pflegekräfte vorhanden zu sein...
 
Durch den geforderten Mindestabstand auch der Patientenbetten zueinander mussten wir 1/3 aller Betten sperren.
Mindestabstand? Bei uns wird alles genauso voll belegt, wie immer...
Das komplette Besuchsverbot rundet die Sache angenehm ab.
Das wird bei uns teilweise ignoriert. Aber zumindest das funktioniert halbwegs.
Rentner an die Front. Tolle Idee, nur weiter so...

In Luxemburg wird alles medizinisches Personal, was nicht länger als 5 Jahre in Rente ist, eingezogen. Wie in der Armee...

Bei uns wird das Desi und die Masken knapp. Wir haben noch 2 Flaschen Händedesi und kriegen kein neues, bis alle Flaschen auf Station leer sind. Masken sind mittlerweile im BTM-Schrank eingeschlossen und unsere Hygiene ist völlig überfordert.
Unsere Iso-Station hat noch 2 Betten frei. Die nächste Station wird gerade freigeräumt.
 
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@Martin H. Ich hoffe doch, Du gehörst nicht zur "Wir arbeiten für Gotteslohn"-Fraktion...Wenn schon die Supermärkte ihren Angestellten Prämien zahlen für das, was wir sowieso dauernd tun: zur Stelle sein, wenns brennt?

Hier ist das genauso: die Supermärkte zahlen Prämien an ihre Angestellten, wir kriegen eine Schnellkasse im Supermarkt und Vorrang im Einkaufs-Drive...damit wir noch schneller zurück in Masken und Schutzkittel stürzen können...von Prämien redet noch keiner.

Irgendwo habe ich heute gelesen das Pflegepersonal in Frankreich Prämien erhalten soll.
 
Unsere Klinik kriegt das Zeug noch von irgendwo her. Auch wird in Frankreich das Desi jetzt Luxus-Variante: Luis Vuitton hat seine Parfümfabrik auf Desinfektionsmittel umgestellt...irgendeine Schnapsfakrik auch.

Ich stell's mir grade komisch vor, mir die Hände aus einer Flasche desinfizieren, wo "Luis Vuitton" draufsteht...:biggrin: oder Christian Dior, Guerlain und Givenchy ...die produzieren für Vuitton...
 
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Unsere FFP2-Masken schliessen gar nicht richtig ab. Jeder hat eben ein unterschiedlich grosses und geformtes Gesicht. Die haben auch hinter dem Kopf keine Möglichkeit stramm gezogen zu werden, sind wahrscheinlich solche Billig-Dinger.

Ausserdem, wenn ich die Maske bereits am Patienten getragen habe, ist doch die Maske von aussen kontaminiert. Wenn ich die Maske dann ab- und später wieder aufsetzen muss, habe ich doch wahrscheinlich eine höhere Infektionsgefahr, als wenn ich jedes Mal eine neue Maske verwenden würde.

Jetzt wollen die bei uns sogar versuchen die gebrauchten Masken durch den Steri wieder aufbereiten zu lassen. Ausserdem wird unser Restbestand an Masken eingeschlossen, damit Diebstahl durch Mitarbeiter nicht stattfinden kann. Die Masken werden hier gerade behandelt wie BTM, mit verschlossenem Schrank und täglicher Doku über den Bestand.

Desinfektionsmittel wird jetzt von unserem Apotheker selbst hergestellt. Wir geben die leeren Flaschen ab und bekommen sie dann aufgefüllt zurück.
 
Unsere FFP2-Masken schliessen gar nicht richtig ab. Jeder hat eben ein unterschiedlich grosses und geformtes Gesicht. Die haben auch hinter dem Kopf keine Möglichkeit stramm gezogen zu werden, sind wahrscheinlich solche Billig-Dinger.

Ausserdem, wenn ich die Maske bereits am Patienten getragen habe, ist doch die Maske von aussen kontaminiert. Wenn ich die Maske dann ab- und später wieder aufsetzen muss, habe ich doch wahrscheinlich eine höhere Infektionsgefahr, als wenn ich jedes Mal eine neue Maske verwenden würde.

Jetzt wollen die bei uns sogar versuchen die gebrauchten Masken durch den Steri wieder aufbereiten zu lassen. Ausserdem wird unser Restbestand an Masken eingeschlossen, damit Diebstahl durch Mitarbeiter nicht stattfinden kann. Die Masken werden hier gerade behandelt wie BTM, mit verschlossenem Schrank und täglicher Doku über den Bestand.

Desinfektionsmittel wird jetzt von unserem Apotheker selbst hergestellt. Wir geben die leeren Flaschen ab und bekommen sie dann aufgefüllt zurück.
Genauso läuft es bei uns auch. Nur auf die Idee, die Masken wieder aufzubereiten ist unsere Hygiene noch nicht gekommen...
Und das alles, obwohl es bei uns patiententechnisch wirklich noch entspannt ist (aktuell 5 positive, davon 2 intubiert und 4 Verdachtsfälle).
Heute wurde geprüft, ob die Stroke-Betten mit Beatmungsmaschinen kompatibel sind.
Sind sie natürlich nicht.
Ich will nicht wissen, wie wir da stehen, wenn wir wirklich mal einen "Ansturm" haben, wenn uns bei den paar Pat. schon Schutzmasken und Desi ausgehen.
Unsere Hygiene"fachkraft" ist komplett überfordert und gibt täglich neue, sich widersprechende Masken.
 
Das Problem in unserem Haus wird (zumindest kurzfristig) nicht das Fehlen von Beatmungsgeräten und Intensivkapazitäten sein, sondern das Fehlen von Desinfektionsmittel und Schutzkleidung.
Wir kommen uns vor, wie Kanonenfutter.
Und das macht mir ein bisschen Angst.
 
Dann am besten noch ein paar Selfies in PSA posten, vielleicht gibt es dann Spenden statt Beifall und Likes.
 
Auch das ist zumindest schon in der diskussion:

"Verfassungsänderung" : wir wollen nicht, aber...
 
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Unsere Hygiene"fachkraft" ist komplett überfordert und gibt täglich neue, sich widersprechende Masken.

Unsere auch. Hat null Ahnung, ist mit jeder einfachen Frage zum Thema gleich überfordert. Täglich neue Verlautbarungen, die völlig widersinnig sind.

Ich finde es auch echt krass, wieviele "Führungskräfte" wir hier haben. Alles Pflegepersonal, das den ganzen Tag im Büro sitzt und Papierkram macht oder flotte Sprüche raushaut. Genau solche Leute brauchen wir ja ganz dringend im Moment.
 
Das Problem in unserem Haus wird (zumindest kurzfristig) nicht das Fehlen von Beatmungsgeräten und Intensivkapazitäten sein, sondern das Fehlen von Desinfektionsmittel und Schutzkleidung.
Wir kommen uns vor, wie Kanonenfutter.
Und das macht mir ein bisschen Angst.

Ja und die Hygienestandards werden hier immer weiter nach unten geschraubt, je knapper das Material wird.

Ganz am Anfang hiess es noch: FFP2-Masken sind natürlich Einmalmaterial.
Dann hiess es: FFP2-Masken dürfen ausnahmsweise 4 Stunden genutzt werden und müssen dann verworfen werden.
Dann: Nur eine FFP2-Maske pro Pflegekraft pro Schicht.

Jetzt sind wir gerade dabei, unsere bereits benutzten FFP2-Masken in Mülltüten zu sammeln und laut Hygiene-"Fachkraft", dürften wir die dann nach einer Woche einfach wiederverwenden, weil die an der Maske haftenden Viren dann angeblich nicht mehr aktiv wären.

Als nächstes wird man uns dann wahrscheinlich erzählen, Corona sei gar nicht isolationspflichtig und wir könnten da einfach so reingehen.

Darum frage ich mich, wo die Grenze dessen erreicht ist, wann wir die Arbeit als Gründen des Selbstschutzes verweigern dürfen.

Irgendwann wird demnächst der Tag kommen, wo wir keine Maske mehr haben und der Arbeitgeber wird uns dann wohl so zu den Patienten schicken, sei es mit bereits benutzten FFP2-Masken oder nur mit MNS.
 
Jetzt sind wir gerade dabei, unsere bereits benutzten FFP2-Masken in Mülltüten zu sammeln und laut Hygiene-"Fachkraft", dürften wir die dann nach einer Woche einfach wiederverwenden, weil die an der Maske haftenden Viren dann angeblich nicht mehr aktiv wären.
Das würde ich nicht mitmachen. Eine neue für jede Pflegekraft pro Schicht und Zimmer ist ja wohl das mindeste, was man verlangen kann und muss.
Es geht ja nicht mal drum, dass die Viren dann nicht mehr aktiv sind, sondern darum, dass der Filter nach einer Stunde fertig ist und eben nicht mehr (ausreichend) filtert.

Wir haben jetzt gnädigerweise EINE Packung FFP3-Masken bekommen. Aktuell haben wir keine Iso-Zimmer, aber wer weiß, wie lange noch.
 
Irgendwann wird demnächst der Tag kommen, wo wir keine Maske mehr haben und der Arbeitgeber wird uns dann wohl so zu den Patienten schicken, sei es mit bereits benutzten FFP2-Masken oder nur mit MNS.
Auch das würde ich nicht mitmachen. Dann können die schön selber da rein gehen.
 
Als nächstes wird man uns dann wahrscheinlich erzählen, Corona sei gar nicht isolationspflichtig und wir könnten da einfach so reingehen.

Darum frage ich mich, wo die Grenze dessen erreicht ist, wann wir die Arbeit als Gründen des Selbstschutzes verweigern dürfen.
Es steht doch hier beschrieben:

„Kann der Arbeitgeber von mir verlangen, infizierte Patienten ohne Schutzkleidung zu betreuen?
Laut § 3 des Arbeitsschutzgesetzes ist der Arbeitgeber verpflichtet, die erforderlichen Maßnahmen des Arbeitsschutzes unter Berücksichtigung der Umstände zu treffen, die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten bei der Arbeit beeinflussen.

Das Robert-Koch-Institut hat Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen im Rahmen einer Behandlung von Patienten mit einer Infektion mit CoViD auf seiner Internetseite wie folgt herausgegeben:
Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA)bestehend aus Schutzkittel, Einweghandschuhen, dicht anliegender Atemschutzmaske (FFP2 bzw. FFP3 oder Respirator bei ausgeprägter Exposition gegenüber Aerosolen, z.B. bei Bronchoskopie oder anderen Tätigkeiten, bei denen Aerosole entstehen können) und Schutzbrille.

Die Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung werden in der TRBA250 bzw. in der KRINKO-Empfehlung Infektionsprävention im Rahmen der Pflege und Behandlung von Patienten mit übertragbaren Krankheiten spezifiziert.

Daran sollte der Arbeitgeber sich halten.“


 
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Mindestabstand? Bei uns wird alles genauso voll belegt, wie immer...

Hierzu liegt uns eine Stellungnahme und Dienstanweisung der GF vor. Heute früh fragte ich meine STL worauf diese Anweisung gründet. Sie meinte, dazu gäbe es Vorschriften seitens der Regierung. Ich habe dazu noch nicht gegoogelt, vielleicht weiß jemand anderes mehr dazu. Jedenfalls sei diese Anweisung absolut verbindlich und durch keine Ausnahme zu entkräften.
 

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