Hallo alle zusammen,
also ich studiere den Studiengang dual in München und komme jetzt ins 5. Semester, bzw. 3. Ausbildungsjahr. Wie gesagt mache ich das Ganze dual, d.h. in den ersten drei Jahren habe ich abwechselnde Blöcke von Berufsschule, FH und praktischen Einsätzen. Im dritten Jahr werde ich genauso wie die "normalen" GuKPs mein Examen machen. Dann nach dem 3.ten Jahr stehen mir noch 1,5 Jahre Vollstudium bevor. Danach habe ich mit Abschluss der Bachelorarbeit einen Bachelor of Science Nursing(BSN) PLUS Examen.
Soweit ist es gut zu bewältigen, da sich BFS und FH gut miteinander absprechen was die Leistungsnachweise betrifft (nicht immer, aber meistens!).
Unsere FH hat insgesamt 3 Partner-BFSen. Meine selbst "zickt" ein bisschen rum, wenn jemand aus dem Bachelor Kurs in den "normalen" Wechseln möchte (Wir haben jedes Jahr einen eigenen Bachelorkurs).
Andere Schulen haben nicht so viele Studenten und somit integrieren sie diese in ihre "normalen" Kurse. Für die ist das Ganze auch schwieriger, da sie den Stoff aus der Schule in der FH Zeit mitlernen müssen und teilweise auch an den regulären Klausuren in der BFS teilnehmen müssen.
Also ist der Lernaufwand auch schulabhängig.
So, und nun zu dem Thema was eigentlich interessant ist. Wie sieht es später einmal aus? Was bringt der Studiengang überhaupt?!
Also, ich war vor ein paar Monaten auf einer Tagung zu genau diesem Thema. Dort wurde uns erzählt, dass die akademisierte Pflege soweit zwar noch nicht im TVöD verankert ist, aber manche Krankenhäuser bemühen sich darum eine spezielle Klausel einzuführen, die es ihnen ermöglicht den akademisierten Pflegekräften ein angemessenes Gehalt zu zahlen - gemessen am TVöD anderer akademisierter Berufsgruppen. (Einstiegsgehalt ca. 3000€ brutto)
Aufgabenbereiche? Da wurden uns auch einige Beispiele vorgestellt. Ich nenne hier nur ein paar:
Bsp. 1:
qualitativ hochwertige Versorgung/Sicherheit der zu Pflegenden:
Aufgaben examinierte 3-jährige PP: Erfüllung anerkannter Standards
Aufgaben BSN: Evidenzbasiertes Handeln und Planen
(Aufgaben Master(MSN): Ergänzung/Ausgestaltung von Standards/Leitlinien)
Bsp. 2:
Prävention erhöhten Pflegebedarfs und gesundheitl. Förderung der Bevölkerung
Aufgabe 3 Jährige: Beobachtung und Erkennung von Risiken, präventive Maßnahmen planen & durchführen
Aufgaben BSN: Assessment, Beratung, Casemanagement
Aufgaben MSN: Forschung, Beratung, Gesundheitsförderung, Berichterstattung
Also, das sind die Aufgaben die für die akademisierte Pflege am BETT so in etwa vorgesehen sind. Wie gesagt habe ich jetzt auch nur 2 Beispiele genannt, uns wurden mehrere gezeigt.
Dass es jetzt haargenau so aussiehen wird kann natürlich keiner sagen, es liegt sozusagen noch mehr oder weniger auch in unseren Händen dieses "neue" Berufsfeld mit zu formen.
Wer den Studiengang aber studieren möchte und später nicht "am Bett" bleiben möchte kann natürlich auch mit einem Master aufbauen, der z.B. in Richtung Pädagogik, Wissenschaft oder Management geht....
Ich hoffe ich konnte alle Fragen einigermaßen beantworten. Wenn noch Klärungsbedarf besteht, bitte melden
Gute Nacht!
P.S: zu vorherigen Fragen noch dies:
Wir bekommen alle ganz normal nach TVöD Ausbildungsentgelt. Während des dualen Studiums zahlen wir Teilzeitstudiengebühren, in den letzten 18 Monaten Vollzeitgebühren (da haben wir aber kein Ausbildungsgehalt mehr, sondern müssen schauen dass wir nebenher selbst Geld verdienen - entweder durch Übernahme als Teilzeitkraft oder studentischer Mitarbeiter oder dergleichen...)