Hi,
ich arbeite im amb.Pflegedienst und habe oft mit pol. Pflegerinnen zu tun.
Mich käst es mitlerweilen echt an immer die selbe Leier zu hören: die nehmen uns die Arbeitsplätze weg, die sind eh so halb illegal hier, die können nix und leisten nix, wir verlieren Pat. an die etc.
Ich hab bisher nur gute Erfahrungen gemacht, Pat. die grösstenteils im Bett lagen sind wieder mobilisiert worden. Eine Pat. haben wir grundpflegerisch versorgt, sie ging auch mit uns ins Bad zum Waschen etc. danach gings wieder ab ins Bett, wo ihr dann von den Angehörigen das Frühstück gebracht wurde. Da lag sie dann den ganzen Tag, bis auf Toilettengänge bzw. den Toilettenstuhl. Seitdem sie eine pol. Pflegerin hat, ist das ganz anders und es ist einfach nur schön, sie dann morgens lächelnd beim Frühstück zu zweit zu sehen. Oder eben im Sommer mit einem schicken Kleid und einem Strohut beim Spaziergang.
Die Angehörige waren völlig überfordert und daher litt die Beziehung zwischen Kindern und Mutter, können wieder ganz anders miteinander umgehen. Diese Pflegerin wurde mitlerweilen festangestellt und gehört nun quasi mit zur Familie.
Die Zeit, um einen Pat. individuell zu pflegen, gibts weder im Heim, noch in der ambulanten Pflege. Jedenfalls nicht bei denen, wo ich bisher war. Man arbeitet immer unter Zeitdruck.
"Meine" Pat., die eine pol. Pflegekraft haben, werden sehr liebevoll versorgt und betreut, wir machen die medizinische Versorgung und sei es nur eine Medigabe. Es wird darauf geachtet, dass sich möglichst immer die selben Pflegekräfte abwechseln und sich die Pat. nicht ständig an neue Gesichter gewöhnen müssen. Und ich find´s Klasse, dass es sie gibt.
Ich möchte ehrlich gesagt später auch nicht in ein Heim, mag es auch ein gutes Heim sein. Für mich ist das vergleichbar mit einem "kleinen Tod".
Man lässt das meiste zurück. Geliebte Möbel und Erinnerungsstücke, denn wieviel aus meiner Wohnung oder evtl. Haus passt in ein 1-2 Bettzimmer? Auch Klamotten, Lieblingsstücke, die ich gern getragen hab, weil der Kleiderschrank in meinem Zimmer im Heim ist nicht so wirklich gross. Auch wenn ich viele Bilder/Gemälde wie auch immer hab, mit denen ich viel verbinde, soviel Platz an der Wand im Heim dafür hab ich auch nicht mehr. Also kommen viele einfach weg.
Evtl. muss ich Tiere abgeben, in den meisten Heimen ist nicht mal ein Wellensittich gestattet, geschweige denn eine Katze. Meine Privatsshäre, irgendeiner kommt immer mal ins Zimmer, obs mir passt oder nicht. Oder ich muss mein Zimmer teilen.
Teilweise meine eigene individuelle Persönlichkeit, ich muss mich im Heim anpassen. Bin ich eine süsse liebe Omi, bin ich beliebt, hab ich aber mal was zu meckern, vertrete meine eigene Meinung und schiese quer, weil ich etwas anders möchte, als das Pflegepersonal bin ich unbequem und unbeliebt.
Es gibt Menschen, für die ist ein Altenheim eine tolle Alternative, weil sie zu Hause vereinsamen und kaum Sozialkontakte haben, die blühen da richtig auf.
Aber wenn es möglich ist, Pat. solange wie es geht in vertrauter Umgebung zu pflegen, warum denn nicht?
Und da meine Rente später mal nicht all zu üppig ausfallen wird, wird´s bei mir wohl auch eine pol. Pflegekraft werden.