Wie häufig sind "Zwischenfälle" nach Herzkatheteruntersuchungen in anderen Kliniken?!

Tja, so ein Aneurysma spurium kommt bei uns in der GC öfter zur Behandlung, weil entweder der Radiologe oder der Kardiologe die Arterie ruiniert hat. Das kann dann schon ziemlich unangenehm werden.
Bei uns in der Kardiologie wird auch Angioseal verwendet, seit dem haben sich die Komplikationen deutlich verringert.
 
Hallo! arbeite auf einer kardiologischen Intensiv und betreue tagtäglich patienten nach herzkatheter, bzw. nach PTCA`s.
Zwischenfälle wie nachblutungen haben wir nur bei unseren Patienten die die Bettruhe nicht einhalten..
Sie kommen meist mit schleuse auf station, nach PTT Kontrolle wird die Schleuse gezogen und es kommt für ca. eine stunde ein Femostopp drauf, danach für 12 Druckverband!Pat. müssen für die Zeit das betroffene bein streng gerade halten, bzw. Hüfte nicht einknicken, 30 grad oberkörper hoch, mehr nicht! und was soll ich sagen, sehe sehr selten Hämatome. :gruebel:
 
Wir haben bei uns verschiedenes "ausprobiert". Ziehen der Schleuse auf Station erfolgt bei uns (i.d.R.)ca. 2h nach Ende der HKU nach Gerinnungskontrolle. (selten, meist bei Verwendung von Angio-seal , wird die Schleuse schon im HK gezogen und dort der DV angelegt)
Anfangs blieb uns die Wahl zwischen Femo-stop und Kompressar (Anwendung war meist abhängig von der Körperfülle der Pat.) : 30 min bei ständiger Kreislaufkontrolle wurde abgedrückt. Danach Anlage eines DV: früher mit Klebebinden + "Knubbel", später mittels elastischer Binden + "Knubbel", jetzt mit einem elastischen Fertigverband (ähnliches Material wie bei Abdominalverband nach OPs) + Styropor-Knubbel. DV verbleibt in der Regel für ca. 6-8h. Nach Entfernung des DV hört der Arzt wegen Strömungsgeräuschen die Leiste ab: evtl. erneuter DV (selten nötig). Anschließende Mobi ist abhängig von Befund/Zustand des Pat. . Inzwischen machen wir auch häufiger Untersuchungen über die a. radialis oder es wird Angio- seal verwendet (selten). Nach Angio-seal erfolgt DV nur für 3h. In allen Fällen haben wir insgesamt eine rückläufige Rate von Einblutungen und anderen Komplikationen.
 
Nachdem wir die Einführmethode des AnoioSeal etwas modifizert hatten, reduzierte sich die Rate der "Verschlußversager" dramatisch....

Einfach den Introducer um 180° drehen, sodass der Pfeil unten ist . nach einfühten in das Gefäss zurückdrehen und das Inlay rausnehmen. Verschlußsystem wie sonst auch einbringen.

Dadurch knickt der Introducer nicht mehr leicht ab.
 
Unsere Patienten, die eine "Coro" durch die Leiste erhalten, werden zu 90% mit einem Druckverband versorgt (10 Stunden nach unauffälliger Coro, 14 h nach PTCA).
Ca. 10% werden mit AngioSeal oder Femo-Stopp versorgt.

Außerdem werden bei uns auch Coros über die Radialis durchgeführt, diese kommen mit einer Radialis-Manschette auf Station, aus der stündlich ca. 3 ml Luft abgelassen werden muss.

Die häufigste Komplikation bei uns ist ein Aneurysma spurium, das kommt bei uns auf Station im Verhältnis von ca. 20:1 vor - also relativ selten.

Ansonsten kommt es ab und an zu Vagus-Reaktionen beim "Abdrücken", das war es dann aber auch schon.

Schlimmere Kompliaktionen habe ich persönlich bisher noch nicht erlebt.

In unserem Haus werden ca. 20 Coros/Tag durchgeführt.
 
hallo...also vor ein paar jahren hab ich auf der inneren intensiv gearbeitet...also falls die coro über die femoralis gemacht wurde,da wurde entweder verklebt oder sie bekamen den FemStop....24h bettruhe, pulskontrolle,kontrolle über warm oder kalt, wichtig viel trinken,da kontrastmittelgabe-> Urinausfuhr!!!, RR...allgemeine beschwerden...übelkeit,schwindel etc.
- bei coro über radialis...gab es eine kleine manschette,wo wir alle paar stunden luft rauslassen mußten...genauso pulskontrolle,RR messung etc. pat. durften aber laufen und gleich essen

...wir hatten mehrmals zwischenfälle...wie zum beispiel einbluten in den oberschenkel...pat. ist leider verstorben....

...sowie viele hämatome und verhärtungen....


...nun arbeite ich auf der herzchirurgie und ich muss sagen die komplikationen bei einer coro häufen sich...bei uns kommen patienten zu uns unter reanimationsbedingungen....ruptur der gefäße...schlimm schlimm

...also ich bin der meinung,dass diese coro nicht einfach so lala nachbehandelt werden sollte...viele auf normalstation nehmen dies ganz schön auf die leichte schulter...also ich hab schon mehrere patienten verloren,egal ob sie auf dem tisch geblieben sind oder ob sie danach verstorben sind....
 
Bei uns bekommen die meisten einen Druckverband für mind. 6 Stunden und haben nach Entfernen des Druckverbands noch 12 Stunden Bettruhe.
Komplikationen sind eher selten. Na gut, wir haben auch nicht soo viele Herzpat. bei uns, nur wenn sie pflegeaufwändig sind oder die Kardio voll ist.
Angioseal machen die Kardiologen weniger, aber kommt auch vor. Da haben wir bisher nur positive Erfahrungen gemacht.
 
Hallo liebe Mitstreiter in der Pflege,

wollte nur einmal nach Euren Erfahrungswerten fragen, ob es eher selten, oder doch gehäuft zu unerwünschten Zwischenfällen nach Coro`s kommt?!8O

Wir sind hier ein Klinkum der Versorgungsstufe III und haben seit ca 2 Jahren nun ein Herzkatheterlabor mit Herzkathetermessplatz.
Ich für meinen Teil bin exam. Krankenpfleger und seit 3 Jahren auch Praxisanleiter nach DKG-Richtlinien - und arbeite auf einer Station mit 30 Planbetten incl. 6 mobilen Monitoreinheiten (Überwachungsbetten) in der Kardiologie/Angiologie/Nephrologie.

Der Grund meiner Umfrage (wenn Ihr so wollt) ist eigentlich nur, weil ich in den vergangenen Wochen 3 Zwischenfälle erlebt hab, meistens erst Tage nach der Herzkatheteruntersuchung, einmal sogar am Entlasstag.....bumms auf einmal eine riesen Beule in der Leiste......:weissnix:

Wie werden Coro-Einstichstellen bei Euch versorgt, bei uns je nach Intervention entweder mit Druckverband oder aber auch mit Angioseal - einer Art Collagenschwämmchen welches sich von selbst wieder auflöst aber eine Punktion binnen 90 Tagen an dieser Einstichstelle unmöglich macht......

Freu mich schon auf hoffentlich zahlreiche Antworten zum Vergleich....

wünsch Euch ne schöne Zeit
Tom:daumen:


Hallo,
wir machen ca 7000 coros und PTCA `s im Jahr.
Meine Erfahrung ist das die Komplikationsrate was die Leiste betrifft abhängig davon ist wie routiniert der Untersucher ist. Ist ja fast wie immer.
Mit angioseal haben wir sehr gute Erfahrung gemacht.
In der Regel benutzen wir 5F und 4F Schleusen für die Coro, wechseln dann aber auf 6F wenn es zur PTCA kommt.
Angioseal wird nicht immer eigesetzt, zur nach voll heparinisierung und PTCA.
Nach Coro drückt das Pflegepersonal ab, auch das muss gelernt sein.
Spätkomplikationen bekommen wir leider nicht mit, deshalb kann ich darüber keine Aussage treffen.

Ohne angioseal 4 std Druckverband (Berleburger und styropor-maus) anschließend noch mindestens 4Std Bettruhe.

Nach Angiseal: 3 Std. Druckverband/ 3 Std Bettruhe.

viele Grüße ecki
 
Also bei uns gibt es auch solche Steropor Mäuse, ein Sandsack und darüber eine Stretch Bauchbinde.
Zwischenfälle kann ich noch nicht viel zu sagen, arbeite dort noch nicht lange :-)
5-6 Stunden bleibt das ganze drauf und dann kann wieder aufgestanden werden.
Nach Angioseal wie schon mal beschrieben!
 
Hallo,
ich bin MTA und arbeite sowohl im HKL als auch in der Funktionsdiagnostik einschließlich Angiologie.
Durch diesen Umstand sehe ich die Patienten zur Coro selbst, aber auch Tage danach.

Mittlerweile bekommt bei uns jeder nach Coro AngioSeal, darauf einen Druckverband für 3 Stunden, nach 6 Stunden darf aufgestanden werden (Toilette). Nach PCI bleibt der DV länger, je nach PTT.

Seitdem wir nicht mehr drücken, haben wir auch weniger vagale Zwischenfälle nach der Untersuchung.

Die Gefäßkomplikationen treten mal seltener (1/Monat), mal häufiger (1/Woche) auf. Vom Hämatom, welches chirurgisch revidiert werden muss über ein Aneurysma spurium, welches entweder abgedrückt werden kann oder mit Thrombininjektion behandelt wird oder auch geschnippelt werden muss bis zur Embolie durch Verlust des Verschlusssystems in die Peripherie mit OP - Pflicht - habe ich hier schon alles gesehen.
Bei ca. 2000 Coros pro Jahr.

hth
wiebki
 
Hallo
Ich habe auf einer Intensiv wo Schwerpunkt Kardiologie gearbeitet. Wir haben 2 Herzkathetermessplätze gehabt. In letzte zeit haben sich Komplikationen gehäuft.
Hämatome klar bei unruhigen Patienten, Disektionen durch Untersucher verursacht aber selten und Aneurysma spurium durch Schleusezieher verursacht. Nachblutungen bei Angioseal, so das sofort DV gelegt würde und Sandsack drauf kam.
Früher sind nach PTT-Kontrolle Schleuse gezogen worden. Letzte 6 Monate 2 Stunden nach
CORO/PTCA sind schleuse gezogen DV gelegt und Sandsack drauf kam.
Je nach große von Schleusen waren Festzeiten für den DV und Bettruhe gelegt. Sandsack kam nach DV Entfernung auch weg. Es gab noch ein Verschluss verfahren aber kann ich mich nicht erinnern. Es war kurz bevor ich gekündigt habe. Patienten welche ein Re-CORO/PTCA brauchten aber selten(Krankenkasse bezahlt nicht) sind vollhepanisiert mit 25000 IE Heparin.
LG
Marija

 
Femo-stop..."zwischenfaelle" deutlich reduziert...
aber leider auch Patienten bedingt... ich meine mit ruhig liegen bleiben und so..
schoenen abend
 
Patienten welche ein Re-CORO/PTCA brauchten aber selten(Krankenkasse bezahlt nicht) sind vollhepanisiert mit 25000 IE Heparin.

Du meine Güte - wie dick sind denn eure Patienten? Heparin wird doch m. E. gewichtsadaptiert dosiert?
Bei uns gibt's bei Coro 2500-5000 und bei PCI 10000, aber doch nicht mehr.....? Da war sicherlich eine Null zu viel...

LG
wiebki
 
Hallo Wiebki
leider mein PC hat nicht alles übernommen.Ich meinte Perfusor mit 25000IE über 24 stunde 2ml/stunde entschpricht 1000IE.
Sory,habe ich nicht kontrolliert.
LG
Marija
 
Bei uns kommen die Pat. mit gezogener Schleuse, Druckverband (ganz klassisch - Kompressen und Binde) und Sandsack auf Station.

Dort eigentlich 24 Stunden Bettruhe (allerdings sind es oft weniger, da unsere Stationsärzte das nicht so genau nehmen); ca. 6 Stunden verbleibt der Sandsack auf der Punktionsstelle; logisch: kein Abknicken der Leiste, viel trinken, ...
Überwachung: RR, Puls, Verband, Fußpulse, Verband, Ausscheidung
Nach der Ruhezeit: Entfernung des Druckverbands - Pflaster (mit oder Polyhexanid - je nach Arzt) - Strömungsgeräuschkontrolle

AngioSeal bekommen bei uns auch einige (Indikation dafür ist z.B. Marcumarpatient, PP, ...) - bei uns wird auch in diesem Fall ein Druckverband angelegt und auch das übrige Procedere ist ähnlich; nur die Bettruhe wird meist etwas verkürzt.

Ich arbeite nun ca. ein Jahr auf dieser Station und wir versorgen ca. 4 Coros in der Woche; Nachblutung hab ich noch gar nicht erlebt und wirklich größere Hämatome 2 mal, eines davon bedarf einer weiteren Abklärung, musste aber nicht ausgeräumt werden.

Liebe Grüße
 

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