Rea-Training - warum ist die Teilnahme häufig schlecht?

Hallo Tobias,

bei uns werden die Trainings auch mit Anmeldung gemacht, anmelden tun sich viele, aber kommen...

Geleitet werden sie auch von Arzt und Pflege.
Es ist ebenfalls ein Workshop.

Aber anscheinend macht ihr was besser.

Zu welchen Uhrzeiten und wielange sind eure?

Bei uns geht ACLS über 8 Stunden und BLS über 2 bis 3 Stunden.

Auch immer Theorie und Praxis.
Beim ACLS ist auch mal die Schwester der "Chef", wobei die dabei sehr zurückhaltend sind.
Es ist ein "kollegialer Dialog".

CU
Narde
 
*grübel* 8 Stunden erweitertes Reatraining

Ich gebe ebenfalls Seminare- aber nicht zu diesem Thema. Und mir ist das Problem: angemeldet und nicht erschienen nicht fremd.
8 Stunden Weiterbildung entwickeln sich mittlerweile zum echten Problem. Freistellung von Station ist infolge der dünnen Personaldecke oft ein Problem. Dann sind die Leute so ausgepowert, dass sie die WB Zeit eigentlich als Erholung nutzen wollen. Das bedeutet für mich: Inhalte in "Kultur"programm verpacken. Entertainment ist gefragt- pure Wissensvermittlung wird als Stressor empfunden.*seufz*

Bei uns im Haus gibt es zum Thema Pflichveranstaltungen mit Anmeldung für jeden stationär tätigen MA (wird kontrolliert und ggf. angemahnt). Diese WB findet nach der regulären Frühdienstzeit statt und geht über 1,5 (?) Stunden. Referenten sind Fachpflegekräfte A/I + Rettungsausbildung. Inhalte: kurze Zusammenfassung: was, wann, wie = ABC Maßnahmen (entspricht wohl deiner BLS). Danach gibts 'ne Übungssequenz Maske halten und Herzdruckmassage... und alle gehen zufrieden nach Hause.

Eine Weiterbildung von 8 Stunden zu dem Thema: trocken und wenig Action... da wird wohl wenig Volk kommen.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

ich habe gerade selbst daran teilgenommen, ich empfand es nicht als trocken.

Es gab einen kurzen Theorieteil und 4 Praxistationen.

Die Teams bestanden aus jeweils 3 - 4 Personen und jeder war mal als Chef dran.

Es wurden unterschiedliche Notfallsituationen "durchgespielt". Bzw. auch aktuelle Fälle von den Stationen.

Die Teilnahme am ACLS ist übrigens deutlich höher als am "normalen" Rea-Training.

Bei beiden Trainings ist auch noch immer eine Einweisung auf die unterschiedlichen
Defi's des Hauses dabei, da wir leider noch sehr viele verschiedene Generationen haben.
Wobei sich dies irgendwann bessern wird, wenn der TÜV uns scheidet.

Ob ein Seminar trocken ist, hängt wohl auch an den Referenten.

Die dünne Personaldecke werden wir wohl in nächster Zeit noch mehr haben, soll dies dann als Begründung gelten, weshalb ein Patient nicht oder unzureichend reanimiert wird?

Reatraining, als Wellness und Erholung? Das klappt wohl nicht so richtig, da wäre dann kreativer Tanz wohl besser.

CU
Narde
 
narde2003 schrieb:
Reatraining, als Wellness und Erholung? Das klappt wohl nicht so richtig, da wäre dann kreativer Tanz wohl besser.
CU
Narde
Narde, Deine Schreibweise gefällt mir:rocken::rocken::rocken:!!!

Ja, der Unterschied zu uns ist die Dauer (1-2h)! Und dann werden nur praktische Übungen mit einem bisle Theorie zellebriert!
Letzlich was macht eine Pflegeperson in der Reasituation?
Notfallwagen (den sollte sie kennen) holen, Beutel+Maske raussuchen Defi einchlaten anlegen eincremen und spätestens dann ist das Reateam eingtroffen und übernimmt, dann ich diese Pflegeperson noch zuständig für Laufarbeiten (Infusion, Sauerstoffanschlüsse, Absaugvorrichtung (wenn nicht vorhanden) Akte, ...).
Braucht man dafür 8h ??? Och ich weiß nicht, dann doch lieber in 1-2h lernen was im Reawagen ist und wie das anzurichten ist!
Die Defi-Einweisungen ist eine andere Schuh und wird von der Med-Technik regelmäßig durchgeführt!

LG Tobias
 
Dünne Personaldecke

Die Frage ist, was geht vor: die Versorgung des Pat. oder die maximale Weiterbildung in Bereichen, die nie bis selten zur Anwendung kommen werden.
Wieviel Fachwissen ist aus den 8 Stunden nach 8 Wochen noch präsent. Ich denke, weniger ist hier oft mehr. Kosten-Nutzen-Denken ist gefragt.

Zu trockenen Inhalten: manches läßt sich nunmal nur trocken vermitteln *fg* alldieweil die ach so graue Theorie oft Spiel, Spaß und Spannung nicht zuläßt... es sei denn man verdoppelt die Zeit. *fg* Und da wären wir wieder beim Ausgangsproblem.

Was erwartest du denn konkret von deiner Kollegin auf der Derma im Falle eines Falles? Was soll sie genau können?

Elisabeth
 
Hallo,
zum Beispiel der Derma.

Dazu muss man wissen, wir sind ein sehr weitläufiges Haus, aus dem Jahre 1890, damals das modernste Krankenhaus Europas, im Pavillionstil erbaut.

Das ist sehr schön, das sehr viel Grün zwischen den Häusern.
Das hat aber auch den Nachteil, dass die Wege doch sehr weit sind.

Wir haben für unser Krankenhaus 4 Rea-Team's (incl. Kinderhaus)

Wenn unser Rea-Team nun in die Derma laufen muss, so sind das in etwa 4 bis 5 Minuten, bis wir vor Ort sind.

Das bedeutet, die Schwester, muss schon mal mit den Basismassnahmen beginnen.
Weshalb nur die Schwester? - Nachts machen unsere Ärzte jetzt mit anderen Abteilungen zusammen Dienst. Dies bedeutet, dass der Arzt aus einem anderen Gebäude kommen muss.

Also ist im schlimmsten Fall die Schwester erst mal alleine.
Sie muss also die Reanimation, zugegeben in der Derma nicht so extrem häufig, beginnen.
Dabei muss sie mit dem halbautomatischen Defi umgehen können und auch Beatmen und Drücken können.
Unsere "Satelitenhäuser" sind mittlereweile alle mit diesen Geräten ausgestattet, somit darf sie diese auch anwenden.

Es bleibt also die Zeit von ca. 4 bis 5 Minuten zu überbrücken.
Wie wir alle wissen, beginnen nach ca. 3 Minuten die Gehirnzellen abzusterben.
Soll ein Patient der in der Derma liegt, nun schlechtere Reanimationsbedingungen haben, als ein Patient der in einem Haus nahe des Rea-Teams liegt? Ich finde nein.
Also ist es wichtig, dass die Dermaschwester genauso mit der Rea beginnen kann wie alle anderen.

Wie oft läuft unser Rea-Team? Im Schnitt einmal in 24 Stunden, zum Glück nur etwa alle 3 Monate in die Derma, habe ich aus unserer Rea Statistik gelesen.

CU
Narde
 
hallo zusammen!
bei uns ist es pflicht ,einmal im jahr an einem reakurs teilzu nehmen,egal in welchem bereich man arbeitet!
lg
schwester313
 
Also ist im schlimmsten Fall die Schwester erst mal alleine.
das dürfte die Norm sein und nicht die Ausnahme.

Was muss die Kollegin in der Derma (oder einen anderen peripheren Station) können:
1. Sie muss den lebensbedrohlichen Zustand erkennen können.
2. Sie muss die Rettungskette auslösen.
3. Sie muss erste Rettungsmaßnahmen einleiten: Atemwege frei, ggf. beatmen, Herzdruckmassage.

Wieviele Kollegen werden im Zeitalter von AIDS, Hepatitis, Tbc u.a. netten Krankheiten Mund zu Mund beatmen? Wieviele Pat. werden anatomisch gesehen betse Vorraussetzungen für das Beatmen per Maske mitbringen?
(Ich seh mich immer noch bei einem schweißgebadeten Menschen mit fliehendem Kinn.)
Wieviele Kollegen der peripheren Stationen werden sich trauen, den Defi nach einer einmaligen Erklärung und nachfolgender einmlaiger Übung zu nutzen? Wie du schon sagtest: es geht hier um Sekunden bzw. wenige Minuten.

Wäre es nicht das allerwichtigste, dass sie selbst im Schlaf den Ablauf der ABC- Maßnahmen beherrscht: sicher ist, nicht nachdenken muss, routiniert handelt? Drogen und Elektrik- ist da nicht doch das Reateam kompetenter?

Bei uns im Haus gibt es halbautomat. Defis. Die Kollegen wurden eingewiesen. Nach ca. 4 Wochen wollte ich mir so einen Defi auf einer Augenstation erklären lassen. Die Erklärungen stehen ja schön einfach für den Laien auf der Klappe. Aber als erstes wurde die Klappe angehoben und man überlegte: da war doch was mit Joule. *grübelgrübelgrübel* Eigentlich brauchen wir so etwas bei uns ja gar nicht- war dann die Antwort und das Gerät wurde wieder in die Ecke geschoben. Teure Investition- nutzlos, da Pflegekraft offensichtlich zu detailiert aufgekärt und nach schon 4 Wochen einfach unsicher war im Umgang. Bei der nächsten (ersten) Reanimation wird hoffentlich wenigstens noch das alte ABC System einfallen.

Elisabeth
 
Hallo

ich binb seit 3 Jahren im haus in Dachau,
da gab erst erst einmal ein REA-Training diese Jahr-leider.
Der Doc,der des gemacht hat, verlässt nun auch die Klinik, so dass die Chancen auf weitere REA-Tage rapide gesunken sind.

Was ich sehr sehr schade finde, denn ich bin auch der Meinung,dass man jedes Jahr,besser noch jedes 2. zu einem gehen sollte.

LG,Nic
 
Hallo Nic,

gibt es bei euch keine IBF (innerbetriebliche Fortbildung), die diese anbietet?

Ich gebe ja zu, dass die 8 Stunden evtl. zu lange sind, wobei die TeilnehmerInnen hiervon immer begeistert sind, bzw. ein sehr gutes Feedback abgeben.
Die Teilnahme hier ist auch deutlich besser, als bei den Kursen, die nach der Übergabe stattfinden.

Ich vermute, dass unser Personal halt auch ausgepowert ist, nach einem Frühdienst in der Klinik, jetzt sollen sie um 13.30 auch noch zum Reatraining...

Da lässt die Motivation schon mal nach.

Wichtig für mich ist, dass sie den Notfall erkennen (wenn nicht, haben wir weniger Arbeit)
Sofortmassnahmen einleiten, incl. Frühdefi (wir haben in den externen Häusern Geräte aus der Laienreanimation, mit nur 3 Knöpfen, also brauchen sie nichts mit Joule überlegen).

CU
Narde
 
narde2003 schrieb:
...Frühdefi (wir haben in den externen Häusern Geräte aus der Laienreanimation, mit nur 3 Knöpfen, also brauchen sie nichts mit Joule überlegen).

Hat unser Modell auch. Aber wie es manchmal so ist mit den qualifizierten Fachpersonen: man muss doch irgendwie deutlich machen, dass man viel mehr weiß. *ggg* Und da gehen so manchen wohl die Gedanken ducrh und es wird im Detail erklärt, was gar net nötig wäre... weil Gerät erklärt sich selbst. Und "einfache" Pflegekraft bleibt verunsichert zurück mit viel (totem) Fachwissen und der Defi staubt vor sich hin.

Elisabeth
 
Hallo Elisabeth,

der ANR hatte vor einiger Zeit eine Studie gemacht, wer den Umgang mit den AED's besser beherrscht, müsste auch auf der Homepage zu finden sein.

Kinder, Laienhelfer oder Fachpersonal.

Wenn ich mich nicht irre, bekamen alle ein Video vorgesetzt und sollten danach mit den Geräten umgehen.

Rate wer am Besten abgeschlossen hat.

Ich habe früher betriebliche Ersthelfer in den Umgang mit den AED's eingewiesen.
Dabei konnte ich feststellen, dass diese ein Jahr nach der Schulung noch immer mit dem Gerät umgehen konnten.
Ausnahmslos alle TN waren von den Geräten begeistert, und fühlten sich sicherer, da das Gerät ja Anweisungen gibt was zu tun ist.

Da stellt sich jetzt schon ganz allgemein die Frage, was wissen Kursteilnehmer, egal welches Kurses noch nach 8 Wochen, oder denken wir einfach zu kompliziert?

Noch einen schönen Tag
Narde
 
narde2003 schrieb:
Da stellt sich jetzt schon ganz allgemein die Frage, was wissen Kursteilnehmer, egal welches Kurses noch nach 8 Wochen, oder denken wir einfach zu kompliziert?


Gute Idee... neuer Thread???
Ich hab gerade die Erfahrung gemacht, das trotz intensiver Selbsterfahrung *fg* der Inhalt vergessen wurde. (was ist W/O und O/W und wann wird was angewendet?)
Das bringt mich darauf, mal wieder über Lernprozesse nachzudenken.
Ich stelle mal die These auf: nur was uns interessiert, findet auch den Weg ins Langzeitgedächtnis... unabhängig von den "Showeffekten". Motivation gehört also zum Lernen dazu. Wie motiviere ich ohne zu motipulieren? *g*

Und jetzt wären wir wieder bei der Ausgangsfrage: warum ist das Interesse an Reanimationsweiterbildungen so gering?
Hm... Antwort nicht gefunden. *grübelnachdenk*

Elisabeth
 
Hallo,
ich möchte nur kurz mitteilen wie es bei uns läuft.
Jede Pflegekraft muss alle 2 Jahre eine Reafortbildung besuchen.
Es wird in verschiedene Abteilungen unterteilt und jede Abteilung hat bestimmte Termine. Die Abteilungsleitung ist für die Teilnahme jedes Mitarbeiters verantwortlich.
Die Lust der einzelnen MA zu dieser Fortbildung zu kommen ist relativ gering.
"Ich kann eh schon alles"
Wir bemühen uns die Fortbildung an Hand von Fallbeispielen und durch viel praktische Übungen interresnt zu gestalten.
Oft schaffen wir es die Motivation zu steigern und die Mitarbeit zu fördern.
Die Fortbildung wird in der Regel von einer Pflegekraft und einem manchmal in Verbindung mit einem Anästhesisten gehalten.
Wir haben kontinuierlich Rea-Fortbildungen, sprich jeden Montag 1,5 Stunden.
Viele Grüße
gasmann FKP/A+I
 
Hallo liebe Kollegen und Kolleginnen..

also, bei uns im Haus gab es bisher EINE Rea-FB im ganzen Haus..
in diesem Jahr wohlgemerkt.

Ab 2006 wird es 4x/Jahr eine REA-FB geben für MA des Hauses, und zusätzlich sind ein Kollege und ich stationsintern damit beauftragt wurden, vierteljährlich REA-FB durchzuführen.

Die Idee wurde begeistert aufgenommen, vor allem, weil gerade unsere neu zugeteilten MA aus der Gyn grosse Angst hatten, da zurück zu stehen, weil es eben zu viele Pflegekräfte und aber wie immer zu wenig Plätze in solchen Schulungsmassnahmen gibt.

Ich bin selbst hochmotiviert und der Überzeugung, dass es uns gelingen wird, stations- wie hausintern gute FB durchführen zu können und dass es uns gelingt, dass die MA wieder kommen.

Was heiss diskutiert wird, ist allerdings das Rea-Team.

Die meisten Pflegekräfte wollen sich die einmal begonnene REA nicht aus der Hand nehmen lassen.
Zum Anderen muss man ja eben auch noch dokumentieren,dass da was stattgefunden hat im Dienst, was dazu geführt haben könnte usw.
Und wie soll man des machen,wenn dann auf einmal jemand anders kommt, macht und tut, den Pat. auf ITS mitnimmt, ohne dass man nochmal die Chance hat, an die Kurven zu kommen.
Und man hat ja auch irgendwo ne Verantwortung für den Pat., die man nur ungern abgibt.

LG und einen schönen Tag..
Nic
 
sisterNic schrieb:
Was heiss diskutiert wird, ist allerdings das Rea-Team.

Die meisten Pflegekräfte wollen sich die einmal begonnene REA nicht aus der Hand nehmen lassen.
Zum Anderen muss man ja eben auch noch dokumentieren,dass da was stattgefunden hat im Dienst, was dazu geführt haben könnte usw.
Und wie soll man des machen,wenn dann auf einmal jemand anders kommt, macht und tut, den Pat. auf ITS mitnimmt, ohne dass man nochmal die Chance hat, an die Kurven zu kommen.
Und man hat ja auch irgendwo ne Verantwortung für den Pat., die man nur ungern abgibt.

LG und einen schönen Tag..
Nic

Hallo Nic,
die Dokumentation kann man auch noch auf der Intensiv durchführen.
Ich glaube ich stehe gerade auf dem Schlauch, irgendwann sollte der Patient doch auf die Intensiv, oder?
Wenn das Rea-Team da ist und die Sache übernommen hat, hast du auch Zeit für die Doku.
Aus meiner langjährigen Erfahrung, kann ich nur schreiben, dass bei uns die Allgemeinstationen immer ganz froh sind, wenn wir da sind und es übernehmen.

Schönen Tag
Narde
 
sisterNic schrieb:
Was heiss diskutiert wird, ist allerdings das Rea-Team.

Die meisten Pflegekräfte wollen sich die einmal begonnene REA nicht aus der Hand nehmen lassen.
Zum Anderen muss man ja eben auch noch dokumentieren,dass da was stattgefunden hat
Also bei uns im Haus wird auch mit Reateam gearbeitet (bin u.a. auch ein Teil davon).
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Kollegen von Normalstation ganz froh über das Reateam sind. Die haben dann ja auch Zeit sich um die anderen Patienten zu kümmern (und auch evtl. noch was dokumentieren).
Das Eintreffen des Reateams heißt aber ja nicht, dass alle Kollegen von Normalstation verschwinden sollen. Im Gegenteil. Oft ist ja kein Stationsarzt zur Stelle (oder der diensthabende Arzt kennt den Patienten fast gar nicht). Dann sind eben die Kollegen gefragt den Hintergrund des Patienten zu erzählen, damit man vom Reateam über die weitere Vorgehensweise entscheiden kann. Und bei längeren Reas braucht man auch deren Unterstützung. Medis aufziehen, evtl. Herzdruckmassage, Materialien heranschaffen, Nachbarpatienten betreuen usw, usw!!
Aber die Erfahrung lehrt, dass ein Reateam (von ICU oder Anästhesie) sich lohnt.
 
Hallo..

also, zunächst einmal möchten wir uns aber die Arbeit NICHT aus der Hand nehmen lassen und den Pat.auch nicht abgeben (zumindest 50% der MA meiner Station).
Die anderen sind sicher ganz froh drum,wenn da Jemand kommt, dem das abgenommen wird.
Aber es ist ja so, dass die MA genau eben auf solche Situationen geschult werden sollen (mit Übungs-Defi und so weiter), dass eben jeder in der Lage ist, das zu können, was eben getan werden muss.

Ich für meinen Teil find es eigentlich schade, weil ich auch im RD bin und mir grade deshalb auch nix aus der Hand nehmen lassen will.

Und was die Doku angeht..
Klar, bisher ist man immer mit auf die ITS gegangen und hat dann da dokumentiert.
Daran wird sich sicher auch nix ändern.

Ich rede aber davon,dass man ja, wenn das Rea-Team übernommen hat und den Pat.zur ITS bringt,genügend andere Leute da sind, um zu helfen, dass ich dann vielleicht gerade keine Zeit haben könnte, weil eben Versorgung anderer Pat. o.ä. ansteht, erst viel später auf die ITS komme, um dann nachträglich erst die Doku zu machen.

Das sind eben so Sachen, die mir da noch a bisserl Sorgen machen.

Und nachdem ich weiss, dass da bisher noch etliche Tausende € fehlen, um die Ausrüstung fürs Team zamzubekommen (nur für das Interne, denn unsere Chir./Anästhesisten machen wohl ihr eigenes Ding), und es bis zur vollständigen Aufstellung noch ewig braucht, dann halte ich es eher für wichtig, die MA eines Hauses in dem Zeitraum zu schulen.

Ausserdem sind die meisten Leute eines REA-Teams ja meistens auch noch auf einer Station beschäftigt, und es auch nicht immer machbar ist, alles stehen und Liegen zu lassen und dann zu einem Notfall zu laufen.(Unsere ITS ist mit 5 im Tagdienst, mit 4 im ND besetzt, Bettenanzahl entweder 9 od.11,weiss es grad ned so genau).

Oder: was ist,wenn das REA-Team schon woanders tätig ist, und ein 2.NF kommt?
Was macht man dann?
Dann sind die MA der jeweiligen Station auch gefordert, da selbst Hand anzulegen.

LG,Nic
 
sisterNic schrieb:
also, zunächst einmal möchten wir uns aber die Arbeit NICHT aus der Hand nehmen lassen und den Pat.auch nicht abgeben
Na ja, ... das hört sich aber sehr engstirnig an. Es gibt immer Leute, die sich auf etwas spezialisieren. Und Intensivpflegekräfte z.B. auf Notfallsituationen. Die haben einfach mehr "Routine" in diesem Bereich (wenn man da überhaupt Routine bekommen kann, da sich ja jeder Situation anders darstellt). Ich für meinen Teil (wie gesagt, von ICU und Teil des klinikinternen Reateams) kann sagen, dass ich häufiger mit Reas zu tun habe als Freunde / Bekannte von Normalstation und deswegen erst mal ruhiger bin in so einem Fall.
Das ist ja auch nicht schlimm. ICH würde dafür die Arbeit auf Normalstation erst mal nicht mehr so hinbekommen. Da bin ich nicht der Experte. Jeder hat sein Stärken und seine Schwächen, ... warum also die Schwachstelle der Notfallsituation vieler Kollegen von Normalstation nicht mit einem Reateam teilkompensieren??
Aber es ist ja so, dass die MA genau eben auf solche Situationen geschult werden sollen, dass eben jeder in der Lage ist, das zu können, was eben getan werden muss.
naja, es ist ja auch wichtig, dass die Kollegen die BLS können. Die ALS dagegen muss ich nicht verlangen können!! Wenn die Kollegen von Normalstation die Notfallsituation erkennen (oft schon nicht so leicht), die Rettungskette einleiten und mit der CPR beginnen ist viel gewonnen.
Ich für meinen Teil find es eigentlich schade, weil ich auch im RD bin und mir grade deshalb auch nix aus der Hand nehmen lassen will.
Stellt sich mir die Frage, ob das "nicht aus der Hand geben wollen" nicht oft dann auch schwerwiegende Folgen haben kann. Gerade, wenn es dann Leute machen, die es eben nicht so gut können (und z.B. nicht im RD arbeiten). Es ist ja kein Kompetenzverlust sondern eine Optimierung der Patientenbetreuung und der Sicherheitsgewährleistung.
Ich rede aber davon,dass man ja, wenn das Rea-Team übernommen hat und den Pat.zur ITS bringt,genügend andere Leute da sind, um zu helfen, dass ich dann vielleicht gerade keine Zeit haben könnte, weil eben Versorgung anderer Pat. o.ä. ansteht, erst viel später auf die ITS komme, um dann nachträglich erst die Doku zu machen.
Da versteh ich jetzt das Problem nicht. Mit Reateam ist ja vielleicht schon früher die Gelegenheit da. Und wenn man es dann eh erst später auf ICU macht ändert sich ja auch nichts. Die Akten gehen ja nicht verloren. Und die Patientenversorgung steht ja immer im Vordergrund. Wo ist also das Problem??
nur für das Interne, denn unsere Chir./Anästhesisten machen wohl ihr eigenes Ding
OH OH! Will jetzt zwar keinen Streit vom Zaum brechen, aber ich kann es mir nicht verkneifen. Ich denke, dass ein Reateam in anästhesiologische Hand gehört, da die Anästhesisten besser in Notfallmedizin ausgebildet sind und auch beispielsweise besser intubieren können. Ich will den Internisten keine Kompetenz absprechen, ... aber ich denke, dass der Anästhesist der bessere Notfallmediziner ist.
Zumindest habe ich diese Erfahrung machen dürfen.
Ausserdem sind die meisten Leute eines REA-Teams ja meistens auch noch auf einer Station beschäftigt, und es auch nicht immer machbar ist, alles stehen und Liegen zu lassen und dann zu einem Notfall zu laufen.
ich komme von einer derzeit 15 Betten ICU.
wir sind i.d.R. mit 7 MA/Schicht besetzt. Und es wird halt darauf geachtet, dass der mit Reafunk nicht unbedingt die schwersten oder meisten Patienten hat. Und das klappt eigentlich auch sehr gut. Sicher ist man nie davor geschützt, dass er in nem ungünstigen Moment losgeht. Aber das macht er dann eh. Wenn ich aber weiß, ich bin erst mal beschäftigt (Anlage einer ZVK, Rea meiner Patienten, Intubation, Fahrt zu Diagnostik oder ähnliches), dann geb ich ihn halt einem Kollegen. Das ist eigentlich meist fair verteilt.
Oder: was ist,wenn das REA-Team schon woanders tätig ist, und ein 2.NF kommt?
Was macht man dann?
Also bei uns gibt es 2 Reateams. (ein erstes, ein zweites :wink1:) Wobei das 2. SEHR selten zum Einsatz kommt. Und ich arbeite in einem Haus mit über 1600 Betten. Es kommt sicher ein paar mal im Jahr vor, ... aber eher gering. Und 3 Reas auf einmal hab ich noch NIE erlebt. Zumindest da wo ich bisher gearbeitet habe.

Es ist doch keine Niederlage, wenn man nicht selber bis zum Schluss reanimiert. Im Gegenteil. Auf Normalstation hat man doch auch ohne Rea schon genug zu tun, oder???
Und habt ihr die passende Gerätschaften für eine Rea (Defi, Intubationsbesteck, Beatmung, ...). Was macht ihr mit nem Patienten, der reanimiert wurde??? Geht der nicht direkt auf ICU (ob nun beatmet oder nicht, ... wobei ja die meisten Patienten nach ner richtigen Rea auch beatmet sind).
Dann müsst ihr den Patienten ja auch "Abgeben".
Ist das dann auch eine "Niederlage"???
Wir arbeiten doch alle zusammen mit dem gleichen Ziel, oder nicht???
Also ich halte den Einsatz von Reateams für sehr sinnvoll
 
@sisternic, irgendwie höre ich da den Neid einer IntensivÜBERWACHUNGsstation auf eine IntensivTHERAPIEstation heraus?

Ich erinnere mich richtig, dass du auf einer Stroke arbeitest? Da gibts doch eigentlich genug zu tun in Richtung Frühreha. Warum der Run nach Intensivtherapie?

Für uns war die Einleitung der Reanimation Arbeitsauftrag. Dann hat das Reanimationsteam übernommen. Wir haben es nicht als Abwertung aufgenommen. Unsere Spezialisierung liegt in einem anderen Bereich- einem Bereich, der den Intensivlern unbekannt war. Man muss ja auch net alles können.

Wenn die Arbeit im Rettungsdienst dir mehr gibt, warum wechselst du nicht in diesen Bereich?

Elisabeth
 

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