Wie ehrlich muss eine Gewerkschaft gegenüber ihren Mitglieder sein?

Wie fühlen sich die Pflegenden bei ver.di im Punkt Pflegekammer vertreten?

  • Als ver.di-Miglied: Ver.di vertritt im Punkt Pflegekammer meine Interessen.

    Stimmen: 1 7,7%
  • Als ver.di-Miglied: Ver.di verletzt im Punkt Pflegekammer meine Interessen

    Stimmen: 5 38,5%
  • Als ver.di-Miglied: Das Thema Pflegekammer ist mir nicht wichtig.

    Stimmen: 1 7,7%
  • Als nicht-ver.di-Miglied: Ver.di vertritt im Punkt Pflegekammer meine Interessen.

    Stimmen: 1 7,7%
  • Als nicht-ver.di-Miglied: Ver.di verletzt im Punkt Pflegekammer meine Interessen

    Stimmen: 5 38,5%
  • Als nicht-ver.di-Miglied: Das Thema Pflegekammer ist mir nicht wichtig.

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    13
Alles Verhandlungssache. Auch hier kann Verdi durchaus was erreichen wie man sieht. Und glaub mir, unserer AG sind nicht dumm. Die wissen, dass Pflegekräfte alles zum Nulltarif haben wollen und lieber Leserbriefe verfassen als Mitgliederbeiträge zu zahlen. Kannst doch hier schön nachlesen: wenn der Kammerbeitrag bei 2,50-5 Euro liegt, dann kann man sich das noch vorstellen. Aber nicht mehr.

Elisabeth
 
Kannst doch hier schön nachlesen: wenn der Kammerbeitrag bei 2,50-5 Euro liegt, dann kann man sich das noch vorstellen. Aber nicht mehr. Elisabeth

Das nenn ich ein Foul: Verdi wettert doch gegen die Pflichtbeiträge für die Pflegekammer. Verdi hört nicht auf die meisten seiner Mitglieder, die die Pflegekammer befürworten. Dass zu wenig Pflegende in einer Gewerkschaft sind, stimmt absolut. Aber verdi selbst tut im Moment alles andere, als auf seine Basis hören oder für mehr Mitglieder aus der Pflege werben. Insofern ist demir's Kritik durchaus berechtigt.
 
Ist kein Foul sondern die bittere Realität. Wenn dem nicht so wäre, dann bräuchtest keine Umfragen, keinen Zwang. Denn dann wäre die Gründung einer Pflegekammer die logische Schlußfolgerung aus dem Mitgliedszahlen der Freiwlligen Versicherung. Da wären dann nämlich schon fast alle Kollegen registriert auch wenn der Beitrag höher liegt. Das Interesse an der Selbstverwaltung würde mehr wiegen als der Beitrag.

Das zur Werbekampagne der geringe beitrag zählt, sagt doch schon genug, wie unsicher sich der Gründerausschuss war ob des Interesses der Pflegekräfte an einer Selbstverwaltung. Ich gehe jede Wette ein, dass 99% der zukünftigen Mitglieder mit dem Begrif gar nix anfangen können. Deren Interessen liegen ganz wo anders. Aber das hatten wir ja nun schon mehrfach geklärt.

Übrigens- nix liegt Verdi ferner als eine Umfrage zu machen an der sich 20% aller Pflegekräfte beteiligen und hinter die Zwangsmitgliedschaft einzuführen. Verdi verlässt sich darauf, dass die Interessenten von selber kommen. Und wer nicht kommt, der will halt nicht. Man sieht sich nicht als Heilsbringer für die Pflege. Warum auch?

Elisabeth
 
Ich gehe jede Wette ein, dass 99% der zukünftigen Mitglieder mit dem Begrif gar nix anfangen können. Deren Interessen liegen ganz wo anders.

Wenn es so wäre, was längst nicht mehr der Fall ist, dann ist das einzige, was hilft, Bildung. Und die gibt's durch eine Pflegekammer mit Nachdruck.

Und dieser Nachdruck ist gesellschaftlich völlig legitim, denn sie beruht auf der Verantwortung, die professionell Pflegende als Berufstand für ein riesiges gesellschaftliches Problem haben. Nach der Formel: Wer bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen, der kann legitimer Weise den Beruf ausüben, solange er seiner Verantwortung (z. B. Fortbildung) nachkommt. Wer nicht bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, disqualifiziert sich für die Aufgabe, hilfsbedürftigen bis wehrlosen Menschen pflegerisch zu helfen und auf's Tiefste in deren Privatsphäre einzudringen, was ja leider schon sehr häufig im wahrsten Sinne des Wortes sträflich verletzt wurde.


Verdi verlässt sich darauf, dass die Interessenten von selber kommen. Und wer nicht kommt, der will halt nicht. Man sieht sich nicht als Heilsbringer für die Pflege. Warum auch? Elisabeth

Bei verdi geht's ja auch nicht um berufliche Verantwortung. Bei verdi stehen die fachlichen Probleme nicht im Vordergrund - was ja auch für eine Gewerkschaft in Ordnung ist. Aber als einziger Heilsbringer präsentiert sich verdi schon, wenn sie nur mehr Lohn und Stellen als Lösung allen Übels akzeptiert - was in meinen Augen entweder auf begrenztes strategisches Denken oder auf eine gewisse Unehrlichkeit gegenüber der eigenen pflegerischen Basis schließen lässt.

Und dabei ist verdi ziemlich erfolglos - siehe Tarifabschluss mit Diakonie in Niedersachsen -, was sicher ein Stück weit auf die geringe Mitgliederzahl zurückzuführen ist. Einen großen Anteil an der Erfolglosigkiet hat aber auch die verdi-Führung, die sich taktisch einfach unklug verhält.
 
Also Verantwortung übernimmt Pflege nur unter Androhung von Sanktionen. Ein Armutszeugnis, was du hier der Pflege ausstellst. Es steht auch im klaren Widerspruch zur Aussage, dass Pflege bereits professionell arbeitet.

Verdi kennt sein Aufgabenbereich. Und alles, was ca. 90% der Pflege interessiert ist nun mal mehr Lohn. Und die geringen Abschlüsse liegen definitiv an der fehlenden Schlagkraft im Bereich Pflege. Also bitte nicht immer der "Mutter Oberin" - hier der Verdi-Führung"- die Fehler anlasten. Du kannst nix erreichen, wenn die Basis net mitzieht. Bestes Beispiel ist und bleibt die Kampagne "Mein Frei gehört mir".

Elisabeth
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Verantwortung übernimmt Pflege nur unter Androhung von Sanktionen. Ein Armutszeugnis, was du hier der Pflege ausstellst. Es steht auch im klaren Widerspruch zur Aussage, dass Pflege bereits professionell arbeitet.

Komm doch nicht mit so einem Quatsch! Als ob es hier darum ginge, den Pflegenden an der Basis mangelnde Veranwortung zu unterstellen. Du verdrehst mal wieder nach Belieben die Argumente anderer.

Es geht um eine kollegktive Verantwortung des Berufsstandes gegenüber der Gesellschaft. Dieses Kollektiv wird durch die Pflegekammer organisiert. Durch die Pflichtmitgliedschaft wird jedes Pflichtmitglied an der Verantwortung und an den Entscheidungen beteiligt. Deshalb spricht man von Selbstverwaltung.

Dieses Kollektiv sorgt auch dafür, dass sich jeder an die Regeln hält, die sich die Mitglieder als Gesamtheit geben. Das ist der Preis für die Selbstverwaltung. Und das ist so ziemlich genau das Gegenteil von Fremdbestimmung.

Und natürlich ist es für viele bequemer, an gar keinen oder nur wenigen Fortbildungen teilzunehmen. Dafür brauchen wir keine Statistiken. Das weiß jeder, der in einem Pflegeteam arbeitet oder gearbeitet hat. Ohne Nachdruck würden viele Fortbildungen aus mangelnder Beteiligung ausfallen (das ist übrigens in anderen Berufsgruppen nicht anders und hat nichts mit Armuntszeugnis zu tun, sondern mit Realität und Menschlichkeit). Aber gleichzeitig erklären viele Teilnehmer, die zur Teilnahme verdonnert wurden, das es sehr wertvoll war.

Nachdruck zur Bildung ist äußerst konstruktiv und für unseren Berufsstand sehr wichtig und förderlich.

Mach doch nicht immer alles so schlecht und spiel nicht immer die Erbsenzählerin und setzt mal den Weitwinkel auf und denke ganzheitlich.

Verdi kennt sein Aufgabenbereich. Und alles, was ca. 90% der Pflege interessiert ist nun mal mehr Lohn. Und die geringen Abschlüsse liegen definitiv an der fehlenden Schlagkraft im Bereich Pflege. Also bitte nicht immer der "Mutter Oberin" - hier der Verdi-Führung"- die Fehler anlasten. Du kannst nix erreichen, wenn die Basis net mitzieht. Bestes Beispiel ist und bleibt die Kampagne "Mein Frei gehört mir".

Gebetsmühlen sind ja dafür bekannt, sich im Kreis zu drehen. Deine "Mutter Oberin" müsste inzwischen völlig durch den Wind sein.
Ich schlage vor, Du schlägst jetzt die nächste Schleife und fängst einfach bei Post #60 wieder an und liest vielleicht bis #84.
 
...Gebetsmühlen sind ja dafür bekannt, sich im Kreis zu drehen. Deine "Mutter Oberin" müsste inzwischen völlig durch den Wind sein.
Ich schlage vor, Du schlägst jetzt die nächste Schleife und fängst einfach bei Post #60 wieder an und liest vielleicht bis #84.
*lol* Dann dreh deine Gebetsmühle mal weiter. *g*

Elisabeth
 
An der Pflegebasis formiert sich eine neue Gewerkschaft: Fachgewerkschaft Pflege (Unsere Initiative). Die Seite dürfte so manches Pflegeherz höher schlagen lassen, so oder so. Die Erläuterungen sind jedenfalls deutlich konkreter und sachbezogener als die platten Antipflegekammer-Parolen von verdi. Vielleicht sollte verdi doch auf seine Pflegebasis hören. Die hat einfach die vernünftigeren Argumente. Loyalität ist keine Einbahnstraße. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Noch könnte verdi einfach bei der Initiative abschreiben. Wenn verdi sich aber nicht MEHR FÜR die Pflege ins Zeug legt, kann sie vermutlich an einer neuen Front mit ihrer stumpfen Polemik herumtigern. Die Pflegebasis würde das dann gar nicht mehr kratzen, weil sie auf einmal eine Gewerkschaft hätte, die genau ihre Sprache spricht.

Zur Klarstellung: Ich habe nichts mit dieser Initiative zu tun.

Und bevor hier jetzt die Loyalisten auf mich los gehen, bafasst Euch lieber mit Eurem neuen Feind. Der ist viel gefährliher als als meine Meinung. Der argumentiert nämlich sehr überzeugend mit pflegeberuflichen Sachverstad.

Ein weiteres Zeichen, dass Pflege sich als Berufsstand nicht länger gängeln und fremdbestimmen lassen will.
 
An der Pflegebasis formiert sich eine neue Gewerkschaft: Fachgewerkschaft Pflege (Unsere Initiative). Die Seite dürfte so manches Pflegeherz höher schlagen lassen, so oder so. Die Erläuterungen sind jedenfalls deutlich konkreter und sachbezogener als die platten Antipflegekammer-Parolen von verdi. Vielleicht sollte verdi doch auf seine Pflegebasis hören. Die hat einfach die vernünftigeren Argumente. Loyalität ist keine Einbahnstraße. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

Jetzt muss ich zu diesem Thread doch mal wieder was beitragen. Das Engagement der Initiatoren in allen Ehren, aber eine Gewerkschaft kann nur funktionieren, bzw. was erreichen wenn eine entsprechende Mitgliederzahl dahinter steht. Und genau hier ist das Problem. Als ob die Pflegenden sich jetzt plötzlich um den neuen Propheten Scharen, der vom Berg ruft?!


Noch könnte verdi einfach bei der Initiative abschreiben. Wenn verdi sich aber nicht MEHR FÜR die Pflege ins Zeug legt, kann sie vermutlich an einer neuen Front mit ihrer stumpfen Polemik herumtigern. Die Pflegebasis würde das dann gar nicht mehr kratzen, weil sie auf einmal eine Gewerkschaft hätte, die genau ihre Sprache spricht.

Es gab, wie Du vielleicht weißt, vor Jahren eine Gewerkschaft für Pflegende. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Masse der Pflegenden das in keinster Weise juckt, wenn man Mitgliedsbeitrag zahlen soll.

Zur Klarstellung: Ich habe nichts mit dieser Initiative zu tun.

Und bevor hier jetzt die Loyalisten auf mich los gehen, bafasst Euch lieber mit Eurem neuen Feind. Der ist viel gefährliher als als meine Meinung. Der argumentiert nämlich sehr überzeugend mit pflegeberuflichen Sachverstad.

Ein weiteres Zeichen, dass Pflege sich als Berufsstand nicht länger gängeln und fremdbestimmen lassen will.

Ein neuer Feind? Interessante Wortwahl....
Es mag Leute geben in der Pflege geben, die sich nicht fremdbestimmen und gängeln lassen wollen, das ist aber nicht gleichzusetzen mit Befürwortung oder gar Unterstützung einer Kammer und neuen Gewerkschaftsinitiative.

Gruss Ludmilla
 
Zum Thema paar Euro, also ganz ehrlich die paar Euro geb ich gerne einer Pflegekammer, wenn sie wenigstens Besserungen schafft. Ums Geld reuen oder gereut hat es mich, wenn es um Gewerkschaften ging. Sorry, da hatte ich nie die Eindruck, dass sie sich grossartig für uns einsetzen. Vielleicht geschah oder geschieht, dass ja im Geheimen oder man erfährt hierüber nur, wenn man Mitglied ist...? Aber von Verdi hör ich meistens wenns um die Müllabfuhr oder um die Flughafen geht, denn dass tut richtig weh, und kostet Geld, Nerven und stinkt (Müll). Wobei ich momentan auch am Überlegen bin, ob ich irgendwo doch eintrete. Aber ich warte glaub ich noch auf die Pflegekammer. Zum Thema Gewerkschaft Pflege....wenn sich Verdi und DbfK, mal zusammentun würden, währe glaub ich auch schon mal mehr zu erreichen. Mal eine grosse gemeinsame Aktion, statt vieler kleiner??? Mal alle zusammenzufinden währe mein Traum, aber auf so ein Vorschlag kommt leider auch keine Reaktion. Da kauf ich mir doch lieber 2 grosse Frusteisbecher und ackere weiter und wundere mich nicht, dass es bald keinen Nachwuchs mehr gibt (oder wenn, dann nur kurzfristig für ein paar Jahre in der aktiven Pflege und dann was anderes). Als neuen Feind sehe ich "uns" selber, viele arbeiten an ihrem Limit und mit dem ständigen Einspringen wird man immer frustrierter und lässt teilweise den an Kollegen oder anderen aus, oder an sich selber. Mobbing, Krank in Dienst, Überstunden ohne Ende usw., dass ist unser neuer Feind und wenn nicht bald was passiert wird es noch schlimmer
 
Und noch ne neue Sau, die durch das Dorf getreiben wird um spätestens am Dorfrand zu verenden. Machmal frage ich mich, wie oft die Pflege das Fahrrad noch neu erfinden will. Und es ist erschreckend, wie wenig Ahnung Pflege von den Zuständigkeiten der verschiedenen Vertretungen haben.

Vielleicht sollten die hyperaktiven Weltverbesserer erst mal anfangen eine Ist-Analyse zu machen und dann überlegen, wie man vorgeht. Es hat ja seine Gründe, warum ca. 90% aller Pflegekräfte kein Interesse an Berufspolitik haben.

Elisabeth
 
@ludmilla: Ja, natürlich hast Du Recht, dass es schon mal diesen Versuch gab und ich bin ebenso skeptisch wie Du, dass diese neue Initiative wirklich genügend Mitglieder zusammenbekommt, um überhaupt als Gewerkschaft aktiv werden zu können.

Der Begriff Feind ist natürlich rhetorisch überzogen, trifft es meiner Meinung nach aber trotzdem. Verdi bekämpft die Pflegekammer, als gäbe es keinen schlimmeren Feind. Gleichzeitig geht verdi auf Schmusekurs mit dem AG-Verband bpa. Das ist doch irgendwie pervers.

Die Initiative Fachgewerkschaft Pflege ist jedenfalls nicht so engstirnig, wie die verdi-Führung. Das kannst Du z. B. in diesem Ziel der Initiative lesen:

Bereitschaft und Förderung der Zusammenarbeit mit glaubwürdigen "Pflege-Organisationen": Wir sind bereit, mit Organisationen und Bündnissen zusammenzuarbeiten, die sich die Bekämpfung des "Pflegenotstands" und damit den Schutz von pflegebedürftigen Menschen zum Ziel gemacht haben. Wir lehnen gleichzeitig die Zusammenarbeit mit Organisationen ab, die vordergründig vom Ziel einer Verbesserung des Pflegesystems und von "christlicher Nächstenliebe" reden und selbst das bestehende System aufgrund eigener wirtschaftlich-finanzieller Vorteile auf Kosten von Pflegekräften und Pflegebedürftigen aufrechtzuerhalten versuchen.

Hier wird ganz deutlich klargestellt, dass ein Schmusekurs mit dem bpa, der DKG, mit AWO oder Kirchlichen Trägern nicht drin ist, solange diese die Interessen der Pflegenden hintergehen.

Warum kuschelt verdi mit dem bpa und der DKG? Das hat doch schon autoagressive Züge. Wollen die ihre eigenen Mitglieder dafür bestrafen, dass sie nicht mehr werden wollen? Endlich mal wieder auf der Gewinnerseite stehen, egal wofür?

Die kategorische Ablehnung der Zusammenarbeit mit Verbänden halten wir für überholt. Wo sich Potenziale zur Zusammenarbeit ergeben, die am Ende den von uns vertretenen Pflegekräften und Pflegebedürftigen dienen, muss der Weg der Verhandlung beschritten und von Fall zu Fall entschieden werden. Auch die kategorische Ablehnung von Pflegekammern teilen wir nicht. Sie könnten in einigen Bereichen Aufgaben übernehmen, die eine Gewerkschaft unter Umständen nicht in demselben Maß erfüllen kann und muss, da auch ihre originäre Funktion und Zielrichtung eine andere ist. Nämlich der Schutz der sich in ihr versammelnden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer anstelle der formalen Gestaltung (Regelung, Überprüfung und Überwachung) der Zulassung zur Berufsausübung.

Hier wird offenbar der Verstand eingesetzt und überlegt, was hilft und was nicht hilft. Und wenn mehrere Organisationen hilfreich sind, dann spricht nichts dagegen, dieses Potential zu nutzen. Wieso kommt verdi nicht auf diese einfachen und vernünftigen Gedanken?

Keine Sorge, ich bin von der Schlagkraft dieser Initiative keineswegs überzeugt. @Elisabeht: Mein erster Gedanke war auch die "neue Sau" und es steht zu befürchten, dass diese "Initiative von unten" am Dorfrand verendet. Aber die Analyse der Problemlage von der Initiative ist stichhaltiger, als alles, was verdi über die Pflege von sich gibt. Lass die Initiative ein Rohrkrippierer werden - wenn verdi sich ein paar dicke Scheiben davon abschneidet, hat sie schon viel erreicht.

@band1: Warte nicht auf die Pflegekammer. Die wird frühestens in zwei Jahren ihre ersten Beiträge fordern. Trete jetzt in eine Organisation ein, egal ob verdi, DBfK oder ein Förderverein. Wenn Du Dich für verdi entscheiden solltest, sprich erst mit der Führung und frag sie, wie sie für Pflege Politik machen will. Vielleicht merken die dann was.
 
Nun bin ich doch glatt mal neugierig. Alle Verbände und Gewerkschaften (ist schon bezeichnend, dass wh und Co. nur verdi kennen) haben ja dasselbe Problem: keine Mitglieder. Selbst die Kammer wird nur über Zwnag eine hohe Mitgliederrate bekommen.

Wird es bei der neuen Gewerkschaft auch eine Zwangsmitgliedschaft geben?

Zum Programm der Initiative- alles leere Worthülsen die man nicht füllen kann weil man nicht über die Macht verfügt. Aber gut geeignet als Klebefallen für frustrierte Pflegekräfte die erwarten, dass andere ihnen das Bett bereiten.

Elisabeth
 
Nchtrag: Was willst du von verdi hören, wenn nicht mal 10% der Berufsgruppe dort organiseirt sind. Müllabfuhr und Flughafenmitarbeiter sind halt intelligenter als die gemeine Pflegekraft. Die wissen, dass man nur was gemeinsam bewegen kann und keine Rettung von oben kommen wird.

Es wird hier ja immer wieder gefordert von den Berufsverbänden und den Gewerkschaften... welche Kampagne der letzten jahre habt ihr den mitgemacht? Wer hat es geschafft, dass ALLE Mitglieder des Hauses die Kampagne "Mein Frei gehört mir" von Verdi auch umgesetzt wurde? Das würde mich doch mal interessieren. Wie habt ihr die Kampagne "5vor12" gestaltet? Der DBfK hat seit letzten Jahr mehrere Kampagnen laufen gehabt. Wer hat sich da wie beteiligt und warum hat er es nicht geschafft alle Mitarbeiter seines hauses dazu zu bewegen ebenfalls mitzumachen?

Ich kann diese ewigen Vorwürfe net mehr lesen. Sorgt doch erst mal dafür, dass die aktuell laufenden Aktionen bekannt werden. 11.000 Unterschriften bei 1,2 Mill. Pflegekräften- das wird gefeiert ohne Ende. Nicht mal 1% aller Pflegekräfte fühlen sich bemüßigt, sich öffentlich Gehör zu verschaffen.

Wo bleibt eigentlich das Schamgefühl, wenn man andere für das eigene Versagen verantwortlich macht? Das wird wahrscheinlich unter immer neuen, immer abstruseren Vorwürfen beerdigt.

Elisabeth
 
@Elisabeth: Du hast ja Recht. Die meisten Pflegenden sind faktisch a-politisch. Es gibt offenbar nur zwei Faktoren, die zu einer Erhöhung des Organisationsgrades führen.

  • Mehr Not: Da das aber in der Pflege so schleichend schon seit Ewigkeiten vorangeht, werden wir uns wie der Frosch im heißen Wasser gar kochen lassen, bevor wir herausspringen.
  • Mehr Bildung: Das hilft sicher, den Organisationsgrad zu steigern.

Und schon komme ich - zu Deinem Verdruss :) - wieder zur Pflegekammer, die ja gerade an der Bildung ansetzt. In diesem Punkt könnte verdi also bei der Initiative Fachgewerkschaft Pflege abgucken. Es wäre nicht zum Schaden von verdi - aber vielleicht ist die Bildung in der verdi-Spitze durch andere Berufe geprägt und die Identifikation mit pflegerischer Berufspolitik deshalb faktisch auch nicht vorhanden - a-pflegepolitisch.
 
Wo ist der ff. Link: Startseite . Oder darf der nicht sein, weil Verdi Mitinitiator ist?

Wo ist der Hinweis auf die Abschlusskundgebung? Oder sind nur die Aktivitäten gut, die in der Pflegekammer münden?

Elisabeth
 
@Elisabeth: Guter Hinweis. Das Bündnis zeigt, dass es auch gemeinsam geht. :up: Kann man nur unterstützen! Danke für den Hinweis.

Und zum Erstaunen aller: Jetzt ist eine verdi-Vertreterin stellvertretende Vorsitzende im Gründungsausschuss zur Einrichtung einer Pflegekammer in Rheinland-Pfalz, also dem Ausschuss, der den Auftrag hat, die Pflegekammer ins Leben zu rufen und in die Selbstständigkeit zu überführen (siehe rlp.de*|*Gründungskonferenz konstituiert*|*Willkommen in Rheinland-Pfalz).

Sieht so aus, als ob ab jetzt Zusammenarbeit angesagt ist. Das finde ich gut! :up:
 
Das Bündnis gibt es schon seit über einem Jahr. Komisch, dass du so gar nix darüber wusstest.

Wieviel Arbeit hinter so eine Kamapagne steckt, wird schnell vergessen von denen, die erwarten, dass alles auf dem Silbertablett mundgerecht angeboten wird... oder, noch schlimmer, glauben, ohne entsprechende Strukturen im Hintergrund alleine den großen Wurf landen zu können.

Man kann sich vor unseren Berufsfunktionären nur verneigen. Die stehen nach jeder Niederlage wieder auf und versuchen erneut die Massen zu erreichen... und sei es durch solche Verzweiflungsideen wie die Rose zum Ehrentag der Pflegekräfte.

Elisabeth
 
Verdi und der DGB paktieren ganz offen mit den Arbeitgebern gegen das Interesse der Mehrheit der Pflegeberufe, Pflegekammern zu gründen. :angryfire: Siehe DGB Bayern, ver.di Bayern, Diakonie Bayern, vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Arbeitgeberverband Pflege, Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e.V., ...".

Auf wessen Seite stehen verdi und der DGB eigentlich? Berufsrecht bzw. Selbstverwaltungsrecht ist keine Gewerkschaftsangelegenheit sowie Tarifrecht keine Kammerangelegenheit ist. Die Pflegeberufe wollen mehrheitlich die Pflegekammer. Das haben die bisherigen Befragungen ergeben und es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch die nächsten Befragungen einschließlich Bayern das ergeben werden (Befragung in Schleswig-Holstein und Berlin-Brandenburg).

Verdi treibt dabei ein doppeltes Spiel. In Rheinland-Pfalz lässt es verdi sich nicht nehmen, mit im Vorsitz des Gründerausschusses zu sitzen (Gründungskonferenz konstituiert), der den Auftrag hat, die Pflegekammer zu gründen und in die Selbstständigkeit zu entlassen, und in Bayern sind sie sich nicht zu schade, mit ihren klassischen Gegnern zusammen eine Erklärung zu veröffentlichen, die in der Gesellschaft eine Gegenwehr gegen die Selbstverwaltung der Pflegeberufe erzeugen soll - mit fadenscheinigen Argumenten.

Die Aufgaben, die der Pflegekammer zugeschrieben werden, können von bereits bestehenden Institutionen und Organisationen erfüllt werden.

Werden sie aber nicht. Deshalb besteht ja der Wunsch in der Pflege, das selbst in die Hand zu nehmen.

Die Aufgaben werden einer Pflegekammer auch nicht "zugeschrieben", als ob es in Wirklichkeit gar nicht so wäre, sondern sie werden Ihr per Gesetz übertragen.

Die Umstände, die Methodik und das Verfahren der Verteilung erwecken erhebliche Zweifel an der Seriosität der Umfrage. Wesentliche Kriterien für die Einrichtungsauswahl sind intransparent geblieben und entbehren damit in Ansehung der höchst unterschiedlichen Einrichtungsarten jeglicher Akzeptanz. Ohne die Ergebnisse zu kennen, ist die Aussagekraft dieser Umfrage deshalb von vornherein in Frage zu stellen.

Das ist methodisch betrachtet wirklich Unsinn. Um Repräsentativität zu erreichen, muss die Stichprobe in Quoten eingeteilt werden. So eine Kritik sollte man schon fundiert begründen, und nicht einfach so in die Welt setzen. Die Methoden werden mit Sicherheit bei Veröffentlichung der Ergebnisse mit veröffentlicht.

Erstrecht ist es Unsinn, ohne die Methodik zu kennen, die Aussagekraft der Ergebnisse in Zweifel zu stellen. Unseriöser kann man kaum noch argumentieren.

Wenn jemand so manipulativ argumentiert und Desinformation streut, fragt man sich unweigerlich, welchem Zweck das dienen soll - oder besser gesagt, welche korrekten Informationen hier übertüncht werden sollen.

Korrekte Informationen gibt es von der Bayrischen Regierung: http://www.bestellen.bayern.de/appl...und_00038,BILDxCLASS:Artikel,BILDxTYPE:PDF)=Z

Und ich frage mich, warum verdi sich in Rheinland-Pfalz als Geburtshelfer der Pflegekammer hergibt (es besteht kein Zwang) und in Bayern mit den Profiteuren des Lohndumpings alias AG-Verbände der Pflege gegen die Pflegekammer zusammenarbeit. Ich kann da keine Linie erkennen. Mir fällt da nur ein: "Dabei sein um jeden Preis".

Sorry liebe verdi-Freunde. Ich will Euch nicht ärgern. Aber ich warte darauf, dass die verdi-Funktionäre zu Seitenwechslern werden. Üben tun sie's ja schon.
 

Ähnliche Themen