- Registriert
- 12.03.2013
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Meine Interessen vertreten sie zumindest in großen Teilen. Ich bin nicht mit allem einverstanden, aber mit vielem und sehe keinen Grund wegen der wenigen anderen Dinge auszutreten.
Das ist Dein gutes Recht. Ich sehe das anders, weil verdi unsere Berufsinteressen illegitimer Weise schädigt.
Ich finde meine 1% zumindest meist gut angelegt und ich kann selbst bestimmen wo mein Geld hingeht. Ich bekomme dafür u.a. Rechtsberatung, was mir sehr wichtig ist und in der Vergangenheit schon so manchen € eingebracht hat, was der AG mir trotz Tarifvertrag nicht zahlen wollte.
Das ist ein Vorteil von Gewerkschaften, ohne Frage. Das spricht für Gewerkschaften. Das gibt's aber nicht nur bei verdi.
Wie lustig, dass zeigt eindeutig deine Naivität und Realitätsferne in diesem Thema! Wenn ich gezwungen werde Mitglied zu werden, heißt das nicht, dass die Pflegenden plötzlich Verantwortung für Berufspolitik übernehmen. Sprichst du eigentlich auch manchmal mit deinesgleichen?
Genau das tue ich. Und Verantwortung übernehmen tut man auch schon, indem man seinen solidarischen Beitrag leistet. Auch ein Beitrag ist ein Beitrag!
Mithilfe dieses Beitrages leiste ich Unterstützung dafür, dass die berufspolitischen Interessen bis hin zur direkten Beratung der Gesetzgeber vertreten werden (was die Pflegekammervertreter als Gesetzesvorlagen über den Tisch einbringen können, müssen andere Lobbyisten unterm Tisch durchschleusen), dass mein Berufsstand sich um Qualität in der Berufsausübung und das Ansehen des Berufes in der Öffentlichkeit kümmert, dass er die Ausbildung selbst kontrolliert und nicht fachfremde Behörden, dass er Weiterbildungen auf ein solides Fundament stellt und nicht nach Gutdünken den AG-Verbänden (z. B. DKG) überlässt und dass er damit deren tarifliche Anerkennung unterstützt (die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften in geteilten Rollen drängt sich hier geradezu auf, auch wenn verdi sich dieser Bedeutung betonkopf-mäßig verschließt).
Abgesehen davon steigt mit dem Bildungsgrad das professionelle Berufsbewusstsein und damit auch das Verantwortungsbewusstein der Kammermitglieder, d. h. die Pflegekammer kann durch seine Weiterbildungsordnung direkt Einfluss auf die professionelle Einstellung seiner Mitglieder, also aller berufstätigen professionell Pflegenden nehmen.
Deine Darstellung meiner Aussagen ist dagegen ehrlich gesagt gedanklich sehr schlicht. Kein Wunder, dass es auf Dich naiv wirkt.
Dann handele ich und hoffentlich noch andere Ver.di-Mitglieder eben nicht. Aber ich jammere auch nicht, sondern tue das, was ich Alltag tun kann. Meine Kämpferphase ist vorbei und ich glaube mittlerweile auch, dass die Masse der Leute keine Verantwortung will, sondern in Ruhe pflegen und dafür anständig und der Verantwortung und Leistung angemessenen bezahlt werden.
Du musst ja auch nicht kämpfen. Es genügt, dass man andere kämpfen lässt, aber dafür einen Beitrag leistet, der den Kampf unterstützt.
Aber in Ruhe pflegen ist in vielen Bereichen, besonders in der Altenpflege schon jetzt oder in naher Zukunft nicht mehr möglich. Und anständig bezahlt wird es auch nicht, wenn verdi weiterhin schlechte Tarife mit seiner Unterschrift legitimiert.
Deine Kämpferphase mag vorbei sein. Es sei Dir zugestanden. Du wirst Deinen Teil schon geleistet haben. Aber die Trägheit der Masse zu beklagen oder vor ihr zu resignieren und gleichzeitig die Kämpfer als naiv hinzustellen, hört sich für mich eher nach "in Ruhe gelassen werden wollen" an. Den Gefallen werde ich Dir nicht ohne Kampf tun.