Was macht mir Freude im Beruf?

Ich liebe die Abwechslung in meinem Job - Dekubitus, Wunden, Unterrichten, Kongresse, Praxisanleitungen, Produkttests betreuen, Personalschulungen und ab und an auch noch Patientenkontakt. Mein Chef lässt mir freie Hand und ich kann mir meine Zeit einteilen wie ich will.
 
Ich freue mich, wenn ich mit meinen Patienten zusammen herzlich lachen oder mich gemeinsam mit Ihnen über etwas freuen kann.
Erst heute habe ich zusammen mit einem Patienten über ein blödes Missverständniss derart lachen können, dass wir beide Tränen in den Augen hatten - einfach schön! :-)
 
Vielen Dank für die Beiträge

:flowerpower:
 
Kann für mich aus Sicht der Altenpflege reden: Zur Zeit bin ich auf einer Demenzstation. Es macht mir Spaß, die alten Menschen so zu behandeln, wie ich später gerne behandelt werden möchte, zu sehen, wie man sich noch über Kleinigkeiten freuen kann. Fühle mich in diesem Umfeld wohl, weil ich weiß, dass diese Menschen ehrlich sind und einem nichts vorspielen (gerade beim Krankheitsbild Demenz). Entweder sie mögen dich und sind froh dich zu haben & zeigen dir dieses auch, oder sie finden dich halt doof. Auch wenn es viele negative Aspekte gibt (schlechte Bezahlung, wenig anerkennung etc.), bin ich mir jedesmal, wenn ich mit einem fröhlichen Lächeln von unseren Bewohnern empfangen werde, sicher den richtigen Beruf gewählt zu haben.
 
:rofl:

Danke, danke, danke, Elisabeth!!!!!!!!!!!
Ich habe mich gerade eine halbe Std. durch you tube gezappt und habe mir die tollen Beiträge der Pflegeschüler angehört (muss nachher mal fragen, ob wir auch deutsch Beiträge erwarten können von unseren Schüler/innen.....)

auh auf youtube: Wir sind der Pflegenotstand - mal ein deutscher Beitrag aber nicht so hübsch im Video.
 
Ich kann es nicht mehr hören, sehen und lesen... das ständige Gejammer. Da geht unser Beuf völlig unter. Ich bin den amerikanischen Kollegen sehr dankbar für ihre Beiträge bei youtube. Sowas wünschte ich mir für D auch. Ich hab den DBfK mal daruf hingewiesen. Mal sehen, was da als Antwort kommt. Dürfte wohl besser als die Postkarten- und Rote Rosen-Idee kommen. Aber vielleicht bin ich auch zu internetverrückt.

Den hab ich zwar schon i-wo mal verlinkt... aber stell dir mal vor, am Anfang steht Span, Bahr oder Merkel und sprechen ein paar Dankesworte. http://www.youtube.com/watch?v=29fdVOqraQs . Ein besseren Imagefilm dürfte es kaum geben.

Elisabeth

PS Auch die amerikanischen Kollegen weisen auf ihre Personalprobleme hin. Nur ist die Relation eine andere.
 
OT:
Lange Haare, Gelnägel, Schmuck, Unterarme nicht frei...... tja die Amerikaner....:dudu:
 
Gute Nacht - liebe Kollegen.

Gute Nacht - NSA-Mann. :sdreiertanzs:
 
Es sind diese Momente wenn Du die Dankbarkeit einiger Patienten in den Augen funkeln siehst. Das ist das schönste am Job und unbezahlbar

Liebe Grüße Sabine
 
Gestern Morgen gab es so einen schönen, berührenden Moment.
Eigentlich hatte ich frei gehabt, doch fiel die zweite Kraft für den Frühdienst aus und mich traf dann das Einspringen.
Nein, das ist natürlich nicht der schöne Moment !

Am Abend zuvor war eine Bewohnerin mit ALS urplötzlich verstorben. Sie quälte sich schon die letzte Zeit mit ihren Begleitsymptomen herum, weinte fast nur noch, man konnte die Anspannung förmlich fühlen wenn man das Zimmer betrat. Eine PEG Anlage war unumgänglich, da permanentes Verschlucken und das damit auftretende Erstickungsgefühl ihr zusätzlich mental zusetzte. Obwohl sie ihr Ja dazu hatte, weil es in der Notwendigkeit war, hatte sie kein wirkliches Ja von ihrer Emotionsebene, die wollte weiter essen und trinken, wollte reisen, sich bewegen, Neues erobern....
Die PEG Anlage machte nur Probleme, so sehr war die innere Abwehr dagegen.
Knapp zwei Wochen nach Anlage verstarb sie.

Gestern morgen dann hatte ich das Glück ihr noch einmal begegnen zu können, die Stille die sie umgab fühlen zu dürfen, das entspannte Gesicht zu sehen, welches so friedlich dort lag, als ob sie jeden Moment die Augen öffnen würde und darauf dringen würde, in den Rolli gesetzt und ins Bad gebracht zu werden. Meine Kolleginnen hatte sie so geschminkt wie sie es immer gern hatte, die Haare hochgesteckt wie sie es immer trug, die Nägel lackiert, ihr gutes Glitzer T-Shirt angezogen, ihren Lieblingsduft aufgetragen. All ihre Postkarten, ihre vielen Schreibblöcke, ihre Bücher, das Glas Wasser am Nachtschrank, die Maracujafrüchte die sie so sehr mochte, ihre Augentropfen die sie überall und nirgends präsent hatte (selbst aus ihrer leggings kullerte mir meist ein Fläschchen Augentropfen entgegen, wenn ich sie zur Toilette brachte) , all das umgab sie, hatte die letzten Monate einen grossen Stellenwert eingenommen.

Nun lag sie da und ich war berührt von der Stille, die nach der Unruhe der Emotionen wie eine Wohltat wirkte, nicht nur für mich, vielleicht auch für sie, falls sie von oben den Raum betrachten konnte. Sie war zwar verstorben, aber immer noch präsent im letzten LebensRaum.

Ich freue mich in einer Institution arbeiten zu können und diesen Moment des Abschieds haben zu dürfen, der ganz wichtig ist, wenn man so ein Klientel betreut- Trauerarbeit hat ja im allgemeinen stationären Alltag wenig Bedeutung und ich denke auch das ist wichtig, damit man nicht in eine Überlastungssituation gerät.

LG
Nurse_Kali
 
Vielen Dank für diesen Eindruck!
 
Ja, auch von mir!
 

Ähnliche Themen