Was macht für euch einen guten Arbeitgeber aus?

warum haben wir so massive probleme in unserem gesundheitssystem und in der pflege, weil alles so toll ist???

herrlich wie man sich das alles so schön reden kann.
 
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Ich schlucke es runter.

Als Unterkursschüler konnte ich tatsächlich noch nicht so um die Ecke denken, wie als Fachkraft. Wenn ihr dort stehen geblieben seid, tut es mir leid für euch.

Aber ich habe es tatsächlich auch etwas satt und ziehe mich eine Zeit lang zurück.

Ich habe mit 50 Stunden Job, kleinem Kind, Arbeiten am Haus und Studium nebenher weiß Gott genug zu tun, als mir für Hilfestellungen, Unterstützungen und Informationen hier noch dumm kommen lassen zu müssen. Das

Spielt euer Spiel, schimpft über die schlimmen Arbeitgeber und den Höllenjob Pflege.

Bis irgendwann vielleicht.
 
ich kann weder hilfestellung noch unterstützung noch sonst was konstruktives erkennen.

du willst uns erklären dass der status quo völlig in ordnung ist und sich die Arbeitnehmerschaft nicht zu beklagen hat, weil is doch egtl. alles gar nich so übel. da kann man dann nur sagen du hast den blick auf die realität verloren. runter vom sessel und ab auf station, dann weißt du auch wieder was da tagtäglich für ein elend abgeht.
 
Ich finde es sehr weit vom Thema, wenn jetzt Maniac euren Frust auf die AG abbekommt.
Maniac ist auch kein Arbeitgeber, er ist genauso ein Angestellter und somit von seinem AG abhängig.

Als Fachkraft Pflege, mit Studium und nun in der Führungsebene des KH kennt er beide Seiten.
Und ich unterstelle ihm jetzt einfach mal, dass er sehr wohl noch weiß, was auf den Stationen und im Pflegebereich so abgeht und er sicher seinen Einfluss als Führungskraft dazu nutzt seinem AG den Wert des Pflegepersonals in seinem KH klar zu machen.

Nicht jede Führungskraft nutzt ihren Posten als Ruhekissen.

Bei vielen dieser Spezies bin ich mir sicher, dass sie diese Position erklommen haben, um etwas bewirken zu können. Das ist nicht immer einfach, weil man zwischen den Stühlen sitzt.
Allerdings bekommen Führungskräfte Einblick in die Interna der KH-Führung und wissen, warum die eine oder andere Entscheidung so zustande kommt.
Die Aufgabe der Führungskräfte (neben vieler anderer) ist es nun den Veränderungsprozess an die Mitarbeiter zu vermitteln und sie währenddessen zu begleiten.
Ein guter AG ist für mich (aus Sicht einer Führungskraft) der, der die Meinung seiner Führungskräfte anhört und sie beim Leiten des KH mitgestalten lässt. Allerdings hat die KH-Leitung auch viele Aufgaben im Gepäck, die die Führungskräfte unter wirtschaftlichen, sozialen und mitarbeiter- und patientenorientierten Aspekten termingerecht erfüllen müssen.
Da kommen schon mal 50 - 60 Std./Woche bei raus.
Die Führungskraft selber ist aber angehalten, bei den MA darauf zu achten, dass sie pünktlich in den Feierabend kommen, sowenig wie möglich Mehrarbeit anfällt und genügend Personal für einen reibungslosen Ablauf zur Verfügung steht, ohne ständiges Einspringen. Mein AG hat inzwischen den Wert der AN erkannt.
Denn allein durch Sparen am Pflegepersonal ist noch lange kein Profit erwirtschaftet. Es ist auch Aufgabe einer Führungskraft die anderen Ressourcen zu durchleuchten und den Nutzen/Kosten-Faktor einer Sache dem einer Pflegekraft gegenüber zu stellen und das dem AG anhand von Zahlen-Daten-Fakten aufzuzeigen.
Ich spare lieber an Materialien, als an OP-Personal. Das bedeutet aber nicht, dass günstiger gleich schlecht ist. Nach ausgiebigen Testphasen wird gemeinsam mit den Anwendern entschieden und meist kann in solchen Bereichen sehr viel gespart werden.

Wenn ihr schlechten Bedingungen in euren Häusern ausgesetzt seid und auch noch schlechte Leitungen, Führungskräfte und AG habt, so gilt das noch lange nicht bundesweit und für alle Krankenhäuser.

Maniac hat das geschafft hat, was viele von euch auch wollen = raus aus der Pflege!!
Aber er nutzt sein Wissen und seine Erfahrung, um in seinem KH für gute Bedingungen zu sorgen, damit sein AG ein für Pflegepersonal attraktiver AG wird.

Das man als Führungskraft besser bezahlt wird, ergibt sich auch aus dem Tarif, oder man verfügt über ein gutes Verhandlungsgeschick. Glücklich kann sich der schätzen, der beides hat.

Zurück zum Thema: Was macht einen guten AG für euch aus?

Schönes Wochenende!!
 
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naja jetzt muss ich doch nochmal meinen senf dazugeben:

dieses blabla von wegen wir haben keinen einblick hinter die kulissen und so, ist immer so ein pseudoargument um sich wichtig zu machen und seinen machtstatus zu untermauern ("nur ich kenne alle prozesse und vorgänge in der klinik). und arbeitszeitgesetze gelten auch für vorgesetzte, wenn du 50h plus arbeitest, selber schuld, nur so nebenbei. und in der mittleren führungsebene bist du doch als leitung auch nur die marionette und der spielball von ganz oben.

im prinzip ist es mir auch völlig egal was auf iwelchen wichtigen Sitzungen hinter verschlossenen türen passiert. mich interessiert was vorne dabei rauskommt. und die letzten jahre waren diese ergebnisse leider mehr als erschreckend.

hier ein paar bsp. die mir spontan einfallen, nur aus meinem mikrokosmos OP:

1. unser dienstsystem wurde komplett umgestellt. finanzielle Einbußen ca. 500€ pro nase im monat.

2. tagdienste am woe, 13h. pausenregelung gibt es nicht. "macht halt iwie und stellt euch nicht so an".

3. es wurden bereitschaftsdienste eingeführt welche de facto keine sind, deutliche mehrarbeit

4. mangels OP pflege stellt man nun MFAs ein, in den diensten ein desaster, dass blick sogar ich als anä pfleger dass die null raffen und unsere chirurgen völlig am verzweifeln sind weil nichts läuft.

5. dass ich in die arbeit kommen und mein auto parken darf, zahle ich meinem AG jedem monat eine stange geld für das klinikeigene parkhaus.. warum egtl.??? gibt es sonst auch in keinem anderen job der welt

6. klassiker im ND wenn ich im AWR bin und einen pat. auf station verlegen möchte. dann höre ich regelmäßig die antwort. "da weiß ich jetzt gar nicht wie ich dass machen soll, ich bin doch alleine auf Station und darf doch egtl. gar nicht weg".

7. unsere OP Kapazität wurde aufgestockt, mehr personal = fehlanzeige. alle laufen am limit

diese schönrederei geht mir auf die nerven. unser system ist am boden, wer dass nicht kapiert dem ist nicht zu helfen.. sehen so lukrative tolle Arbeitsbedingungen aus???

les doch mal die stellenanzeigen:

- wir zahlen nach TVÖD

(aha ok, und nun?? soll das personal anlocken?)

- wir bieten eine tolle Cafeteria..

- wir bieten eine Kindertagesstätte

(kostet nur 600 öcken im monat)

- wir bieten moderne personalunterkünfte

(incl. 70er style...)

da kann man doch nur drüber lachen. und dann schau dir mal stellenangebote von bosch, audi, porsche und co an. finde den unterschied..

im öffentlichen dienst ist man einfach nur der depp. verraten und verkauft zum wohle der allgemeinheit. aber hey, stellt euch doch nicht so an.
 
Wenn Du da nicht Schwaben angegeben hättest, würde ich glauben, wir wären beim selben Maximalversorger. @florableibt. Bis auf die MFAs war es bei uns genau so. Wobei es sein kann, das es inzwischen auch möglich sein kann.
 
Und Maniac kämpft nicht gegen Windmühlen sondern mit Pflegekräften, die allem Anschein nach eine vollkommen andere Arbeitswelt erleben und das jeden Tag.

Das man es schwer erträgt, wenn hier einem eine auf Linie getrimmte Führungskraft erzählt, wie gut man es doch hat, finde ich verständlich. Denn gut ist es schon rund 15 Jahre nicht mehr.
 
*Haarerauf*

Ich hab manchmal dran gedacht, nach Deutschland zurückzukommen (Familie), aber dann guck ich mir meine Arbeitssituation an (ist aber auch eine Spezialsituation in der Dialyse, die in dieser Form auch in Frankreich eine Ausnahme ist):

- vom Gesetz gedeckelte Personaluntergrenze (drei Pflegekräfte für acht Patienten - real im Dienst);
- dreizehn Monatsgehälter + Unternehmensbeteiligung + 760 Euro Urlaubsschecks, mit denen man alles Mögliche Schnuckelige vom Restaurant bis zur Flugreise wie mit Bargeld bezahlen kann;
- Betriebsrente;
- ein entgegenkommender Direktor fûr Sonderwünsche (hatte gerade drei Monate unbezahlten Urlaub und war in Australien);
- Dienstplan in der Regel annehmbar (ich mache auf Wundsch drei Zwölf-Stunden-Schichten pro Woche, da ich relativ entfernt wohne, was dann auch vier freien Tagen in derselben Woche entspricht).
- Wir können immer unsere Pausen nehmen, und sie werden uns trotzdem als Arbeitszeit bezahlt;
- Wenn doch mal Einspringen oder Überstunden notwendig sind, können wir wählen zwischen Freizeitausgleich und Überstundenbezahlung (und kriegen das dann auch im selben Monat).

Ich bleib hier.
 
yop... sagt doch schon alles oder?!

bei uns betreust du im AWR 1:5 wenn dein kollege in schockraum, zur rea, notsectio, etc. muss auch gerne 1:10.

super sache...
 
und scheint ja überall iwie dasselbe zu sein
 
zum thema MFA:

dass sind alles liebe nette mädels, ausser frage. für die mädels ist das auch ne tolle möglichkeit und eine alternative aus ihrem "normalen" alltag rauszukommen - kann ich voll verstehen.

aber: grund für die einstellung ist einzig und allein der mangel an OP pflegepersonal und an OTAs. anstatt rahmenbedingungen zu schaffen und den arbeitsplatz OP attraktiver zu gestalten werden wieder iwelche notlösungen fabriziert. den mädels schmiert man honig ums maul, speist sie vermutlich mit P5 oder P6 ab.. und siehe da der arbeitgeber freut sich.

MFAs mögen vllt eine hilfe im ambulanten setting sein, möchte ich jetzt auch gar nicht weiter duskutieren, aber in einem maximalversorger mit unserem spektrum sind sie einfach völlig fehl am platz, weil einfach nicht dafür ausgebildet. und dass kann man auch nicht alles einfach so anlernen. und da sind wir auch wieder beim thema: hauptsache der laden läuft, egal wie. qualität spielt keine rolle mehr.

-warum bezahlt man nicht über tarif??
-leistungszulagen??
-kostenlose parkplätze??
-obst/getränke für umme??
-bereitschaftsdienste die auch welche sind..
-mitsprache bei anschaffungen..
-dienstzeiten welche die gesundheit nicht völlig zerstören..

die ideenliste wäre lang.

da könnte man sich mal von anderen häusern tatsächlich abgrenzen und siehe da man hätte auch plötzlich keine personalnot mehr. aber dass will man doch gar nicht ernsthaft geht doch auch so iwie.. mich kotzt unser system einfach nur noch an.
 
Als sie uns damals das Dienstsystem umgestellt haben, wurde versucht das schönzureden mit dem Argument, das die Planung ja viel verbindlicher würde, das man somit total gut einen Nebenjob annehmen könnte, um das fehlende Geld auszugleichen. Man hätte ja viel mehr Freizeit. Das vergesse ich niemals. Für Vollzeitkräfte ein Schlag ins Gesicht.
 
ja bei uns auch.. alles geschwalle.

"wir testen dass mal 6 monate, dann reden wir nochmal drüber ob es für alle passt, ggf. können wir dann die zeiten nochmal anpassen"

auf das gespräch wart ich jetzt dann 6 jahre...
man wird nur noch ********* von früh bis spät..
 
Wie...die reden Euch einen Nebenjob zur Gehaltsaufbesserung ein?
 
Das war ein Argument von den Führungskräften, weil die super Arbeitszeiten nicht mit Freude aufgenommen wurden. Das mit der sechsmonatigen Testphase kam auch. Inzwischen wird seit 6 Jahren getestet? Kann auch etwas mehr oder weniger sein.
 
In Frankreich herrscht eine strenge Trennung zwischen Privaten ("Kliniken") und öffentlichen Trägern ("Hospitäler").
Frankreichs öffentlicher Dienst ist ähnlich am Ende wie in Deutschland auch und daher sieht es in den"Hospitälern" auch ähnlich düster aus: eine Pflegefachkraft + ein Team von Krankenpflegehelfern für zwölf Patienten auf Normalstationen, das ist wirklich schauerlich (hab das mal auf einer Bauchchirurgie gemacht, aber nicht lange!). Da machst du auch keine Pausen und lässt die Überbleibsel Deiner Schicht für die nächste. Dazu gerne mal 7,5 Stunden in Teildienst, fünf Tage die Woche.

Bei "Kliniken" ist es dann so je nachdem: gerne sparen sie auch auf Teufel komm raus, der Rubel muss ja rollen. Das Geld ist dann da, kommt aber "unten" nicht an. Die Aktionäre wollen ja schliesslich leben.

Ich hab insofern Glück, dass es für die Dialyse gesetzliche Vorgaben gibt, die nicht unterlaufen werden dürfen, die woanders so auch nicht existieren, und unser Zentrum ("Klinik") zu einem Grosskonzern gehört.

Die Zusatz- und Sozialleistungen werden jedes Jahr neu ausgehandelt, sind aber gut. Wir haben keine freien Stellen und die Fluktuation liegt unter zehn Prozent.
 
- wir zahlen nach TVÖD

Wird ja als heiliger Grahl gesehen :D Wenn du nach TvöD bezahlt wirst, bist du (im Klinikbereich) nicht so besch.... dran.

5. dass ich in die arbeit kommen und mein auto parken darf, zahle ich meinem AG jedem monat eine stange geld für das klinikeigene parkhaus.. warum egtl.??? gibt es sonst auch in keinem anderen job der welt

Das habe ich auch schon gedacht. Nun gut, bei mir wären es "nur" 40€ im Monat. Aber bei dem Gedanken, dass ich Geld dafür bezahle um zur Arbeit gehen zu können. Aber ob das andere Firmen etc. bei ihren Parkhäusern (also kein Gelände) nicht auch so machen, kann ich nicht sagen.

unser dienstsystem wurde komplett umgestellt. finanzielle Einbußen ca. 500€ pro nase im monat.

Bitte ? :schraube:
 
bei uns wird immer gerne behauptet "man darf nicht mehr bezahlen als es der TVÖD hergibt" is klar ne.. :mrgreen::mrgreen: - steht nochmal wo??

ich habe zig freunde die nicht in der klinik arbeiten, da zahlt keiner für seinen parkplatz.. dieses phänomen kenn ich nur aus kliniken.. mit welcher begründung bitte??? mitarbeiterfreundlichkeit sieht anners aus.

und dass mit den 500€ weniger war kein witz.. verkauft wird einem dass ganze natürlich aber total toll...
 
und dass mit den 500€ weniger war kein witz.. verkauft wird einem dass ganze natürlich aber total toll...

Wie sieht denn dann das neue Schichtsystem aus? Kann mir das nur schlecht vorstellen, bei solch gravierenden Auswirkungen (500€).
 

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