Was haltet ihr von Hilfskräften?

Mit meiner letzten Aussage bin ich doch für die Hilfskräfte, ich finde es nicht gut denen einen halben Bereich nach sechs Wochen zu überlassen. Zu- und Abgänge bei der Mobilisation zu beachten ist für Neulinge sicherlich schwer und auch mir so wie du sagst kann es passieren, aber ich denke hier lag es an der Überforderung und Hetze. Warum gibt man Ihr nicht die Zeit? Wo lag die Ursache? Bei denen die so etwas organisieren. Ich denke Ihr fehlte keine Information, ihr fehlte es eindeutig an Einarbeitungszeit :/ Und aus dem Grund tut sie mir leid und auch jedem auf Station, weil man ihr nicht die Zeit geben kann die Sie benötigt.
 
@Claudia-- MTA- Medizinsich technische Assistentin - Arbeitsbereich z.B. Labore ... MFA - Medizinische Fachangestellte- früher auch als Arzthelferin bezeichnet.

Azubi 1.LJ. und Pflegeassistenten haben was gelernt? Was muss ich ihnen zeigen, was können sie (hoffentlich) schon?
FSJler und Bufdi- Was bringen die mit an "Lebenserfahrung"? Stichwort: gesunder Menschenverstand. Welche Tätigkeiten kann ich relativ zügig andressieren? Was kann man ihnen überhaupt wann zumuten?

@Carnifex- eine Hilfskraft darf definitiv nicht die Verantwortung für einen Bereich übernehmen. Wobei wir auch hier definieren müssten, was ist da konkret gemeint? Entscheidet sie eigenständig über die durchzuführenden Tätigkeiten oder arbeitet sie im Sinne der Assstant Nurse nach einem Plan?

Elisabeth
 
@Claudia-- MTA- Medizinsich technische Assistentin - Arbeitsbereich z.B. Labore ... MFA - Medizinische Fachangestellte- früher auch als Arzthelferin bezeichnet.
Aha,danke. MTA und MFA = früher Arzthelferin, aber eine einfach nur eine andere Bezeichnung, weil unterschiedlicher Einsatzort. Oder haben sie auch unterschiedliche Qualifikationen, sprich Fort-/Weiterbildung in der Pflege?

von Carnifex: Bei denen die so etwas organisieren. Ich denke Ihr fehlte keine Information, ihr fehlte es eindeutig an Einarbeitungszeit :/ Und aus dem Grund tut sie mir leid und auch jedem auf Station, weil man ihr nicht die Zeit geben kann die Sie benötigt.
Frage: Warum fordern die direkten Vorgesetzten nicht die Einarbeitszeiteinhaltung ein? Haben sie eine "Gefährdungs"anzeige geschrieben, wenn sie die Einarbeitungszeit, warum auch immer, nicht einhalten konnten? Weiß die Hilfskraft überhaupt das ihr eine Einarbeitungszeit zusteht? Was hätte sie tun können um nicht in so eine Situation zu kommen?

Claudia B.
 
Warum will ich deren Fähigkeiten nicht nutzen? Eine MFA ist bestens ausgebildet für alle Schreibarbeiten im Rahmen der Visite und medizinische Tätigkeiten. Da gehört sie hin. Damit hätte die GuK wieder mehr Zeit für die pflegerischen Aufgaben.

Eine MTA für den stationären Bereich einzustellen, macht keinen Sinn.

Elisabeth
 
Is doch okay und sie sind für mich keine Hilfskräfte.
Ich verstehe nur gerade den Sichtwinkel, den Irrglaube mancher Kolleginnen/Kollegen.
 
Eigentlich müsste man den Arbeitsbereich Station neu organisieren unter dem Aspekt: Wer muss was können und wie teuer wird das? Auch das Zeitmanagement darf nicht unberücksichtigt bleiben. Wir sind nach wie vor viel zu sehr an den Traditionen orientiert. Das macht es uns so unendlich schwer, uns auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.

Elisabeth
 
Vor allem weil es ja jede Station/ jede Einrichtung anders macht... Ich finde es kompliziert.
 
Für "alles" gibt es Richtlinien, Leitsätze nur kaum einer hält sich dran. Mehr Schein wie sein, aber Hauptsache dokumentiert.

Qualitätssicherung, ein Begriff der immer mehr nur auf dem Papier besteht. Schönfragerei für die Statistiken usw.. Authentisch ist nur noch die Wirtschaftlichkeit im Gesamtpaket.

Bei uns wird eine vertrauensvolle, "transparente"..... Kommunikation geführt. So transparent das wir gar nicht mehr gesehen werden.
 
Die Richtlinien, Leitsätze usw. kranken alle am gleichen Problem: der Mensch lässt sich nicht in eine DIN-Norm pressen. Damit stößt man bei der Umsetzung der liebevoll fern der Realität entworfenen Vorstellungen immer sehr schnell an seine Grenzen. Und wer mag schon ständig reglementiert werden? Ergo: Gelesen, gelacht, gelocht und abgeheftet.

Top-Down-Richtlinien bringen also nix, wenn es um die notwendige Anpassung an die neuen Bedingungen geht. Es braucht auch eine Button-Up-Bewegung, die in der Lage ist, individuelle Lösungen für den eigenen Arbeitsbereich zu entwickeln.

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: Top-Down-Richtlinien bringen also nix, wenn es um die notwendige Anpassung an die neuen Bedingungen geht. Es braucht auch eine Button-Up-Bewegung, die in der Lage ist, individuelle Lösungen für den eigenen Arbeitsbereich zu entwickeln.

So sehe ich das auch, bedeutet, nicht "alles" schlucken, abnicken was von Oben kommt und rum hudeln bis zur Erschöpfung.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die entfremdete Realität oft auf Unwissenheit von Berufsfremden beruht oder sie wissen sehr wohl was ambach ist, aber rechnen (doppeldeutig) mit der Macht an den Hierachieuntergebenen, um ihrer Wirtschaftlichkeit so nahe wie möglich kommen zu können.
Macht gepaart mit Gier untergräbt jede Moral.
Wissende direkte Vorgesetzte haben oft kein berufliches Kreuz um individuelle Lösungen für den betreffenden Arbeitsbereich durchzusetzen.

Hilfskräfte sind erst dann eine Hilfe, wenn sie das nötige Wissen haben um ihre Arbeitskraft für einen reibungslosen, sinnvollen, möglichst selbständigen Arbeitalltagsablauf einsetzen zu können.
Klappt das nicht, muss hinterfragt werden und das fehlende Wissen ergänzt werden.
 
Dann muss die Button-Up-Bewegung aber mehr vorbringen als nur Jammern. Und da kann ich das Management verstehen. Es wird von der Basis nach Veränderungen gerufen. Konkrete Ideen kommen nicht- außer: mehr Personal. Das kann der Manager aber nicht backen.
Ergo: Es bleibt alles beim Alten und wird mittlerweile auf dem Rücken der Pat., Bew. und Angehörigen ausgetragen.

Hilfskräfte sind erst dann eine Hilfe, wenn man sich davon trennt, von diesen Kräften zu erwarten, dass sie eine fachkompetente Pflegfachkraft zu ersetzen. Das bedeutet, dass man seinen eigenen Arbeitsablauf reflektieren muss und erst dann überlegen kann: was kann/soll die Hilfskraft übernehmen und was muss ich ihr dafür beibringen. Theoretisches Wissen sollte sich in Grenzen halten. Wichtiger sind die praktischen Handgriffe. Denn was die Hilfskraft tun oder lassen soll erfährt sie von der fachkomp. Pflegefachkraft- inluisve der Ansage, bei welchen Abweichungen sie sich melden muss.

Elisabeth
 
Dann muss die Button-Up-Bewegung aber mehr vorbringen als nur Jammern. Und da kann ich das Management verstehen. Es wird von der Basis nach Veränderungen gerufen. Konkrete Ideen kommen nicht- außer: mehr Personal. Das kann der Manager aber nicht backen.
Ergo: Es bleibt alles beim Alten und wird mittlerweile auf dem Rücken der Pat., Bew. und Angehörigen ausgetragen.

Hilfskräfte sind erst dann eine Hilfe, wenn man sich davon trennt, von diesen Kräften zu erwarten, dass sie eine fachkompetente Pflegfachkraft zu ersetzen. Das bedeutet, dass man seinen eigenen Arbeitsablauf reflektieren muss und erst dann überlegen kann: was kann/soll die Hilfskraft übernehmen und was muss ich ihr dafür beibringen. Theoretisches Wissen sollte sich in Grenzen halten. Wichtiger sind die praktischen Handgriffe. Denn was die Hilfskraft tun oder lassen soll erfährt sie von der fachkomp. Pflegefachkraft- inluisve der Ansage, bei welchen Abweichungen sie sich melden muss.

Elisabeth
Mit deinen ständigen Jammerunterstellungen gehst du mir auf die Nerven. "Sie" tun doch, jeder auf seine Art und Weise und je nach Möglichkeit!

Ich bleibe dabei: Hilfskräfte sind erst dann eine Hilfe, wenn sie das nötige Wissen haben um ihre Arbeitskraft für einen reibungslosen, sinnvollen, möglichst selbständigen Arbeitalltagsablauf einsetzen zu können.
Klappt das nicht, muss hinterfragt werden und das fehlende Wissen ergänzt werden.

Solange von Oben, die Ansicht herrscht Hilfskräfte können Fachkräfte ersetzen und meinen alle ihre Ansprüche (Qualitätsicherung) bleiben unverändert und mit gleicher Qualität umgesetzt, kann sich nichts ändern. Wenn du ein 5 Sterne Essen haben möchtes, mit Servic, gehtste auch nicht nach MC Doof und wunderst dich.
 
Und die Floskel "die da oben" löst bei mir maximalen Unmut aus. Es wird von dort nicht gefordert, dass eine Hilfskraft eine GuK/GuKK/AP ersetzen soll. Das ist die übliche Interpretation der Basis.
Es wird von dort doch glatt weg erwartet, dass die Kollegen an der Basis in der Lage sind, ihre Arbeit so zu organisieren, dass eine Hilfskraft auch als Hilfskraft eingesetzt wird. Und wenn ich ehrlich bin- dieser Anspruch ist keine Zumutung an "die da unten". Es ist eine mehr als berechtigte Forderung.

Ich wiederhole mich gerne nochmal- wer heute so arbeiten will wie vor 5-10 Jahren, der hat den Schuß nicht gehört.

Was ich nett finde, dass der Vergleich MC-Doof und 5-Sterne-Restaurant mittlerweile wohl Eingang in die Argumentationen gefunden hat. Nun muss das nur noch mit Leben erfüllt werden. Man kann als Pflegekraft in Opferland sitzen bleiben- man kann sich aber auch daraus befreien.

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: Und die Floskel "die da oben" löst bei mir maximalen Unmut aus.
Dein Problem, Hierachien sind nun mal von oben nach unten besetzt. Chefinnen/Chef`s oben, der Rest unten, is so, kannste umschreiben wie du willst.

von Elisabeth Dinse: Ich wiederhole mich gerne nochmal- wer heute so arbeiten will wie vor 5-10 Jahren, der hat den Schuß nicht gehört.
Das geht nicht, weil es hat sich in 5-10 Jahren einiges verändert und das wissen die meisten.

von Elisabeth Dinse: Es wird von dort doch glatt weg erwartet, dass die Kollegen an der Basis in der Lage sind, ihre Arbeit so zu organisieren, dass eine Hilfskraft auch als Hilfskraft eingesetzt wird.
Dann sollten sie die Einarbeitungszeit mit zur Pflegezeit rechnen, erst danach kann eine Hilfskraft "berechnet" werden.

von Eisabeth Dinse: Man kann als Pflegekraft in Opferland sitzen bleiben- man kann sich aber auch daraus befreien.
Tun sie, in der Schweiz, Dänemark, Östereich....., oder im Schnitt nach der Ausbildung 3 Jahren und weg. Warum wird überall Pflegepersonal gesucht, warum werden möglichst viel Leute umgeschult, aus den bekannten Ländern (Slowenien, Bulgarien, Polen etc.) hier in die Pflege gesteckt?

Warum machen wir Werbung um Personal (auch für eine Ausbildung) zu bekommen und kümmern uns nicht um die Leute die schon "in" dem Beruf arbeiten, unter den bekannten Umständen?
 
Es wird nur überlegt, warum es nicht geht. Ich hab bisher hier noch nichts gelesen, was geht. Vielleicht wäre es an der Zeit, dies endlich mal ins Auge zu fassen.

Versuchen wir es doch einfach mal... Für welche Arbeiten braucht es eine Einarbeitung? Für welche nicht? Oder anders gefragt- als du als FSJler, Bufid oder Azubi das erste mal auf die Station gekommen bist- was konntest du, was nicht? Es dürfte keiner einfach nur rumgestanden haben. Wie sah deine Einarbeitung aus? Was hast du vermisst? ... Und vielleicht schaffen wir es dann wirklich mal, nicht nur zu überlegen, was nicht geht sondern kommen auf die Idee, wie was gehen könnte.

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: ... FSJler, Bufid oder Azubi das erste mal auf die Station gekommen bist- was konntest du, was nicht?...

Ich hatte kein Fachwissen, kaum Tages- und Arbeitsablaufkenntnisse, grob ja, waschen, Betten machen, allerdings ohne Stecklaken, Essenverteilen, füttern zu den Mahlzeiten (danke Oma ;-)), Reinigungsarbeitskenntnisse beschränkten sich auf normale Reinung, mit normalen Essigdesifketionslösung.

Einarbeitungzeit 4 Wochen: Zeigen, erklären, Fragen beantworten, machen unter Aussicht einer Fachperson (das waren für mich auch Schülerinnen/Schüler mit mehr Kenntnissen wie ich hatte), selbst machen!

Heute kann kaum noch einarbeitet werden, Fragen, was kannste?, haste das schon mal gemacht?, trauste dir das zu? Fragen? Nö?, mach! Kontrolle ist selten möglich, ich muss mich schon darauf (leider) verlassen.
 
Das ist doch schon mal was... du kamst also net ganz ohne Wissen an. Anleitung zur Grundpflege u.ä.- dafür braucht es keine fachkompetenten Pflegefachkräfte. Zeitlich würde ich mich nie wollen. Der eine braucht weniger, der andere mehr und der letzte lernt es nie.

Muss man wirklich alles im Rahmen der Grundpflege bis ins Detail erklären und zeigen? Ich komme aus der Kinderkrankenpflege und konnte Säuglinge und Kinder baden. Nach dem Wechsel in die Erwachsenenpflege bekam ich als Anleitung den Satz: Erwachsene wäscht du wie dich selber. Hat eigenartigerweise funktioniert. Da war nix mit zeigen. Da war "machen" angesagt.

Wer bringt eigentlich den pflegenden Angehörigen bei wie sie "richtig" zu pflegen haben und warum werden die zuhause nicht kontrolliert?

Elisabeth

PS Wo gibt es denn noch Stecklaken? Ich dachte, die sind überall längst abgeschafft.
 
Wir haben auch noch Stecklaken. Warum sollte man die abschaffe, die sind doch super um Leute hochzuziehen (Ja, jetzt dürft ihr mich steinigen)

Es geht doch aber bei der "einfachen Grundpflege" nicht hauptsächlich ums waschen. Es geht um die ganzen Prophylaxen. Waschen haben wir auch nicht an Puppen ausprobiert. Wozu auch?
Aber es wär doch schon ganz nett wenn man währenddessen Mazerationen, beginnende Dekubiti, Kontrakturen usw erkennen könnte, oder nicht?

Bevor ich die Krankenpflegeausbildung angefangen hatte, wusste ich nicht was ein Dekubitus ist und wie man damit umgeht. Ich wusste auch nicht was Kontrakturen sind und wie ich sie verhindern kann.

Und es ist vielleicht auch nicht verkehrt jemandem zu sagen, dass wenn man im Bett wäscht, man auch nochmal mit dem Waschlappen OHNE Seife rüber sollte. Zu hause wäscht man sich ja doch nicht so häufig mit dem waschlappen.
 

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