Was haltet ihr von Hilfskräften?

Pflegekräfte versuchen krampfhaft Traditionen aufrecht zu erhalten. Sie sind oft weder in der Lage noch Willens sich auf den notwendigen Skill-Mix einzulassen. Da liegt das Problem und nirgend anders.

Ärzte- nach der Berufsgruppe wird ja so oft geschielt- haben es eigenartigerweise geschafft, Arbeiten sinnvoll zu delegieren. Woran liegt das? These: Sie verfügen über das Fachwissen, um zu erkennen, was geht und was nicht. Diese Fachwissen fehlt Pflegekräften. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich die GuK- und AP-Ausbildung vornehmlich am Erlernen der Handgriffe orientiert und man am Ende in der praktischen Prüfung Wert darauf legt, dass diese andressierten Handgriffe möglichst genau abgearbeitet werden.

Elisabeth
 
Sie verfügen über das Fachwissen, um zu erkennen, was geht und was nicht. Diese Fachwissen fehlt Pflegekräften. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass sich die GuK- und AP-Ausbildung vornehmlich am Erlernen der Handgriffe orientiert und man am Ende in der praktischen Prüfung Wert darauf legt, dass diese andressierten Handgriffe möglichst genau abgearbeitet werden.

Elisabeth
Für alle Mitlesenden: Bei Elisabeth im Haus, vielleicht auch anderswo, aber nicht überall.


Und es gibt deutschlandweit durchaus Pflegekräfte mit Fachwissen. Häuser wie das von Elisabeth, wo nur eine Pflegekraft im Haus kompetent ist, bilden die Ausnahme!
 
Warum so zynisch. *fg* Ich bin in dem Haus sozialisiert worden. Es war eine Gundforderung an alle Mitarbeiter sich weiterzubilden. Das scheint nicht in jedem Haus so zu sein. Oder wie erkläre ich mir, dass du glaubst, dass nur einer kompetent ist?

Ich hoffe, dass es deutschlandweit fachkompetente Fachkräfte gibt. Ich habe aber kürzlich schmerzlich erleben dürfen, dass ich das, was ich aus unserem Haus gewohnt bin- Fachkompetenz vorhanden und deswegen Delegation problemlos möglich- nicht der Norm entspricht.
Ich hoffe zumindest, dass es sich um Hilfskräfte handelte. Denn ansonsten würde ich restlos vom Glauben abfallen.

Elisabeth
 
Warum so zynisch. *fg* Ich bin in dem Haus sozialisiert worden. Es war eine Gundforderung an alle Mitarbeiter sich weiterzubilden. Das scheint nicht in jedem Haus so zu sein. Oder wie erkläre ich mir, dass du glaubst, dass nur einer kompetent ist?
Du schriebst oben, dass das Fachwissen [...] Pflegekräften fehlt.
Also kein Kompetenter bei dir. Da ich aber davon ausgehe, dass du dich selbst dabei ausnimmst, ists eben einer?


Aber mal Klartext: Mich nervt einfach, dass du (ständig!!) der Pflege Unfähigkeit für gewisse Tätigkeiten oder zur Erkennung von Fakten, Inkompetenz auf verschiedenen Ebenen und eine Reihe fehlender positiver sowie reichlich negative Charaktereigenschaften andichtest und das verallgemeinernd für jede Pflegekraft Deutschlands darstellst.
 
@Maniac- Wer sich die Jacke anzieht, dem passt sie auch. Ich unterscheide schon in Fachkräfte und Fachkräfte. In dem Thread hab ich es über "Doppelmopplung" gemacht.

Und es ist nun mal ein Tatsache, dass Fachkometenz in unserem Beruf bei vielen eine untergeordnete Rolle spielt. Die Ausbildung bringt sie auf das Niveau eines fortgeschrittenen Anfängers. Checklisten und Standards halten sie auf der Position. Das Qualitätsmanagement legt die Meßlatte auch nur in der Höhe an.

Wir kommen aber vom Thema weg. Skillmix ist die Zukunft. Und wir brauchen mehr denn je praktikable Lösungen für Delegationen.
Ergo: Was delegiert man wann mit gutem Gewissen. Wie hat man die Hilfskraft angeleitet- mit welchem erfolg? Was muss eine Hilfskraft wissen? Sind die bereits vohandenen Checklisten und drehbuchartigen Standards ein Hilfsmittel zur Anleitung? Muss man Standards ev. umformulieren und abspecken? ...

Elisabeth
 
Skillmix ist die Zukunft.
Ergo: Was delegiert man wann mit gutem Gewissen. Wie hat man die Hilfskraft angeleitet- mit welchem erfolg? Was muss eine Hilfskraft wissen? Sind die bereits vohandenen Checklisten und drehbuchartigen Standards ein Hilfsmittel zur Anleitung? Muss man Standards ev. umformulieren und abspecken? ...
Bedeutet, nur eine GuK hat die komplette Ausbildung genossen und weil sie das Fachwissen hat teilt sie ein. Die erstellten Pflegestandards, machen es möglich, weil jede Hilfskraft "nur noch" abarbeiten muss. = Pflegen kann jeder.
Pflege ist aber nicht nur einer Abarbeitung von einzelnen Tätigkeiten. Satt und sauber macht nur einen Teil der Lebensqualität aus.
 
Die Fachkraft braucht es, weil nur diese entscheiden kann, welcher Standard wann anzuwenden ist, welche Checkliste wann zu nutzen ist.

Beispiel: Es gibt 24 (?) verschiedene Skalen zum Erkennen des Dekurisikos. Jede Skale wurde für eine ganz bestimmte Patientengruppe entworfen. Nur die Fachkraft kann erkennen, welche Skale bei dem Pat. sinnvoll ist, in welchem Abstand sie zu evaluieren ist.

Wenn man sich die Expertenstandards anschaut, dann richten diese sich an fachkompetente Fachkräfte und nicht an Hilfskräfte. Die hauseigenen Standards haben oft noch das Problem, dass sie eben nicht individuell anwendbar sind. Sie gleichen nicht selten einem Exzerpt aus diversen Fachveröffentlichungen gepaart mit Handlungsbeschreibungen.

Für Hilfskräfte ist das m.M. nach nicht geeignet. Hier bräuchte es die Möglichkeit indivduell vorzugeben. Warum nicht in der Pflegeplanung schreiben- Checkliste A tgl, Dekustandard Nr. 2 ?

Wir müssen anfangen umzudenken. Wir wollen nicht fremdbestimmt agieren. Der Skillmix ist ein schöner Anfang um zu zeigen, dass wir mehr können als nur Tätigkeiten abzuarbeiten und das fachkompetente Pflegefachkräfte durchaus gute Partner sind, wenn es darum geht, Pflege bezahlbar und trotzdem gut zu leisten.

Pflegen kann jeder- für Professionelle Pflege braucht es eine Ausbildung. Für das Waschen braucht es keinen stundenlangen Unterricht inklusive Selbsterfahrung. Das beweisen tagtäglich zigtausende Pflegehelfer und pflegende Angehörige. Warum also an solchen Sachen kleben?

Elisabeth
 
Pflegen kann jeder- für Professionelle Pflege braucht es eine Ausbildung. Für das Waschen braucht es keinen stundenlangen Unterricht inklusive Selbsterfahrung. Das beweisen tagtäglich zigtausende Pflegehelfer und pflegende Angehörige. Warum also an solchen Sachen kleben?

Beantwortet sich von selbst zum Beispiel bei der Waschung:
Beispiel: Es gibt 24 (?) verschiedene Skalen zum Erkennen des Dekurisikos.

Kein erkennen, keine Pflegeplanung.
 
Das was Elisabeth sagt, stimmt aber dennoch und man sollte das, was sie schreibt nicht jederzeit und immer auf sich selbst beziehen....auch wenn sie es oft so ausdrückt. Aber letztendlich gesehen will sie ja nur die Mißstände aufzeigen. Ich glaube Elisabeth, ohne sie persönlich zu können, nervt zwar in vielen Foren ungemein, aber sie nervt auch nur, weil sie das System wachrütteln will. Dabei hat sie leider nicht verstanden, dass es nicht nur immer um die Berufspolitik geht, sondern eben auch um den Beruf und seine Inhalte. Das sehe ich insgesamt als Kasus Knacktus. Also ich verstehe schon, was Elisabeth sagen will, aber dennoch ist die Art oft ziemlich persönlich und das ganz bestimmt nicht mit Absicht. Das was mich nervt ist oft die subtile Art und Weise, anstatt zu sagen, dass finde ich echt zum k....und das hatte ich erlebt, aber bei uns ist es so und so geregelt. Das ist ja mal positiv, aber als Patient erlebte ich die absolute Katastrophe oder so ähnlich...nur mal so am Rande.

Liebe Elisabeth, bitte nicht persönlich nehmen....wenn ich so von Dir in 3. Person spreche.
 
Ich weiß nicht in wie fern sich die Prüfungen unterscheiden, aber bei unserer Prüfung wird viel Wert auf deligieren gelegt und auch geschaut, dass man deligieren muss. Es wird auch in der Ausbildung ständig darüber geredet und dass man wenn man examinierte Krankenschwester/ examinierter Krankenpfleger ist, man auch dies machen muss(!) um quasi die Schicht zu schaffen.

Zum Thema Ärzte wissen wie man deligiert. Es mag zwar euer Haus betreffen, aber es kann schon mal vorkommen das ein Arzt meint mit einer Hilfskraft eine TK zu wechseln :/ Die Ärzte sind aber allgemein etwas schlecht bei uns.

Und nochmal zum Thema deligieren. Bei den Pflegekräften in diesem genannten Haus ist nicht das Deligieren das Problem, sondern lediglich das Überprüfen des gesamten Prozesses "deligieren"! Damit meine ich das Überprüfen ob das benötigte Fachwissen vorhanden ist, ob diese Hilfskraft in der Lage ist diese Aufgabe korrekt durchzuführen etc.

Würde man nämlich bei vielen Hilfskräften zusehen wie sie eine von dir genannte einfache Tätigkeit verrichten, würde man es sich vielleicht zwei mal überlegen ob man es nicht selbst in die Hand nimmt. Aber da dies NIE der Fall sein wird (Zeitmangel) kann es jedem getrost egal sein. So etwa nach dem Schema "Hauptsach dokumentiert, was und vor allem wie es gemacht is, woschd" Habe diesen Spruch schon zwei mal gehört während meiner Ausbildung - und das von examinieren "Fach"kräften. Ich hoffe es wird sich einiges in diesen Häusern tun, aber ich bin mir sicher dass es anderswo ein Problem ist.
 
Och- wenn man bei vielen Pflegekräften schaut, wie sie pflegen ... . Lassen wir das lieber. Gerade erst einen Einblick in ein anderes KH gehabt. Frag lieber nicht nach. Das ist also kein Kriterium.

Überlegen wir doch lieber, wie man die Hilfskräfte in der Pflege und nicht nur als Servicekraft sinnvoll nutzen kann.

Schauen wir nochmal in die Richtung der Ärzte. Was ist dort das Kriterium für eine Delegation. Hier wird geschaut, wie risikoreich die zu delegierende Handlung ist. Muss man für die Tätigkeit Kenntnisse haben oder kann man sie "andressieren".

Wie lässt sich das auf die Pflege übertragen? Welche Kenntnisse braucht die Hilfskraft um eine fördernde Pflege durchführen zu können? Wo liegen die Risiken für den Pat. wenn er nicht genauso gewaschen wird, wie du es mit ihm machst? Und ist nicht das Ziel der Pflege, den Pat. möglichst dahin zu bekommen, dass er selbständig wird?

Wie bekommt man Hilfskräfte dazu, sich an den Wünschen des Pat. und dem gesunden Menschenverstand zu orientieren und nicht an den Vorgaben aus einem Lehrbuch?

Elisabeth
 
Elisabeth Dinse, ich bin genau deiner Meinung, allerdings empfinde ich es persönlich als einen großen Unterschied wenn ein Arzt oder eine Ärztin eine Tätigkeit an eine Fachkraft delegiert, als wenn wie eine Fachkraft eine Tätigkeit an eine Hilfskraft delegiert.

Ein Arzt kann und muss(!) erwarten, dass die staatlich geprüfte Fachkraft in allen Kompetenzbereichen dazu fähig ist diese und jene Tätigkeit zu verrichten.
Eine Pflegekraft muss hingegen öfters die Eigen- und Fremdkompetenzen überprüfen, da ja bekanntlich die Fachkraft dennoch die Durchführungsverantwortung hat. Sprich: Ein Arzt delegiert bspw. ein Verbandswechsel an eine Pflegefachkraft. Diese Pflegefachkraft ist der Meinung es ist einfach und delegiert diese Tätigkeit an einen Schüler im sagen wir mal 1. Lehrjahr. So, jetzt ist der Schüler unsteril geworden und alles in entzündet - gehen wir vom Schlimmsten aus. Der Arzt ist raus, da Aufgabe an kompetente Pflegekraft delegiert und diese trägt die Durchführungsverantwortung. Die Pflegekraft ist aber schuld, weil sie die Fremdkompetenzen des Schülers, Hilfskraft, Praktikant etc. nicht sorgfältig überprüft hat.

Denn genau da fängt es ja an. Wenn eine Fachkraft tatsächlich nicht in der Lage ist eine Tätigkeit korrekt zu verrichten, wird sie einen Kollegen oder eine Kollegin um Hilfe bitten oder es dem Arzt sofort sagen: "Nein, ich wurde noch nicht angeleitet" - aus welchem Grund? Weil Durchführungsverantwortung zu hoch ist.

Hilfskräfte und ja, auch manche Schüler, sind nicht in der Lage "Nein" sagen zu können, eben weil sie etwas beweisen wollen. Es kommt nicht selten vor dass man Aufgaben delegiert und die Schüler oder Praktikanten sagen "ja mach ich" und rennen 5min planlos durchs Haus und sobald sie einen anderen finden bitten sie um Hilfe - aber sagen es den delegierenden Person nicht.

Zur Frage: "Wie bekommt man Hilfskräfte dazu, sich an den Wünschen des Pat. und dem gesunden Menschenverstand zu orientieren und nicht an den Vorgaben aus einem Lehrbuch?"

Ich bin der Meinung dass jeder im 1. Einsatz sich menschlich verhält und erst während der Ausbildung dieses "Lehrbuchpflegen" sich aneignet. Ich zum Beispiel habe im 1. Einsatz Menschen nach Gefühl gewaschen und mir gings gut dabei, es hat sich angefühlt als wären die Patienten richtig sauber. Am Nächsten Tag durfte ich mir eine 30 Minuten lange Rede anhören wieso ich keine Einmalwaschlappen fürn Intimbereich nutze und weiß der Geier welche Regeln es noch alles gibt. So was wird einem tatsächlich in der Schule eingetrichtert. Ich erinnere mich genau zur Probezeit Prüfung nach 6 Monaten im 1. Ausbildungsjahr. Ich habe eine 3 bekommen weil ich 5 Einmalwaschlappen statt 4 benutzt habe, ansonsten wäre es eine zwei geworden.
 
Im Verhältnis zum Arzt bist du eine Hilfskraft. Die Fachkraft darf erwarten, dass die Hilfskraft die genauen Anweisungen des Arztes befolgt. Die Hilfskraft darf sich darauf verlassen, dass die Fachkraft ihr nur Arbeiten delegiert, die sie auch erledigen kann. Kommt es zu einem Fehler, dann muss die Hilfskraft nachweisen, dass sie von dem potentiellen Risiko nix wissen konnte aufgrund ihrer Kenntnisse.

Ärztliche Anordnungen dürfen eigentlich nicht weiter delegiert werden. Beim Verband stellt sich wieder die Frage- wo konkret liegt das Risiko? Ab wann muss eine Fachkraft aktiv werden?

Du schaust aus dem falschen Blickwinkel. Dein Ansinnen ist, nachzuweisen, dass es eigentlich nur mit Fachkräften geht. Dem ist aber nicht so. Die Aufgabe der Pflege muss eigentlich sein... was kann man unter welcher Voraussetzung delegieren? Wie kann ich die Bedingungen optimieren?

Zu deinen Ausbildungserlebnissen... es zeigt einmal mehr, dass man versucht, dem Azubi den gesunden Menschenverstand abzutrainieren und ihn durch Handlungsvorgaben zu ersetzen, die oft jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren. Ich werde nie verstehen, wie Ausbilder auf die Idee kommen, dass der Azubi zuhause gelernt hat, dass man sich mit dem Waschlappen erst den Hintern wäscht und dann das Gesicht. Dafür werden solche "peinlichen" Sachen wie die Intimhygiene im Schnelldurchlauf erklärt. Anders lässt sich manches nicht erklären, was examinierte Pflegekräfte so drauf haben.

Elisabeth
 
Danke für die schnelle Rückmeldung.

Aus welchem Grund dürfen ärztliche Anordnungen nicht weiter delegiert werden? Theoretisch mag es sein, aber ich habe es wirklich in der Praxis oft anders erlebt. Ich sehe vieles in der Praxis was in der Theorie anders gehandhabt wird, ich denke dies ist ein Punkt was vielen Schülern natürlich erschwert Fuß zu fassen. Aber dies ist ein anderes Thema.

Ich verstehe deine Sichtweise sehr gut und kann es auch nachvollziehen, vielleicht habe ich etwas aus einem falschen Blickwinkel betrachtet.

Persönliche Frage: Wird delegieren Ihrer Meinung nach immer wichtiger in der Pflege? Wie gehen Sie mit der Situation um mehr und mehr im Stationszimmer zu sitzen und die "Bürokratie" zu erledigen anstatt mit dem Patienten zu interagieren? Ist dies was wir Pflegekräfte letztenendes wollen und ist das unser Endziel?

Ich persönlich finde es wirklich Schade, denn wir nennen uns nicht nur Krankenpfleger/innen, sondern auch Gesundheitspfleger/innen und dies geht doch einher mit viel Informationsgabe durch Beratung etc. Man erfährt doch auch alles nur verschleiert, über Dritte Person, oder?
 
Theorie und Praxis klaffen immer auseinander.

Aber nehmen wir mal die ärztl Tätigkeiten, die du weiter delegierst. Unter welchen Bedingungen machst du das?

Was erwarte ich von einer GuK?
Beispiel: Pat. liegt wegen Mehr-Etagen-Thrombose im Bett. Ich erwarte, dass man nicht vergisst, dem Pat. zu sagen, dass er nicht nur im Bett leigen muss sondern rumlaufen soll. Das setzt natürlich voraus, dass sie in der Lage ist einen Kompressionsverband so anzulegen, dass er nicht schon auf dem Weg zum Klo in die Kniekehlen rutscht.
Wenn es um den Gesundheitsaspekt geht... eine Aufklärung, wie man sich nach der Entlassung verhalten muss, wäre auch ganz nett gewesen.
Keine Zeit? Falsch. Es wurde tgl. mind. 2x Blut abgenommen. Da kann man auch solche Auskünfte nebenbei geben. Die Kompression wirkt schmerzlindernd. Man hätte einmal weniger laufen müssen wegen der Bedarfsmedikation.

Verstehst, wenn ich mittlerweile zu dem schluss gekommen bin, dass der Personalmangel auch hausgemacht ist. Pflege ist unzureichend in der Lage und Willens sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Und das liegt zu einem nicht geringen Anteil daran, dass schon in der Ausbildung Traditionen vermittelt werden, die nicht mehr zeitgemäß sind.

Aber kommen wir zurück zum Thema: Wann kann ich welche Tätigkeiten sinnvoll delegieren? Ausschlusskriterien sind m.M. nach...
Pflegebezogene Beratung und Anleitung der Pat./Angehörigen
Erheben der Pflegeanamnese und Erstellen der Pflegeplanung... wobei ich da jetzt nicht die zum großen Teil völlig sinnentleerte Planung für die Abrechnung meine.
invasive Maßnahmen wie DK-Legen, alles was mit i.v. und i.m. zu tun hat

Einfache Überwachung- RR/P/BZ, Medikamente stellen, Medikamente geben nach erfolgter Kontrolle durch die GuK u.ä. , einfache Verbände, einfache s.c. Injektionen nach erfolgter Anleitung und natürlich die einfache Grundpflege- das sind in meinen Augen alles Aspekte, die man sehr wohl auch an Hilfskräfte delegieren kann. In der Regel verfügen diese ja auch über einen gewissen IQ.

Elisabeth
 
Es stellt sich mir gerade die Frage: Welche Menschen werden als Hilfskräfte definiert? Alle ohne eine Ausbildung?

Meiner Meinung nach sind Menschen mit einer Ausbildung (ab 1 Jahr) keine Hilfskräfte sondern in ihrem erlernten Bereich qualifiziert.
MTA´S haben zwar eine andere Ausbildung können aber bestimmte Tätigkeiten (z. Bsp. Visite) sehr wohl eigenständig und verantwortungsvoll übernehmen. Für die Grundpflege fehlen ihnen aber die Fachspezifischen Kenntnisse. Sie sind für mich keine Hilfskräfte.

Hilfskräfte sind für mich Personal was nicht oder nur das Minimum (Wochen- / Monatskurse) an Grundwissen vermittelt bekommen hat.
 
Hast recht- erst mal sollten wir Hilfskräfte definieren. Ich bin von Pflegeassistenten und Azubi 1.LJ ausgegangen. Wobei auch FSJler und Bufdi sicher auch vieles übernehmen können.

MTA sehe ich nicht im stationären Bereich. Oder meintest MFA? Diese könnten ne Menge ärztl Tätigkeiten übernehmen.

Stationssekretärin ohne jegliche fachliche Ausbildung... Übertragung der Arztschrift in eine für alle lesbare Form >>> Kurve. Spezialisierst du die, dann kann sie sicher auch die Blätter für die Blutuntersuchungen ankreuzen.

Elisabeth
 
Ich weiß nicht in wie fern es verbreitet ist, aber aktuell gibt es wie gesagt ein sechs Wochen Crash Kurs an der Klinik.
In denen sechs Wochen wird Erste Hilfe, bestimmte Tätigkeiten mit denen besprochen (was dürfen sie, was nicht), das Waschen, Essen eingeben usw. geübt.

Das Ganze geht sechs Wochen und danach sind sie fest im Dienstplan eingeteilt als eine Stationshilfe.

Was das ist und wie es heißt weiß ich nicht. Ich finde selbst auf der Homepage dazu gar nichts und auch bei Stellenausschreibungen ist nichts zu sehen. Aber ich weiß das dies so stattfindet...

Edit: eine 1 Jährige Ausbildung haben diese Leute auf keinen Fall. Ich glaube eine ist aus Polen angereist und kann kaum deutsch... Gestern wurde mir erzählt das sie einen halben Bereich übernehmen musste und beim Mobilisieren des Patienten hat sie anscheinend vergessen den Katheter mit zu nehmen. *Ich bekomme es nur mit weil Mittelkurs (aktuell Oberkurs) Schüler dort sind die ich kenne. :/ Eigentlich will ich davon nichts mit bekommen

Im Grunde kann Sie nichts dafür, das was dort abgeht ist nicht Ihre schuld sondern die Vorgesetzten. Es kann nicht sein das man solchen Menschen einen halben Bereich gibt nach sechs Wochen.. Eigentlich dürfen die doch gar keine Bereiche übernehmen oder?
 
Deine Pflegeassistenten haben also Grundkenntnisse andressiert bekommen. Das ist doch schon mehr als der FSJler und der Bufdi mitbringt. Das gilt es nun entsprechend zu nutzen.

Stellenbeschreibungen.. sind oft so diffus verfasst, dass alles oder nichts gemacht werden darf. Von daher fand ich die noch nie hilfreich. Zumal sie oft meilenweit neben der Realität liegen und nie eingehalten werden, werden können.

Und was den Katheter anbetrifft.. wer sucht, der findet. Und wer ohne Fehler sei, der werfe den ersten Stein. In 30 Jahren Praxis sind auch mir ungewollt so einige Zu- und Abgänge bei der Mob verloren gegangen. Wichtig ist in meinen Augen, dass die Kollegin weiß, dass sie sich sofort melden muss... und ihr ob des Fauxpas nicht der Kopf angerissen wird.

Du suchst übrigens schon wieder, warum Hilfskräfte nicht gehen. Wenn wir bei deinem letzten Beispiel bleiben, müsste es eigentlich heißen: Wo lag die Ursache? Welche Info fehlte der Hilfskraft?

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: Ich bin von Pflegeassistenten und Azubi 1.LJ ausgegangen.
Für mich keine Hilfskräfte, sondern Personal mit Ausbildung oder in Ausbildung und Azubi 1. LJ fast gleichwertig. Dadruch verstehe ich jetzt auch einige Aussagen von Dir besser und machen Sinn.

von Elisabeth Dinse: Wobei auch FSJler und Bufdi sicher auch vieles übernehmen können.
Das sind für mich Hilfskräfte, denen Kenntnisse vermittelt werden müssen und Anlleitung für gewisse Tätigkeiten.

MTA sehe ich nicht im stationären Bereich. Oder meintest MFA? Diese könnten ne Menge ärztl Tätigkeiten übernehmen.
Wir haben 3 Arzthelferinnen. Wat is denn MFA? Medizinische-"frei" ;-)/ Funktions-Assistentin?

von Carnifex: Ich weiß nicht in wie fern es verbreitet ist, aber aktuell gibt es wie gesagt ein sechs Wochen Crash Kurs an der Klinik.
In denen sechs Wochen wird Erste Hilfe, bestimmte Tätigkeiten mit denen besprochen (was dürfen sie, was nicht), das Waschen, Essen eingeben usw. geübt. Im Grunde kann Sie nichts dafür, das was dort abgeht ist nicht Ihre schuld sondern die Vorgesetzten. Es kann nicht sein das man solchen Menschen einen halben Bereich gibt nach sechs Wochen.. Eigentlich dürfen die doch gar keine Bereiche übernehmen oder?
Eindeutig Hilfskraft und die Frage bleibt da, wer ist die Vorgesetzte? Meiner Meinung nach ist das dann erstmal die nächstzuständige GuK, so wird das glaube ich gesehen.
PDL´S, ärztliche Direktoren, Geschäftsführer ziehen sich bestimmt nicht den Schuh der Verantwortung an, auch wenn sie entscheiden was, wenn, welches, wo und wie viel Personal in der Pflege arbeitet.
 

Ähnliche Themen