War mein Pflegestudium für die Katz?

Ausbildungsvergütung ist zum bescheidenen Lebensunterhalt während der Ausbildung gedacht, nicht zum sparen


ich danke dir erst mal dass du dir die mühe gemacht hast :)

allerdings kann ich dir nicht so wirklich zustimmen. meine schwester ist jetzt mit ihrer ausbildung fertig und hat sehr viel geld gespart indem sie jeden monat ca. 300 € auf einem "sparkonto" angelegt hat. also, dass man bei der ausbildungsvergütung kein geld zusammensparen kann, stimmt meiner meinung nach nicht..

zu deinem zweiten punkt: so locker kann man das leider gottes nicht sehn, denn irgendwann sind ja auch die bewerbungsfristen und so eine ausbildung dauert immerhin 3 jahre also kann ich nicht sagen, ich mach mal die ausbildung und dann überleg ich in ruhe wie es weitergeht...trotzdem dankeschöön! ;-)
 
Hallo,

ich habe nach meiner Ausbildung zur Krankenpflegerin Pflegewissenschaft an einer Uni studiert. Jetzt habe ich einen Bachelor und hatte gehofft, in einem Altenheim als PDL anfangen zu können. Ich habe neben meinem Studium vier Jahre in einem Altenheim gearbeitet (allerdings nur als geringfügig Beschäftigte).
Nun habe ich herausgefunden, dass man ohne Fachweiterbildung zur PDL gar keine PDL werden kann. Studium hin oder her. Wenn ich die Beschreibungen der Fachweiterbildungen lese, dreh ich fast durch, weil ich das natürlich alles (und noch mehr) in meinem Studium schon gemacht habe.

Wer kennt sich da aus? Kann ich mit meinem Studium wirklich nichts anfangen? Kann ich mir das vielleicht auf den PDL-Kurs anrechnen lassen?
Es wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Verzweifelte Grüße,
Frau Antje


diverse Arbeitgeber kennen sich mit Pflegestudien nicht aus, denn sonst wüßten sie daa auch Seiteneinsteiger dieses Studium, ohne jeglichen Bezug zur Pflege, absolvieren können. Leuder.
Aber als PDL kann heutzutage jeder arbeiten wenn er diese Studium hat.
:aetsch:
 
Die ganze Diskussion ging anfangs in die Richtung,daß "wissenschaftliches Pflegen" die Zukunft,der Renner sei und daran hat mich gestört,daß die "Pflegewissenschaftler" ja eben nicht am Patienten arbeiten und somit eigentlich der Patient nix davon hat.

So kann man's aber auch nicht sagen. Auch wenn ein Pflegewissenschaftler (ich bin übrigens keiner, dazu hätte ich ja Pflegewissenschaft studieren müssen) nicht direkt mit dem Patienten arbeitet, arbeitet er ja doch für den Patienten. Ein Chemiker oder ein Pharmazeut in der Forschung arbeitet auch nicht direkt mit dem Endverbraucher. Dennoch profitiert der von den verbesserten Erzeugnissen.

Ohne die Pflegewissenschaft hätten wir wahrscheinlich heute noch nicht gemerkt, dass Eisen und Föhnen nicht das geeignete Mittel zur Dekubitusprophylaxe sind. Ich denke schon, dass diese Erkenntnis den heutigen Patienten zu Nutze kommt.

Die Akademiker an den Plätzen weg vom Bett werden wir weiterhin brauchen. Es ist sogar möglich, dass ich mich auf lange Sicht gesehen in diese Richtung entwickle. Ich glaube nicht, dass ich es physisch schaffe, bis 67 am Bett zu bleiben. Aber das ist ein anderes Thema.
 
Schön,gut,ich wollte auch bloß meine Kritik etwas relativiert wissen. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung,daß man auf einige der Studiengänge verzichten kann,da sie sich viel zu stark an den USA orientieren und diese Voraussetzungen hier in Deutschland einfach fehlen. Nicht alles,was aus USA kommt,ist gut oder sinnvoll...
 
... und nicht alles, was in D praktiziert wird, ist noch zeitgemäß.

Elisabeth
 
Hallo!

Natürlich sind unsere Studiengänge in der Pflege sinnvoll!

Schließlich wollen wir ja nicht an ort und Stelle feststecken... die Pflege verändert sich ohnehin sehr langsam.

Klar ist noch nicht alles aufs Beste ausgereift, noch vieles muss man überarbeiten und verbessern... aber wenn wir, die Pflege, ernst genommen werden wollen, eine Wissenschaft sein wollen, dann brauchen wir natürlich auch Pflegewissenschft! (+auch die anderen Studiengänge)


Liebe Grüße
 
Ein typischer Irrtum: eine Wissenschaft ohne Anbindung an das Forschungsobjekt- die Pflege vor Ort- macht sich nur lächerlich. Forschungsergebnisse kommen entweder gar nicht an der Basis an bzw. sind so hochtrabend verfasst, dass sie nicht verstanden werden können.

Die Ergebnisse weren meistens in Form von Skalen und Drehbuchstandards an den Mann/Frau gebracht... um dort auf Ablehung zu stoßen.Es wird völlig ausgeblendet, dass die Basis oft gar nicht über das notwendige Grundlagenwissen verfügt.

Elisabeth
 
Und dieses Problem könnte man mit einem Pflegegrundstudium aus der Welt schaffen. Dann hätte man nämlich eine entsprechend vorgebildete Basis, die die Ergebnisse der Experten interpretieren und umsetzen kann.

:fidee:

Und wenn die Bettakademiker als Multiplikatoren ihre Erkenntnisse ins Team weitertragen, ist auch mit unterschiedlich vorgebildeten Leuten solch hochqualitatives Arbeiten denkbar.
 
Muss jeder alles verstehen? Wieviel Indianer, wiveil Häuptlinge brauchen wir?

Derzeit weißt D nach, dass pflegewissenschaftliche Aspekte und das Verständnis dafür eher nicht notwendig sind. Man füllt brav Papiere aus um sie dann abzuheften. kausale Zusammenhänge werden nicht erkannt bzw. genutzt.

Ich denke, es muss auch nicht jede Pflegkraft dieses Hintergrundswissen haben. Mir würden schon einer auf ca. 10-15 Pat. reichen, der in der Lage ist zu entscheiden, welches Dokumentationsblatt bei welchem Pat. zu verwenden ist.

Ich finde es grauenvoll, dass bei allen Pat. möglichst alle "Kreuzelblättchen" ausgefüllt werden- egal ob notwendig oder nicht.
Das Skalen validiert sein müssten und selbst dann noch nicht als Risikoskalen sondern lediglich zur Symtomdokumentation gedacht sind, wird da völlig mißachtet.

Eigentlich ist es kein Wunder, dass die Basis allen "pflegewissenschaftl. Ergebissen" eher kritisch gegenüber steht- bedeutet es dich mehr Arbeit ohne sichtbaren Gewinn.

Elisabeth
 
Genau so sieht es aus!

Zwar wird mit den jetzigen Ausbildungsinhalten im Bereich der Pflegewissenschaften bereits jetzt versucht, diese Misere zu beheben....leider hat Deutschland dabei nicht bedacht, dass man die Zugangsvoraussetzungen (10 Jahre Schulbildung) sowie die jetzige Verortung der Ausbildung (an Krankenhäusern mit größtenteils Nicht-Akademischen Lehrkräften) nur schwer kombinieren kann mit Inhalten auf dem Niveau eines Bachelorstudiums!

Ich erhoffe mir in den nächsten 10 Jahren folgendes:

  • Im Rahmen der Neugestaltung der Pflegeberufe die Klärung der Aufgabengebiete einzelnen Berufsgruppen (Bachelor, GuKP, KPH)
  • Verortung sowohl an Berufsschulen als auch an Fachhochschulen; Pflegeschuzlen sind damit nicht länger eine Abteilung des Krankenhauses.
  • Wegfall der Ausbildungsvergütung zugunsten einer Finanzierung von freigestellten PAs. Dafür Möglichkeiten des BaföG für Schüler.
  • Studium als zwingende Vorausetzung für Lehrkräfte.
 
Dann hätte man nämlich eine entsprechend vorgebildete Basis, die die Ergebnisse der Experten interpretieren und umsetzen kann.

"Interpretieren und umsetzen kann", na ja. In der Technik oder allgemeiner in der Kybernetik spricht man in so einem Fall von Steuern. M.a.W. Anweisung, evt. noch Fragen (das wäre allerdings schon ein Mini Regelkreis), ausführen.
Wie war das doch mit einer Steuerung, die auf sich selbst zurückwirkt?

Pflegeprozesse, also spezielle Kreisprozesse zwischen denen da 'unten' und denen da 'oben'; die da 'unten' müssen dann aber auch in der Lage sein, die Rückkopplung so zu formulieren, dass diese bei den Experten da 'oben' wieder richtig verstanden ankommt.
So schreibt Schwester Elisabeth:

bzw. sind so hochtrabend verfasst, dass sie nicht verstanden werden können.
 
Das Problem ist, dass "die da unten" nicht über die Sprache verfügen, genauso wenig wie "die da oben". Der Elfenbeinturm ist halt eine schwierige Sache.

Kommunizieren kannst du nur, wenn du auf beiden Seiten neugierig aufeinander bist. Das vermisse ich völlig. Allein schon die Aufteilung in "die da oben" und "die da unten" ist sowas von kontraproduktiv.

Aber Pflegebasis wacht darüber, dass die Gruppe erhalten bleibt. Jeder, der sich von der Gruppe entfernt, anfängt Wissen zu erwerben, wird von der Gruppe ausgeschlossen. Wissen ist etwas, was das Handwerk Pflege als hinderlich ansieht bei der Versorgung von Pat.. Es wird davon ausgegangen, dass man Empathie haben und gut praktische Handlungen kopieren muss- dann ist man eine perfekte Fachkraft. Tradiertes Wissen ist wichtiger als aktuelle Erkenntnisse.

Elisabeth
 
@ Neuron:

Nun diese Rückkopplung erfährst Du im Gespräch mit den anderen an der Pflege beteiligten.
Ich möchte es gar nicht als oben und unten titulieren. Akademiker und Nicht-Akademiker haben am Bett eine gemeinsame Absicht; nämlich die Versorgung des Patienten.
Dieser kommen sie mit unterschiedlichen Schwerpunkten nach...
Hierfür muss man sich eines gemeinsames Sprachcodes bedienen. Also eine Ebene finden, auf der man sich austauschen kann.
 
Aber Pflegebasis wacht darüber, dass die Gruppe erhalten bleibt. Jeder, der sich von der Gruppe entfernt, anfängt Wissen zu erwerben, wird von der Gruppe ausgeschlossen. Wissen ist etwas, was das Handwerk Pflege als hinderlich ansieht bei der Versorgung von Pat.. Es wird davon ausgegangen, dass man Empathie haben und gut praktische Handlungen kopieren muss- dann ist man eine perfekte Fachkraft. Tradiertes Wissen ist wichtiger als aktuelle Erkenntnisse.

Kann ich so nicht bestätigen. Ich habe zwar schon oft Erklärungen zu meinem Studium abgeben müssen, bin aber mehr auf Neugier und Interesse gestoßen denn auf Ablehnung. Sowohl bei Kollegen als auch bei Vorgesetzten.
 
Wenn dem überall, flächendeckend sozusagen so wäre, dann härren wir einen Riesenbedarf an B.A.s. Dem ist aber nicht so. Ich erlebe es ähnlich wie du... allerdings ohne ein Studium vorlegen zu können. Die MA sind durchaus an Fachwissen interessiert. Es sind nicht 100%. das muss aber auch gar net sein.
Die breite Basis scheint sich aber her gegen die Entwicklung: Studium als Grundausbildung zu verwehren, da viele dies mit einer (berechtigten?) Abwertung ihrer Position gleichsetzen. Idee, wie die von adalbert: WB klappt nur wenn man anordnet- sind da Wasser auf die Mühlen.

Elisabeth
 
Verstehe ich jetzt nicht ganz. Ist der Bedarf von gut ausgebildetem Fachpersonal - wo auch immer dieses sein Wissen erworben hat - davon abhängig, ob die Basis diese Leute mag oder nicht?
 
Naja,wenn die "Fachleute" sich dann so beliebt machen,wie ich in meinem Beispiel angeführt hab,dann ganz klares JA !! Aber ist Deine Frage nicht etwas naiv ?? Ich meine,wir arbeiten alle im "großen Kreis" und wissen,was das Getratsche anrichten kann. Also wenn sich denn die "Basis" einig ist,dürfte es ein "Bettakademiker" schwer haben :anmachen::weissnix:.
 
Ich denke, alles was neu ist macht erstmal Angst und Unbehagen. In 15 Jahren wird der BA selbstverständlich sein...es gibt dann schon deutlich mehr Absolventen auf dem Arbeitsmarkt.
 
Es bleibt die Frage: wo ist der Bedarf? Brauchen wir in D mit dem hier vorhandenen Bedingungen tatsächlich B.A.s am Bett?

Wie arbeitet derzeit Pflege? Das Arbeitsprinzip lautet: alle machen alles- egal welche Ausbildung.
- Die FS A/I macht nix anderes als die GuK, die neben ihr arbeitet.
- er Azubi arbeitet wie ein GuK. Sckießlich ist er als solches auch geplant.
- Der FSJler oder Zivi macht nix anderes als die GuK wenns um die Grundpflege geht. Selbst die einfache Behandlungspflege wird problemlos übertragen. Krankenbeobachtung ist eh ihr Feld.
- Der Praktikant wird generell als Grundpfleger eingeplant.
- Pflegeexperten arbeiten zum gleichen Lohn wie GuKs, die selten bis nie eine WB besucht haben, geschweige denn dieses Fachwissen umsetzen.
- Die Einnahmen der KH sind gedeckelt durch die DRGs. Die Inek sieht keine Staffelung fürs Fachwissen vor. Sie bezahlt lediglich nach Pflegeminuten- egal wer sie erbringt.

Pflegeprozess, Umsetzung von pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse hemmen diese Bedingungen nur und machen Pflege- egal wo- teurer. Das liegt nicht im Interesse der Politik. Der Einsatz der B.A.s müsste, um im finanziellen Rahmen zu bleiben, eine stärkere Abstufung im Lohngefüge zur Folge haben. Dagegen werden sich die GuKs wehren- ob zurecht oder nicht steht hier nicht zur Debatte. Und da ist dann das Problem der Masse der Basis.

Es bleibt die Frage: wo ist der Bedarf? Brauchen wir in D mit dem hier vorhandenen Bedingungen tatsächlich B.A.s am Bett?

Elisabeth
 

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