War mein Pflegestudium für die Katz?

Brauchen wir in D mit dem hier vorhandenen Bedingungen tatsächlich B.A.s am Bett?
Wir brauchen Pflegeexperten an den Betten, die ein umfangreiches Wissen habe. Dieses Wissen hat durchaus den Umfang, damit es einem Bachelor-Studiengang gerecht wird. Warum sollte man Personen, die diese Lernleistung erbracht haben, nicht auch die akademischen Würden zugestehen?
Das soll nicht die Leistung herkömmlicher GuKs oder Weiterbildungsteilnehmer schmälern, sondern sollte lediglich der Titel am Ende der Ausbildung dem Anspruch Rechnung tragen.

Pflegeprozess, Umsetzung von pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse hemmen diese Bedingungen nur und machen Pflege- egal wo- teurer. Das liegt nicht im Interesse der Politik.
Ein Studium ist kein Garant, aber meine Hoffnung, daß zumindest es mal im Interesse der PFLEGENDEN ist, diese Erkenntnisse umzusetzen! Weil hier hapert es meiner Meinung an allen Ecken und Enden.

Es gibt meiner Meinung nach nur 2 Richtungen:
- entweder das Berufsbild wird völlig demontiert, weil "es" eben jeder kann oder
- wir fordern die Ressourcen ein, um "professionell" arbeiten zu können.

Wer denkt, daß alles so bleibt, ist hoffentlich kurz vor der Rente.
 
Wir brauchen Pflegeexperten an den Betten, die ein umfangreiches Wissen habe. Dieses Wissen hat durchaus den Umfang, damit es einem Bachelor-Studiengang gerecht wird. Warum sollte man Personen, die diese Lernleistung erbracht haben, nicht auch die akademischen Würden zugestehen?
Das soll nicht die Leistung herkömmlicher GuKs oder Weiterbildungsteilnehmer schmälern, sondern sollte lediglich der Titel am Ende der Ausbildung dem Anspruch Rechnung tragen.

warum wagt suich eigentlich keiner an die Differenzierung und spricht es aus: es gibt die "einfache" GuK= Generalist mit "handwerklicher" Spezialisierung in einem Bereich und es gibt die "ExpertenGuK"= Spezialisierung in einem Fachgebiet (z.B. Fachschwesternausbildung, Pfelgeberater, Praxisanleiter...)
Ich habe manchmal den Eindruck, dass diese Diskussionen genau an diesem Punkt unscharf werden: bloß keinem auf dei Füße treten, denn eigentlich sind wir doch alle gleich.
- entweder das Berufsbild wird völlig demontiert, weil "es" eben jeder kann oder

- wir fordern die Ressourcen ein, um "professionell" arbeiten zu können.
Dies ist in Zeiten der sinkenden Sozialeinnakem schwierig. Es ist aus meiner Sicht nur zu realisieren, wenn wir aufhören mit der Gleichmacherei. Es gehört nach Leistung bezahlt und damit meine ich nicht: wieviel Pat. habe ich heute gewaschen.

Elisabeth
 
Hallo,

das sehe ich genauso...leider geht der Trend davon immer mehr weg.
Während der TVöD noch differenziert im Bezug auf die FWB (mit ist man in einer höheren Gehaltsgruppe), haben kirchliche Tarife dieses teilweise gänzlich gestrichen!
Dort erhält jeder auf ITS dasselbe...egal ob mit oder ohne Zusatzqualifikation.
:-?
 
Der TVÖD endet mit der gleichen Endstufe egal ob mit FWB oder ohne.

Mit FWB bist sogar noch schlechter dran, weil 10% weniger Jahressonderzahlung...
 
Tja- Fachwissen in D ist nicht erwünscht. Wie gesagt, das System: alle machen alles funzt bestens. Alles andere ist viel zu teuer bzw. stört den Betriebsfrieden.

Elisabeth
 
warum wagt suich eigentlich keiner an die Differenzierung und spricht es aus: es gibt die "einfache" GuK= Generalist mit "handwerklicher" Spezialisierung in einem Bereich und es gibt die "ExpertenGuK"= Spezialisierung in einem Fachgebiet
Ha, ich würde mich da schon ranwagen, wenn ich anonym bleiben dürfte ;-)

Da wir eh schon am Absenken des Ausbildungszugangs sind, wäre dann der nächste Schritt, die Lehrausbildung inhaltlich "leichter" zu gestalten. Ich würde die herkömmliche Ausbildung dann eher auf dem Niveau "GUK-Hilfe" einordnen. Damit hat sich dann auch schon die Frage der Finanzierung fast erledigt. Viele weniger-qualifizierte Helfer verdienen weniger als jetzige GUKs, dafür können die (einzelnen) Spezialisten (ich sehe da v.a. auch Primary Nurses angesiedelt) entsprechend der Umsetzung der "wirklich" professionellen Handlungen entlohnt werden.

Wenn jetzt Aufschreie kommen... welche engagierte Pflegefachkraft findet es sonderlich motivierend, wenn Kollegen mit wenig Kompetenz und Interesse am Ende des Monats das gleiche Gehalt beziehen?!

Fachschwesternausbildung
Für eine Ausbildung mit dieser Bezeichnung gibt es hoffentlich kein extra Geld :wink:

2010 wird wohl noch keine Revolution geben.
Guten Rutsch!
 
Naja,wenn die "Fachleute" sich dann so beliebt machen,wie ich in meinem Beispiel angeführt hab,dann ganz klares JA !! Aber ist Deine Frage nicht etwas naiv ?? Ich meine,wir arbeiten alle im "großen Kreis" und wissen,was das Getratsche anrichten kann. Also wenn sich denn die "Basis" einig ist,dürfte es ein "Bettakademiker" schwer haben :anmachen::weissnix:.

Und weil die Gesellen der Meinung sind, keinen Meister zu benötigen, ist die Handwerkskammer der gleichen Ansicht?

An der Basis mag kein Wunsch nach Pflegeexperten bestehen, was auch daran liegen könnte, dass sich die wenigsten was Konkretes darunter vorstellen können. Aber bei den meisten Neuerungen kommt ja erstmal die Frage, warum man diese brauche, bisher sei es doch auch ohne sie gegangen. Das bedeutet noch lange nicht, dass sie sinnlos sind.

Meine Pflegeschule wurde 1953 mit Unterstützung der Rockefeller-Stiftung gegründet. Diese stellte so skurile Bedingungen wie dreijährige Ausbildung, Unterrichtsschwestern mit pädagogischer Weiterbildung, Schülereinsätzen nach dem Unterrichtsplan anstatt als Lückenfüller und - man höre und staune - Einzelzimmern im Schülerwohnheim statt Zehn-Bett-Sälen. Die Reaktion in den 50ern: Katastrophe! Undenkbar! Gab's noch nie, hatten wir auch nicht, kann nicht gut ausgehen. Wie soll man Krankenschwestern das "Dienen" beibringen, wenn ihre Ausbildung unter menschenwürdigen Bedingungen stattfindet?! Die Lehrkräfte und die ersten Schülerinnen hatten kein leichtes Leben. Zwanzig, dreißig Jahre später waren diese Errungenschaften eine Selbstverständlichkeit.

Ich hoffe, in einigen Jahrzehnten lesen die Bachelor-Absolventen diesen Thread und amüsieren sich darüber, wieviel Angst man vor ihnen hatte. :wink:
 
An der Basis mag kein Wunsch nach Pflegeexperten bestehen, was auch daran liegen könnte, dass sich die wenigsten was Konkretes darunter vorstellen können.

Und jetzt kommen unsere Politiker zu Wort. Sonst ist Demokratie ja eher eine Worthölse- aber hier macht sie sich gut. Die Masse ist dagegen (und beweist nebenbei auch nich, dass man so ganz ohne besser auskommt) und da schließt sich die Politik doch gerne an: D als Modelprojekt füt billiges Gesundheitswesen. das hat doch was.

Wie ich darauf komme? Ganz einfach. Ich berufe mich auf meine Erfahrungen mit der Pflegekammer. Da ging es in die gleiche Richtung: Aufsplittung der einheitlichen Pflegebasis in leistungsorientierte Gruppen entsprechend dem Bedarf.

Elisabeth
 
Die Frage ist, wer den Bedarf festlegt. Meiner Meinung nach sind das nicht die Basiskräfte, sondern die Umstände. Wir brauchen eine Änderung, wenn wir die Gesundheitsversorgung einerseits hochwertig, andererseits bezahlbar machen wollen.

Davor können auch die Politiker nicht mehr allzu lange die Augen verschließen.
 
@Claudia- wenn du auf die Politiker hoffst bezüglich des Interesses an Pflegefachkompetenz, dann wirst du bitter enttäuscht werden.

Wofür die Politiker Fachkräfte baruchen ist bereits bekannt: für die Übernahme ärztl. Tätigkeiten. Da zielen auch die ersten Studienrichtungen hin ab. Da ist nichts mit professioneller Pflege. Auf der anderen Seite beginnt die spezialisierte Pflegeausbildung zur OTA und ATA und dazwischen steht die Pflegebasis und gefällt sich in ihrem beharren auf Traditionen ohne zu merken, dass der Ast auf dem sie sitzen schon ganz dünn ist.

Elisabeth
 
Ich bin nicht so naiv zu denken, dass die Politiker da von selbst drauf kommen. Aber ohne sie sind Gesetzesänderungen oder Reformen auch nicht möglich.

Erweiterte Kompetenzen können für mich durchaus auch in die Bereiche gehen, die bisher den Ärzten vorbehalten sind, und trotzdem professionelle Pflege sein. Ich rede nicht von der viel diskutierten Blutentnahme (mit dem nötigen Stellenschlüssel übernehme ich die gern, aber für eine rein handwerkliche Tätigkeit benötige ich kein Fachwissen, nur eine vernünftige Anleitung).

Es gibt zum Beispiel pflegerische Wundexperten. Warum sollten die nicht Verbandsmaterial verordnen dürfen? Ihr Fachwissen in diesem Punkt ist größer und aktueller als das der meisten Ärzte.
 
@Claudia : Das hat aber eher mit der Krankenkassenbürokratie zu tun,als mit dem Fachwissen. Ist in Deutschland nu mal so,daß nur Ärzte verordnen dürfen und die Verordnungen direkt mit der KK abrechnen,also müßte hier dran was geändert werden. Und da wären wir auch wieder bei der Politik,aber die wird das geheiligte Rezepteschreiben bestimmt nicht an Nicht-Mediziner delegieren.
 

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