Covid-19 & offene TBC - verfährt mein Haus korrekt?

Southpaw

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06.01.2017
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Grüß euch,

hatte vor ein paar Wochen eine Patientin mit Covid-19 zu einer Zeit, wo nur ich einen MNS trug und sie nicht.
Sie war symptomlos, hat sich aber oft geräuspert.

Als der Verdacht durch Anruf ihres Hausarztes kam (Ehepartner positiv auf Covid-19 mit Symptomen), wurde sie isoliert und getestet. Zuvor hatte ich schon häufigen Kontakt, toilettenstuhlmobil, aber mühevoll und sie war recht groß, ergo: Enger Kontakt ohne, dass sie MNS tragen sollte (war damals so im Haus üblich).

Beim zweiten Test war sie positiv, worauf ich weiterhin engen Kontakt mit ihr hatte, aber mit PSA.

Da ich Symptome entwickelte, wurde ich erst auf mein Drängen zweimal getestet, was alles negativ war. Ich gehe davon aus, eine offene TBC holt man sich schwerer als Covid?

Dann vor zwei oder mehr Wochen der Anruf, dass sie auch eine offene TBC hatte. Man würde sich in 8 Wochen nochmal bei mir melden.

Warum erst in 8 Wochen? Ich hatte in dunkler Erinnerung, da ist ein Nachweis u.U. erschwert? Habe hoch gefährdete Personen im Haushalt, was ich explizit erwähnt hatte.

Alles korrekt so oder soll ich zum Hausarzt oder wie verfahren? Alle KollegInnen, die Kontakt hatten, wurden auch noch nicht weiter beäugt wegen der TBC.

Beste Grüße

Southpaw
 
Den Hausarzt würde ich schon wegen den Familienangehörigen mit ins Boot holen.
Aber warum reagierst du jetzt erst? Wieso gefährdest du so lange deine Familie?
 
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Den Hausarzt würde ich schon wegen den Familienangehörigen mit ins Boot holen.
Aber warum reagierst du jetzt erst? Wieso gefährdest du so lange deine Familie?
Ich bin seit Corona-Aufkommen in Selbstisolation.
Und ich habe zumindest insofern reagiert, dass ich unserer Betriebsmedizin vertraue, wenn mir auf wiederholtes Nachfragen gesagt wird, man meldet sich bei mir.
 
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Grüß euch,

hatte vor ein paar Wochen eine Patientin mit Covid-19 zu einer Zeit, wo nur ich einen MNS trug und sie nicht.
Sie war symptomlos, hat sich aber oft geräuspert.

Als der Verdacht durch Anruf ihres Hausarztes kam (Ehepartner positiv auf Covid-19 mit Symptomen), wurde sie isoliert und getestet. Zuvor hatte ich schon häufigen Kontakt, toilettenstuhlmobil, aber mühevoll und sie war recht groß, ergo: Enger Kontakt ohne, dass sie MNS tragen sollte (war damals so im Haus üblich).

Beim zweiten Test war sie positiv, worauf ich weiterhin engen Kontakt mit ihr hatte, aber mit PSA.

Da ich Symptome entwickelte, wurde ich erst auf mein Drängen zweimal getestet, was alles negativ war. Ich gehe davon aus, eine offene TBC holt man sich schwerer als Covid? (1)

Dann vor zwei oder mehr Wochen der Anruf, dass sie auch eine offene TBC hatte. Man würde sich in 8 Wochen nochmal bei mir melden.

Warum erst in 8 Wochen? Ich hatte in dunkler Erinnerung, da ist ein Nachweis u.U. erschwert? Habe hoch gefährdete Personen im Haushalt, was ich explizit erwähnt hatte. (2)

Alles korrekt so oder soll ich zum Hausarzt oder wie verfahren? Alle KollegInnen, die Kontakt hatten, wurden auch noch nicht weiter beäugt wegen der TBC. (3)

Beste Grüße

Southpaw

(1) Ja, richtig
(2) Vermutlich wurde initial eine PCR auf TB gemacht und zur Absicherung wurde eine Mikrobiologie durchgeführt. Diese dauert 6-8 Wochen, da die Mycobakterien eine Generationszeit von 20h haben.
(3) Das geht nicht über den Hausarzt, sondern über das Gesundheitsamt. Vermutlich wird sich nach der pos. Mikrobiologie das GA bei Euch melden und dann auch die Kollegen ermitteln. Zur Sicherheit könnt Ihr schon eine Kontaktpersonenliste anlegen, da sich nach 6-8 Wochen naturgemäß keiner mehr gut erinnern kann ob relevanter Kontakt bestand.
 
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Ich habe bis vor kurzen auf einer Tbc Station gearbeitet und bin nun auf einer Covid-19 Station versetzt.
Wir haben auf der TBC Station richtige Zwischenräume, so dass wir uns mit Schutzkleidung ausstatten können. Bei offener TBC sollte isoliert werden. In der Ausbildung, hatte ich manchmal das Pech dass irgend ein Patient Tbc hatte und morgens entlassen wurde und ich trotz Spätdienst zum Tbc Test musste. Und dass wie bereits geschrieben erst nach Wochen.
 
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Meine Patientin war bereits letzte Woche in den Traueranzeigen, sie müsste also zeitnah verstorben sein (ich habe sie symptomlos und ohne Vorerkrankungen, die das plötzliche Versterben erklärbar machen könnten, noch selbst verlegt - sehr überraschend für mich).
Ist davon auszugehen, dass die mikrobiologische Diagnostik zuvor eingeleitet wurde und noch läuft? Bin in dieser Thematik absolut blank und Kolleginnen, die ich dazu fragen konnte, wissen nichts.
 
Die Diagnostik läuft trotzdem weiter um für mögliche Kontaktpersonen Klarheit zu bekommen....
 
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Werden Tbc-Patienten nicht sogar obduziert?
 
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Meine Patientin war bereits letzte Woche in den Traueranzeigen, sie müsste also zeitnah verstorben sein (ich habe sie symptomlos und ohne Vorerkrankungen, die das plötzliche Versterben erklärbar machen könnten, noch selbst verlegt - sehr überraschend für mich).
Ist davon auszugehen, dass die mikrobiologische Diagnostik zuvor eingeleitet wurde und noch läuft? Bin in dieser Thematik absolut blank und Kolleginnen, die ich dazu fragen konnte, wissen nichts.
Naja plötzlich und unerwartet finde die Aussage bei TBC und Covid schwierig. Die TBC wird die Patientin schon etwas länger gehabt haben, dementsprechend ist die Lunge vorgeschädigt. Tbc ist meist ein Zufallsbefund und die dazugehörige Medikation Hammer hart. Wenn sie schon leichte Vorerkrankungen in der Leber Niere etc hatte, wundert mich das versterben nicht.
 

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