Hallo Zusammen
Lese hier leider immer wieder sehr viel Halbwissen in Bezug auf die Schweiz, gerade wenn es um Themen wie Anerkennung von Abschlüssen sowie Gehaltsvorstellungen geht.
Daher möchte ich einen kurzen Beitrag zur Aufklärung leisten.
Ich selbst bin Krankenpfleger und Personalvermittler hier in der Schweiz und kann aufgrund meiner Erfahrung und Qualifikation viele Wissenslücken schliessen.
Anerkennung ausländischer Abschlüsse:
Das Schweizer Rote Kreuz ist vom Bundesamt für Gesundheit mit der Anerkennung der ausländischen Abschlüsse beauftragt worden.
Die Anerkennung ist nicht obligatorisch, wird jedoch zunehmend von Arbeitgebern verlangt. Daneben wird sie in einigen Kantonen schon seit Jahren gefordert. Und ja, ohne Anerkennung entsteht oftmals ein Nachteil in Bezug auf das mögliche Salär, vor allem bei "Neulingen".
Desweiteren wird bei Abschlüssen aus EU/EFTA-Staaten keine Niveau-Einstufung vorgenommen, d.h. Ausländer sind lediglich berechtigt, ihren ausländischen Titel zu führen bzw. werden in der Schweiz unter dem Titel "Diplomierter Pflegefachmann/-frau" beim SRK eingetragen.
Der Abschluss in der Allgemeinen Krankenpflege in Deutschland entspricht den schweizerischen Titeln "Dipl. Pflegefachmann/-frau DN I/II/AKP".
Schweizerisches Rotes Kreuz - Ausbildungsabschlüsse Ausland
Ausländische Intensiv- und Anästhesieweiterbildungen werden auch nicht direkt anerkannt, d.h. es sind wiederum "Ausgleichsmassnahmen" bzw. ein schweizerisches Nachdiplomstudium (NDS) erforderlich.
Siehe auch:
Weiterbildung Intensivpflege
Die deutsche Altenpflegeausbildung stellt ein weiteres europäisches Novum dar, d.h. hier ist keine Anerkennung durch das Schweizer Rote Kreuz möglich.
Es wird bestenfalls das Kompetenzniveau bescheinigt, das dem Diplomierten Pflegefachmann/-frau Diplom-Niveau I (DN I) entspricht.
www.redcross.ch/activities/health/hocc/pdf/redcross_altenpflege.pdf
Gehaltsvorstellungen:
Der schweizerische Durchschnittslohn liegt bei CHF 6000.
Das Salär ist letztlich vor allem vom individuellen Verhandlungsgeschick (ausser bei Gesamtarbeitsverträgen GAV), der Berufserfahrung, der Qualifikation und der Region (Kanton) abhängig.
Einstiegsgehälter können so durchaus bei lediglich CHF 5000 liegen, was eine Win-Win-Situation für Einwanderer und Arbeitgeber darstellt.
Immerhin ist man ja erstmal in der Schweiz und kann sich dann immer noch verbessern.
Gehälter von CHF 7000 (ohne Zulagen) sind meist überzogen.
Wohnen:
Spitäler haben in der Regel immer 1 bis 2-Zimmer Apartments im Angebot. Diese sind günstig und möbliert.
Der Wohnungsmarkt ist hier bereits überhitzt und man kann, je nach Anspruch, gut 30 Prozent des Einkommens für die Miete ausgeben.
Ich hoffe, dass einige Unklarheiten beseitigt wurden.
Für nähere Auskünfte und Jobangebote stehe ich gern zur Verfügung.
Viele Grüsse aus Baden
Maik Förster
Über Bameda Personal GmbH - Arbeiten in der Schweiz - Bameda Personal GmbH, Baden AG
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