Stroke-Unit: Dokumentation der Parameter

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Hallo liebe Stroker,

da bei uns die Zertifierung bald ansteht aber niemand sorecht Ahnung hat, wollte ich mal fragen, in welchen zeitlichen Abständen ihr RR, HF, Spo2, AF, Temp dokumentiert. Laut der OPS Komplexpauschale alle 4 stunden. Stimmt das noch oder liege ich da falsch bzw. gibt es Neuerungen?

Lg
 
sollte man die pat. überwachung von einer entgeldpauschale abhängig machen??

sry, geht gar nicht.
 
In meinem Lehrkrankenhaus mit zertifizierter Stroke Unit war folgendes Standard:
Temperatur 4 stdl. , RR 1 stdl. , HF 1 stdl. , Spo2 1 stdl. , AF 1 stdl. , EKG kontinuierlich sowie Vigilanz und Pupillen nach individueller Anordnung
 
sollte man die pat. überwachung von einer entgeldpauschale abhängig machen??

sry, geht gar nicht.


Wer redet hier von Überwachung!? es geht wie oben erwähnt um die Dokumentation. Ich finde es absolut korrekt, das es seitens der Krankenkasse kein Geld gibt wenn nicht vernünftig dokumentiert wird, wenn der Personalschlüssel <1,5 VK pro Bett ist, wenn es nicht mindentens 1 PP gibt, die jedes Jahr eine zur Weiterbildung - Stroke Nurse - muss, wenn es mindestens einen Facharzt Neuro in 24std. zur Verfügung ist. Das ist genau der richtige Weg um Patienten adäquat zu betreuen,das Outcome so gut wie möglich zu gestalten und zudem einen qualifizierten Fokus auf den Patienten ob Arzt oder Pflege zu gewährleisten.
 
In meinem Lehrkrankenhaus mit zertifizierter Stroke Unit war folgendes Standard:
Temperatur 4 stdl. , RR 1 stdl. , HF 1 stdl. , Spo2 1 stdl. , AF 1 stdl. , EKG kontinuierlich sowie Vigilanz und Pupillen nach individueller Anordnung

Vielen Dank!

Was ich vergessen hatte: Wie haltet ihr es mit dem BZ? Nach 24 Stunden Norm und hba1c o.B absetzen!? Messfrequenz 3 mal täglich?

Das mit der Pupillenkontrolle kenne ich ebenfalls noch. Hier macht es weder Arzt noch Pflege. Die Dokumentation des Kraftgrades bei Hemi macht ihr nicht nehme ich an!?
 
BZ Messung ist auch individuelle Anordnung, da war von 2 stdl. - 24 stdl. alles dabei, alle anderen Parameter wurden vom Arzt erfasst -> NIHS Bögen
 
Für die Abrechnung Doku strikt 4stdl. RR, HF, AF, Sp02, BZ und Temp.
Was INDIVIDUELL zusätzlich dokumentiert wird - kann mehr sein (Fieber, BZ/HF/RR, Sp02 abnorm) ging ja um die Frage der Abrechnung.
Lyse. Die Monitorparameter 1. Std. 10 minütlich, danach für 2h 1/2stdl. Was die DOKU anbelangt.
Messintervall RR prinzipiell stündlich.
Schluckstatus - zeitnah die Kurzversion durch die Pflegekraft, spätestens am Folgetag ausführlich durch die Logo.
HbA1c, Cholesterin wird am 2.Tag nüchtern abgenommen, ist in der "Routine" mit drin, automatisch. Muss ich mich nicht drum kümmern.
NIHSS macht der Arzt, 6 stdl., die EKG-Visite 1xtgl. auch.
Diagnostik gehört auch zu den Pflichtaufgaben, teils mit Zeitvorgaben: cCT, ggfs. cMRT, Doppler, 12-Kanal-EKG, TTE, ggfs. TEE. Sehr häufig LZ-EKG nach der Überwachungszeit. In letzter Zeit zunehmend noch bei uns das Schlafapnoeschreening - wenn (zumeist) die Pflege draufhinweist. Manchmal schon krass. (schweif ab, ist aber ein ordentliches Risiko, den allermeisten Patienten überhaupt nicht bewusst).
Die Uni Heidelberg hat einen eigenen Pflegescore entwickelt, welchen sie jeweils zu Beginn der Schicht machen, somit 3x in 24h zusätzlich zum ärztlichen NIHSS. Dabei geht es dann halt NICHT um die Pflichtdoku. Leider hab ich das immer noch nicht.
Es gilt aber auch: Andere KH, anderer MDK, andere Dokupflichten. Wenn der MDK es SO haben will, dann macht es die Klinik SO und nicht anders.
Zertifizierungen - jedesmal eine interessante Sache. Jeder guckt dass er sich verkrümelt.
Zwischen den Zertifizierungen gibt es interne Audits - um genug Zeit zu haben, eine Schwachstelle zu korrigieren.
Gehört ja so viel mehr dazu. Auch, klar, jede Menge Papier in vielen Ordnern. Wollen 'se immer alles sehen.

@Flora - doch ist so. Wennst "nur" eine einzige 4:01 doku machst, ist die höhere Entgeltung für den Tag futsch.
Für 24h gibt es den Betrag y, für 72 gibt es den Betrag 3x y + noch etwas mehr.
Wenn es also an der Doku, sprich meist uns scheitert, ist das "verlorenenes" Geld, von Seiten der Abrechnung. Der Aufwand ist ja da, durch sämtliche Beteiligten. Selbstverständlich ist es für eine Klinik lukrativ eine Stroke zu haben. Womit es deutlicher Kriterien bedarf, welche die Kliniken zu erfüllen haben und dies in der Doku nachweisen müssen.
Wobei es mit regional und überregional schon deutliche Unterschiede gibt.
http://www.dsg-info.de/images/stories/DSG/PDF/StrokeUnits/SU-Zertifizierungskriterien-2015.pdf

Heidelberg, guckst Du, ist sehr ausführlich:
https://www.klinikum.uni-heidelberg...pdf_downloads/Stroke_Standards_2013_final.pdf
 
für eine patientenüberwachung sollte es eine medizinische indikation geben und keine betriebswirtschaftliche. ob 4-, 3-, 2-stündich oder wie auch immer hängt vom patientenzustand ab und nicht ob es dafür iwelche kohle oder ne ops-einstufung gibt.

@ZN-Ator: du bist ja n ganz toller mit deinem zitat (aber wenn zitat, dann doch bitte richtig zitieren).. ich denke mehr muss man dazu nicht sagen... offensichtlich hast du den sinn eines forums nicht verstanden.
 
für eine patientenüberwachung sollte es eine medizinische indikation geben und keine betriebswirtschaftliche. ob 4-, 3-, 2-stündich oder wie auch immer hängt vom patientenzustand ab und nicht ob es dafür iwelche kohle oder ne ops-einstufung gibt.

Rein inhaltlich hast du vielleicht echt, es geht hier aber um eine Bezahlung einer bestimmten Leistung. Und wenn du etwas bestimmtes abrechnen willst, dann musst du diese Leistung auch erbringen. Wenn eine solche engmaschige Überwachung eben nicht mehr erforderlich, kanste es eben auch nicht abrechnen....
 
Zuletzt bearbeitet:
Indikation: Outcome verschlechtert/ verzögert sich, so ganz grob - ?
Bsp.: Fieber - schlecht. Hyperglykämie - schlecht. Hypertensive Entgleisung bei einer ICB - schlecht.
Sauerstoffmangel - schlecht.
 
Was amezaliwa schreibt ist richtig und nur weil es einer hier nicht verstehen kann, dass Krankenhäuser auch Wirtschaftsunternehmen sind welche Vorgaben zu erfüllen haben um gewisse Zahlungen zu erhalten, auch wenn es erst mal vielleicht unsinnig erscheint (dazu gehört auch Doku in teilweise nicht nachvollziehbaren Intervallen) ist es deshalb noch lange kein Widerspruch Doku finanziell/für Kasse mind. 4h, und für den Patienten vielleicht 2h zu machen. La Bruiere war übrigens ein schlaues Kerlchen, hat nicht er mal gesagt: "Es ist ein großes Unglück, nicht Geist genug zu besitzen, um gut zu sprechen, noch Verstand genug, um zu schweigen". ;-)
 
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Hallo,

ich schließe mich mal an diese Frage an um Eure Erfahrungen zum Thema Stroke nach zB. 80 Stunden zu erfragen...:-).

Also: Wie handhabt Ihr es, wenn der Patient aus medizinischen Gründen noch nicht verlegungsfähig ist? Wir diskutueren derzeit darüber, ob trotz weiterer Monitorüberwachung eine "Stroke-Kurve" nötig ist, oder ob wir nicht auch ein weniger aufwändiges Dokumentationsverfahren nutzen können, da es im Eneffekt ja nicht mehr erlössteigernd sein wird.

Wie sind Eure Meinungen dazu?

LG Huibu
 
Freilich ist das sinnvoll, wozu begrenzte Ressourcen unnötig binden?
Hab keine Papierkurve mehr, läuft alles am PC, Programm: PDMS.
Dort gibt es sinnvolle Pakete, je nach Zuordnung der Fachrichtung.
Sowohl für die Pflege als auch für die Ärzte.
Nach der maximalen Verweildauer mit Zuordnung Stroke gibt es das abgespeckte Paket Neurologie, womit sich für die Pflege und den ärztlichen Bereich der Aufwand deutlichst reduziert.
Das Gesamtpaket ist so programmiert, dass es dann ohne weiteres zutun mit dem anderen beginnt.
Was dann allerdings Mehraufwand macht ist die PKMS-erfassung und -auswertung, die Erfassung wird dann aber ebenfalls ohne weiteres zutun aktiv.
Da alles elektronisch erfasst wird - ist das auch für die Kodierer übersichtlicher und einfacher geworden.
Ich nehm mal an, dass der MDK sich auch freut:-).
Ist der MDK immer zufrieden, hat das wiederum positive Rückwirkungen auf die Klinik und ja, da geht es auch um finanzielle Aspekte. Sowas lässt sich ja nicht ignorieren, wir bekommen ja auch Rückmeldungen.

Wie wär es mit einer Hospitation in einer Abteilung die die papiernen Kurven ebenfalls abgeschafft hat?
Allerdings müsste die Pflege das alles schon selbst anregen, oder?

War das halbwegs verständlich?
 
Hallo,

@amezaliwa: Danke für die schnelle Antwort! Wenn ich Deinen Einsatzbereich richtig deute ist eine IMC direkt angeschlossen? Das haben wir leider nicht und von einer wirklichen elektronischen Akte sind wir leider noch Jahre entfernt...

Genau, es geht darum die Ressourcen richtig einzusetzen. Die Frage ist halt auch, ist der Stroke Patient noch ein Stroke Patient, welcher Doku-Aufwand ist dann nötig? Oder könnte er bei weniger Überwachungsbedarf verlegt werden? Wir haben derzeit 6 Stroke-Betten, eingebunden auf einer geteilten Normalstation (Personal ist für alle Patient gleichermaßen zuständig) und wenn die Patienten dort liegen gelten für alle die "Stroke-Regeln", also Doku-Aufwand (und anderer Aufwand ebenfalls) identisch, ob 2ter oder 5ter Tag.
Ich hoffe, das war verständlich...:-)
 
Ja, das ist richtig. Fachrichtungen bei uns sind hauptsächlich die Stroke, aber auch Neuro und die 5 intern. Fachrichtungen. Hm, muss grad in meinen Erinnerungen kramen & in den letzten Jahren hat sich ja auch noch einiges verändert.
Auf den Allgemeinstationen wird inzwischen nur noch die medizinische Kurve auf Papier geführt, die Pflege nutzt ePAc.
Dort fließen auch die Berichte aller Therapeuten ab Tag 1 bei uns ein.
Mit ePAc muss ich mich nicht auseinandersetzen.

"Wir" waren auch mal eingebettet in eine allgemeine Neuro, hatten aber auch da schon nicht nur Strokepatienten sondern auch Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen, häufig Krampfanfälle. DA hatten wir auch noch alles auf Papier.
Wir haben dort, angelehnt an die (zuerst verwendeten) Intensivkurven über einen längeren Zeitraum unsere eigenen Kurven nach unseren Bedürfnissen entwickelt, Patienten mit der Zuordnung Stroke hatte diese.
Die neurologischen Patienten bekamen gleich die normalen Wochenkurven (Med.+Pflege).
Vitalparameter - extra Blatt.
PKMS war da auch noch extra. Ist es auch nach wie vor, auf den Allgemeinstationen.
So. Die Strokekurven waren ein Anamneseblatt (DIN A4). Die medizinische Tageskurve, die Pflegekurve über 3 Tage, beide in DIN A3. Ein weiteres Blatt - für ärztlichen Verordnungen.
Für die Therapeuten war auch Platz, auf der Pflegekurve.
Nach der Beendigung der Strokezeit - bekamen die Patienten die normalen Wochenkurven.
Auch wenn sie noch weiter überwacht wurden, was auch häufiger vorkam. Vitalparameter - extra Blatt.
Das Procedere mit DIESER Art von Kurvenführung - endete vor gut 4 Jahren. Da ging es dann mit PDMS los.
Seitdem hat sich einiges getan, die Kriterien die erfüllt werden müssen wurden verschärft.
Der Dokuaufwand ist deutlichst höher.
Was jetzt wäre wenn wir weiter alles handschriftlich führen würden - sorry, weiß ich ja nicht.:-(
Was aber schon damals ein Thema war (hier Randaspekt) - während der Zertifizierungen mussten auf dem DP die Pflegenden für die Stroke markiert sein, damit erkennbar war wieviele Pflegekräfte diese Patienten versorgen. Hat man dann auch jeweils gemacht, musste man ja.
 
Ja, das ist richtig. Fachrichtungen bei uns sind hauptsächlich die Stroke, aber auch Neuro und die 5 intern. Fachrichtungen. Hm, muss grad in meinen Erinnerungen kramen & in den letzten Jahren hat sich ja auch noch einiges verändert.
Auf den Allgemeinstationen wird inzwischen nur noch die medizinische Kurve auf Papier geführt, die Pflege nutzt ePAc.
Dort fließen auch die Berichte aller Therapeuten ab Tag 1 bei uns ein.
Mit ePAc muss ich mich nicht auseinandersetzen.

"Wir" waren auch mal eingebettet in eine allgemeine Neuro, hatten aber auch da schon nicht nur Strokepatienten sondern auch Patienten mit anderen neurologischen Erkrankungen, häufig Krampfanfälle. DA hatten wir auch noch alles auf Papier.
Wir haben dort, angelehnt an die (zuerst verwendeten) Intensivkurven über einen längeren Zeitraum unsere eigenen Kurven nach unseren Bedürfnissen entwickelt, Patienten mit der Zuordnung Stroke hatte diese.
Die neurologischen Patienten bekamen gleich die normalen Wochenkurven (Med.+Pflege).
Vitalparameter - extra Blatt.
PKMS war da auch noch extra. Ist es auch nach wie vor, auf den Allgemeinstationen.
So. Die Strokekurven waren ein Anamneseblatt (DIN A4). Die medizinische Tageskurve, die Pflegekurve über 3 Tage, beide in DIN A3. Ein weiteres Blatt - für ärztlichen Verordnungen.
Für die Therapeuten war auch Platz, auf der Pflegekurve.
Nach der Beendigung der Strokezeit - bekamen die Patienten die normalen Wochenkurven.
Auch wenn sie noch weiter überwacht wurden, was auch häufiger vorkam. Vitalparameter - extra Blatt.
Das Procedere mit DIESER Art von Kurvenführung - endete vor gut 4 Jahren. Da ging es dann mit PDMS los.
Seitdem hat sich einiges getan, die Kriterien die erfüllt werden müssen wurden verschärft.
Der Dokuaufwand ist deutlichst höher.
Was jetzt wäre wenn wir weiter alles handschriftlich führen würden - sorry, weiß ich ja nicht.:-(
Was aber schon damals ein Thema war (hier Randaspekt) - während der Zertifizierungen mussten auf dem DP die Pflegenden für die Stroke markiert sein, damit erkennbar war wieviele Pflegekräfte diese Patienten versorgen. Hat man dann auch jeweils gemacht, musste man ja.
Amezaliwa!! Schöner name
 

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