Ständiges Einspringen, Telefonterror...

Oimerle

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26.03.2008
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Hallo zusammen,

ich arbeite seit 4 Monaten auf einer internistischen Intensivstation, als Pflegekraft im Springerpool, der für unsere 2 Intensivstation besteht.
Ich wollte gerne wissen, ob es zulässig ist, dass der Arbeitgeber / Stationsleitung / PDL wie auch immer , ständig zu Hause an freien Tagen oder auch nach dem Dienst anrufen und immer das Selbe fragen:
könnten sie eventuell an ihrem freien wochenende einspringen ? können sie an silvester nachtschicht machen ? können sie morgen doch frühdienst machen ? können sie ? würden sie ? immer die selbe Leier und dann der nachsatz : wenn sie nicht wollen, kann ich immernoch sagen, sie müssen.
das endet jedes mal im telefonterror. ich geh schon gar nicht mehr ran. aber dann wird viertelstündlich hier angerufen , später wirds mit verborgener Nummer versucht uw.
In meinem Dienstplan ist schon gar kein Platz mehr irgendwas zu ändern, so oft wurde ich hin und her geschoben, wies den Herren grade passt. Ich habe im Dezeber nicht einen Tag so earbeitet wie es geplant. war.
Silvester war der Hammer. Wurde sozusagen "dienstverpflichtet" mit obrigem Satz, hatte dann alle Freunde ausgeladen, einen Tag vorher ruft Herr PDL an und meinte " nee sie müssen jetzt doch morgen ( Silvester ) zwischendienst machen , dann können sie ja doch noch feiern gehn , ist das nicht toll? "
da kocht mir das blut in den adern. habe silvester dann alleine zu hause verbracht, da alle andern anderweitig feiern waren. :evil::evil:

Ist sowas, wenn das immer und immer wieder und ständig passiert überhaupt zulässig ?:motzen:

Vielleicht weiß jemand einen Rat.

LG Oimerle
 
Hallo
In Deinem Frei ist Dir der Arbeitgeber nicht Weisungsbefugt, das bedeutet er kann Dich telefonisch auch nicht verpflichten Arbeiten zu kommen. Ein NEIN müsste demnach ohne Folgen bleiben, theoretisch.
Ein genehmigter Dienstplan ist für beide Seiten verpflichtend, ein ständiges umändern der Dienste ist nicht zulässig, theoretisch.
Praktisch wird man so lange beabeitet und unter Druck gesetzt daß man fast alles mitmacht, weil sonst die Kolleginnen darunter leiden.
Meine Vorschläge:
1. Der Kauf eines Anrufbeantworters ohne die Möglichkeit eine Nachricht hiterlassen zu können.
2. Bei nicht bekannten Nummern einfach nicht ans Telefon gehen.
3. Hast Du mehrere Telefonnummern, eine ausschließlich für den Dienst reservieren, und das Telefon in den Keller stellen.
4. Telefonstecker ziehen.
5. Handy zulegen, diese Nummer auf Station angeben und das Handy ausschalten.
Ich habe Variante 3, nur steht mein Telefon nicht im Keller sondern in der Küche, meine Kids wissen daß sie dieses Telefon nicht anfassen dürfen.
Und ich gehe nur ran wenn ich willens bin wieder mal einzuspringen.
Mein geliebter Göga ist auf diese Möglichkeit gekommen, da ich seit Monaten so gut wie Vollzeit arbeite aber nur eine 50 % Stelle habe und auch nur dementsprechend bezahlt werde.
Bei 3 Pubis im Haus kann ich auch nicht einfach den Telefonstecker ziehen, somit wären die Pubis von der Aussenwelt abgeschnitten und würden unweigerlich zugrunde gehen *g*.
Gute Nerven Alesig
 
Ich entnehme deinem Post, dass du dich noch in der Probezeit ??? befindest? Wenn ja, such dir umgehend eine andere Stelle, denn hier wird bewusst deine Situation ausgenutzt. Es ist zu erwarten, wenn du dein Verhalten nach 6 Monaten änderst, diffizielere Methoden (z.B. Mobbing) angewandt werden um dich wieder los zu werden und den nächsten "Willigen" einzustellen.

*grübel* Entspricht das Vorgehen der Vorgesetzten nicht dem Strafbesatnd der Nötigung?

STGB § 240 Nötigung
(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.
(3) Der Versuch ist strafbar

Wie funzt das eigentlich mit Musterklagen?

Elisabeth
 
Hallo.

Was genau ist ein Springerpool?
 
Springer sind flexibel einsetzbare Mitarbeiter.

Dies bedeutet bei uns, sie geben an wann sie wie arbeiten können und werden dann an diesen Terminen auf einer Station eingesetzt auf der Personalnot herrscht.

Bei uns sind es hauptsächlich Mütter die aus der Elternzeit kommen.

Mutter 1 arbeit 1 WE im Monat - sie gibt dann 2 WE an, an denen sie Zeit hätte und wird an 1 WE eingeplant.
Es wird penibel darauf geachtet, dass keine Ü-Stunden anfallen und einspringen wird nicht gerne gesehen, wegen der Stunden - vom Personaldisponenten der Klinik

Liebe Grüsse
Narde
 
Sprich ohne feste Stationszuordnung? Aber als Vollzeit mit 38,5 Stunden wird das rein planerisch doch schwierig? Oder kriegt man nen ganz normalen Dienstplan und weiß nur noch nicht wo man eingesetzt sein wird?
(In diesem Fall hier also auf einer der beiden Intensiv).

Dann ist es einfach: Raus da, und zwar schnell...:(

DS
 
In unserem Pool sind soweit ich weiss keine Vollzeitkräfte.
Hauptsächlich sind es Elternzeit-RückkehrerInnen, so können nämlich alle möglichen und unmöglichen Dienstzeitwünsche berücksichtigt werden.

Intensivpflegekräfte werden allerdings auch auf den Allgemeinstationen eingesetzt, wobei unser Haus 6 Intensivstationen hat und es wenig Intensivkräfte sind.

Eine Vollzeitkraft hätte einen festen Dienstplan ohne genaue Station. Es kann aber auch sein, dass ein MA aus dem Flex-Pool für längere Zeit auf einer Station eingesetzt wird und dann auf der Station seine Wünsche abgeben kann, wie gesagt, ohne zusätzliches, genehmigtes Einspringen.

Allerdings kommen wir vom Thema ab.

Liebe Grüsse
Narde
 
Das geht mir im Moment auch oft so und da in München 2006 WM Spiele stattfanden, mußten wir sogar unsere Handynummer angeben. Diese Nummer steht im Katastrophenplan. Nun hat sich unsere Pflegedirektorin diese Liste mal gegriffen und weil sie das gemacht hat, hat sie auch die probezeit nicht bestanden.
Hol den Betriebsrat ins Boot, geh nicht ans Telefon, auch wenn sie ständig anrufen, die lernen schnell, wer sich erpressen lässt und wer nicht. Zieh einfach für ne Stunde den Stecker oder lege dir eine Telefonanlage zu, die du programmieren kannst. Ich gehe nie ans Telefon, wenn die Nummer unterdrückt ist, mein AB hat Geduld, der hört zu.
 
Ich habe seit Jahren meine Telefonnummern aus unserer Mitarbeitertelefonliste gestrichen, nachdem ich auch mit unterdrückter Nummer zuhause angerufen worden bin und allen ernstes von meiner stellvertretenden Stationsleitung gefragt worden bin, ob ich nicht am WE einspringen könnte, obwohl ich mit Rippenbrüchen krank geschrieben war!!!! Die Klinik versucht zwar immer wieder das PP zu nötigen, seine Privaten Telefonnummern anzugeben, aber man ist gesetzlich dazu nicht verpflichtet.Ich kann dir nur empfehlen, dir einen AB anzuschaffen und diesen erst einmal anspringen zu lassen wenn du Anrufe erhälst. Du bist nicht verpflichtet jeden Tag deinen AB abzuhören, von daher kann dir keiner etwas und du hast ja deinen guten Willen gezeigt, indem die Klinik ja deine Telefonnummer hat :-)
 
Also die Situation ist Folgende:

ich habe in dem haus , in dem ich arbeite meine ausbildung gemacht und wurde anschliessend übernommen. dementsprechend fällt bei mir die probezeit weg. allerdings habe ich nur einen 10-monats vertrag, der bis august läuft.
der springerpool bei uns ist wie folgt geregelt:
ich werde monatsweise auf einer der zwei intensivstationen geplant. wo, das erfahre ich meist erst ende des vormonats. auf den jeweiligen stationen kann ich dienstplanwünsche äußern, diese werden auch erst mal berücksichtigt, soweit möglich. was aber durch die ständigen dienstplanänderungen sowieso wieder hinfällig ist...
seit november bin ich ausschließlich auf der internistischen station eingesetzt. die kollegen pfeiffen schon alle aus dem letzten loch. wir haben alle zusammen insgesammt 1600 überstunden. teilzeitkräfte arbeiten vollzeit und bekommen kaum freizeitausgleich. da wir alle am limit unserer zulässigen überstunden sind wurde jetzt eingegriffen und die teilzeitkräfte sollen überstunden abbauen zu lasten der vollzeitkräfte... jeder soll nur noch soviel überstunden haben wie er arbeitet. sprich 100 % kräft 100 überstunden, 50 % kräfte 50 überstunden usw...
da ich eine vollzeitkraft bin, muss ich, wie alle andern an den tagen einspringen an denen die teilzeitkräfte überstunden abbauen.
dazu kommt noch, dass wir viele krankenscheine haben ( insgesammt im moment 5 ).
an zusätzliches personal ist nicht zu denken. wir arbeiten auf einer 10- betten station zu zweit im früh und spätdienst und einem im zwischendienst. pflegerische qualität ist nicht mehr zu gewährleisten.
so kommt es dazu, dass ständig um einspringen gebeten wird oder dienste tauschen, ändern , wie auch immer.
die pdl drückt immer schön auf die tränendrüse und macht einem ein schlechtes gewissen, wenn andere kollegen unter der unflexibilität leiden müssen und noch mehr arbeiten. man ist ja sozial und sagt dann doch ja...
nur mitlerweile ist das alles nicht mehr tragbar. alle sind unzufrieden, jeder fängt an zu schwächeln und fehler unterlaufen.
überlastungsanzeigen bringen nichts. diese werden ignoriert. es läuft ja alles immernoch und passiert ist bisher auch nichts...

ja was tut man da...ich find das eine schwierige situation, zu dem ich auf vertragsverlängerung hoffe und mcih bei den kollegen nicht unbeliebt machen will.

lg Oimerle
 
Genau da heisst es konsequent sein und nicht nur du, sondern alle, den AB auf endlos stellen, Handy auf Mailbox. Wenn ihr 5 Kranke habt, dann muss da bei der Krankenhausleitung doch was klingeln, oder?
Überlastungsanzeigen können zwar ignoriert werden, aber im Fall eines Zwischenfalls bist du auf der sicheren Seite, weil dann das Organisationsverschulden greift. Immer auch eine an dern Betriebsrat schicken zu Kenntnisnahme und den in den Verteiler setzen.
 
Wenn sie im Springerpool ist, muss im Arbeitsvertrag oder der Stellenbeschreibung geregelt sein, wann sie erfährt, wie sie arbeiten muss. Springer sind doch gerade dafür da, um die plötzlich entstehenden Lücken zu stopfen, oder nicht?

Das rechtfertigt natürlich keine Nötigung.
 
lücken stopfen ja, aber auch springerkräfte haben ein recht auf einen dienstplan, an den sich beide seiten halten müssen oder nicht ?
 
Die Frage ist eben, wie flexibel Du laut Vertrag sein musst. Das muss schriftlich geregelt sein, es muss für diesen Springerpool Richtlinien geben. An die müssen sich selbstverständlich beide Seiten halten - aber solang wir nicht wissen, was da drin steht, kennen wir auch Deine Rechte nicht.
 
Moment- den Arbeitsvertrag möchte ich sehen, der vorsieht, dass der AN jederzeit zur Verfügung zu stehen hat. Das wäre moderne Sklaverei.

Springer bedeutet nicht: ich bin zu allem bereit. Und mich erschrecken solche Gedanken bei Kollegen. Aber vielleicht verstehe ich ja bloß wieder miß.

Elisabeth
 
Es muss Regeln für diesen Springerpool geben. Innerhalb dieser Regeln darf die PDL sich bewegen. Und wenn ich die nicht kenne, kann ich nicht beurteilen, ob sie sich korrekt verhält oder nicht.

Der Dienstplan wird in unserem Haus immer gleich für 12 Wochen geschrieben. Unsere Mitarbeiter müssen bis Ende Januar die Dienstplanwünsche bis Mai angeben. Auf solchen Vorlauf kann ein Springer nicht pochen, sonst wäre ein Springerpool Blödsinn.
 
ständig zu Hause an freien Tagen oder auch nach dem Dienst anrufen und immer das Selbe fragen:
könnten sie eventuell an ihrem freien wochenende einspringen ? können sie an silvester nachtschicht machen ? können sie morgen doch frühdienst machen ? können sie ? würden sie ?

Entschuldige flexi, aber ich muss Claudia widersprechen. Kein Arbeitsvertrag kann vorsehen, dass der MA ohne feste Stationsanbindung, um das Wort Springerpool mal rauszunehmen, jederzeit zu jedem Dienst bereit sein muss. Niemand egal ob mit Stationanabindung oder ohne- und die Betonung liegt auf NIEMAND- ist verpflichtet sich so etws, wie Oimerle bieten zu lassen.

Ein Kollege ohne feste Stationsanbindung ist nicht dazu da, Organsiationsschwächen des Hauses auszubügeln. Auch wenn manche KollegIn mit einer festen Stationsanbindung es gerne so hätte.

Die Kollegin stellt ihre Arbeitskraft zu einem bestimmten Zeitpunkt zur Verfügung. Sie weiß nicht, wo sie am nächsten Tag arbeiten wird. Sie kennt nur den Dienst. Ich denke, diese Flexibilität will wohl keiner der stationsgebundenen Kollegen. Diese sehen ihre Flexibilität in der Bereitschaft Dienst zu tauschen, wo es notwendig ist.
Von einer Kollegin ohne Stationsanbindung eine RundumFlexibiltät im Sinne einer ständigen Verfügbarkeit zu forden ist in meinen Augen eine Frechheit.

@Oimerle- wenn du noch ein paar Jahre in diesem Beruf arbeiten willst, dann such dir dringend eine andere Stelle. Derzeit bist du "nur" ungehalten über dei Zustände. Irgendwann in absehbarer Zeit wird sich auch dein Körper für so einen Raubbau bedanken. Und bestimmte Sachen kann man nicht mehr rückgängig machen.

Elisabeth
 
In diesem Haus hoffst Du auf eine Vertragsverlängerung???

Mir ist mal so etwas ähnliches passiert, auch mein damaliger Bereichsleiter erzählte Märchen von Dienstverpflichtung, Flexibilität, blabla. Ich bin dann zu einem Fachanwalt für Arbeitsrecht gegangen und der hat folgendes gesagt:

- Theoretisch würde es (im Falle einer Klage deinerseits) vor einem Arbeitsrichter nicht so gut ankommen, wenn man auf einer Intensivstation bei berechtigtem Personalnotstand (also bedingt durch Krankheit mehrerer MA, nicht weil man einen zum Kaffee kochen braucht) seine Arbeitskraft verweigert, ABER um seine Arbeitskraft zu verweigern, muss man erst mal erreichbar sein!:engel: Kein AG kann / darf von Dir erwarten, dass Du in Deiner FREIzeit neben dem Telefon sitzt und jederzeit verfügbar bist...

Ich hab das dann so durchgezogen, war also nie erreichbar, wenn ich selbst nicht bereit war, einzuspringen. Und dann ist genau das passiert, was Elisabeth Dinse schon gesagt hat: Es ging mit Mobbing los, um mich gefügig zu machen.

Nach 4 Monaten hatte ich eine andere Stelle!:rocken: Das war eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe!

Ich wünsch Dir ein dickes Fell, viel Kraft und Durchhaltevermögen!
Lg
 

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