Leidliches Thema Einspringen

Bionic

Junior-Mitglied
Registriert
25.04.2016
Beiträge
32
Akt. Einsatzbereich
Krankenpfleger im Seniorenheim
Funktion
Krankenpfleger
Hallo ihr lieben:
Zunächst mal zu mir,bin gelernter Krankenpfleger und habe im Herbst 2013 meine 3 jährige Ausbildung abgeschlossen.Seither war ich 1 Jahr auf einer internistischen Station eines anderen Krankenhauses beschäftigt.Jedoch war dieses Jahr die absolute Hölle für mich da ich gemobbt wurde,ich diesbezüglich kein Recht bekam und man mich regelrecht herausekelte.So blieb mir nur die Wahl nach dem gerade mal 1.Berufsjahr bereits das Unternehmen wieder zu wechseln(ich hätte auch auf eine andere Station gehen können,doch da ich durch die Springernachtdienste wusste wie es dort zuging wollte ich nicht).So bewarb ich mich als Krankenpfleger in einem Seniorenheim(andere Krankenhäuser suchten zu jenem Zeitpunkt nicht).Ich wurde auch genommen und arbeite seit Ende 2014 dort-heute.Die Arbeit an sich passt und das Team genauso.Von Mobbing und Kleinlichkeiten kann man wahrlich nicht reden.An sich würde es dort auch passen...wenn das leidliche Thema Einspringen nicht wäre.Klar wo gibt es dass nicht^^Jedoch ist auch bei mir langsam aber sicher das Maß voll!Es fing mit der Grippewelle Anfang letzten Jahres an und hat seither nicht abgenommen.Trauriger Höhepunkt:Seit Januar 2016-zum heutigen Tage waren zu jeder Woche Leut krank.Mal Fachkräfte,mal Fachhelfer.Was ich schon ziemlich abartig finde.Es gab keine einzige Woche dieses Jahr wo ALLE Gesund waren.Ich selbst war,seit ich dort arbeite noch nie krank und arbeite alle 3 Schichten dort als 100% Vollzeitkraft.Prinzipiell hält es sich mit dem Einspringen in Grenzen.Doch die letzten 2 Monate waren auch für mich was Einspringen angeht nicht ganz ohne.Mehrmals musste ich mehr Nachtschichten machen und Schichten tauschen.Natürlich sage ich auch mal nein logo.Doch man will ja kein ********* sein gegenüber anderen sein und springt halt auch mal ein.Nur heute musste ich meinen Unmut mal dazu äussern.Hätte morgen meinen letzten Nachtdienst-freien Tag gehabt...nix da,muss morgen einspringen da morgen die Fachkraft im Spätdienst fehlt.Jedoch sind sie morgen im Frühdienst komplett und nicht Unterbesetzt.Es sind alleine morgen 4 Fachkräfte und 2 Helfer im Frühdienst und keiner von dennen springt in den Spätdienst ein was mich im Nachhinein schon sehr verärgert hatte!Ist es bei euren Arbeitsstellen auch so dass oft und regelmäßig eingesprungen werden muss?So langsam aber sicher wurmt es mich...es sind immer die selben was krank machen und immer die selben was einspringen.Irgendwo habe ich auch keine Lust mehr...doch es sind ständig und ununterbrochen Leute krank...es hört einfach nicht auf.
 
prinzipiell ist es ja so, dass dein dienstplan primär verbindlich ist und dich zum einspringen niemand zwingen kann, frei ist frei. die personaldecke ist überall dünn, die probleme sind wahrscheinlich überall dieselben und auch dass problem mit dem ständigen einspringen kennt sicherlich jeder zur genüge..

ich persönlich halte es inzwischen so, dass ich nur noch einspringe wenn ich einen vorteil davon habe, sprich wenns mir dienstmäßig "reinläuft". eine ausnahme ist, wenn mich meine kollegen direkt fragen oder was tauschen wollen.

ich gehe in erster Linie arbeiten um mir damit meinen lebensunterhalt zu verdienen. ich sehe meine aufgabe nicht darin mangelndes personalmanagement zu kompensieren, dafür sind andere zuständig und ich habe keinen bock darauf mich verheizen zu lassen, die zeiten sind vorbei. die pflege muss lernen nein zu sagen, dass system muss zusammenbrechen, sonst wird sich nie was ändern.

wir bekommen 30€ einspringpauschale extra wenn wir aus dem frei kommen, brutto versteht sich. für mich der reinste hohn und eine farce.. ist es mir dass wert, meinen freien tag zu opfern?? oder anders betrachtet, da sieht man mal was wir unserem AG wert sind. es ist an der zeit dass sich was verändert, und es liegt an uns nein zu sagen und die mißstände nicht mehr zu kompensieren. und nein, ein schlechtes Gewissen habe ich deshalb nicht, dass sollten ganz andere leute haben...
 
Wer sagt, dass du einspringen musst? Du hast frei und der AG ist dir nicht weisungsbefugt wenn du zuhause bist.

Der AG hat die letzten Jahre gelernt, dass es immer wieder Pflegekräfte gibt, die mit mehr oder weniger Druck dann doch einspringen. Warum sollte AG das jetzt ändern?

Ärger dich über dich selbst und zieh deine Lehren daraus. Geh im Frei nicht mehr ans Telefon, du siehst die Nummer doch im Display. Schalte den AB aus! Oder schaff dir ein
Repertoire an Ausreden an (selbst Krank, Arzttermin, kranke Mutter, Auto in der Werkstatt usw.) die es dir unmöglich machen zum Dienst zu kommen und wende diese an.

Ich vor fast 20 Jahren mal an einem Preisausschreiben mitgemacht (eigentlich nur weil es als ersten Preis ein Laptop mit DSL-Anschluss gab). Das habe ich nicht gewonnen, aber den 2. Preis. Ein damals sehr modernes Telefon, an dem man mehrere Nummern sperren konnte. Diese Nummer hatten ein Freizeichen und das Telefon meldete mir aber keinen Anruf und der AB sprang nicht an. Seither waren meine AG immer im
Telefon gesperrt und das war eigentlich der Hauptgewinn rückblickend. Keine Belästigung mehr im Frei. Und ein schlechtes Gewissen hatte ich auch nicht, warum auch?
 
Du bist jung (davon gehe ich jetzt mal aus ;)), du bist frisch examiniert, du bist die Zukunft, DU kannst was verändern !!! Schwimme nicht auf dieser fürchterlichen Duckmäuser-Welle mit wie die meisten Pflegekräfte ! Sag NEIN, habe dabei kein schlechtes Gewissen, rege dich aber im Gegenzug auch nicht darüber auf, wenn Kollegen NEIN sagen ! DAS IST EUER/UNSER GUTES RECHT !!!
Und dein AG sollte sich einmal Gedanken machen, WARUM bei euch ständig jemand krank ist...Wenn du selbst nicht die Notbremse ziehst, gehörst du irgendwann auch dazu...
 
  • Like
Reaktionen: snail
Erstmal dankeschön für eure Zeit und Mühen mir zu antworten sehr löblich^^Ja dass stimmt diesen Sachverhalt schilderte mir mal eine Kollegin dass dich niemand zwingen kann einzuspringen und schwindendes Personal aufgrund von Krankheit auch kein Nofall ist(sagt auch die Verdi.)Keine Angst unsere PDL ist Gott sei dank Human eingestellt und man kann sich mit ihr normal unterhalten.Auch sie selbst hat sich schon oft genug den Pflegekittel angezogen um uns zu unterstützen was andere in 1000 Jahren nicht tun würden!Und ja auch ich sage mittlerweile mehr als genug Nein aber alles zu einem 50:50 Verhältnis.Wobei ich aber denke dass kein Betrieb ohne dass hin und wieder mal jemand einspringt überleben kann.Auch bin ich eurer Meinung dass hier niemand von uns für den beschissenen Personalschlüssel an den meisten Einrichtungen verantwortlich ist.Und auch ich bin der Meinung:Das gesamte Gesundheitssystem MUSS zusammenbrechen,sonst wird sich nie was ändern.Zudem bin ich der Meinung dass sagen wir mal in 20-30 Jahren Pflegekräfte aller Berufsgruppen besser entlohnt werden und auch in ihrer Arbeit anerkannter sein werden.Natürlich will ich noch viele weitere Jahre in diesem Beruf arbeiten,bin ja erst am Anfang^^Und gegen Fort/Weiterbildungen hätte ich auch nichts einzuwenden.Und im Endeffekt darf ich garnicht so viel jammern...den gerade in manchen Einrichtungen die ein kirchlicher Träger sind(für mich die größten Sklaventreiber),gerade da werden Pflegekräfte verheizt bis zum geht nicht mehr.Da sind wir in unseren Unternehmen personalmässig noch gut ausgestattet.
 

Ähnliche Themen