Die Nacht ist an sich zu allererst zum schlafen da, was für unsere Patienten aber nur bedingt funktioniert, mit häufigen Störungen verbunden ist.
Die Überwachungskabel stören, in den letzten Tagen gab es gleich 3 ältere Damen die große Probleme hatten, bei nahezu jeder der stdl. RR-messungen, es tat ihnen sehr weh.
Lösen sich Elektroden beim selbständigen drehen, muss ich hin, ist der Sättigungsclip ab, muss ich den wieder aufstecken - was vor allem die sehr fitten als störend empfinden, lästig, es tut mir auch leid. Es ist aber auch mein Job, mich darum zu kümmern, aus der "Nummer" komm ich einfach nicht raus.
Es ist kein schönes Gefühl am Bett eines friedlich entspannt schlafenden Menschen zu stehen, um im nächsten Moment die routinemäßigen Messungen durchführen zu müssen, es tut mir oft leid. Das mach ich 2x in jeder Nacht bei jedem. Um jemanden nicht völlig zu erschrecken, sprech ich denjenigen mit dem Namen an, fass ggfs. noch an der Schulter an. Wenn ich Glück hab, döst derjenige danach gleich wieder ein. Andere packen es schlechter.
Deutlich besser geworden ist es, bei der Beobachtung ob ein ausreichend eigenständiger Lagewechsel stattgefunden hat (oder auch nicht) aufgrund der jetzt übersichtlichen Patientenzahl. Ich scheu mich jmd. zu stören wenn es nicht wirklich sein muss. Wechsel von Inko-material ist nachts auch nicht schön, die Frage immer wieder - soll ich oder nicht, müsst ich jetzt nicht, reicht es nicht noch früh...
Am gefühlsmäßig ganz unteren Level rangiert, jemanden der eh schon verwirrt ist stören zu müssen, obwohl er grad erst zur Ruhe gekommen ist.
Ältere Patienten kommen häufiger schon mit mehr oder weniger ausgeprägtem demenziellem Abbauprozess, sie tun sich noch schwerer, dazu kommt noch die Akuterkrankung, dazu kommt noch unser "übliches Procedere", die fremde Umgebung sowieso, es ist bei uns nie richtig dunkel (mein Dank an diese bes*h***ene Planung)...und dann, obendrein, kriegt man nicht mal nachts seine Ruhe, was häufiger zu noch mehr Stress und Verwirrung führt.
Keine/ zu wenig Zeit darauf frühzeitig einzugehen, Käs-gefühl.
So um den Zeitpunkt 1, 2 Uhr brauch ich mal etwas mehr Ruhe, was essen, Schreibkram, drumherum-Zeugs. Geht es non-stop von Anfang bis Ende, ständig IRGENDWAS werd ich irgendwann mal stinkig.
Deutlich negativ - fitter Zugang früh um 2, 3 Uhr putzmunter, kein Bedürfnis zu schlafen, aber ein enormes sich mitzuteilen bis ins allerkleinste Detail und ohne Rücksichtnahme auf den Mitpatienten...und ja ich gebs zu - auch auf mich, irgendwann reicht es mal, Akku leer, Speicher voll, Tiefpunkt erreicht, grad im ND.
An sich aber arbeite ich gerne nachts, etwa 6x im Monat.