Ich habe bis April 2010 in der Akutpsychiatrie einer Uni-Klinik gearbeitet. Auf den geschlossenen Stationen zu zweit, auf den offenen alleine. Wir hatten auch Notfallgeräte und jeder, der es irgendwie einrichten konnte, kam im Notfall. Wir Nachteulen kannten uns alle und ich konnte mich immer auch telefonisch mit Kollegen austauschen, wenn irgendwas unsicher war. Oft kam der dann einfach mal kurz vorbei. Auf den Stationen lagen 18-20 Patienten.
Jetzt arbeite ich in einer Fachklinik für Psychiatrie. Ich bin nachts mit 65-70 Patienten alleine, allerdings haben wir keinen beschützten Bereich. Die Umstellung war riesig. War ich es gewohnt jedes Husten zu hören, bin ich heute oft überrascht, wenn Patienten sagen, dass sie nicht schlafen konnten, sich aber nicht gemeldet haben.
Ich werde nicht müde werden, für eine zweite Nachtwache zu kämpfen! Denn was ist, wenn ich mal reanimieren muss? Der Dienstarzt ist zwar immer im Haus, aber theoretisch würde meistens eine Person alleine reanimieren, weil die Andere Notfallkoffer o. Ä. holen, dem Rettungsdienst öffnen oder (der Arzt) Medikamente verabreichen muss. Da die Klinik abseits liegt, dauert es etwas, bis der Rettungsdienst da ist...