Muss man im Arbeitsfrei einspringen?

Was Nattblod ausblendet ist die Tatsache, dass es in D einfach nicht mehr genug Pflegekräfte zum Wertschätzen gibt und Engpässe in den Teams zum "Normalzustand" gehören. Schuld daran sind nicht die AG (die verbocken sicher auch genug, können aber dafür eben nix) sondern die Politik, die die Kliniken in D finanziell ausbluten!
Wo anders müssen die Kliniken die mangelnde monetären Defizite auffangen als beim Personal?
Du machst es Dir zu einfach. So ein Kliniksmanager hat auch eine Verantwortung für die Gesellschaft. Die meisten Kliniken sind eben nicht in privater Hand und müssen nicht zwangsweise Gewinne einfahren.
Würden die ganzen kommunalen Häuser und Häuser in Landesbesitz anfangen richtig Miese zu machen, würden die Eigentümer, das Volk/die Politiker, schon für ne bessere Finanzierung sorgen. Wenn die Ärzte 10% Gehaltssteigerung durchsetzen, fallen deswegen auch nicht etliche Pflegestellen weg, sondern die Krankenhausfinanzierung wird verbessert.
 
Würden die ganzen kommunalen Häuser und Häuser in Landesbesitz anfangen richtig Miese zu machen, würden die Eigentümer, das Volk/die Politiker, schon für ne bessere Finanzierung sorgen.

Falsch. Seit Einführung der DRGs wurden schon mehrere hundert Krankenhäuser in Deutschland geschlossen, weil sie Miese gemacht haben. Andere wurden aus demselben Grund privatisiert.

Die Politik will die "Verschlankung" der Krankenhauslandschaft. Genau deshalb hat man das System eingeführt. Man hat nicht etwa eine Bettenreduzierung nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten beschlossen (weil es vielleicht wirklich nicht nötig ist, drei oder vier Krankenhäuser in einer Stadt zu haben, die alle eine über eine chirurgische, internistische und gynäkologische Abteilung verfügen), sondern eine Art "Survival of the fittest".

Hat aber nur noch bedingt mit der Ausgangsfrage zu tun. Ich muss im Arbeitsfrei nicht einspringen; Ausnahme: im Katastrophenfall. Selbst Frank Bsirske hätte kein Verständnis dafür, wenn eine Pflegekraft angesichts von (z.B.) einer Massagenkarambolage mit Dutzenden von Verletzten "Mein Frei gehört mir!" schreit.
 
Falsch. Seit Einführung der DRGs wurden schon mehrere hundert Krankenhäuser in Deutschland geschlossen, weil sie Miese gemacht haben.
Mehrere hundert, woher hast du deine Zahl? Einführung der DRGs war 2004, 2004 bis 2012 haben insgesamt ca. 150 Krankenhäuser geschlossen. Die Anzahl der Betten ist aber ziemlich stabil geblieben, es wurden also nur Krankenhäuser zusammengelegt, fusioniert und es sind keine Betten verschwunden. Zum Beispiel hat man bei uns auch aus 3 städtischen KRankenhäusern eine gemeinsame Gesellschaft gemacht. Schwupps sind 2 Krankenhäuser geschlossen wurden. Die Betten lässt man aber nicht verschwinden und wenn die nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind, betreibt man sie eben unwirtschaftlich.
 
...

Hat aber nur noch bedingt mit der Ausgangsfrage zu tun. Ich muss im Arbeitsfrei nicht einspringen; Ausnahme: im Katastrophenfall. Selbst Frank Bsirske hätte kein Verständnis dafür, wenn eine Pflegekraft angesichts von (z.B.) einer Massagenkarambolage mit Dutzenden von Verletzten "Mein Frei gehört mir!" schreit.

Naja eine Massenkarambolage kann ja durchaus eine Katastrophe ein, je nachdem wie groß sie ist und wie viele Klinikem im Umfeld sind.
Wenn dann Katastrophenalarm ausgerufen wird (und zwar nicht von irgendeiner PDL, sondern von einer Regierungsbehörde) hat das Thema "Mein Frei gehört mir!" ja auch durch. Das bestreitet auch auch niemand. Nur wird in Deutschen Kliniken ja schon die verfehlte Personalpolitik als Katastrophe ausgelegt und nicht wenige PDLs fühlen sich dann als Regierungsbeauftragte. Und da unterstützt dann auch Frank Bsirske die Forderung nach "Mein Frei gehört mir!"

Übrigens hat Fleschor_Max recht, wenn die Ärzte eine Lohnerhöhung aushandeln wird die Gegenfinanzierung schon irgendwie gesichert, auch wenn es die Politik nicht an die große Glocke hängt. Bei der Pflege und anderen Berufsgruppen ist das nicht so. Da sieht man aber auch wieder wie Lobbieverteilung im deutschen Gesundheitssystem.
 
einfach mal NEIN sagen und dabei bleiben. Falls du die Probezeit nicht überstehst, weil du auch mal NEIN sagst, ist es vielleicht auch nicht der richtige Arbeitgeber.
 
Die meisten Kliniken sind eben nicht in privater Hand und müssen nicht zwangsweise Gewinne einfahren.
Würden die ganzen kommunalen Häuser und Häuser in Landesbesitz anfangen richtig Miese zu machen, würden die Eigentümer, das Volk/die Politiker, schon für ne bessere Finanzierung sorgen. .
Was meinst Du, warum derzeit so viele kommunale Kliniken privatisiert werden??? Und natürlich fallen Pflegestellen für Ärztestellen weg, die PPR war einmal - wie im Märchen ...
 
Die PPR ist noch immer da und wird von der IneK zur Berechnung der Pflegeminuten genutzt. Dummerweise stammt die PPR aus einem Zeitraum, in dem die Pflege wirklich nur Pflege gemacht hat, wo der Pat. in der Zeit zwischen 20-6 Uhr keine großartige Betreuung brauchte. Der Versuch, dass Manko der PPR zu beseitigen- siehe PKMS- dürfte als gescheitert angesehen werden.

Vielleicht hätte D nicht versuchen sollen, dass Fahrrad nei zu erfinden: NANDA (o.ä.)- NIC-NOC wären beste Grundlagen gewesen. Aber da gibt es dann wieder ein riesiges Problem. So was kann man nicht in 3 Jahren andressieren. Da bräuchte es eine ganz andere Ausbildung.

Die Gründe der Privatisierung dürfte wohl eher im Gesamtsystem zu suchen sein. Um die DRGs optimal auszunutzen braucht es neben der passenden Patientenklientel sicher auch entsprechende Fachleute. Gerade kleine Kliniken leisten sich solche nicht.

Elisabeth
 
Mehrere hundert, woher hast du deine Zahl? Einführung der DRGs war 2004, 2004 bis 2012 haben insgesamt ca. 150 Krankenhäuser geschlossen. Die Anzahl der Betten ist aber ziemlich stabil geblieben, es wurden also nur Krankenhäuser zusammengelegt, fusioniert und es sind keine Betten verschwunden. Zum Beispiel hat man bei uns auch aus 3 städtischen KRankenhäusern eine gemeinsame Gesellschaft gemacht. Schwupps sind 2 Krankenhäuser geschlossen wurden. Die Betten lässt man aber nicht verschwinden und wenn die nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind, betreibt man sie eben unwirtschaftlich.

Meine Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt. Zugegeben, der Abbau fing schon vor der DRG-Einführung an, aber die Entwicklung ist gewollt. Sowohl Krankenhäuser als auch Betten verschwinden. 1994 gab es in Deutschland 759 Krankenhausbetten auf 100.000 Einwohner, 2005 635, 2012 612.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Startseite.html (auf "Zahlen & Fakten" - "Gesellschaft & Staat" - "Gesundheit" - "Krankenhäuser" klicken)

23 Betten weniger pro 100.000 Einwohner klingt nicht viel, aber hochgerechnet auf 82 Millionen Einwohner ...
 
Wenn dann Katastrophenalarm ausgerufen wird (und zwar nicht von irgendeiner PDL, sondern von einer Regierungsbehörde) hat das Thema "Mein Frei gehört mir!" ja auch durch.

Der Katastrophenalarm wird von der Regierungsbehörde ausgerufen, aber in den Kliniken selbst sind dann eben Chefarzt und PDL die Verantwortlichen für die Organisation vor Ort. Das macht ja auch Sinn, die kennen die Gegebenheiten am besten.

Lest Euch mal die Katastrophenpläne Eures Arbeitgebers durch. Jedes Krankenhaus muss einen haben.
 
23 Betten weniger pro 100.000 Einwohner klingt nicht viel, aber hochgerechnet auf 82 Millionen Einwohner ...
Das ist ein Rückgang von 4% über einen langen Zeitraum, das kann man vernachlässigen, wirklich. Der Rückgang bei den Bettenzahlen wurde sogar direkt nach Einführung der DRGs gebremst.
Wir haben einfach enorm viele kleine Krankenhäuser, natürlich werden da noch viele wegfallen. Aber die Betten kaum.
 
Der Katastrophenalarm wird von der Regierungsbehörde ausgerufen, aber in den Kliniken selbst sind dann eben Chefarzt und PDL die Verantwortlichen für die Organisation vor Ort. Das macht ja auch Sinn, die kennen die Gegebenheiten am besten.

Lest Euch mal die Katastrophenpläne Eures Arbeitgebers durch. Jedes Krankenhaus muss einen haben.

Hab ich irgendwo was anderes behauptet??
 
Aber natürlich nicht, Jörg. :bussis: Ich wollte nur präzisieren.
 
Na ja, das man nicht einspringen MUSS ist so eine Sache. Im Moment kämpfe ich nämlich genau darum, weil ich erst im herbst deshalb einen Monat im Krank war. (War schon total erschöpft und bin dann an einem WE gleich mehrfach angerufen worden ob ich nicht vielleicht doch kommen könne...
Nein, es ging nicht mehr. Aber das schlechte Gewissen hat mir dann den Rest gegeben und dann war ich 4 Wochen krank.

Bin zum Betriebsrat gegangen und habe mich über das ständige Anrufen beschwert. Da hieß es: Das dürfen die gar nicht! Wir hören das jeden Tag mehrfach, aber jeder sagt: "Sag bloß nicht, daß ICH mich beschwert habe...." und dann können wir nichts tun.

Ich stehe aber dazu, habe auch mit dem Geschäftsführer darüber gesprochen, daß er an stellvertretender Stelle des Arbeitgebers auch in der Pficht ist dafür zu sorgen, daß ich nicht ständig angerufen werden würde.

Na ja, geändert hat sich nichts. Es ist immer noch so. Von der letzten und vorletzten PDL bekam man bei "Nein" schnell mal zu hören: "Haben sie keinen Spaß an der Arbeit? Wird ihnen alles zuviel, dann sollten sie sich vielleicht neu orientieren..."
Immer so dieser subtile Terror der zumindest an mir sehr nagt.

Na ja, und wenn ICH im Dienst bin und die Nachtwache meldet sich krank, bleibt mir ja auch nur die Möglichkeit jemandem zu hause anzurufen...oder selbst noch eine Nachtschicht dranzuhängen.
Von daher ist die Forderung nicht angerufen zu werden ja auch irgednwie absurd, denn irgendjemand muss ja kommen. Man kann doch nicht immer den Leuten die gerade da sind alle krank gemeldetetn Dienste aufbrummen!

Und mehr Personal gibt es nun mal nicht. Das sagt unser Träger immer mal wieder. Und damit auch wirklich niemad frech wird, ist es so: die Leute die etwas ändern KÖNNTEN, sind gar nicht vor Ort und müssen sich das Elend nicht anhören/ansehen.
Die Leute vor Ort die ständig angejammert werden, haben gar keine Möglichkeit uns mehr Personal zu geben. Selbst wenn sie wollten.
Diese Struktueren sind schon sehr intelligent geschaffen worden, damit die Klinik ordentlich Gewinn einstreichen kann.

Ich möchte auch keine Empfehlungen ala: Dann Wechsel doch! Soll ja nirgednwo mehr rosig sein. Und ich will hier nicht weg!!

Ich würde gerne wissen welche rechtlichen Hintergründe habe ich. Viele Links von früher funzen nicht mehr. Einiges von verdi habe ich ausgedrückt und bei uns aufgehängt. Ich muß zugeben, daß ich schon versuche die Kollegen dazu zu motivieren sich nicht alles gefallen zu lassen. Aber die meisten leisten eher passiven Widerstand und gehen nicht mehr ans Telefon weil sie der Meinung sind, daß es sowieso nichts bringt sich zu wehren.

Aber man kann doch nicht Stellen streichen und streichen und im Grunde Personal und Patieten gefährden und dann gibt es keine Rechtsgrundlage.

Wenn von uns mal Überlastungsanzeigen geschrieben wurden (sehr selten, weil es auch da heißt: bringt doch nichts außer Ärger) haben wirklich die "Rädelsfüher" eins aufs Dach bekommen.
Man ist dann eben nur unfähig seine Arbeit richtig zu organisieren. Und man könne ja gehen,w enn man sich hier überfordert fühlen würde.
Man kann im Grunde froh sein, wenn man wegen Inkompentenz keine Kündigung erhält.
Von daher sind solche Sachen im Sande verlaufen und die Betroffenen schreiben nicht so schnell wieder was.
Die Sttationsärzte sind selbst völlig überlastet und kriegen auch eins auf die Rübe und sind ruck/zuck entlassen, wenn sie was sagen. Obwohl wir die Arztstellen einfach nicht mehr besetzt bekommen, werden gute Ärzte rausgeekelt, wenn sie aufmucken. Und die Oberärzte sagen, sie können das Gejammer nicht mehr hören.

Nur: Ändern tut sich nix. Soll ja auch nicht, weil der Krankenhausbetreiber eben Geld sparen will.
Und solange ein Krankenhaus Geld bekommt und davon so wenig wie es will investiert, und das ist gestattet, kann man wohl nichts machen. Denn wirkliche Gesetze kenne ich nicht, die einen schützen.

Es gibt keine verbindliche Minimalbesetzung die nicht unterschritten werden darf. Es gibt keine Grenze was Anrufen im Frei angeht. usw. Und vor allem: wenn das nicht sein darf, wo gibt es eine Regelung wo die Mitarbeiter stattdessen her kommen sollen????
Nebenbei: in 2,5 Monaten bin ich 2 mal NICHT im Frei angerufen und gebeten worden zu kommen. (Ich habe aber meist abgelehnt...habe dann aber ein schlechtes Gewissen) Dazu kommen die üblichen Dienstplanveränderungen wie: keine Pause, länger bleiben, noch ne Nachtwache ranhängen usw....die für mich aber letztlich akzeptabel sind. Nur: mein Frei will ich dann zumindest sicher haben!

Was kann man also tun? Im Grunde darf man ja auch nicht vergessen, daß von der Politik das alles so gewollt ist! Es sollen ja Krankenhäuser schließen. Und wenn die dann sich nicht nur halten, sondern auch noch Gewinn machen wollen (und das wollen private Träger eben) dann weiß ich selbst nicht, wie das gehen soll.
 
es gibt eine verbindliche Mindestbesetzung: 1 Person pro Schicht!
Bist du Gewerkschaftsmitglied? Die haben eine Rechtsabteilung, die geben Rechtsauskünfte.
Bist du in einer Position, die für die Dienstbesetzung verantwortlich ist? Wenn nicht, warum das schlechte Gewissen?
Wenn keiner da ist, keiner kommt, musst du länger bleiben, sehe ich auch so.
Aber gibt es noch weitere Stationen im Haus?
Habt ihr Telefonverbindung zu den anderen Stationen?
Ich habe schon an einem Sonntag die PD zu Hause angerufen, unter Zeugen, und von ihr eine Problemlösung eingefordert, unter der Vorraussetzung dass ich nicht die gesamte Nacht an den Spätdienst anhänge.
Es hat geklappt, ja es musste jemand einspringen, diesmal war es eine Vorgesetzte.
Ja, ich war Ersttäter, aber mir wurde zugetraut diese Telefonate zur höchsten Stelle weiter zu führen, wir haben jetzt eine Notfallnummer. Eine Vorgesetzte muss jetzt innerhalb des Hauses etwas organisieren.
Ist auch nur etwas halbes, aber schon eine kleine Verbesserung.
Es gab keine Repressalien, allerdings habe ich die Hilfe auch sehr selbstbewusst eingefordert, und es war natürlich auch mein AG.
Es soll nur ein erfolgreiches Beispiel sein.

EIN FROHES NEUES JAHR!
 
es gibt eine verbindliche Mindestbesetzung: 1 Person pro Schicht!

*lach* Ach so.

Bist du Gewerkschaftsmitglied?

Ja. okay, dann wende ich mich mal an die.

Bist du in einer Position, die für die Dienstbesetzung verantwortlich ist? Wenn nicht, warum das schlechte Gewissen?

Weil es um Kollegen geht. Weil es ja erstmal für die schlimm ist, wenn keiner kommt.

Wenn keiner da ist, keiner kommt, musst du länger bleiben, sehe ich auch so.

*seufz* Also nach einer NW noch zu bleiben könnte ich mir nicht vorstellen. Das wäre nicht ungefährlich. ich würde Fehler machen.
Aber gibt es noch weitere Stationen im Haus?

Ja. Aber woanders sieht es ja auch nicht besser aus.

Habt ihr Telefonverbindung zu den anderen Stationen?

Ja.

Ich habe schon an einem Sonntag die PD zu Hause angerufen, unter Zeugen, und von ihr eine Problemlösung eingefordert, unter der Vorraussetzung dass ich nicht die gesamte Nacht an den Spätdienst anhänge.

Neulich hat sich eine Schwester in der Nacht verletzt. Dort müssen 2 NW sein. Die verletze musste nun in ein Krankenhaus zur Untersuchung. Die andere hat ihren Vorgesetzten angerufen. Der hat rumgeschrieben die verletzte Schwester müsse umgehend zurückkommen und ihren Dienst weider aufnehmen!!!

Es hat geklappt, ja es musste jemand einspringen, diesmal war es eine Vorgesetzte.
Ja, ich war Ersttäter, aber mir wurde zugetraut diese Telefonate zur höchsten Stelle weiter zu führen, wir haben jetzt eine Notfallnummer. Eine Vorgesetzte muss jetzt innerhalb des Hauses etwas organisieren.

PDL sagt immer wieder sollen anrufen, geht dann aber nicht ans Telefon. Es ging mal rum, daß die Stationen untereinanderer sich helfen sollen, aber die sind ja alle so knapp, daß nichts mehr geht, wenn einer ausfällt. Das ist ja das Problem. Einen Schüler kann man immer noch mal bekommen. In seltenen Fällen auch eine examinierte Kraft. Die kennt sich dann aber nicht auf der Station aus, kennt werder die Regeln noch die Patienten.
(Arbeite auf einer geschlossenen, psychiatrischen Aufnahmestation)

EIN FROHES NEUES JAHR!

Dito!

Na, dann wende ich mich mal im neuen Jahr an die Gewerkschaft.
LG, Feldmaus
 
Verzwickt: Es soll jemand kommen, aber bitte nicht von anderen Stationen und von der eigenen soll keiner angerufen werden.

Ich warte mit euch gespannt auf die Lösung.

(Gibt eine: StandBy-Dienste, aber das wäre ein teurer Spaß für jede Station)

Btw: Telefonbenutzung ist in Deutschland grundsätzlich legal, gilt auch für Arbeitgeber.
 
Was kann man also tun? Im Grunde darf man ja auch nicht vergessen, daß von der Politik das alles so gewollt ist! Es sollen ja Krankenhäuser schließen. Und wenn die dann sich nicht nur halten, sondern auch noch Gewinn machen wollen (und das wollen private Träger eben) dann weiß ich selbst nicht, wie das gehen soll.

Das einzige, was man "muß" wäre, auf Anordnung länger im Dienst zu bleiben. Das Direktionsrecht kann der AG auf seine Mitarbeiter nur ausüben, wenn sie anwesend sind.
Es ist (mal ganz ehrlich) überhaupt nicht im Sinne des AG, daß wild eingesprungen und Überstunden aufgebaut werden. Gut für den AG ist ausschließlich, mit dem budgetierten und hoffentlich finanzierten Personal auszukommen OHNE Überstunden aufzubauen. Auch kommunale Unternehmen brauchen Überschuß, um für die Zukunft zu investieren. Personal ist das wichtigste im Gesundheitswesen, aber neben dem medizinischen Fortschritt erwarten "Kunden" heute viel mehr von dem Krankenhaus, in das sie gehen. Investitionen in die Ausstattung sind also notwendig, um nicht den Konkurrenzkampf mit anderen Häusern zu verlieren. In der Industrie ist das jedem Mitarbeiter klar, daß am Erfolg des Unternehmens auch die Arbeitsplätze hängen. Im Gesundheitswesen fehlt dieses Denken aufgrund der Historie.
Es hat geklappt, ja es musste jemand einspringen, diesmal war es eine Vorgesetzte.
Das mag ein persönlicher Erfolg sein, um sich selbst aus der Verantwortlichkeit und Belastung zu ziehen, letztendlich ist eine Vorgesetzte auch ArbeitNEHMER. Zudem ist der Kreis der Vorgesetzten klein. Ich weiß, daß da schnell von der Basis die Erwartungshaltung kommt: "ja, sollen 'die' mal sehen wie es ist und selbst machen" und sich solche Situationen häufen. Die Folgen sind dann doch eigentlich auch klar: Harte Gangart der Führung oder Ausgebrannte Führungskräfte. (Nein, mehr Personal wird es auch damit nicht geben.). Zudem werden die Vorgesetzten ihre Aufgaben nicht mehr ausreichend wahrnehmen... Ich plaudere gerade aus dem Nähkästchen.. beide Varianten schon erlebt. Lange Rede, kurzer Sinn: ist für das Gesamtproblem nicht lösungsorientiert.

(Gibt eine: StandBy-Dienste, aber das wäre ein teurer Spaß für jede Station)
...ist die einzige Karte, die der AG hier ziehen kann. Muß auch nicht teurer sein. Die Personalleitung kann rechnen: Anzahl der Standby-Diesnte = X EUR = X Planstellen ... die werden halt dann gekürzt. Am flexibelsten hält sich der AG mit Rufbereitschaften. Da kann der Mitarbeiter während der ganzen Zeit angerufen werden (und muß sich bereit halten) - während bei Standby-Diensten in der Regel nur ein kurzer Zeitkorridor zum Einspringen für eine ganze Schicht festgelegt wird - und das dann verhältnismäßig teurer ist, wenn er nicht abgerufen wird.

Ich meine, die Initiative kann hier auch vom BR ausgehen. Wenn die Mitarbeiter eine Lösung haben wollen und die Führungskräfte nicht tätig geworden sind, sollte der BR doch einen Konzeptvorschlag als Diskussionsgrundlage unterbreiten.
 
Nur zu meinem Verständnis: es ist besser, wenn ich 16 Stunden im Dienst bleibe als wenn ich einfordere, dass die PD dem Arbeitsgesetz genüge tut und alles macht, damit die 12 Stunden nicht überschritten werden? Korrekt? Bedeutet dann im Umkehrschluss, dass ich mich eigentlich nie gegen die Dienstanordnung von Ü-Stunden auflehnen darf. Denn Nnix anderes sind ja die Dienstplanänderungen ohne Absprache, die nicht belegbaren Behauptungen "es ist niemand anders da", die Anrufe zuhause mit der Forderung zum Dienst zu erscheinen, usw. Notstand ist bekanntlich bei vielen PDLs immer. Ist halt leichter als sich was anderes zu überlegen- z.B. Standby-Diesnte- und dies auch vor dem AG und dem AN zu vertreten.

Elisabeth
 
@Elisabeth: Besser ist es nicht, aber billiger. Auch die PDL's sind häufig nur die Leid tragenden. Telefoniern sich die Finger wund und finden keinen der einspringt. Kriegen Druck von unten, weil natürlich die MA irgendwann nicht mehr wollen und Druck von oben, dass die Dienste ordentlich besetzt sind und das möglichst kostensparend.

Genau solche Situationen führen dann auch dazu, dass immer mehr PDL's einen Burnout erleiden. (sowie ich vor noch nicht allzu langer Zeit).

Die Mitarbeiter/Führungskräfte resignieren irgendwann und kündigen (erwischen nicht selten den nächsten schlechten Arbeitgeber) was dann zwangsläufig zu Lebensläufen ähnlich Meinem führt, wo die Liste der ehemaligen Arbeitgeber fast eine ganze Seite füllt. Und in absehbarer Zeit, endet es damit, dass solche (oft sehr engagierten und fachlich hochkompetenten Pflegekräfte) aus der Pflege ausscheiden.
 
Nein. Stationsleitung oder PDL müssen sich für eine Lösung und Einhaltung der Gesetze einsetzen. Die Möglichkeiten sind bekanntlich dadurch begrenzt, daß eben nur "Zugriff" auf die Mitarbeiter vor Ort besteht. Und da ist es egal, ob Du Mitarbeiter, Stationsleitung, PDL oder Geschäftsführer bist.
Ich sehe die Lösung des Problems nicht darin, seine Stationsleitungen oder PDLs zu verbrennen. Irgendwo ist auch deren Gesundheit schützenswert; zudem verstehe ich nur sehr bedingt, daß meist sehr engagierte Personen, die noch bereit für diese herausfordernden Aufgabe sind, an den Pranger gestellt werden. Dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn da manche Führungskraft den "Glauben" am Sinn ihrer Tätigkeit verliert und vielleicht auch dementsprechend beginnt zu agieren. Die wenigste werden wohl Führungskraft um irgendwelche Machtgelüste auszuleben und Mitarbeiter zu schikanieren. Das halte ich eher für Phantasien frustrierter Kollegen.
Zusammen Lösungen finden, schaut anders aus. Und nach meiner Überzeugung müssen da Führungskräfte und Betriebsrat an einen Tisch. Den "Druck" kann der Betriebsrat ausüben, wenn die Mitarbeiter an ihn herantreten. Druck auf Stationsleitung oder PDL wäre nur sinnvoll, wenn diese auch entscheidungsfähig ist in dem Rahmen. Wenn der AG nicht mitmacht, dann nutzt es nichts, wenn man den Sündenbock in den Reihen der Pflege(hierarchie) sucht.

Die einzige Lösung im Rahmen der Gesetze schaut eben so aus: Überstunden anordnen beim anwesenden Personal (ArbZG und ggf. BR-Mitbestimmung beachten) - auch über Stationsgrenzen hinweg und Arbeiten mit reduzierter Besetzung (Ausfall wird nicht ersetzt). Vielleicht noch eine Prioritätenliste erstellen, was an patientenfernen Dingen bei welcher Besetzung nicht gemacht wird und umverteilt werden kann, damit die Mitarbeiter sich davon entlastet fühlen. Ich sehe häufig das Problem, daß jeder meint, er müsse immer alles erledigt haben. Schwerer wird es bei patientennahen Tätigkeiten, das läßt sich nicht in einer Liste darstellen, sondern muß pflegefachlich vom Einzelnen entschieden werden.
Wenn es dann noch einen Bereitschaftsdienst gibt und jedem klar ist, daß der auch gerne zuhause bleiben darf (also nicht wieder die erste Lösung ist - sonst wird der immer gerufen), ist eigentlich alles getan, was in der Macht der Stationsleitung und PDL steht.
 

Ähnliche Themen