Nein. Stationsleitung oder PDL müssen sich für eine Lösung und Einhaltung der Gesetze einsetzen. Die Möglichkeiten sind bekanntlich dadurch begrenzt, daß eben nur "Zugriff" auf die Mitarbeiter vor Ort besteht. Und da ist es egal, ob Du Mitarbeiter, Stationsleitung, PDL oder Geschäftsführer bist.
Ich sehe die Lösung des Problems nicht darin, seine Stationsleitungen oder PDLs zu verbrennen. Irgendwo ist auch deren Gesundheit schützenswert; zudem verstehe ich nur sehr bedingt, daß meist sehr engagierte Personen, die noch bereit für diese herausfordernden Aufgabe sind, an den Pranger gestellt werden. Dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn da manche Führungskraft den "Glauben" am Sinn ihrer Tätigkeit verliert und vielleicht auch dementsprechend beginnt zu agieren. Die wenigste werden wohl Führungskraft um irgendwelche Machtgelüste auszuleben und Mitarbeiter zu schikanieren. Das halte ich eher für Phantasien frustrierter Kollegen.
Zusammen Lösungen finden, schaut anders aus. Und nach meiner Überzeugung müssen da Führungskräfte und Betriebsrat an einen Tisch. Den "Druck" kann der Betriebsrat ausüben, wenn die Mitarbeiter an ihn herantreten. Druck auf Stationsleitung oder PDL wäre nur sinnvoll, wenn diese auch entscheidungsfähig ist in dem Rahmen. Wenn der AG nicht mitmacht, dann nutzt es nichts, wenn man den Sündenbock in den Reihen der Pflege(hierarchie) sucht.
Die einzige Lösung im Rahmen der Gesetze schaut eben so aus: Überstunden anordnen beim anwesenden Personal (ArbZG und ggf. BR-Mitbestimmung beachten) - auch über Stationsgrenzen hinweg und Arbeiten mit reduzierter Besetzung (Ausfall wird nicht ersetzt). Vielleicht noch eine Prioritätenliste erstellen, was an patientenfernen Dingen bei welcher Besetzung nicht gemacht wird und umverteilt werden kann, damit die Mitarbeiter sich davon entlastet fühlen. Ich sehe häufig das Problem, daß jeder meint, er müsse immer
alles erledigt haben. Schwerer wird es bei patientennahen Tätigkeiten, das läßt sich nicht in einer Liste darstellen, sondern muß pflegefachlich vom Einzelnen entschieden werden.
Wenn es dann noch einen Bereitschaftsdienst gibt und jedem klar ist, daß der auch gerne zuhause bleiben darf (also nicht wieder die erste Lösung ist - sonst wird der immer gerufen), ist eigentlich alles getan, was in der Macht der Stationsleitung und PDL steht.