Medikamentengabe über Magensonde in der Abschlussprüfung

Falls Du damit die Infarktprophylaxe meinst, klar auch.

Hatte eher an (das sehr häufige) VHF und (das öfters festzustellende) PFO gedacht...aber Myokardinfarkt zählt auch, bedingt, nicht uneingeschränkt.
 
und was die kombi aus clopidogrel und ass angeht:

da kann man durchaus mal nachfragen. (schon klar, dass wir nicht alle fakten haben; aber diese kombi ist ungewöhnlich - manche literatur nennt sie obsolet)

Klar, und die Schüler wissen das immer auch? Als Schüler bekommt man nur eine gewisse Stundenzahl an Apothekenlehre- das reicht bei weitem nicht aus, alle möglichen und unmöglichen Kombis zu wissen.

Ich stimme Dir aber zu, das man als Schüler vorher fragen sollte, warum jene oder diese Medis gegeben werden.
 
Klar, aber ich gestehe auch- auch wenn ich vermutlich jetzt in den Kerker muss- als nichtkardiologischer Pfleger ich nicht jede einzelne Indikation für ASS aus dem
EffEff aufzählen kann.
 
Klar, und die Schüler wissen das immer auch? Als Schüler bekommt man nur eine gewisse Stundenzahl an Apothekenlehre- das reicht bei weitem nicht aus, alle möglichen und unmöglichen Kombis zu wissen.

Ich stimme Dir aber zu, das man als Schüler vorher fragen sollte, warum jene oder diese Medis gegeben werden.

das kann niemand alles wissen, vor allem kein schüler. dazu braucht es mehr zeit als drei jahre. ich stimme dir also zu. besonders braucht es mehr als drei jahre, wenn es um potentielle wechselwirkungen geht, oder um typische oder untypische kombinationen.

da hilft nur: nachfragen & selber recherchieren, dabei kritisch bleiben.

Klar, aber ich gestehe auch- auch wenn ich vermutlich jetzt in den Kerker muss- als nichtkardiologischer Pfleger ich nicht jede einzelne Indikation für ASS aus dem
EffEff aufzählen kann.

na, dann mal ab in den kerker :P
 
Wenn der Pflegekraft das Problem ASS + Clopidogrel bekannt ist, ja.

Aber es soll Bereiche der Pflege geben, wo man nur ab und zu mit diesen genannten Medis zu tun hat. Und daher evtl. auch nicht auf den neusten Stand ist und es einfach hinnimmt.
 
Yep, stimme ich Dir vollkommen zu!
 
Wenn der Pflegekraft das Problem ASS + Clopidogrel bekannt ist, ja.

Aber es soll Bereiche der Pflege geben, wo man nur ab und zu mit diesen genannten Medis zu tun hat. Und daher evtl. auch nicht auf den neusten Stand ist und es einfach hinnimmt.

ich finde, das (potentielle) problem sollte einem spätestens klar werden, wenn man weiß, wofür die beiden stoffe da sind. allerspätestens nach einer kurzen beschäftigung mit dem wirkmechanismus. ob man das als pflegekraft erkennen können muss... die frage möchte ich nicht beantworten, sonst muss ich in den kerker ^^

als schüler muss man sowas sicherlich nicht können. aber ass nicht auf nüchternen magen sollte kurz vorm examen schon drin sein, finde ich. (aber für mich pers. ist das gar nicht so sehr der punkt. der punkt ist eher: wird schon immer so gemacht -> und nun, zur prüfung, wird es erstmals (?!) kritisch hinterfragt.
vermutlich muss man eher noch der schülerin das lob aussprechen und alternativ die gesamte stationsclique (natürlich ohne schülerin! ^^) in den kerker schicken.
 
na gut, dass wir 2 Tage vor dem Examen der TE mal drüber reden,
hoffentlich hat sie dann morgen die Info's die sie möglicherweise dann übermorgen braucht,
wenn ihr die Prüfer entsprechende Fragen stellen, ihr Handeln beurteilen müssen,
sie selbst ihr handeln begründen soll
wobei ich ihr das eigentlich nicht so dolle wünsch, iss schon stressig genug


wie Clopi und ASS wirken, dass sie beide TZAGH sind- ist im Akutkrankenhaus - schon Standard, oder?
 
Hallo,

mir ist schon klar das die Medis einzeln gegeben werden und auch das zwischendurch gespült wird. Über Sonde in das Zuleitungssystem sollte man es nicht zuspritzen.
Hauptsächlich dachte ich an das Ranitidin, ob man es so wie pantozol erstmal nüchtern vor den Mahlzeiten gibt, aber es steht nicht im Beipackzettel, da steht unabhängig von den Mahlzeiten.
Übrigens die Pat. hatte einen schweren Herzinfarkt und dann einen hypoxischen Hirnschaden erlitten......
 
Kleiner Exkurs zum Thema ASS und Clopidogrel:
Eine duale Plättchenhemmung ist obligat nach Implantation eines Drug-Eluting-Stents (medikamentenbeschichteter Stent). Diese Stents geben Medikamente ab, die eine Proliferation der Media und damit eine In-Stent-Stenose verhindern sollen, haben jedoch zur Folge, dass die Endothelschicht, die sich um den Stent bilden soll natürlich auch langsamer wächst. Um nun eine Re-Thrombose zu verhindern, wir für sechs bis zwöft Monate Clopidodrel zu dem ASS (welches lebenslang eingenommen werden muss) gegeben.
Stichworte für noch mehr Interessiert: BASKET-Studie und BASKET-Late-Studie
 
Aber auch alle anderen hier machen es immer richtig, arbeiten immer schulisch und haben auch immer über 1 Stunde Zeit für jeden einzelnen Patienten!

Oder etwa doch nicht?

Diese unterschwelllige Unterstellung, dass ich in einer Traumwelt lebe, macht die Aussage natürlich besser.



Als wir in der Ausbildung fragten, warum Schule sich so sehr von der Praxis unterscheidet, und was das für ein Zweck hat, da wurde uns gesagt:

"Das schulische, so wie wir es Euch lehren, ist die optimalste Pflege die Ihr geben könnt! Wir wissen sehr wohl das die Praxis anders aussieht- aber wir haben Euch auch das Wissen gegeben, zu entscheiden, inwieweit in jedem Fall ihr es anwenden solltet und wann man auch mal "unschulisch" gearbeitet werden kann."

"Ihr dürft auch abweichen- wenn Ihr es korrekt und richtig begründen könnt!"

So und wie lautet in diesem Fall die korrekte Begründung?
Ich habe keine Zeit jedem seine Medikamente richtig zu geben!?

Klar kann ich abweichen, vor allem wenn es um 18 unsinnige Waschwasserwechsel geht, oder um die Reihenfolge des Bettenüberziehens.....
Wir wissen alle, wie die Praxis aussieht. Und ich habe es während meiner Ausbildung, und in den ersten Jahren im Krankenhaus gesehen:
Oft genug werden die Medis dem Patienten nur hingeschmissen. Er wird oft nicht daraufhingewiesen, wie er sie und wann genau er sie nehmen soll.

Tja so etwas passiert, traurig, Ist aber keine Rechtfertigung für mein eigenes Handeln.
 
Kleiner Exkurs zum Thema ASS und Clopidogrel:....obligat nach Implantation eines Drug-Eluting-Stents....Um nun eine Re-Thrombose zu verhindern, wir für sechs bis zwöft Monate Clopidodrel zu dem ASS (welches lebenslang eingenommen werden muss) gegeben...

Das hab ich auch gefunden, passt aber (vom 1. und auch 2. Eindruck) nicht zur Situation der Patientin, deswegen....keine weitere Verwirrungen im Moment
Myokardinfarkt, hypox. Hirnschaden, apallisches Syndrom

@lernschwester/alle
oh je...blöde Frage, man darf Med. nicht über die Zuspritzmöglichkeit an der Leitung zufügen,
muss immer abstöpseln - das ist allgemeiner Standard?
Das kenn ich so nicht, aber Schwester Ame ist auch lernfähig - welche Begründung gilt?

@mary_jane
find Deine Argumente sehr schön, klar formuliert, gut und richtig:daumen:bitte weiter so.
 
dazu empfehle ich (wie es hier bereits passiert ist) nochmals die DGN mit ihren standards. bitte auch die indikationen beachten. und es gibt so einige studien, die dazu klare aussagen machen.

ich gebe auch gerne zu, dass ich etwas aufgebracht war darüber, dass so etwas nur zur prüfung mal reflektiert wird (also nicht nur diese spezielle med.kombi). aber, zu meiner ehrenrettung: ich schrieb "zärtlich drauf ansprechen" - nicht "mal kräftig mit dem urinbeutel einen latschen".

:)
 
Diese unterschwelllige Unterstellung, dass ich in einer Traumwelt lebe, macht die Aussage natürlich besser.
Komm mal runter hier, Du machst es gerade auch nicht besser!


So und wie lautet in diesem Fall die korrekte Begründung?
Ich habe keine Zeit jedem seine Medikamente richtig zu geben!?

Bist Du auf Konflikt aus, oder doch zur sachlichen Diskussion?

Hier erstmals nochmals meine Antwort, die ich an Eisenbarth gegeben hatte, aber für Dich genauso gilt:

Das war die Antwort auf Mary Jane's Frage:

"Tolle Einstellung
Wozu dann überhaupt noch Medikamente verabreichen, wenn eh alles irgendwie ohne Rücksicht gegeben wird."

Die widerum auf meine Antwort folgte, auf Elisabeths folgende Feststellung:
"....welche Unterschiede zwischen prüfungsrelevantem Verhalten und dem Alltag gemacht werden..."

Leider ist es so: Die Schüler kopieren oft nur das Verhalten der examinierten Kräfte, kommt es zur Prüfung erinnert man sich plötzlich wieder an das gelernte, und wird aber unsicher.

Falls Ihr in an einem Ort arbeite, an dem jeder Eurer Kollegen absolut korrekt arbeitet- dann her mit der Adresse das ich mir dort bewerben kann.

Medis haben immer korrekt gegeben zu werden! Der Alltag sieht aber leider oft anders aus- ich habe während der Ausbildung deswegen nicht nur einmal Frust geschoben, und war auch mal kurz vor dem Aufgeben!

Sei es tatsächlich aus Zeitmangel; Unwissenheit oder einfach Bequemlichkeit- es kommt oft genug vor.

Wir haben alle doch mal den Satz gehört: "So, jetzt nehmen Sie doch bitte schnell noch alle Ihre Medikamente..." und das ganze noch mit dem Orangensaft, der gerade auf den Tisch steht.

Und ja: meine Lehreraussagen bezog sich zwar durchaus auch auf die Medikamentengabe, aber hauptsächlichs Elisabeth's Frage zu Schule vs. Praxis- die Antwort sollte aber ganz klar sein: das weder Zeitdruck noch sonst etwas die falsche Gabe rechtfertigt.

Tja so etwas passiert, traurig, Ist aber keine Rechtfertigung für mein eigenes Handeln.

Ja, soetwas passiert. Die Verantwortung trägt jeder einzelne Pflegekraft selber.

Statt auf andere hier einzuprügeln, sollten wir uns erstmal alle an unsere eigene Nase fassen.
Elisabeth hat jetzt übrigens einen eigenen Thread zum Thema Schule vs. Praxis aufgemacht.
 
@HHS
Es tut mir leid, wenn du dich durch meine Argumentation persönlich angegriffen fühlst.
Das war nie meine Absicht, mir geht es rein um das Thema und nicht um Konflikte. Ebenso finde ich es schade wenn, dass du meine Argumente als eingeprügeln bezeichnest.
Aber wie du richtig bemerkt hast, gibt es nun einen Extrathread, ich wollte das nur abschließend hier noch mal loswerden.
 
@Mary Jane:
Ich habe mich ein wenig in die falsche Ecke gedrängt gefühlt, das ist alles.
Da bin ich allerdings auch nicht unschuldig daran gewesen.

Aber ich wollte nur die Situation wiedergeben, die ich auf Normalstationen immer wieder angetroffen habe. Das heißt nicht, das die dortige Praxis ganz und gar meiner Meinung entspricht. Im Gegenteil- deine Argumentation ist auch für mich logisch und schlüssig. Nur die Wirklichkeit sieht oftmals anders aus, das Verhalten der Schülerin hier daher nicht fremd.
 
Natürlich passt das, Du hast es selbst aufgezählt:
Jetzt schon, etwas eher, die erweiterte Zulassung für die Kombi bei Myokardinfarkt (ED's Beitrag, am vormittag)
".... Indiziert ist das Präparat bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom ohne Hebung der ST-Strecke im Elektrokardiogramm. Auch bei Patienten mit perkutan gelegtem, koronarem Stent und Herzinfarkt-Patienten mit ST-Strecken-Hebung, bei denen eine Thrombolyse als Therapie infrage kommt, kann das Präparat zum Einsatz kommen...."
Zulassung (aktuell, jetzt) einerseits, höheres Risiko für NW andererseits (bekannt)

Aber bei Dir war der Stent die Begründung für Kombi, 1/2-1 Jahr.
Das Argument wirkte anhand der von der TE beschriebenen Patientin (Gesamtbild entscheidend) eher unwahrscheinlich.

Man bleibt ja nicht deppert, findet mit neuen Ansätzen auch neue Möglichkeiten

....wie die "druckfrische" Leitlinie für NSTE-ACS von 2012
für STE-ACS find ich irgendwie nix frei zugängliches, gilt das selbe-?
Neue Leitlininen zur Behandlung des Koronarsyndroms: Medical Tribune
Empfehlung der Kombi für 1 Jahr.

vielleicht könnt uns da die TE weiterhelfen, wenn sie nicht 1000 anderes Zeugs im Kopf hat, für morgen.
HHS & Mary_Jane, hach is deees schee :hicks:
 

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