Fehler bei Medikamentengabe über PEG

gnadine1

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Hallo an alle,
ich schreibe gerade eine Facharbeit"Medikamentengabe über PEG" eigentlich war es mein Ziel, zu zeigen, dass viele Ärzte oft das falsche Medikament verschreiben bzw. welche die nicht über PEG gegeben werden dürfen. Musste aber feststellen, dass auch viel daran liegt dass die Medis von der Pflege falsch gegeben werden wie z.B. alle mörsern und zusammen verabreichen oder Medikamente mörsern die eigentlich in Wasser gelöst werden müssen. Ihr würdet mir total helfen wenn ihr schreiben würdet, ob ihr das auch erlebt bzw. was für Probleme es noch so gibt bei der medigabe über PEG !
 
eigentlich war es mein Ziel, zu zeigen, dass viele Ärzte oft das falsche Medikament verschreiben bzw. welche die nicht über PEG gegeben werden dürfen. Musste aber feststellen, dass auch viel daran liegt dass die Medis von der Pflege falsch gegeben werden

Ärgerlich, wenn bei der Recherche nicht das rauskommt, was man wollte, oder? :mrgreen: Ich fürchte, Du findest gewaltige Wissenslücken in der Pflege!

Am häufigsten beobachte ich die gemeinsame Verabreichung in einer Spritze. Dagegen gibt es schon sehr gute Checklisten dafür, welche Medikamente wie über die Sonde verabreicht werden können. Von daher können die Ärzte sich vorm Verschreiben kundig machen - ob das alle tun, ist die andere Frage. Die Hersteller geben auch oft Empfehlungen (hatten wir mal bei Palladon, man muss einen Trick anwenden, um die Kügelchen durch die Sonde zu kriegen).
 
Ich würde mich sehr freuen wenn du den Kügelchentrick verrätst. Damit hatten wir auch schon Probleme und keine wirklich schlaue Lösung.

Was auch immer wieder Fragen aufwirft ist der Umgang mit magensaftresistenten Medikamenten bei einer PEG.
 
Ich würde mich sehr freuen wenn du den Kügelchentrick verrätst. Damit hatten wir auch schon Probleme und keine wirklich schlaue Lösung.

Du benötigst kleine Spritzen (5 ml) und einen Adapter, mit dem du die an die PEG anstöpseln kann. Unsere Adapter sind knapp doppelt so lang wie der Spritzenkonus und haben an einer Seite ein Gewinde.

Du ziehst den Spritzenkolben raus, hältst die Spritze aufrecht, verschließt unten den Konus und kippst oben aus der geöffneten Palladonkapsel die Pellets rein. Dann tust Du den Kolben wieder rein und ziehst mit der Spritze etwas Wasser auf, es muss aber noch etwas Luft darin sein. Wenn Du die Spritze jetzt schüttelst, wirbeln Luft und Wasser die Pellets durcheinander und du kannst sie verabreichen. Braucht ein bißchen Übung, aber du wirst es hinkriegen. Natürlich mit Flüssigkeit nachspülen. Die zwei Milliliter Luft im Magen schaden dem Patienten nicht.

Den Trick haben wir von Mundipharma selbst, wenn ich recht weiß. Die hatten eine richtige Fotostory dazu.
 
Dankeschön für die tolle Erklärung.
Wenn es sich wieder ergibt werde ich es auf diese Art ausprobieren.
 
Aus eigener Erfahrung kann ich folgendes berichten:

Ich habe vor der Ausbildung ja das FSJ gemacht und durfte da auch die Medis über PEG gegeben. Mir wurde damals erklärt, dass ich alles schön mörsern soll, mit Wasser auflösen und dann in einer Spritze aufziehen. Dies habe ich auch getan, da ich es ja nicht besser wusste.

Vor knapp sechs Wochen, im letzten Theorieblock haben wir dann den Bereich Pharmakologie angefangen. Und was musste ich feststellen? Einige der Medikamente sind überhaupt nicht dafür geeignet gewesen, gemörsert, geschweige denn mit Wasser aufgelöst zu werden. Leider erlebe ich auch jetzt bei meiner Ausbildungsstelle, dass dies immer noch praktiziert wird. Leider habe ich als Unterkursschülerin auch nicht die Macht, etwas zu bewegen. Und eine Teilschuld haben doch wohl auch die Ärzte. Sie verordnen Medikamente, wohlwissend dass es sich um einen Patienten mit einer PEG handelt und dass dieser in den meisten Fällen nicht in der Lage ist, beispielsweise magensaftresistente Kapseln zu schlucken (die ja zum Beispiel nicht gemörsert werden sollten).
 
Hallo,
hatte auch "früher" gelernt, alle Medikamente zu mörsern und zusammen in einer Spritze aufzuziehen und sie so zu verabreichen!

Nun hatte ich vor kurzer Zeit eine Fortbildung zum Thema: "Verabreichung von Medikamneten über PEG und Ernährungssonden".
Vieles was von der Apotherkerin angesprochen wurde, hatten wir bereits seit längerer Zeit auch in dem Sinne durchgeführt.

Was uns die Apothekerin allerdings mitteilte war, dass es kaum Medikamentenhersteller gibt, die sich dazu äußern in welcher Form die Medik. gegeben werden, da die Medis dafür eigentlich nicht vorgesehen waren.
Kaum ein Hersteller gibt eine Garantie dafür, dass das Medikament über eine Peg die gleiche Wirkung hat, als wenn man es oral verabreicht.
Wir mussten das so hinnehmen! Vielleicht hat jemand eine andere Information oder einen Link dazu?
Auch war uns allen NICHT bekannt, das man Beloc zok nicht mörsern darf, da es sonst absolut null Effekt hat.

Viele Grüße,
Sanne
 
Hey :)

Abgesehen von den Fehlern, die bereits von den anderen genannt wurden, sei noch genannt, das in vielen Fällen nicht unterschieden wird zwischen PEG und PEJ. Einige Medikamente werden ja bereits im Magen resorbiert bzw. auf die Resorption im späteren Darmtrakt vorbereitet, eine Applikation per PEJ ist in diesem Fall dann ja quasi zwecklos.

Was auch mal aufgefallen ist, war die Verabreichung einer Retardtablette eines Blutdruckmedikamentes, das ja in Lösung dann gleich als Bolusgabe wirkt (glücklicherweise war der Ausgang des Ganzen relativ harmlos).

Ich bin dazu übergegangen, insofern ich bei einer Neuaufnahme verantwortlich bin, im Zweifelsfall die Medikamente von der Apotheke gegenchecken zu lassen. Die meisten ApothekerInnen sind so nett und machen das als Serviceleistung.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Facharbeit,
Katharina
 

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