Kündigungsschutz bei Arbeitsunfähigkeit in der Probezeit?

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Hallo, Ihr fleissigen Bienchen!

Am 22.2. hätte ich meine Probezeit überstanden. Doch jetzt bin ich leider im Krankenstand und habe meine Kündigung bekommen.
Weiss jemand von Euch, wie es in diesem Fall mit Kündigungsschutz steht?

Vorgeschichte:
Im September 07 hatte ich, wie einige von Euch wissen, einen Arbeitsunfall. Da ist mir einer in die Seite von meinem Dienstauto gerauscht und hat mich umgeschubst, bin auf dem Dach gelandet. In der Klinik hatte man leider nur die Halswirbel und das Brustbein geröntgt. Diagnose: Thoraxkontusion und HWS-Distorsion.
Ich musste meine Krankmeldung 2mal verlängern lassen. Nach dem 2. Mal rief mich meine Chefin an und drohte mir mit Kündigung, wenn ich ihr nicht ein ärztliches Attest bringe, in dem steht, ab wann ich definitiv wieder arbeitsfähig bin. Also quälte ich mich nach 3 1/2 Wochen wieder in die Arbeit. Da stritt sie dann widerum ihre Worte ab.
Die Schmerzen von der Prellung liessen langsam nach, dafür bekam ich Rückenschmerzen ohne Ende. Ich hatte früher schon öfter mal Rückenschmerzen, allerdings waren das einfache Muskelverspannungen. Diesmal aber waren die Schmerzen anders, tiefer, heftiger. Ich konnte mich oft nicht mehr richtig aufrichten. Aber aus Angst vor einer Kündigung arbeitete ich weiter, ging nicht zum Arzt - der hätte mich ja krankschreiben wollen können.
Mitte Dezember hatte ich mal wieder ein paar Tage am Stück frei. Nachdem ich mich inzwischen fast gar nicht mehr rühren konnte, ging ich dann doch zum Arzt. Diagnose: Bandscheibenvorfall. Dazu kam noch eine heftige Erkältung und vereiterte Stirnhöhlen. Somit war ich wieder 10 Tage aus dem Verkehr gezogen.
Anfang Januar wurden die Rückenschmerzen wieder so schlimm, dass ich morgens zum Arzt ging, mir ne Spritze hab geben lassen und dann meinen Dienst angetreten habe. Letzte Woche dann ging einfach gar nix mehr und ich musste mich doch wieder krankschreiben lassen. Inzwischen ist auch der Nerv blockiert und mein Orthopäde meinte, ich soll mich darauf einstellen, dass der nächste Weg ins Krankenhaus führt zur OP.
Der Unfall war höchstwahrscheinlich der Auslöser für den Bandscheibenvorfall, nur leider lässt sich das nicht beweisen...

Als ich meiner Chefin dann "beichtete", dass ich nicht mehr kann und mich krankschreiben lassen werde, wurde sie laut, sie braucht Mitarbeiter, auf die sie sich verlassen kann, ich solle mal meine Akte anschauen, meine Krankmeldungen würden sich stapeln und so weiter. Dazu kamen dann noch Anschuldigungen meine Arbeit betreffend, die an den Haaren herbeigezogen waren. Und jetzt kam die Kündigung. Aber sie kam nicht selbst, sondern hatte ihre Stellvertretung geschickt, liess mir auch gleich den Büroschlüssel abnehmen.
Die Kündigung ist so, wie sie ist, nicht wirksam, da sie allein schon die Frist nicht einhält. Laut Vertrag ist die Frist zwei Wochen zum Monatsende, sie kündigt mir aber zum 15.2.08. Dazu kommt noch, dass sie mir meinen Resturlaub während dieser Frist erteilt. Nachdem ich aber eben wahrscheinlichst operiert werden muss, kann ich den Urlaub gar nicht antreten, weil ich so oder so noch länger als bis zum 1.2.08 (wie in der AU steht) arbeitsunfähig sein werde. Und davon, wie es mit den Überstunden aussieht und geregelt wird, steht auch nix in der Kündigung.

Was meint Ihr dazu?
Über eine rege Diskussionsbeteiligung würde ich mich sehr freuen...

Liebe Grüsse,
Euer Kuschelmonsterchen
 
So lange Du Krank geschrieben bist kannst Du net gekündigt werden.

Aber dass Du Dich nach Deinem Unfall, wie ich es raushöre ja ein Arbeitsunfall, so von Deiner Chefin hast einschüchtern lassen und trotz Schmerzen zum Dienst erschienen bist ist schon erschreckend.

Ich würde mal einen Anwalt einschalten, ich hoffe Du bist Rechtschutzversichert, z.B. als Gewerkschaftsmitglied. Ich denke Du hast gute Chancen das die Kündigung für unwirksam erklärt wird.
 
Hallo,
abgesehen davon, dass ich das auch als sehr gemein ansehe, möchte ich die generelle Aussage von der Unkündbarkeit in einer Erkrankung sehr bezweifeln. Es gibt genügend Urteile, die die Grenzen des Zumutbaren für Arbeitgeber abstecken.
Ansonsten kann ich mich den Empfehlungen nur anschließen.
MfG
rudi09
 
Hallo,

Kuschelmonster kann in der Probezeit gekündigt werden, ich bin mir sicher, dass als Grund nicht die Erkrankung angegeben wurde.

Schönen Abend
Narde
 
Hallo!

Danke für die schnellen Antworten!

Dass ich unter Schmerzen schon so früh wieder zum Arbeiten angefangen hab, war ein grosser Fehler, ich weiss. Aber ich hatte nach 5 Jahren Arbeitslosigkeit endlich wieder einen Job gefunden und war so glücklich darüber, dass ich ihn nicht gleich wieder verlieren wollte...

@narde
Es geht hier weniger darum, aus welchem Grund sie mir kündigt, denn einen Grund braucht sie in der Probezeit gar nicht angeben. Vielmehr geht es darum, ob ich während der Probezeit Kündigungsschutz habe, solange ich krankgeschrieben bin. Früher zumindest war es so, dass man bei einer Festanstellung jenen Kündigungsschutz hatte.

Und nein, ich habe leider keine Rechtsschutzversicherung oder ähnliches. Würde zum Arbeitsgericht gehen, sobald ich halbwegs wieder fit bin zwecks Beratungsgespräch...

Liebe Grüsse
Kuschelmonster
 
Ob Deine Kündigung während der Probezeit rechtens war,weiß ich leider auch nicht! Ich habe sowas ähnliches durch! War 4 Monate im Arbeitsverhältnis und muß jetzt im Februar in die Klinik zur OP (Schilddrüse) und wurde auch in der Probezeit ohne Ansage der Gründe gekündigt! Aber ganz ehrlich so wie sich Deine Chefin gegeben hat, würde ich nicht wieder dort anfangen-Job hin oder her!
 
@ Urlaub34

Tut mir leid für Dich! Ich wünsch Dir alles gute für die OP!!!

Dort weiterarbeiten möchte ich auf gar keinen Fall mehr. Mündliche Abmachungen wurden nicht eingehalten und der ganze Mist jetzt noch dazu, nein, da hab ich keine Lust mehr drauf. Was ich will, ist Genugtuung, ihr "eins auf den Deckel geben". Sie soll einfach nur mal kapieren, dass sie mit ihren Mitarbeitern nicht so umspringen darf, wie es ihr grade in den Kram passt...
Wie gesagt, es war ein Arbeitsunfall, der Unfallgegner war schuld. Ich finde, es reicht, dass ich all die Schmerzen und den Ärger, der dadurch entstanden ist, ertragen muss.

LG Kuschelmonster
 
wenn ich
probezeit krank kündigen
bei Google eingebe, springen einem x Artikel ins Gesicht, die aussagen, dass man bei Krankeheit erst ab dem 6 Monat bzw nach der vereinbarten Probezeit geschützt ist.
 
Danke, Maniac! Hab wohl die falschen Suchwörter eingegeben gehabt, bei meinen Ergebnissen ging das nicht so genau hervor...
 
Hallo Kuschelmonster,
ich kann es verstehen, dass Du für Dich eine gewisse gerechtigkeit möchtest. Allerdings solltest Du auch mal nachrechnen, ob diese Gerechtigkeit Dir auch bares Geld wert ist!
Geld für einen Anwalt und eventuelle Prozesskosten, auf welchen Du - wenn Du verlierst- sitzen bleibst!
Ohne Rechtsschutzversicherung kann es schnell sehr teuer werden!

In der Probezeit kann man ohne Angaben von Gründen gekündigt werden...das ist leider so. Natürlich ist es für Dich ungercht...zumal Du nicht die Schuld trägst an DEibnem Arbeitsausfall. Auf der anderen Seit ekalkuliert Dein AG natürlich auch und fragt sich, inwiefern Du mit den Spätschäden (Bandscheibenvorfall) noch uneingeschränkt einsetzbar bist und ob mit weiteren Krankheitsbedingten Ausfällen zu rechnen ist...
Gerade wenn eine OP ansteht, dann bist Du danach noch lange Zeit nur bedingt einsetzbar.
 
Danke, Maniac! Hab wohl die falschen Suchwörter eingegeben gehabt, bei meinen Ergebnissen ging das nicht so genau hervor...

Bitte bitte,

btw, wo du dich schon so nett bedankst: wenn ich sowas schreibe, dann meine ich das auch nur als Hilfestellung (so wie du es auch verstanden hast)
Damit will ich nicht sagen "Geh zu google und belästige uns gefälligst nicht du *********", sondern will aufzeigen, das man mit weniger Aufwand (aber auch mal mehr) selbst an die Informationen kommen kann.
Und man ist nicht auf manchmal laaangsame User-Antworten angewiesen.

Zum Auswerten der Google-Informationen ist es natürlich auch völlig legitim sich diese bestätigen zu lassen, denn google und Wiki beinhalten auch viele Halbwahrheiten oder sogar komplett falsche Informationen!
Immer Vorsicht in der Umsetzung der Informationen :)
 

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