Kompetenzen deutscher Pflegekräfte..

laGüera

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02.03.2013
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Barcelona
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Studentin
Akt. Einsatzbereich
Geriatrie/Palliativ
Hallo allerseits! :wavey:

Bin neu hier im Forum, komme aus Deutschland, aber studiere "Pflege" in Spanien. Bin nun im 4. und (zum Glück auch endlich letzten :knockin:) Jahr und im Sommer fertig. Würde liebend gerne nach Deutschland zurück (vermiss das gute alte D., außerdem ist die Arbeits- & Wirtschaftslage hier in Sp. ja in letzter Zeit bekanntermaßen recht bescheiden und soweit ich das so mitbekomme betteln sie in D. ja förmlich um Pflegekräfte, da bietet sich ein Heimkommen ja fast an :cheerlead: ein B2-Deutschzertifikat brauch ich, glaub ich, zum Glück nicht vorweisen haha)

Nun ja, ich habe mich jetzt schon einigermaßen belesen und durchforste auch seit einiger Zeit euer Forum (hoch interessant :up:), bin aber noch immer auf der Suche nach ein bisschen mehr Info..

Gerade was die (technischen) Kompetenzen der deutschen Pflegekraft angeht... da es für euch ja rein theoretisch selbstverständlich ist, find ich dazu irgendwie nichts Konkretes..

Wenn mich die Kollegen hier fragen (ihr glaubt ja gar nicht, wie viele sich es überlegen, ins Ausland zu gehen!) und ich ihnen von der Deutschen Krankenpflege erzähle (dass man das dort traditionell gar nicht studiert, sondern es "nur" eine Ausbildung ist und man weniger Verantwortung trägt) gebe ich meistens das Beispiel des Venenverweilkatheters an.. Soweit ich informiert bin ist das in D. ja Aufgabe der Ärzte, die bei Bedarf delegieren können, nicht wahr? Nunja, dann sind die meisten total ungläubig, nach dem Motto, ":eek1:..Wie, das macht der Arzt?! :schraube:" Die können sich das gar nicht vorstellen, dass da jedes Mal der Arzt herbeikommt bei jedem Venenzugang! (Hierzulande können das die Ärzte (es sei denn es handelt sich um einen Anästesisten) gar nicht (mehr)!!) ...Ich kann das mir mittlerweile selbst gar nicht vorstellen, bzw erklären, also würde ich gerne hiermit die Gelegenheit ergreifen und euch fragen, wie das so im Alltag aussieht.. Rennt da echt jedes Mal der Arzt herbei? (Gerade auf der Notaufnahme bekommt bei uns eigntl jeder Patient gleich nen Venenzugang, unvorstellbar, wenn das der Arzt machen müsste...) Oder wird viel delegiert? Wie ist die Realität, wer macht Aufgaben, wie z.B. Blasenkatheter oder Magensonde legen, PEG wechseln, arterielle BGA, ZVD messen, ...??

Bin für Antworten jeglicher Art dankbar! :spopkorns:

Anja
 
Wer die delegierbar ärztlichen Tätigkeiten übernimmt, kommt - neben der Tätigkeit an sich - sicher auf den Einsatzort an. In den Aufnahmen, Tageskliniken, auf Intensivstationen oder im Aufwachraum übernimmt die Pflege in der Regel ein Mehr dieser Tätigkeiten als auf Normalstation. In der Notaufnahme kommt also kein Arzt, nur um einen Zugang zu legen, auf Station schon.

Die Kliniken regeln dies über Dienstanweisungen. Einer der entscheidenden Punkte ist die Frage nach dem Können (Blasenkatheter legen lernt jede Pflegekraft in der Ausbildung, Ports anstechen - nur so als Beispiel - dagegen nicht); wer nicht in eine Tätigkeit eingewiesen ist, darf sie gar nicht durchführen. Ggfs. müssen Pflegekräfte also nochmals geschult werden.

Der zweite entscheidende Punkt ist ein Politikum: In den letzten 15, 20 Jahren sind die Arztstellen sprunghaft angestiegen, dafür die Pflegestellen gekürzt worden. Wir haben schon mit unseren originären Aufgaben mehr als genug zu tun. Wenn also der Stellenschlüssel der Ärzte so errechnet wurde, dass sie für Blutentnahmen zuständig sind - warum sollen wir ihnen dann die Arbeit abnehmen?
 

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