Elisabeth Dinse schrieb:
Eine i.v. Spritze braucht 5 Minuten? 3 Röhrchen Blut abnehmen braucht 5 Minuten.
und einen Arzt finden, der es macht? Ca 2 h minimum!
Wieviele i.v. Gaben und wieviel BE brauchts um die Stellen von mind. 5 (jede Schicht eine VK) "Fachkräften" zu sichern? Der Tag hat 24 Stunden- macht 1440 Minuten. Das ergibt dann 288 derartige Maßnahmen. Entweder es sit eine recht große Station mit mind. 28 Betten und jeder Pat. ist zu drei i.v. Gaben pro Schicht und mind. 2 BE tägl. bereit.
So kann man überhaupt nicht rechenen und das weißt du auch! Die Tätigkeiten werden nicht abgegeben, weil sie nun so großartig unbeliebt sind, sondern weil sie zu Versorgungsbrüchen führen, das sie zeitlich häufig aufschiebbar sind (oder auch nicht) zumindest aber niedriger Priorisiert sind im Tagesablauf eines Arztes (und das sag ich als "Arzthasser")
Ergo gehts auch um den Stellenabbau von examinierten Fachpersonal. Denn für die Übernahme von ärztlichen Tätigkeiten brauchts eher wenig Personal. Und das Servicepersonal kann dann ja den Rest übernehmen: Essen austeilen wird schnell zu Essen reichen werden. Verbrauchsmaterial auffüllen- kleine Verbände kann (fast) jeder selbst machen. Wäsche auffüllen- wer Wäsche auffüllen kann, kann auch waschen.
In meinen Augen istr dein Argument hier auch nicht zu halten. Was ist denn "Fachpersonal"? Ist doch zur Zeit jede Krankenschwester auf so ner Normalstation. Zum anderen verstehe oich deine Bedenken über das "ausufern" der Tätigkeiten, wenn man sie denn verschiebt, aber es wurde mir bislang aus keiner Klinik soetwas berichtet, ganz einfach auch, weil diejenigen, die dort Material auffüllen und Essen austeilen ebenfalls null Zeit für eine Ausweitung der Tätigkeit haben oder aber nullpflegerische Aubildug und somt eine natürliche Hemmschwelle haben sich überhaupt einem Patienten zu nähern.
Nicht das ich falsch verstanden werde: Servicekräfte sind eine wichtige Entlastung. Sie solten aber nciht dazu dienen, die Pflegekräfte zu entlasten zugunsten von ärztlichen Tätigkeiten. Die Zeit reicht jetzt schon oft nicht für eine anständige Pflege(therapie).
Schmink dir das mal ab, dass du Servicekräfte zusätzlich kriegst! Absolut undenkbar und nicht zu finanzieren.
Durch die Vielzahl der Versorgungsbrüche innerhalb eines Krankenhausaufenthaltes, weil kein Arzt da ist, werden so viel resourcen verbraten, dass es stinkt. Warum sollten dann nicht Pflegekräfte auf der einen Seite von anspruchslosen Tätigkeiten befreit, und im Austausch dafür zumindest sinnvollere Tätigkeiten übernehmen?
Was dabei ja nun gar nicht geht, dass eine Stationsleitung zum Briefschreibenden Lakaien eines Arztes wird.
Den einzigen Grund und Sinn dafür, den ich entdecken könnte wäre der, wenn dies ein kombinierter Pflege-Arzt-Entlassungsbrief ist, in dem Laborwerte und Ergebnisse von Untersuchungen gleichwertig neben den Pflegerischrelevanten Themen zur Ernährung, Psyche und Mobilisation etc stehen würde. UNd Vorgefertigte Texbausteine wären da wohl auch sinnvoll, sowie eine gleichwertige Unterschrift auf dem Brief.
Allerdings würde ich meinen, müssten es ausgewählte Patienten sein, die vielleicht einen Chrohnischen Verlauf und einen langen KH-aufenthalt hatten. UNd der Brief wäre nicht nur allein an den Arzt sondern auch an den ambulantbetreuenden Pflegedienst gerichtet.
Stelle ich mir soetwas nun für unsere elektiv zur OP geplanten Thoraxchirurgischen Patienten vor, so würde ich soetwas strikt ablehnen.
Sol long