Kinderkrankenpflegeausbildung - auch Pflege an alten Menschen?

@claudia:

Ich glaube, um es genauer zu erklären, müsste man weiter ausholen. Es hat auch damit zu tun, dass in Ö die meisten Schulen (mit Ausnahme 2. Bildungsweg) den Krankenhäusern angebunden sind. Die Schulen arbeiten dadurch nicht ganz unabhängig, natürlich auch finanziell nicht. Die Krankenhäuser wollen daher nur für die eigenen Häuser ausbilden, z.B. sagt das KH 25 Schüler können wir nach dem Diplom einen Job zusichern, daher werden auch nur 25 ausgebildet.
Gerade die Ordenskrankenhäuser wehren sich strikt dagegen mehr Schüler auszubilden, da sie sehr wenig von Land gefördert werden und sie es als unsinnig erachten, dann für das Land auszubilden. Dadurch hast du eigentlich eine "Jobgarantie". Kommt es z.B. mal vor, dass kein Platz für einen Schüler frei wäre, würde er auf einer Station als "Überbesetzung" untergebracht werden.

Generell wird auf sehr auf die Entwicklung geachtet. Zur Zeit steigt der Bedarf nach Personal wieder mehr, deswegen bilden auch die Schulen wieder etwas mehr Schüler aus. Bzw. wird wie in tinajulias Beispiel bei geringem Bedarf die Ausbildung auf alle paar Jahre zurückgeschraubt oder es wird ein gänzlicher Ausbildungsstopp verhängt.

Sorry, wenn ich jetzt etwas OT geworden bin, aber ich fand es wichtig auch die Hintergründe auch mal etwas zu beschreiben.

Gruß,
Lin
 
Hier hängen die Schulen auch an den Krankenhäusern. Kann natürlich sein daß die Finanzierung anders läuft, aber generell wird über Bedarf ausgebildet, weil Schüler eben auch billige Arbeitskräfte sind. Traurig, aber wahr.
 
@claudia:

Ich glaube, um es genauer zu erklären, müsste man weiter ausholen. Es hat auch damit zu tun, dass in Ö die meisten Schulen (mit Ausnahme 2. Bildungsweg) den Krankenhäusern angebunden sind. Die Schulen arbeiten dadurch nicht ganz unabhängig, natürlich auch finanziell nicht. Die Krankenhäuser wollen daher nur für die eigenen Häuser ausbilden, z.B. sagt das KH 25 Schüler können wir nach dem Diplom einen Job zusichern, daher werden auch nur 25 ausgebildet.
Gerade die Ordenskrankenhäuser wehren sich strikt dagegen mehr Schüler auszubilden, da sie sehr wenig von Land gefördert werden und sie es als unsinnig erachten, dann für das Land auszubilden. Dadurch hast du eigentlich eine "Jobgarantie". Kommt es z.B. mal vor, dass kein Platz für einen Schüler frei wäre, würde er auf einer Station als "Überbesetzung" untergebracht werden.

Generell wird auf sehr auf die Entwicklung geachtet. Zur Zeit steigt der Bedarf nach Personal wieder mehr, deswegen bilden auch die Schulen wieder etwas mehr Schüler aus. Bzw. wird wie in tinajulias Beispiel bei geringem Bedarf die Ausbildung auf alle paar Jahre zurückgeschraubt oder es wird ein gänzlicher Ausbildungsstopp verhängt.

Sorry, wenn ich jetzt etwas OT geworden bin, aber ich fand es wichtig auch die Hintergründe auch mal etwas zu beschreiben.

Gruß,
Lin

sehr gut erklärt :up:
 
Ist die Umstellung auf den aktuellen Bedarf schnell genug, oder hinkt das ein paar Jahre hinterher? (Meine mich an eine Schwesternknappheit in Ö zu erinnern)
 
... weil Schüler eben auch billige Arbeitskräfte sind. Traurig, aber wahr.
das ist in österreich auch anders, bei uns stehen schüler nicht am stellenplan. die stationen sind also nicht auf schüler als arbeitskraft angewiesen.
 
Ist die Umstellung auf den aktuellen Bedarf schnell genug, oder hinkt das ein paar Jahre hinterher? (Meine mich an eine Schwesternknappheit in Ö zu erinnern)

Natürlich hängt es auch hinterher. Es dauert ja schon alleine 3 Jahre bis die Schule "nachausbilden" kann. Pro Jahr muss man dann natürlich auch ein paar "Ausfälle" einkalkulieren (Schwangerschaft, wechselt AG, andere Ausbildung, usw.).

Wir haben z.B. in der Stadt in der ich arbeite 8 Krankenhäuser, davon ein psychiatrisches Haus mit der eigenen Ausbildung für das psychiatrische Diplom und ein Kinderkrankenhaus mit Ausbildung für das Kinderdiplom. Von den 6 übrigen KH bilden 4 für das allgemeine Diplom aus. 3 davon sind wiederum geistliche Häuser, die mehr oder weniger nur für den eigenen Bedarf ausbilden (da sie wenig finanziellen Zuschuss vom Land bekommen). Also bleibt ein Haus, dass für den restlichen Bedarf abdecken "muss".
Dazu kommt, dass die Altenheime auch abgedeckt werden müssen, da es wie gesagt keinen Altenpfleger gibt. Darum ist zur Zeit eher ein Mangel an Fachpersonal da, als ein Überschuss.
Dafür bildet ja Deutschland für Österreich mit aus :mrgreen:.

Gruß,
Lin

@mods: sollte man nicht einen eigenen Thread aufmachen z.B. "Unterschiede in der Ausbildung in den verschiedenen Ländern" (oder so)? Ich würde es interessant finden, weiter darüber zu diskutieren, bekomme aber schon ein schlechtes Gewissen, da wir uns schon ziemlich weit OT bewegen?

edit flexi: Anregung umgesetzt: http://www.krankenschwester.de/foru...eausbildung-zwischen-laendern.html#post230315
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich dachte für die Schweiz :mrgreen:
 
So, nun können wir die Diskussion ja fortsetzen mit einer Auszugs-Info aus dem deutschen Krankenpflegegesetz:
Praktische Ausbildung: Gesundheits- und Krankenpflege von Menschen aller Altersgruppen in der stationären Versorgung
Erst in der Differenzierungsphase wird die Kinderkrankenpflege getrennt aufgeführt.
Siehe auch APrVO.
 
Hi Leute,
ich muss sagen ich bin ein wenig verwirrt...
wie ja schon einmal erwähnt gibt es in deutschland 3 möglichkeiten der kinderkrankenpflegeausbildung. vor 2 jahren habe ich meine ausbildung zur gesudheits- und kinderkrankenpflegerin, also nach dem neuen krankenpflegegesetz von 2004 begonnen.
An allen Schulen an denen ich mich beworben hab läuft die ausbildung nach dem muster ab 2 Jahre gemeinsame grundstufe mit erwachsenen und 3. Jahr differenzierungsstufe. mir war bis jetzt auch nicht bewusst das es noch andere möglihkeiten nach dem neuen Gesetz gibt. :emba:

Am Anfang der Ausbildung wurde uns von der Schule ausdrücklich klar gemacht das man trotz gemeinsamer Grundstufe mit der Ausbildung zur Gesundheits- und kinderkrankenpflegerin nicht im Erwachsenenbereich arbeiten dürfe, was ich ehrlich gesagt unlogisch finde, da ich mehr Einsätze mit Erwachsenen hab als mit kindern. Hier steht es jetzt ja auch wieder anders...
deswegen wollte ich mich nochmal erkundigen wie denn da genau die lage aussieht, denn meine schule bietet an das differenzierungsjahr in der erwachsenpflege an die ausbildung dranzuhängen. Aber wenn ich sowieso in der Erwachsenenpflege arbeiten darf, wäre das ja quasi umsonst und ich könnte direkt nach der ausbildung auch auf erwachsenenstationen arbeiten wenn ich nichts in der kinderkrankenpflege finde..

hat denn hier jemand nach dem neuen krankenpflegegeetz die kinderkankenpflege gelernt und arbeitet jetzt auf ner erwachsenenstation?

Lg
 
huhu!


also ich mache gerede meine ausbildung zur gesundheits- und kinderkrankenpflegerin.
ich bin mir sicher, dass du nach deinem examen die möglichkeit hast, auf einen erwachsenenstation zu arbeiten.
ich denke allerings, dass das von krankenhaus zu krankenhaus verschieden ist.
ich weiß nur, dass einige krankenhäuser kinderkrankenschwestern bevorzugen, da sie eine bessere beobachtungsgabe haben und etwas aufmerksamer ...
als krankenschwester, auf einer kinderstation zu arbeiten, ist allerings schwer!
zumindest ists bei uns in BaWü so ;-)

grüßle
 
Hi Leute,
ich muss sagen ich bin ein wenig verwirrt...
wie ja schon einmal erwähnt gibt es in deutschland 3 möglichkeiten der kinderkrankenpflegeausbildung. vor 2 jahren habe ich meine ausbildung zur gesudheits- und kinderkrankenpflegerin, also nach dem neuen krankenpflegegesetz von 2004 begonnen.
An allen Schulen an denen ich mich beworben hab läuft die ausbildung nach dem muster ab 2 Jahre gemeinsame grundstufe mit erwachsenen und 3. Jahr differenzierungsstufe. mir war bis jetzt auch nicht bewusst das es noch andere möglihkeiten nach dem neuen Gesetz gibt. :emba:

Am Anfang der Ausbildung wurde uns von der Schule ausdrücklich klar gemacht das man trotz gemeinsamer Grundstufe mit der Ausbildung zur Gesundheits- und kinderkrankenpflegerin nicht im Erwachsenenbereich arbeiten dürfe, was ich ehrlich gesagt unlogisch finde, da ich mehr Einsätze mit Erwachsenen hab als mit kindern. Hier steht es jetzt ja auch wieder anders...
deswegen wollte ich mich nochmal erkundigen wie denn da genau die lage aussieht, denn meine schule bietet an das differenzierungsjahr in der erwachsenpflege an die ausbildung dranzuhängen. Aber wenn ich sowieso in der Erwachsenenpflege arbeiten darf, wäre das ja quasi umsonst und ich könnte direkt nach der ausbildung auch auf erwachsenenstationen arbeiten wenn ich nichts in der kinderkrankenpflege finde..

hat denn hier jemand nach dem neuen krankenpflegegeetz die kinderkankenpflege gelernt und arbeitet jetzt auf ner erwachsenenstation?

Lg

Ich bin zwar keine Kikra aber meines wissens kannst du als Kikra in beiden bereichen arbeiten. Jedoch ist es als KS schwer eine stelle bei den Kids zu bekommen, da einem die nötigen hintergrundinfos für die Kids fehlen.
 
Auch nach dem neuen Gesetz (das übrigens auch schon wieder fünf Jahre alt ist) befähigen beide Ausbildungen zur Pflege von Menschen aller Altersgruppen, jedenfalls auf dem Papier. Insofern müsste man immer noch im jeweils anderen Bereich arbeiten dürfen. Ob man da eine Stelle findet, ist wieder eine andere Frage.

Zumindest in der Erwachsenenpflege werden zur Zeit so dringend Leute gesucht, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass eine Kinderkrankenschwester mit einem vernünftigen Examen nicht auch bei den Erwachsenen unterkommt. (Die mit den schlechten Examen haben so oder so Probleme, egal in welchem Ausbildungsgang.)
 
danke für die antworten :D
so was in der art hatte ih mir auch schon gedacht, ich fan es nur komisch das uns am beginn so ausdrücklich klar gemacht worden is das es nicht mehr gehen würde.. was ja eigentlich auch unlogisch ist da ich, zumindest bis jetzt, ja auch mehr erfahrung in der pflege von erwachsenen als von kindern hab.
ich freu mich jetzt auf jeden fall scho riesig auf meine einsätze auf kinderstationen :D
Lg
 
Na ja, was man so von einem neuen Gesetz alles befürchtet... :gruebel:

Aus dem Krankenpflegegesetz von 1985 haben große Anteile der Kinderkrankenpfleger (inklusive Lehrkräfte und Schulleiter) herausgelesen, dass sie allein fähig wären, in beiden Bereichen zu arbeiten. Das stand da auch nie drin.
 
Also ich lerne in einer reinen Kinderklinik, muss aber trotzdem auch in der Erwachsenenpflege arbeiten und dort eine vorgeschriebene Stundenzahl ableisten. Dazu gehören die Innere und Chirurgie, Wöchnerinnen und teilweise auch die ambulante Pflege.
 
Hallo @ alle:trinken:

ich haben eben nur grob alle Seiten hier berflogen und möchte nun auch mal meinen Senf dazu tun:D
Ich habe 1989 mein Examen gemacht in der "grossen"Pflege,wir hatten eine strikte Trennung in der Ausbildung der Berufszweige...Wir hatten zwar ein paar Stunden Kinderheilkunde und das war es dann eben auch.Nach meinem Examen habe ich ausschliesslich in der erwachsenen Pflege gearbeitet und es war mehr als ein Schock für mich,als wir plötzlich auf einer Intensivstation für KMT Kinder betreuen sollten...und ich mache es bis heute sehr ungern und auch nur im absoluten Notfall:evil:
Sicher,wie hatten ein paar mal die Möglichkeit,mit einer KiKa mitzugehen und Fragen zu stellen..ABER,ich fühle mich der ganzen Sache nicht gewachsen,habe da sehr starke Berührungsängste und eben auch die Angst,etwas falsch zu machen...Ich bin nun mal keine KiKa und wollte auch nie eine sein,aber eine Umstrukturierung innerhalb der klinik erforderte leider,dass alle sich mit der Betreuung von Kindern auskennen....Bei uns liegen schwerstkranken Kinder,die mit ihrem Leben kämpfen,sie werde erst auf die Kinderintensiv verlegt,wenn sie beatmungspflichig werden.Ich stelle mir vor,wie ich am Bett meines Kindes sitzen würde (diese Eltern haben leider schon sehr viele Erfahrung sammeln können) und frage mich,wie ich es finden würde,wenn ich wüsste,mein schwerstkrankes Kind wird von einer Pflegekraft betreut,die den Umgang mit Kindern nicht gelernt hat...???
Ich finde es nicht richtig,dass man als Schwester diese "Flexibilität " an den Tag legen sollen,es macht mich nicht glücklich,ein Kind zu betreuen und ich fühle mich sehr hilflos...Leider kann man darauf keine Rücksicht nehmen und das ist mit ein Grund,warum ich diese Abteilung bald verlassen werde...Egal,dass ist ja auch ein anderes Thema.Ich finde es schlimm,wenn sich manche Kollege damit brüsten,wie toll sie doch ein Kind betreuen können,ohne die entsprechende Ausbildung zu haben...Ich frage mich,warum gibt es zwei Ausbildungen,wenn man doch so ersetzbar und flexibel einsetzbar ist...
Ich für meinen Teil bin wirklich froh,wenn ich mit der Betreuung von Kindern nichts mehr am Hut habe...und überlasse es viel lieber denen,die sich für diesen Berufszweig entschieden haben und dieses auch mit Leib uns Seele ausführen....mit entsprechendem,fundiertem Wissen

einen schönen Abend noch...
 
Hallo...
ich habe Kinderkrankenpflege gelernt, schon nach neuem Gesetz! Die Ausbildung war auch in 2 Jahre alle zusammen und 1 Jahr nur Kikrankenpflege gestückelt! Ich weiß das ich auch in der Erwachsenenpflege arbeiten darf und kann! Ich find es nicht schwierig in diesem Bereich Stellen zu bekommen, eher noch als in der Kinderkrankenpflege! Ich denke das liegt daran da mehr personal für die Erwachsenenpflege benötigt wird als für die Kinderkrankenpflege! Ich arbeite fest in einem Behinderten MUtter- Kind- Kur Heim und bin für die KInder zuständig, nebenbei aber bin ich noch in der ambulanten Pflege für Erwachsene beschäftigt und die haben mich mit Kusshand genommen ;-) Ich denke das es eher umgekehrt schwierig ist als normale Krankenschwester in der Kinderkrankenpflege zu arbeiten, da die ja kaum unterricht in der Kinderkrankenpflege bekommen und auch (zumindest bei uns damals) nur 6 Wochen auf einer Kinderstation arbeiteten
 
Hallo,
Ich bin im Moment schwer am Überlegen, welche Ausbildung ich angehen möchte.
Ich würde am liebsten "alles" machen :D - sprich Kinderkrankenpflege wie auch Erwachsenenpflege.
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, wäre die Ausbildung als KKS demnach am sinnigsten, oder?
 
Wenn Du "alles" machen willst, wäre die generalistische oder integrative Pflegeausbildung vielleicht am ehesten dafür geeignet. Die gibt es an einigen Pflegeschulen als Modellversuch. Nach dreieinhalb Jahren bist du dann GuKP, GuKKP und an einigen Ausbildungsstätten sogar zusätzlich Altenpfleger. Schneller geht's wirklich nicht.
 
Da werde ich mich mal erkundigen, danke!
Aber es ist schon auch möglich mit einer Kinderdrankenschwester- Ausbildung auf den "Erwachsenen-Stationen" zu arbeiten. Bin ich da richtig informiert?
 

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