Keine Nahrung bei komatösem Patienten - wie lange ist das vertretbar?

Pat.- C2-Abusus- wird nach einem Herzstillstand von seiner ebenfalls alkoholabhängigen Frau reanimiert. Verlegung des Wachkoma-Pat. auf eine IMC wegen noch nicht vorhandenem Heimplatz. Der Pat. hat eine TK, eine PEG, einen BFK und ist sediert.
Die Sedierung wird abgestellt ... und der Pat. wach. Schluckversuche laufen positiv. Er kann an die Bettkante und schließlich in den Rollstuhl mobilisiert werden. Schluckversuche laufen positiv. ... Er ging in eine Reha statt in ein Heim.

Pat. kommt als Wachkomapat. infolge "erfolgloser" Reanimation. Auch er soll in ein Heim verlegt werden, sobald ein Platz frei ist.
Der Pat. zeigt Reaktionen bei der Initialberührung. Er fängt an an einem gereichten Tupfer zu saugen. Erste ärztl Reaktion: Reflexe. Diese Diagnose wurde zurückgezogen als wir demonstriert haben, dass der Pat. zwar am Tupfer saugt- net aber an seinem Finger. Pat ging ebenfalls statt ins Heim in eine AHB.

Sind sicher sehr krasses Beispiele. Aber solche "Wunder" sind mir in den Jahren immer wieder begegnet. Genauso wie die "Wunder", dass ein Mensch sich jeglicher Intensivtherapie widersetzen kann und trotz aller Bemühungen dann doch verstirbt.

Was ist passiv? was ist aktiv? Da scheint jeder eine eigene Definition zu zu haben. Hier hat es den Anschein, dass man sich net durchringen kann zu einer eindeutigen Entscheidung in Richtung Sterben.

Wie lange konnte der Mensch in der Wüste überleben, wenn er wenigstens Wasser hatte? Waren das net 40 Tage?

Das Vorgehen stufe ich als Körperverletzung ein, weil man es eher als Quälerei denn als "Gnadentod" bezeichnen kann. Entweder- Oder. Dazwischen sollte es net geben in so einer Situation.

Elisabeth
 
Hallo,

aber Deine Beispiele haben doch gezeigt, daß es sich lohnen könnte, nochmal näher hinzu schauen.

Denn auf mich macht das nicht den Eindruck, daß der arme Mensch, der da so vor sich hinvegetiert, nicht doch etwas von seiner Umwelt, mitbekommt.
Man sollte doch noch mal nachprüfen, ob sein jetziger Zustand mit dem Leben vereinbar ist oder nicht.
Und da rede ich auch von einem Menschen, dessen Lebenszeichen vielleicht auch nur, atmen, verdauen und ausscheiden sind.
Was da hinterher daraus wird, kann doch keiner sagen.
Jedenfalls nicht ohne weitere Diaghnostik.

Habe ebenfalls einen jungen Mann gepflegt, der als Wachkomapat. abgetan wurde und von dem man annahm, er würde einfach nur daliegen und die oben genannten Dinge, wären die einzigen, die noch funktionieren.
Er fixierte aber die Personen, die an sein Bett kamen und versuchte den Kopf in die Richtung zu drehen, von der er Stimmen vernahm.
Er saugte und schmatzte und durch grimmasieren, drückte er sein Mißfallen oder Schmerzen aus.
Er hatte massive Spastiken, die man aber auflockern konnte, wenn man sich länger und ruhig mit ihm beschäftigte.
Keine Frage, dieser Mann wird für den rest seines Lebens auf Hilfe und Pflege angewiesen sein...aber wer will ihm seinen vielleicht doch vorhandenen Lebenswillen absprechen?

Ab wann, kann ich über einen Menschen mit Hirnschaden sagen, der wird nix mehr, wenn ich nur einen Befund habe und er nicht durch neue Diagnostik nochmal untermauert wird?
Der Zustand des Pat. scheint sich ja nicht im wesentlichen zu verändern, außer vielleicht durch das was augenblicklich mit ihm geschieht.

Dann laß ihn später Pflegefall sein aber ich habe nicht mitbekommen, daß sich hier jemand von den Angehörigen ganz klar entschieden hätte, die Therapie zu beenden.

Ich betone, ich habe es nicht mitbekommen.
 
mich würde es interessieren wie es bei dem patienten weiter ging...schade das von der threaderstellerin nichts mehr kommt
 

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