Kann mich mal jemand aufklären?

Nur noch mal kurz aus einem KH. Bei uns werden auch regelmäßig die Dokumentationen übeprüft. Wenn die DRG Verschlüsselung nicht mit der ärztlichen und pflegerischen Dokumentation übereinstimmt werden Gelder gekürzt. Auf einer Intensivstation kommen da schnell mal eben ein paar Tausend Euro zusammen (Beatmungstunden werden nicht abgerechnet, Dialysestunden ebenso...)

Genauso wie narde es schon beschrieben hat!

Gruß
Heike
 
Dankeschön, ich dachte jetzt schon wir wären Exoten.
 
Bei uns prüft der MDK ebenfalls, und in Ba-Wü tut er dies auch. Allerdings hab ich ihn noch nie auf Station gesehen - vielleicht wundern sich die Kollegen deshalb über nardes Aussage. Im Krankenhaus werden die Patienten wesentlich kürzer betreut als im Heim oder ambulant. Bis der MDK Doku und Abrechnung miteinander vergleichen kann, ist der Patient längst weg - was solllte der MDK dann auf Station?
 
Die Prüfungen erfolgen meistens erst nach Abschluß der Behandlung bzw. wenn ein gewisses Zeitfenster überschritten ist. Wenn z.B. eine Liegedauer von 14 Tagen angesetzt ist und Komplikationen einen längeren Krankenhausaufenthalt nötig machen. Dann wird der MDK relativ schnell eine Erklärung haben wollen und in diesem Rahmen auch die Dokumentation überprüfen. Sie kommen dafür natürlich nicht auf die Stationen. Bei uns werden keine Deckchen kontrolliert oder ob die Patienten Schellen haben. Bei uns werden rein die Dokumentationen überprüft. Das kann sich allerdings auch mal ändern und dann werden auch die Serviceleistungen überprüft. Im Bereich der Allgemeinstationen wird dies, meines Wissens nach, schon bei den privaten Zusatzleistungen gemacht. Die Krankenkassen überprüfen durch den MDK ob bestimmte Leistungen (Badezimmer, Einbett- Zimmer, seperates Essensangebot ect.) vom KH erbracht werden.
Mal sehen wann dies auch bei uns auf der ITS kommt........

Gruß
Heike
 
*ironie an*
ohne doku wüsst ich doch gar nich was ich machen müsste.....
Hab mal ein bewohner versorgt der hatte keine vollständige Pflegeplanung nach 3 wochen, konnt den glat nich versorgen wusst einfach nich wie ich dem, den rücken waschen soll.
Zudem lessen sich meine MA IMMER! erst die Planungen der 10-12 leute durch bevor die losmachen.
Sowieso sind diese 13 seiten ein schwer gefragtes Dokument!!!! mindestenz einmal die woche liest da einer wissbegierig drin rum wie andre in der bild.
Auch der MDK is da voll wild drauf, 95% der lustigen Besucher lesen die akribisch durch. Jaja ^^

Und gott sei dank haben wir ein standart der mir jetzt sagt was ich bei schmerzen zu machen habe. Früher sagte der Pat. "au" hab ich dem eine Schmerztablette aus der bedarfsmedi gegeben "Aua" war weg. Heute füll ich 3 blätter mit text aus bevor ich dem was geben kann, und wenn er schmerzen im arm hat aber die bedrafsmedi nur für rückenschmerzen angesetzt ist. Tja, gibts halt nix weil is freitag nachmittag, musser wohl warten bis montags die praxis wieder auf hat un der GOTT mir dunzel sagt das ich die pille auch bei armschmerzen geben kann.

*ironie aus

Was bin ich froh nich 3jahre meines Lebens mit einer Ausbildung verplämpert zu haben -.- :wut:
Ein Pat mit appalischem syndrom bekommt keine Pflgestufe 3 weil er ja via PEG ernährt wird, womöglich noch ein BVK hat und wir ja kein essen reichen müssen bzw kein ikm wechsel machen(der apalliker geht bei stuhlgang aufs klo ^^) , "er ist ja also nicht so aufwändig" chronisches erbrechen und durchfall, hyperhidrose und kontamiernierung mit mrsa/esbl machen ja den zeitaufwand auch nich wett ;)

Es wurde mal gesagt das ein pat mit bvk doch kein ikm brauch. auf die frage wie es denn mit stuhlgang is kam die antwort "das müsse man dann eben abpassen, die kosten für ikm wären zu hoch" Kosten - darum gehts!

*PS. das is genauson schwachsinn wie actimel -.- 40 jahre kein stuhlgang und völlegefühl, aber endlich mit milchdrinks 3 mal am tag k****. wie konnten wir vorher nur ohne. Pff wart noch drauf das der blödsinn bestandteil der obstipationsprophylaxe wird grrrrrrr Der ganze irrsinn wird mir langsam überdrüssig.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hallo

also ich bin ja jetzt schon eine Stufe höher geklettert, ich verstehe die Welt der Altenheime jetzt besser, weiß wie ich gewisse Probleme einfach umgehe und trotzdem handel

ich habe auch schon für Entsetzen gesorgt, weil ich das Essen z.T. katastrophal fand und nun daran arbeite, es etwas zu ändern, schön langsam natürlich

wir haben es auch gemeinsam geschafft, die mediz. Versorgung einer Bw. zu verändern, weil wir alle Amok gelaufen sind und ich damit angefangen habe, weil ich laut gesagt habe, also mein Hund würde besser versorgt und dem würde ich das nicht antun

ich lerne dazu und ich lerne damit umzugehen, aber was ich genial finde ist dieser wahnsinns Aufwand für Pflegeprozessplanung, Anamnese, Doku usw

da muß ich noch ein wenig mehr reinkommen in die Denkweisen um mitreden zu können

für mich ist im Moment noch weiß -- weiß und schwarz -- schwarz
es gibt logisch und unlogisch
aber da scheint es Welten zu geben die sind " so logisch" da blick ich noch nicht ganz durch, aber ich bin auf dem Weg.

viele Grüsse
Bully
 
Hi Bully,

ich bin einfach neugierig, seit ich diesen Thread mitgelesen hab und hoffe, ich werde nicht zu sehr OT:

was sind das für Gründe, die Dich aus einer Ambulanz in ein Altenheim wechseln lassen haben? Sind ja vom Tätigkeitsbereich her mal weltengroße Unterschiede... vermisst Du die Ambulanz oder gefällt es Dir (abgesehen vom Dokukram usw) besser im Heim?

LG
 
Ist der MDK wirklich so doof, [...] und was das beste ist, wenn ich mittags über 30 Std Arbeitszeit abhake als erledigt, aber es sind nur 3 Arbeitskräfte mit maximal 21 Std Arbeitszeit da, merkt das keiner oder ist das alles egal.

Nein, so doof ist der MDK nicht und es gibt tatsächlich eine Antwort auf die Frage. Ist aber -wohl auch kein Zufall-nicht ganz einfach zu verstehen.

http://www.wernerschell.de/Medizin-Infos/Pflege/personalschluesselMeier0708.pdf

Grüsse
 
Schwarze Schafe gibt es überall. Nu mal nicht schimpfen. Würdet ihr euch mal wirklich mit den Aufgaben des MDK beschäftigen, würdet ihr anders denken. Viele nehmen ihre Arbeit nicht nur sehr ernst, sondern leisten auch noch großartiges. Ich selber arbeite übrigens im Krankenhaus auf einer Intensivstation und habe mich mal wirklich mit den Aufgaben des MDK beschäftigt. Warum hat dieser eigentlich einen so schlechten Ruf? Den hat er wirklich nicht verdient.
 
hallo

@ Feli
du hast schon recht, es sind Welten, ich habe die Ambulanz auch geliebt, denn ich liebe es mich zu kümmern, die Herausforderungen tägl. in der Amb. waren schon echt mein Ding, aber im Laufe der Jahre wird man älter, der Druck wurde immer härter, Wechsel an den Spitzen des Hauses und ein sehr unschöner Leitungskampf........

na ja zuhause wurde die Frage eines Umzuges in den Raum gestellt und da habe ich denen gesagt "ihr könnt mich mal" habe mir einmal allen Frust von der Seele geredet

wie ich von alten Kollegen höre hat es natürlich nichts gebracht, ich bin aber froh mich so entschieden zu haben, es ist nicht mehr meine Ambulanz, der Patient steht schon lange nicht mehr an erster Stelle

nu saß ich in einer 35 Seelengemeinde und wollte wieder arbeiten, mit eingeschränkten Arbeitszeiten, so lernte ich Zeitarbeitsfirma, verschiedene Häuser/Stationen und Altenheime kennen
ich fiel aus allen Wolken, wie sich überall die Zeiten geändert haben, in der Ambulanz lebte ich doch wohl auf einer (meiner) Insel
nach einer Weile war mir die Rumtuckelei mit Leihfirma(die übrigens sehr gut war) zu nervig, da hab ich mich einfach im nächsten Altenheim vor meiner Nase beworben, die Leute kannte ich ja schon von einem Einsatz durch die Leihfirma, man nahm mich sofort und nun sitz ich dort
ich muß nicht mehr auf 10 Hochzeiten zugleich tanzen, ich kann meine Arbeit machen ohne zwischendurch 1000 mal zur Schelle, ans Telefon oder zwischendurch mal eben was anderes machen
keine 24h oder 16h Bereitschaften mehr
ich brauch mich nicht mehr rechtfertigen, weil der Nachbar des Verwaltungsdirektors mit Trallalaa so lange warten mußte

ich brauch mich nicht mehr rechtfertigen, warum ich eine Mama mit krankem Kind (40 Fieber) runter in die Kinderarztpraxis bringe nach über einer Stunde Wartezeit und nichts passiert

ich brauche mich nicht mehr rechtfertigen warum mein Kollege es wagt einem Chirurgen die Fraktur zu zeigen und die Therapie zu erklären (obwohl der Kollege recht hatte und der Chirurg sonst Sch... gebaut hätte)

ich könnte dir noch jede Menge dieser Dinge aufzählen, aber erst aus den letzten Jahren, die ersten 15 Jahre waren toll

jetzt brauch ich nur noch lachend fragen, ob ich denn mittags die ganze Doku noch machen soll und es dann Überstunden sind oder nicht .....

viele Grüsse
Bully
 
Hallo

Du hast dich gut über die (Pseudo)qualitätsanforderungen des MDK aufgeklärt. Wenn du dem MDK das jetzt auch mal so erklären könntest fänd ich das klasse.

Vielleicht noch zur Ergänzung:

1. Altenpfleger(innen) und anderes Personal in Pflegeheimen und ambulanten Diensten sind grundsätzlich nur doof. Deswegen müssen diese ja auch im Gegensatz zum Krankenhaus vom MDK kontrolliert werden.

2. Sollte das Pflegepersonal doch anfangen zu denken tritt sofort Regel 1 in Kraft.

3. Wichtig ist immer die Dokumentation. Was du tatsächlich machst ist vollkommen egal, Hauptsache, es ist was dokumentiert.

4. Wunden müssen vom Arzt begutachtet werden. Der Wundmanager (als Mitarbeiter des Heimes sowieso doof) darf keine Wundbehandlung anordnen. Und der Arzt kann nicht sofort kommen (Hausbesuche der weißen Götter werden nur unterirdisch vergütet), daher kann ein Arztbesuch schonmal dauern. Alternativ bedient sich der Arzt auch schonmal der Astralprojektion und sieht sich im seinem Geiste die Wunde an und gibt dem Wundmanager seine göttlichen Anweisungen durchs Telefon durch.

4a. Wenn der Gott beschäftigt ist, gibt auch schonmal die Arzthelferin (als Mitarbeiterin einer Arztpraxis natürlich nicht doof) die göttlichen Anweisungen.

Willkommen bei den doofen.

mit zynischem Gruß

:P
Du sprichst mir aus der Seele :-)
Meine ersten 10 Monate im Heim im letzten Jahr hatte ich den Eindruck, es sei sicherer meinen Verstand inklusive "Logisches Denken" im Spind bei der Strassenkleidung zu lassen .... da wusste ich wenigstens, das er mittags noch da war :-)
Inzwischen wurde mir klar, das Verantwortung mit Denken einhergeht und unlogisches Verhalten von Übergeordneten (z.B. Telepathie-Ärzten) nicht rechtfertigt, sich seinem Schicksal voll und ganz zu ergeben als natürlich minderbemittelte Altenpflegerin.

Vom Spassfaktor - und ich sehe das durchaus sehr ähnlich - abgesehen: was ist denn die Realität? Pflegekräfte, die munter Wundbestimmungen durchführen - es ist noch nicht lange her, dieses "Varihesive für alle" - Denken...... noch immer begegnen mir Pflegekräfte, die sagen "die hat nen Pilz" und munter mal im nächsten Kästchen wühlen nach der Mulitlind.... fein. Solange SO gepflegt wird, braucht man auch auf der anderen Seite sich nicht direkt wundern......
ich fand es früher auch praktischer - da gab es einen Fundus und man brauchte nicht für jedes Fitzelchen Mirfulan gleich eine Verordnung - doch wie ist es denn zuhause?
Angenommen der Bewohner lebte in seiner normalen Umgebung - hätte er denn dort sofort Zugriff auf die Varihesive-Platte von Frau Müller über ihn? Er müsste... schweren Herzens und blutenden Fusses... den Weg zum Doc antreten oder dieser zu ihm.....

Es beginnt mein 13.Monat in diesem Heim (und die ersten 6 dachte ich, jeder Tag wäre mein letzter....) - und ich komme immer noch nicht aus dem Staunen heraus, denn eine gewisse Hirnwäsche benötigt es schon, das tägliche Aushalten. Da hatte man irgendwann eine Ausbildung, aber was gemacht wird - ist oft - ja, sagen wir mal so - erstaunenswert. Aufklärung... kann ich daher nicht leisten, da ich momentan aus meiner Erstaun-Starre aufwache und begreife, das mein Fachwissen DURCHAUS gefragt ist..... und jetzt mich ranhalten muss, das was ich weiss in Verbindung zu setzen mit dem, was tatsächlich getan wird und möglich wäre :rocken:
einfach ist was anderes.

Was ich glaube... meine ganz persönliche Meinung ist, das in Heimen eine sehr hohe Personalfluktuation besteht.... die Crux dran ist, das durchaus manchmal genau jene gehen, die fachlich und menschlich was draufhätten - weil sie einfach irritiert scheitern (wie ich auch, die ersten Wochen), wenn sie nicht freiwillig gehen, gezielt gemobbt werden (ich hatte einen HORROR, morgens auf die Arbeit zu gehen, das kann man gar nicht mehr in Worte fassen, denn es wurden Medibecher vertauscht, Sauerstoffgeräte ausgesteckt etc und ich fragte mich jeden Tag - bin ich SO wichtig, als Pflegekraft, das ich das Leben der Bewohner durchaus aufs Spiel setze oder sollte ich nicht lieber freiwillig gehen????) - und irgendwann zu dem Punkt kommen und sagen "das tu ich mir nicht an" ... oder einfach die Station wechseln dürfen...... und die, die bleiben sich natürlich gegenseitig bestätigen - logisch, gehört als Teamarbeit dazu - aber jeder Fortschritt natürlich auch auf der Strasse vorbeizieht *malebennachwink* - und solange man sich und seine Arbeit nicht ständig hinterfrägt, finde ich, sind schwere Fehler sowieso vorprogrammiert.

Trotzdem... glaube ich, das wir einen wichtigen Beruf haben - und die Arbeit sich im Krankenhaus nicht mit der im Altenheim vergleichen lässt - andere Schwerpunkte.... im Übrigen.... funktioniert da wohl die Kommunikatin dann doch nicht richtig - ich erlebe zwar, das es manchmal wirklich dauert, bis ein HA vorüberschwebt (kommt immer auf den Arzt an...), aber über Faxanweisung - von uns wird hingefaxt, was genau wie vorliegt und wie wir handeln sollen - bekommen wir sehr oft binnen 1 - 3 Stunden eine plausible Rückantwort, denn - man muss es mal so sehen: es liegt in der Ermessenssache der Arzthelferin - die übrigens inzwischen medizinische Fachangestellte heissen ;-) - und in deren Auffassungsgabe, WAS sie aufschreibt und dem Arzt mitteilt und ab wann mit Rückantwort zu rechnen ist... mit Fax umgehst Du das sehr rasch - dort liegt eine akkurate Beschreibung vor mit Kopie im Heim, der Arzt HAT zu reagieren und das zügig denn ansonsten wäre das einfach unterlassene Hilfeleistung... daher komme ich momentan an den Punkt... das ich aufhöre zu staunen über Unsinnigkeiten sondern überlege, wo kann man seinen Verstand findig einsetzen?

Heisst aber nicht, das ich nicht doch.... die nächsten Wochen das Handtuch werfe :-) und wieder in die ambulante Pflege zurückgehe.....

Und immer daran denken - Hauptsache die bunten Deckchen stimmen! :P Jaaa, da ist was wahres dran.....
 
... mit Fax umgehst Du das sehr rasch - dort liegt eine akkurate Beschreibung vor mit Kopie im Heim, der Arzt HAT zu reagieren und das zügig denn ansonsten wäre das einfach unterlassene Hilfeleistung....

Man, das gäbe hier eine richtige Klagewelle. Ich bin manchmal froh, wenn nach dem dritten Fax ne Antwort kommt.

Von der Qualität der Antwort mal ganz abgesehen........ Du glaubst doch wohl nicht, nur weil der Gott ein Medikament vor Monaten mal abgesetzt hat, das er dieses auch seine Theken - Engelchen mitteilt, damit die das ändern? Und nein, selber ändern geht gar nicht, dazu sind die Götter einfach überqualifiziert.
 
Variante A: NE weil:

sich doch da seit 2011 einiges getan hat und "dank" Expertenstandard chronische Wunden da Lücken nutzen lassen und auch KH´s nicht mehr so einfach davonkommen.

Variante B: JO aber:

die Heime immer noch stärker im Fokus stehen was Wundentstehungen angehen. Besonders Dekubitus die Intern entstanden sind prüfen wir regelmässig ab und fragen nach dem warum. Das Problem ist weniger die Doku oder die Massnahmen die eingeleitet wurden, sondern wer bezahlt die Wundversorgung. Dekubitus im Heim geht gar nich. Wie bei Sturz mit Todesfolge sofort Rabatz. Dekubitus im KH nich so wild, darf der Bewohner schön alles selber zahlen und kräht kein Hahn danach. Und wenn der erwähnte Gott in weiß da Honig reinschmiert darf sich der "doofe" Pfleger noch fragen lassen warum er dem Arzt nicht auf die nutzlosigkeit hingewiesen hat, während im KH die Kollegin noch nicht mal Kenntniss von Wechseldrucksystemen hat und selbst wenn, es ein Arzt anordnen muss! (um die Kollgen im KH mal in Schutz zu nehemn)

^^ zuviel zynismus ^^ ich geh ins Bett
 
Bin ich doch etwas sehr verwundert. Als Prüfer müsstest doch eigentlich wissen, wo die Ursachen für einen Deku liegen und dieser sich oft nicht verhindern lässt. Es sei denn, man lässt den Pat. frei schweben. Und die Erfahrung wünsche ich keinem.

Wechseldrucksysteme stehen seit Jahren in der Kritik und werden immer seltner genutzt. Der Trend geht hier in Richtung "Weichlagerung"= Vergrößerung der Auflagefläche plus Pulsation. Das Krankenkassen das nicht gerne sehen, ist mir schon klar. Kostet mehr.

Sich sklavisch an den Standard halten dürfte auch kaum sinnführend sein. Es macht sich gut, sich immer auf dem neuesten Stand zu halten. Honig erlebt aktuell eine Renessaince. Ob dies sinnvoll ist, darüber lässt sich streiten... mit Fachargumenten.
Bei allem, was der Arzt tut, gilt wieder §12 SGB V . An diese muss der Arzt sich halten.

Und wer glaubt, dass ein KH nicht darlegen muss, warum ein Dekubitus entstanden ist, sollte sich mal mit den Modalitäten des Abrechnungssystems der DRG und dem MDK beschäftigen.

Ergo: Wenn man schon gegen die KH schießen will, dann sollte man das auch fachlich machen und sich nicht von Emotionen lenken lassen.

Samia ist zuzustimmen, wenn sie/er feststellt, dass heutzutage jeder, der ein Examen gemacht hat, glaubt schon ein Experte für Wundmanagement ist. Aber selbst Wundmanager erstaunen mich immer wieder, wenn da nach Erfahrungen mit Materialien gefragt wird. Evidencebasiert ist z.B. auch Honig.

Wie wäre es mit der "Erfindung" des Pflegekonsils. Das muss man übrigens nicht nur für Wundmanager nutzen.

Elisabeth
 
Will nicht gegen die KH´s schießen, leider ist dies mein subjektiver Eindruck. Das dass wenig mit Fachlichen Argumenten zu hat ist mir bewußt, leider kenn ich dazu keine empirischen Erhebeungen. Ein wenig Emotion war sicherlich auch dabei ;)
War auch nicht mein bester Beitrag muss ich zugeben :)

Allerdings, um fachlich zu Argumentieren, setzen die Kassen eher auf Weichlagerung da diese billiger sind als WD Systeme. Jedoch bei Dekubitus machen WD Systeme durchaus mehr Sinn und sind effektiver als Weichlagerung. Kritik kenn nur in Richtung der Kleinkammersysteme und was die Kontrakturgefahr bei dauereinsatz angeht musst ich mich auch eines besseren Belehren lassen, sie wird meines Wissesstand nach nicht erhöht.

Kontraindikation für WDS sollten natürlich berücksichtigt werden.
Da ich aber Lernwillig bin würden mich die dir bekannten Kritikpunkte intressieren.

Zum Dekubitus Intern muss ich natürlich noch ergänzen das es "entschuldignungspunkte" gibt. Ich werd mich hüten ein Präfinalen Patienten wie wilde zu Lagern oder dem eine WDM ins Bett zu legen, ebenso kann ich bei Lagerungsintoleranz auch nicht viel gegen das entstehen unternehmen.
Ohne Emotional zu werden ärgert es mich denoch immer wieder wenn wir eine KH Rückkehr haben und dort ein riesiges loch am Hintern ist. Mir ist klar das es auch kompetente Leute im KH gibt die da intervenieren und eben auch schwarze "Stationen". Jedoch ist es frustrierend zuzusehn wie die Patienten aus eigener Tasche die Verbandmaterialien (zu)bezahlen müssen oder Bewohner mit PEG nach KH aufenthalt 8kg abgenommen haben. (Begründung war sie bekamm durchfall und es wurde einfach keine Nahrung mehr gegeben!)

Im letzteren Fall hätt ich mein Leuten die Höhle heiss gemacht.
 
Ohne Emotional zu werden ärgert es mich denoch immer wieder wenn wir eine KH Rückkehr haben und dort ein riesiges loch am Hintern ist. Mir ist klar das es auch kompetente Leute im KH gibt die da intervenieren und eben auch schwarze "Stationen". Jedoch ist es frustrierend zuzusehn wie die Patienten aus eigener Tasche die Verbandmaterialien (zu)bezahlen müssen oder Bewohner mit PEG nach KH aufenthalt 8kg abgenommen haben. (Begründung war sie bekamm durchfall und es wurde einfach keine Nahrung mehr gegeben!)

Im letzteren Fall hätt ich mein Leuten die Höhle heiss gemacht.
Können wir diese, meist doch sehr subjektiv wahrgenommenen, Diskrepanzen hier nicht beiseite lassen?
Wir im KH wundern uns auch ein paar mal die Woche wenn wir Pat bekommen, die erst vor 3 Wochen ins Heim entlassen wurden und schon wieder nen Deku haben, oder die ständigen Exsikkosen, trotz PEG... aber vielleicht ist diese auch durch die heiße Höhle bedingt, wo die Pat gerade her kommen?! ^^
 
Für mich - rundet sich auch das Bild. Mit zunehmendem Druck an den falschen Stellen, folgt nach Feststellung Risikofaktor xy eine Handlungs- und Dokumentationsflut, gefordert von Seiten der Kostenträger, die nicht/ nur teilweise dem alten Menschen und seinen Bedürfnissen dient.

Die Frage was getan werden soll, muss, wenn jemand zunehmend dekugefährdet ist, ist bis zu einem gewissen Punkt akzeptabel. Weil aber auch der Träger der Einrichtung Druck macht, muss man noch mehr intervenieren. Es kann absurd werden, wenn man sämtliche Realitäten ausblendet, ignoriert.

Ein Sturz lässt sich nicht zu 100% vermeiden, will ich einem Menschen nicht auch noch das letzte Stückchen Freiheit nehmen.
Dass die Folgen daraus häufig schwerwiegender sind als bei einem jüngeren Menschen, ist irgendwo doch auch Schicksal.
Man bemüht sich alles zu erfassen was wichtig ist, bittet den Bewohner nicht alleine zu gehen, weil er stürzen könnte, stellt eine Gehhilfe zurecht.
Er schlurft dann aber trotzdem ohne sie allein den Gang entlang, ist vielleicht doch stolz darauf, noch was zu können.
Dann komm ich als Facheule daher - und finde die Eigeninitiative gar nicht gut.
100 mal geht es gut aus, bei 101sten Mal fällt der Bewohner hin, verletzt sich schwer und muss ins Krankenhaus.
Um einen Sturz aus dem Bett zu vermeiden kann ich ebenfalls allerhand machen, vieles davon sinnvoll.
Will ich das zu 100% vermeiden, muss ich Freiheit beschränken.
Will ich es weitgehend reduzieren - muss ich entsprechend personell besetzt und ausgerüstet sein.
Wähle ich Weg zwei, wird es weiter zu Stürzen kommen, die auch tödlich enden können. Nicht sofort, aber in Folge.

Vor einiger Zeit - ging es in einem anderen Thread um das Thema Ernährung,
die zunehmenden Vorgaben des MDK bei unklarem Gewichtsverlust im Heim.
Auch da, bis zu einem gewissen Punkt - völlig in Ordnung. Es führte aber auch zu absurden Ergebnissen.
Wie kommt man da wieder raus? Wenn das was zunehmend zu zählen scheint, sich so dermaßen falsch anfühlt.
Alt werden hat häufig zunehmend Nebenwirkungen, ist aber keine Krankheit die man wieder heilen kann,
weder im Akut- noch im Langzeitbereich.

Bitte nicht alles falsch verstehen, mich macht das traurig, die Vorstellung, die Aussicht, alles.


Eigentlich ist hier Schluss gewesen. Allerdings ist mir noch was eingefallen. Ein Urteil.
Ob es das war, oder ein ähnliches, ich weiß es nicht mehr.

Gefahr droht im Falle eines Krankenhausaufenthaltes nach Sturz AUCH noch von Seiten der Krankenkasse.
Irgendwo ist es etwas tröstlich, dass es dazu auch abschlägige Gerichtsurteile gibt, die die Heime stärken, andererseits ist es auch ziemlich unerträglich, dass Krankenkassen überhaupt deswegen vor Gericht ziehen.
Richtig absurd wird die Auffassung der Krankenkasse im u.g. Fall, das Heim hätte ein medizinisches Gutachten erstellen lassen sollen, um ein potentielles Sturzrisiko zu erfassen.
Diese Auffassung konnte das Gericht ebenfalls, erfreulicherweise, nicht teilen. Vielleicht hat die Doku geholfen, die Klage abzuweisen.
Die Urteilsbegründung, weil sowas auch mal lesenswert ist:
"....Die Klage der gesetzlichen Krankenkasse [auf Kostenrückerstattung] wies das Landgericht Coburg zurück. Es stellte fest, dass die Pflicht des Pflegeheims zum Schutz der körperlichen Unversehrtheit der ihm anvertrauten Bewohner auf die üblichen Maßnahmen begrenzt ist, die mit vernünftigen, finanziellen und personellen Aufwand realisierbar sind. Dabei sind insbesondere die Würde, die Interessen und die Bedürfnisse der Bewohner zu berücksichtigen. Deren Selbständigkeit und Selbstverantwortung ist zu wahren und zu fördern. Weitere Maßnahmen, als diejenigen die das Heim getroffen hatte, hielt das Gericht im vorliegenden Fall nicht für erforderlich....Die gesetzliche Krankenkasse ging in die Berufung, welche zurückgewiesen wurde......"
Beschluss > 6 U 54/09 | Oberlandesgericht Bamberg - OLG Bamberg zu den Pflichten eines Pflegeheims und möglichen Schadensersatzansprüchen der Krankenkasse bei Stürzen von Heimbewohnern < kostenlose-urteile.de
 
@darouge- kennst du Weichlagerung mit Pulsation? Was verstehst du unter Wechseldruck?

@Amezaliwa- zum Schaden, der bei einem Sturz aus dem Bett entstehen kann... Stichwort: House of God.

Elisabeth
 
Können wir diese, meist doch sehr subjektiv wahrgenommenen, Diskrepanzen hier nicht beiseite lassen?
Wie bereits erwähnt ist dies natürlich meine subjektive Wahrnehmung und somit auch nicht frei von den einhergehenden Wahrnehmungsfehlern. Natürlich können wir das beiseite lassen, möchte auch nochmal ausdrücklich vermerken das ich nicht die Einstellung vertrete es ist überall so un ein generallisierter Fakt! (Hab ja auch mal im KH gearbeitet und dort eine Ausbildung genossen)

Wir im KH wundern uns auch ein paar mal die Woche wenn wir Pat bekommen, die erst vor 3 Wochen ins Heim entlassen wurden und schon wieder nen Deku haben, oder die ständigen Exsikkosen, trotz PEG... aber vielleicht ist diese auch durch die heiße Höhle bedingt, wo die Pat gerade her kommen?! ^^
Zur Dehydratation hätt ich gegenargumente ar lass es ;) Wie im KH gibts da eben auch Defizite bei der Versorgung. Bei der heißen Höhle würden dann eher die Mitarbeiter eingeliefert werden als der Patient :)
 

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