Kaiserschnitt auf Wunsch?

Hallo in diese Runde,

auf der Suche nach Infos zum Thema Wunschsectio bin ich auf dieses Forum gestoßen.
Ich bin zwar keine Krankenschwester,mein Bereich liegt mehr im Rettungsdienst hoffe aber trotzdem hier "willkommen" zu sein.

Nun zum eigentlichen Thema Wunschsectio,ich habe selber 2 Kinder spontan zur Welt gebracht und war bei mehreren Sectios dabei.

Jede Frau die z.B. zu Hause entbinden möchte wird zur Kasse gebeten,für eine Hausgeburt soll z.B. die Rufbereitschaft der Hebamme selber bezahlt werden, diese Kosten liegen bei ca.400-500 €.
Es kommt immer das Argument, es sei jeder Frau selber überlassen wie sie entbinden möchte,aber dann soll bitte auch alles übernommen werden, wie z.B. die Rufbereitschaft der Hebamme.

Ich selber empfinde es eben als absolut "ungerecht",dass eine relativ große Bauch OP komplett übernommen wird, aber Frau selber bei einer Hausgeburt "zuzahlen" soll.

MfG
 
Da bin ich voll deiner Meinung, es sollte nicht mit zweierlei maß gemessen werden. manchmal habe ich sowieso das Gefühl, es wird zu schnell eine Sectio gemacht wenn sie garnicht nötig ist bzw. wird auch zu wenig mit den Frauen geredet: "Ich will einen Wunschkaiserschitt!" "Ja okay, wenn sie das wollen, ist ihre Entscheidung."

Ich bin auch gegen Wunschsectios. Für Frauen die nur Angst vor den Schmerzen haben, gibt es ja die PDA. Aber vllt gehen wir Frauen die wir aus dem medizinischen Bereich kommen auch ganz anders an die ganze Sache Schwangerschaft und Geburt heran. Eine Hebamme meinte mal zu mir, dass Kollegen und Krankenschwestern ihrer beobachtung nach oft leichtere Geburten haben/sich besser lenken lassen, da sie entspannter mit weniger Angst an das Erlebnis Geburt herangehen.

Mich würde ja mal interessieren ob es irgendwo Statistiken dazu gibt.

Ich jedenfalls möchte wenn medizinisch nichts dagegen spricht, spontan entbinden.
 
@Phoenix79

Sollte es bei mir mal zu Kind Nummer 3 kommen und die Schwangerschaft ohne Komplikationen verlaufen strebe ich z.B eine Hausgeburt an.
Vorsorge würde ich dann bis auf den Ultraschall auch durch eine Hebamme machen lassen.

Statistiken und Zahlen zum Thema Hausgeburt kann ich Dir bei Bedarf zukommen lassen.

MfG
 
Hallo!
Ich bin auch gegen Kaiserschnitt auf Wunsch, was ja mittlerweile
leider voll in Mode gekommen ist und die Ärzte machen das
weil sie da mehr Geld für bekommen, wie für eine Spontangeburt!
Ich habe meine Kinder alle spontan bekommen und die letzten
beiden sind Zwillinge! Bin froh das da der Gewichtsunterschied
falsch bemessen wurde sonst wärs wohl auch ein KS gewesen und
das obwohl beide in SL lagen.
 
Die Qualitätssicherung achtet mittlerweile allerdings auch schon darauf, ob ein Haus im Verhältnis zu der Anzahl der Geburten zu viele Sectiones durchführt.
 
Ich habe während meiner Arbeit auf der Geburtshilfestation auch diesen "Glaubenskrieg" mitbekommen. Da waren Mütter, die am Boden zerstört waren, weil sie die spontane Geburt nicht geschafft haben und andere, die aus allen Wolken fielen, weil sie nach der Sectio auch Schmerzen hatten.
Zu diesem Thema habe ich vor kurzem diesen Artikel gefunden: Kaiserschnitt - ja oder nein?
 
Hallo!
Also ich finde diese Diskussion total interessant. Kann aber leider dazu meine eigenen Erfahrungen nicht miteinbringen weil ich noch kein Kind hab (wäre bei mir auch noch zu früh ;) ).
Aber ich persönlich würde einen Kaiserschnitt auf Wunsch bevorzugen. Ich hätte unheimlich Angst das mein Beckenboden einen bleibenden Schaden davonträgt. Und ich gebs wenigstens zu, bequemer ist es auch, mit wenig Schmerzen (zumindest während der Geburt) nicht so anstrengend usw.
Aber wer weiß, wenn ich selbst einmal Schwanger bin, denke ich dadrüber villeicht anders.
Bitte verurteilt mich jetzt nicht. Wollte nur meine Meinung beitragen. Am Ende muss es jeder selbst entscheiden.
 
In Ami-Land und Großbritanien wird der Wunsch-Kaiserschnitt mit dem Slogan "save your love-channel, have a caesarean" beworben. Den werdenden Müttern wird hier bewußt Angst gemacht, nach einer natürlichen Geburt "schlechteren Sex" zu haben!

Matras
 
@matras

Das höre ich so oft!

Morgen steht bei uns eine Patientin mit der 4. (!!!!) Wunschsectio auf dem Op-Plan, nun auch mit Steri (GOTT-SEI-DANK!)!

Ich finde solchen Frauen sollte man ein Video von einer Re-re-Notsectio zeigen mit richtigen Verwachsungen! So etwas möchte ich meinem ungeborenen Kind nicht antun.

Mal ganz davon abgesehen das es früher ja auch so geklappt hat! Da hat doch auch keiner nach einer Wunschsectio geschrien! Ich kann es wirklich nicht verstehen und nachvollziehen. Es ist gut, dass der Eingriff technisch möglich ist bei Komplikationen, aber teilweise denken die Frauen nicht über die kompletten Folgen nach, bzw. können es ja auch gar nicht ohne das entsprechende Hintergrundwissen.
 
Ich würde mal gerne wissen, ob der "Love-channel" (so eine Bezeichnung kannte ich vorher auch nicht) wirklich dauerhaft durch eine vaginale Geburt "geschädigt" wird. Ich meine, dafür gibt es doch die Rückbildungsgymnastik, oder?
 
Es geht um den Beckenboden. Und ja, den kann man trainieren... übrigens in jedem Alter. *fg* Hat nur einen Nachteil: musst konsequent machen weil sonst kein Erfolg. Und da wir ja immer gleich Erfolge sehen wollen, ist das in unserer Zeit wenig en vogue.

Elisabeth

PS Ganz ungünstig sind übrigens die Bauchweghöschen nach der Geburt, weil sie den Druck im Bauchraum erhöhen und der weicht dann in den eh schon gedehnten Beckenbodenbereich. Da ist das dann natürlich schwierig mit den Erfolgen.
 
Also gehört die Wunschsectio in den Bereich der Anti-Aging-Cremes und Haarfärbungen und Anti-Cellulite-Cremes usw. - was für ein Quatsch!
 
Hallo Tabea,

dann gehe mal auf http://www.muetterberatung.de dann links auf GEBURT und dann ca. bis zur Mitte runterscrollen. Dort findest du diesen Artikel.

Gruß Ennasus
 
Hallo,
also ich habe drei Kinder zu Welt gebracht.
Alle drei kamen auf dem natürlichem Weg zu Welt, die letzte Geburt war allerdings der Horror!
Dieses zu Eräutern wieso und weshalb, wäre zu lang.Aber sollte ich noch ein viertes Kind zu Welt bringen, ich würde den Kaiserschnitt wählen.
Ich denke, man sollte der Erstgäberenden immer zur einer normalen, und natürlichen Geburt raten. Es ist etwas wirklich wunderschönes!
Wenn es aber die zweite, dritte, oder gar vierte Geburt ist, sollte man es immer erst hinterfragen, warum eine Frau ein Kaiserschnitt wünscht.
Manchmal hat es wirklich ernsthafte Gründe, und man sollte die Frauen nicht verurteilen, und den Wunsch respektieren.
 
Jede dritte Geburt per Kaiserschnitt
von Tanja Henkel und Wibke Busch
Gesundheit: Die Zahl hat sich seit Beginn der 90er Jahre verdoppelt. Hebammen klagen, die Methode sei lukrativer für Kliniken.

... Schwangere in Deutschland entbinden immer häufiger durch einen Kaiserschnitt. Im Jahr 2008 kam nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes etwa jedes dritte Kind (30,2 Prozent) auf diesem Weg zur Welt. Damit hat sich die Rate der Kaiserschnitt-Entbindungen seit 1991 (15,3 Prozent) nahezu verdoppelt. Nordrhein-Westfalen lag mit 31 Prozent leicht über dem Bundesdurchschnitt. ...

Kaiserschnitt kostet rund 2300, eine normale Geburt 1500 Euro
Einige Experten verweisen darauf, dass werdende Mütter sich aus Angst vor Geburtsschmerzen verstärkt für eine Entbindung mit dem Skalpell entschieden. Einer Studie im Auftrag der Gmünder Ersatzkasse zufolge waren dagegen nur zwei Prozent der Kaiserschnitte auf den Wunsch der Frauen zurückzuführen. Die Mehrheit (60 Prozent) der werdenden Mütter gab an, der Empfehlung des Arztes gefolgt zu sein.

Der Verband Deutscher Hebammen sieht als Grund für die Zunahme vor allem eine höhere Kostenerstattung bei Kaiserschnitt-Entbindungen. Für Krankenhäuser seien die Eingriffe lukrativer und auch besser planbar als herkömmliche Geburten. Nach Angaben der Krankenkasse DAK werden für den Kaiserschnitt etwa 2300 Euro erstattet, für eine normale Entbindung rund 1500 Euro.

Die Krankenhäuser dagegen weisen diese Darstellung zurück. Für jeden Kaiserschnitt sei der Nachweis nötig, dass dieser auch medizinisch erforderlich sei, sagte ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft NRW. Auch lohne sich der Unterschied von 800 Euro nicht, da eine Kaiserschnittgeburt auch mit höheren Kosten für die Kliniken verbunden sei.

Gebärende werden immer älter, es gibt mehr Mehrlingsgeburten
Er sieht vielmehr andere Gründe, warum die Zahl der Kaiserschnitte steigt. Dazu gehöre beispielsweise, dass die Gebärenden immer älter würden – und damit die Zahl der Risikogeburten steige. Zugleich nehme die Zahl der Mehrlingsgeburten zu. Dies führe ebenfalls zu einer höheren Kaiserschnittrate.
Jede dritte Geburt per Kaiserschnitt - Verbraucher - Ratgeber - Home - Westdeutsche Zeitung

Elisabeth
 
Geburt: Das Sicherheitsbedürfnis ist gestiegen

Interview: Frauenarzt Thomas Bärtling rät zur natürlichen Geburt.

Aachen. Thomas Bärtling, ist Landesvorsitzender des Berufsverbandes der Frauenärzte. Er erklärt, warum sich immer mehr Frauen gegen eine natürliche Geburt entscheiden.

Herr Dr. Bärtling, warum hat die Zahl der Kaiserschnitte zugenommen?

Bärtling: Der Hauptgrund ist das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Schwangeren und Ärzte. Die Geburtshelfer haben Angst vor Schadenersatzklagen, deren Zahl in der Vergangenheit sehr zugenommen hat. Die Schwangeren haben Angst vor einer schweren Geburt. Zudem gibt es einen neuen Modetrend: Einige Kliniken bieten eine stressfreie Geburt – den Kaiserschnitt – an und wollen so für sich werben.

Wie hoch ist das Risiko bei einem Kaiserschnitt?
...

Wann ist der operative Eingriff sinnvoll?
...
Geburt: Das Sicherheitsbedürfnis ist gestiegen - Verbraucher - Ratgeber - Home - Westdeutsche Zeitung

Elisabeth
 
Einige Experten verweisen darauf, dass werdende Mütter sich aus Angst vor Geburtsschmerzen verstärkt für eine Entbindung mit dem Skalpell entschieden.
Was natürlich absoluter Humbug ist. Ein Kaiserschnitt verursacht eine Menge Beschwerden. Schon alleine das erste Aufstehen ist der blanke Horror. Zudem ist die medikamentöse Versorgung nach dem Kaiserschnitt auch sehr begrenzt, vor allem dann, wenn das Kind gestillt werden soll. Ich denke ich kann das ganz gut überblicken denn mein 1. Kind war ein Kaiserschnitt, aber kein von mir gewünschter und das 2. Kind eine normale Entbindung. Ich würde niemals freiwillig einen Kaiserschnitt machen lassen.

Einer Studie im Auftrag der Gmünder Ersatzkasse zufolge waren dagegen nur zwei Prozent der Kaiserschnitte auf den Wunsch der Frauen zurückzuführen. Die Mehrheit (60 Prozent) der werdenden Mütter gab an, der Empfehlung des Arztes gefolgt zu sein.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen. Normale Geburten sind zeitlich nicht programmierbar und sowas mag man heutzutage nicht.

Schade, eine Geburt ist ein natürlicher Vorgang, den man nicht einfach so abändern sollte. Mir als Mutter hat nach dem Kaiserschnitt einfach etwas gefehlt. Zum Glück konnte ich diese Erfahrungen mit dem 2. Kind nachholen. Aufgrund dieser beiden Erlebnisse würde ich niemals einen Kaiserschnitt wollen, es sei denn, die Situation gebietet dies.
 

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