Ist die Arbeit in einem ambulanten Pflegedienst nicht attraktiv genug?

Ähm, ihr driftet insgesamt extrem ab:

Ist die Arbeit in einem ambulanten Pflegedienst nicht attraktiv genug?

wäre das Ursprungsthema...​

Schönen Tag
Narde​
 
Vielleicht ist die Arbeit im Pflegedienst deshalb nicht atraktiv, weil es hier ungleich schwerer ist nach Checklisten und Drehbuchstandards zu arbeiten. Jeder neue Patient ist eine neue Herausforderung an die Kompetenz und die Kreativität des Mitarbeiters und das alles noch unter Zeitdruck.

Wenn wir bei dem MRSA Beispiel bleiben:

Es ist bekannt, dass Pat. sich schwer tun sich mit krankheistbezogenen Gegenständen öffentlich zu umgeben.
Es ist bekannt, dass Pat. in ihrer eigenen Umgebung wenig Verständnis für Anordnungen haben die in ihren Lebensrhythmus eingreifen.
Es ist bekannt, dass Pflegedienste wirtschaftlich denken müssen.
Es ist bekannt (oder auch nicht) dass die Lokalisation des MRSA unterschiedlicher Schutzvorkehrungen bedarf. (By the Way-Wo ist der Keim überhaupt?)
Es ist bekannt, dass der Transport von Keimen zum größten Teil über die Hände erfolgt.
Es ist bekannt, dass eine Kontaminierung der Kleidung ggf. Keime transportieren kann.

Und nun erwarte ich eigenlich von einem Profi, dass er in der Lage ist, diese Sachen alle zu berücksichtigen. Stichwort: Patientenedukation

Elisabeth
 
Hallo

Die Attraktivität der mobilen Pflege spiegelt sich auch prima bei uns im Kurs wider. Viele bewerben sich dort zwar, wissen aber jetzt schon ganz genau, dass dies nur eine Übergangslösung ist. Die meisten haben Angst, dass sie nach langer Erfahrung in der ambulanten Pflege Schwierigkeiten haben wieder im Krankenhaus zu arbeiten.
Hinzu kommt, dass die Arbeitsbedingungen und das Gehalt oft nicht den Vorstellungen entspricht. Dass es natürlich auch Pflegedienste mit sehr guten Arbeitsbedingungen und ebenso gutem Gehalt gibt kümmert viele nicht. Denn die muss man schließlich auch erstmal finden.
 
Wenn ich sowas lese frage ich mich - woran werden denn von aussen die Arbeitsbedingungen eines Pflegedienstes beurteilt ?
Ich bin in einem guten Pflegedienst gelandet,und ich weiss auch warum !!!
Meist zählt doch das allgemein schlechte Image der amb.Pflege.Und wer weiss - ich arbeite seit knapp 9 Jahren in der ambulanten Pflege.Ich möchte gar nicht mehr ins KH zurück !!! Und ob ich könnte ......... ?????
 
Vielleicht ist die Arbeit im Pflegedienst deshalb nicht atraktiv, weil es hier ungleich schwerer ist nach Checklisten und Drehbuchstandards zu arbeiten. Jeder neue Patient ist eine neue Herausforderung an die Kompetenz und die Kreativität des Mitarbeiters und das alles noch unter Zeitdruck.
Ich denke diese Gründe sind eher zweitrangig.

An erster Stelle steht die enorme Belastung. Jemand der noch nicht in der ambulanten Pflege gearbeitet hat kann sich das nicht vorstellen. Rein ins Auto, raus aus dem Auto, treppauf, treppab. Im Sommer Temperaturen von weit über 50 Grad im Auto. Im Winter die überheizten Patientenwohnungen und die heißen Badezimmer. Auch Auto fahren in der Stadt unter ständigem enormen Zeitdruck ist nicht gerade stressfrei, dann die ständige Parkplatzsuche.

Die meisten geben auf weil sie das einfach nicht packen. Als Vollzeitkraft hängst du nach einer üblichen Tour nur noch in den Seilen. Deine Freizeit, wenn man denn mal welche hat, kann man meist vor lauter Müdigkeit nicht mehr nutzen.

Und das alles dann auch noch für einen meist miesen Lohn.
 
Hallo

Wenn ich sowas lese frage ich mich - woran werden denn von aussen die Arbeitsbedingungen eines Pflegedienstes beurteilt ?

Im Fall von Auszubildenden wohl nur an dem eigenen Einsatz, den man in der ambulanten Pflege hatte.
Mein Bild von der ambulanten Pflege ist eigentlich ein sehr gutes. Habe 9 Monate Zivildienst dort hinter mir. Nur gefällt mir die Arbeit im KH momentan einfach besser. Wer weiß, ob ich in einigen Jahren nicht dort landen werde...
 
ich hab knapp 3,5 jahre in der amb. pflege gearbeitet (als übergangslösung)
die bezahlung ist schlechter als im kh.
ich hatte eine fast halbe stelle, und war bis auf wenige tage tägl. unterwegs, sehr oft geteilte dienste gehabt. man hat wirklich wenig freizeit, und wenn man geteilten dienst hat, kann man in grunde den ganzen tag vergessen:-(
ich hab es da so lange ausgehalten, weil wir wirklich ein nettes team waren, und ich im kh. sonderurlaub beantragen durfte.
 
Also ich bin jetzt frisch examiniert und habe in meiner Ausbildung einen 8 wöchigen Außeneinsatz in der Ambulanten Pflege absolviert, als Auszubildene fand ich das 14 Tage durch arbeiten schimm und meist eine Woche doppelt und WE auch doppel und dann NUR 2 Tage frei...schrecklich! Ich fand die arbeit zwar richtig gut aber und alles komisch, als ich dann 3 Wochen selber gefahren bin (Spät) fand ich es angenehm als Schüler ruhig Zeitlassen etc. Nun fange ich dort auch an und habe bedenken wegen gehalt verdiene zwar 13.50E/h und Zuschläge aber es ist trotzdem wenig finde ich, ich soll dann 120h im Monat arbeiten, das nicht viel im Netto...hmm weiß auch nicht :cry:
 
Das Gehalt ist vor allem als Berufsanfänger sehr gut. Ich bekomme im TVÖD in etwa genauso viel - und das mit zehn Jahren Berufserfahrung.
 
Hallo,
ich habe in der Ausbildung eine amb.PD kennengelernt, der mir sehr sympatisch war. Habe im dritten Lehrjahr dort nebenbei gearbeitet und muss sagen, mir aht es gefallen.
Ich hatte eine tolle Chefin(war einkleiner PD), habe ihre ganze Familie kennengelernt und mich gefühlt als wenn ich dazu gehöre. Habe eigentlich immer nur Pat versorgt die ich kannte, wurde nich ins kalte Wasser geworfen. Und auch mit den Pat kam ich demzufolge auch sehr gut klar, da sie wussten wenn die Eine nicht kommt kommt die Andere, aber alles Leute die man kennt.
Arbeitszeit begann wenn man das Büro betrat und wenn endete mit Schlüsselabgabe vom Auto. Habe in der ganzen Zeit nur einmal mein Auto benutzt(war ein Defekt am Dienstfahrzeug), sonst stand immer einen Wagen zur Verfügung.
Die Bezahlung ja.. die hätte besser sein können.
Aber Teildienste z.B. wurden weitestgehend abgeschafft, mit der Begründung "jeder hat Familie".
Die Zusammenarbeit mit den Hausärzten, naja da besteht denke ich überall das gleiche Problem. Und um Kosten zu verringern wird nunmal überall gespart, obwohl ich sagen muss das MRSA Einmalschutzkittel mehrere Tage angezogen werden habe ich so auch noch nicht gehört.
Das Pat einen Eingriff in Ihre Privatsphäre verhindern wollen, kann ich nachvollziehen. Auch wenn es als Schwester ein leichteres arbeiten wäre(und ich meine jetzt nicht die Schutzkittel!!!!)
Ich habe nach meinem Abschluss dennoch etwas anderes gesucht, ich bin einfach eine KHschwester. Aber missen möchte ich diese Erfahrung nicht.
Liebe Grüße

PS.: attraktive Stellen in der Häuslichen gibt es schon, man muss sie nur finden und AG müssen sie in der Stellenausschreibung erkennbar machen, Hospitationen anbieten?
 
Hallo,

ich arbeite seit 10 Jahren in der ambulanten Pflege, bei dem gleichen AG.
Verdiene fast genauso viel wie eine Freundin die im KH arbeitet- nur bei den Zuschlägen ist es weniger, da ja keine Nachtdienste bei mir anfallen.
Zur Zeit wird auch bei uns nach Fachkräften gesucht, viele kommen und gehen...
An zwei neue Kolegen kann ich mich noch gut erinnern:emba: waren überall auf der Welt im Einsatz und wollten sich nun im ambulanten Bereich etwas "zur Ruhe setzten":mrgreen:- nach 2 Wochen waren sie weg(es wäre ihnen zu stressig).
Wir bekommen Urlaubs+ Weihnachtsgeld, haben keine Doppeldienste und einen Dienstplan in dem wir Wünsche berücksichtigt bekommen und der rechtzeitig aushängt.
Arbeitshilfsmittel sind alle da und Dienstkleidung tragen wir auch.
Ich möchte im Moment auch gar nicht woanders arbeiten, mir macht die Arbeit dort Spaß.
Aber ich kenne viele im Stationären Bereich die sich nicht vorstellen können ambulant zu pflegen.

Ganz liebe Grüße

Eiskristall
 
Ich arbeite seit einigen Wochen nebenbei auf 400-Euro-Basis bei einem ambulanten Pflegedienst. Die Patienten sind sehr nett und die Arbeit an sich macht auch Spaß, aber die Rahmenbedingungen empfinde ich als sehr anstrengend, weil die Zeit total knapp kalkuliert ist. Als Vollzeitjob könnte ich mir das echt nicht vorstellen.

Marlena
 
Hallo !! Jetzt will ich hier mal noch ne Meinung aus Sicht des Freiberuflers beisteuern... Vorneweg,ich bin noch teurer,wie ein Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen,hab aber Anfragen ohne Ende von ambulanten PD's. Wenn ich für nen "normalen" ambulanten PD arbeite,so muß dieser mir meine komplette Zeit bezahlen,inclusive An-und Abfahrt zwischen den Patienten,so dass ich bei 12 Stunden Dienst im Schnitt 408,-Euro berechne,ohne Zulagen,die manchmal noch dazukommen. Komischerweise erlebe ich immer wieder,wie die eigenen Angestellten eines PD ihrem Geld hinterherrennen und auch bloß einen Bruchteil dessen,was ich berechne,als Gehalt erhalten,obwohl ich als Freiberufler pünktlich meine Rechnung bezahlt kriege und das,ohne Murren !! Da fragt man sich doch,warum der PD seine eigenen Leute so "schäbig" bezahlt und behandelt,im Gegensatz dazu aber mir als Freiberufler,welcher nu wirklich teuer ist,schon fast in A.... kriecht. Ich mache doch auch keine andere oder bessere Arbeit,als die angestellten Kollegen,also wieso werden die Angestellten teilweise wie der letzte Dreck behandelt ???? Ausnahmen gibt's natürlich immer,aber leider treffen meine Beobachtungen auf 2 von 3 PD's zu:gruebel:. LG Micha
 
Hallo PflegedienstAV

Ichkann Eure Stellenausschreibung nirgends finden!?Wo finde ich diese?
LG Jana
 
Soorry..........ich habs gefunden:knockin:
 
na ja, wir haben leute die sich bei uns vorstellen, aber die haben ziemlich lustige vorstellungen. oft wird einfach nicht bedacht, das wir z.b eine 6 tage woche haben und somit 4 tage frei im monat. das führt schonmal zu diskusionen. denn am gehalt kannst eigentlich nicht liegen, denn wenn sie das hören fangen sie auch bei uns an.

allerdings hat die ambulante pflege an sich keinen so guten ruf, viele glauben das man keien zeit für die pflege hat oder so.
allerdings "geben" die privaten meistens entwas mehr zeit als die kasse vorsieht bze wie es die großen pflegedienste tun.

ich arbeite seit fats 4 jahren in der ambulanten pflege, und stationär kommt für mcih erstmal nicht in frage!
 
Hallo lieber Pflegedienst,

es stimmt, es ist auffällig wie oft Pflegedienste Stellenausschreibungen in den zeitungen haben. Ich habe 3 mal versucht in einem Pflegedienst zu arbeiten und habe immer wieder nach kurzer Zeit aufgehört. Es macht einfach keinen Spaß wenn man 100kg Patienten alleine lagern soll, bei Eisglätte im Winter sich irgendwie durchschlängeln muß und sich von den Patienten dann das gemecker anzuhören das man zu spät ist. Das man sich von PAt. verbieten lassen muß die Waschlappen zu waschen und man mit verkoteten Lappen waschen muß. usw.....

Es hört sich an das Sie für die Mitarbeiter einiges tun und man merkt ja auch das Sie sehr interessiert sind die ambulante Pflege für Krschw. attraktiver zu gestalten. Aber es gibt sicherlich Dinge/Umstände die sie nicht ändern können. Ambulante Pflege ist ein KNOCHENJOB!!! Es ist harte arbeit, die man nicht lange machen kann. Daran können Sie wohl leider nichts ändern. Sie können nur hoffen, das Sie Personal finden, denen eine höherer Stundenlohn ausreicht um seinen Körper kaputt zu machen.

Entschuldigung für diese harten Worte aber so ist die Realität!

MFG Sissi
 
allerdings "geben" die privaten meistens entwas mehr zeit als die kasse vorsieht bze wie es die großen pflegedienste tun.
Die Kassen machen keine Zeitvorgaben. Sie bezahlen für jede leistung einen Betrag X. Die Zeitvorgabe bastelt sich der AG selbst daraus.
 
...also wenn ich das hier so lese, muss ich sagen, ich habe echt glück mit meinem arbeitgeber. ich bin seit ca. 3,5 Jahren in der ambulanten versorgung. inzwischen kann ich beide seiten beurteilen, sowohl die der rasenden schwester als auch die vom büro aus. ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich noch da wäre, wenn ich noch von pat. zu pat. fahren würde. das hat aber nichts mit dem arbeitgeber zu tun sondern mit der arbeit an sich. du kannst nicht wirklich essen, vergisst zu trinken und der toilettengang...! am anfang habe ich echt der arbeit auf station nachgeweint... bei uns gibt es immer einen dienstwagen -> wenn nicht, bekommt man die km bezahlt. wegezeiten werden immer bezahlt und wenn ich beim pat. länger brauche ist das eben so. außerdem werden die Mitarbeiter bei uns "zur selbständigkeit erzogen". wieso soll ich vom büro aus beim arzt anrufen: die schwester sagte, dass der pat. sagte...
ein weiterer vortel: man ist nicht einer von vielen... ich denke nicht, dass mir im Krhs. solch viele qualifikationsmöglichkeiten zur wahl gestanden hätten. bei uns muss z.b. jeder mitarbeiter an 4 pflich-FB teilnehmen.

das man sich auf seine freien tage nicht immer verlassen kann ist leider wahr-> aber wenn keine neuen bewerber da sind und die patientenzahl immer weiter steigt??? zudem ist die arbeit an sich nicht wirklich fordernd. (bei uns sind SGB V und XI getrennt) -> med.gabe, ats, injektionen...

Fazit: wenn ich nicht gemusst hätte, wäre ich nicht bei einem ambulanten pd, bin mit meiner momentanen tätigkeit aber sehr zufrieden und komme mit allen mitarbeitern mehr oder weniger aus. probleme werden erhört und lösungswege gesucht...
 

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