Ist die Arbeit in einem ambulanten Pflegedienst nicht attraktiv genug?

Vorab: Ich arbeite seit über drei Jahren in einem a.PD,
vorher nur Altenheime/Psychiatrie.
Durch Umzug neuer Job ab 01.07. in Betreutem Wohnen/ a.PD als stellv.PDL

NOCH bin ich im ambulanten Dienst, fahre dort jetzt seit 3 einhalb Jahren und muss sagen,
es gibt echt richtig richtig schlechte ambulante Dienste, wie ich hier lese!!
Wo ich derzeit noch arbeite, sind die Bedinungen anscheinend sehr gut,
was mich etwas überrascht, wenn ich so vergleiche.
Dies war mein erster Pflegedienst, somit habe ich keinen Vergleich bisher.

Meines Erachtens die positiven Aspekte:
- 28 Tage Urlaub;
- flexibler Dienstplan durch kooperative Kollegen ohne Streß mit PDL,
- hohe Eigenverantwortung (fahre meine Pat. an, kümmere mich von Leistungsnachweisen,
Verordnungen, Inko und Hilfmittelbestellung, Arzt/Visiten bis hin zu Angehörigen um ALLES was meine Patienten betrifft!
Hat den Vorteil, das man den Überblick hat,
Nachteil:Es ist immer klar, wer auf den Deckel kriegt, wenn was schief lief! :emba:)
- gute Zusammenarbeit mit HÄ (wenn man sich kompetent verkauft!)
- Möglichkeit der 1% Regelung Auto (seeeehr von Vorteil)
- Überstundenvergütung, ja nach Absprache mit GF
- Arbeitszeitanfang: Betreten des Büros um Schlüssel usw zu holen,
Arbeitsende mit verlassen des Büros nach Schlüsselabgabe (was für mich so selbstverständlich ist/war bisher!!:gruebel: )



Nachteile:
- Gehalt; kannst Du nicht gut handeln bei Vertragsabschluss, reibt sich der Chef die Hände!
- Der Patient ist König!! (Schuhe an der Tür ausziehen... "Nein, wir können keinen Toilettenstuhl für meine Mutter bestellen,
dann ist der Raum so zugestellt" also unflexible Angehörige, aber auch Patienten)
Ich will nicht den Patienten degradieren, aber soooo viel Uneinsichtigkeit wie in der ambulanten Pflege
habe ich bisher in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen/gehört!!
- Anfahrtzeiten sehr unflexibel bei den Patienten
(unser Chef gibt bei Erstgespräch immer eine Zusage zu den Wunschanfahrtszeiten,
die natürlich bei ALLEN Patienten und Angehörigen am liebsten um 8 Uhr wären!
Somit fahre ich alle 15 zur gleichen Zeit an... :emba:
Und kommste wegen Verkehr, Notfall usw. zu spät, gibts gleich einen auf den Deckel.
oder gar mal zu früh, dann lassen Dich manche Patienten selbst bei schlechtem Wetter draußen warten!!... DAS GIBTS!
- Auto aufschließen - Auto rein - fahren - Auto raus - Auto abschließen - Zum Pat. durchs miese Wetter (und das in weißer Kleidung) - im kleinsten Bad, manchmal ohne fließend warm Wasser - verschwitzt raus in die Kälte - Auto aufschließen - fahren --- usw... Auto im Sommer ohne Klima eine Qual!!

ICH hab keine Lust mehr auf ambulante, obwohl ich sagen muss,
das "mein" Pflegedienst echt recht gute Bedingungen hat,
so wie ich hier im Fred zu Augen bekommen habe!

Aber wirklich SCHLECHT sind ambulante nicht!


Gruß die Wundschwester
 
Nachteile:
...- Der Patient ist König!! (Schuhe an der Tür ausziehen... "Nein, wir können keinen Toilettenstuhl für meine Mutter bestellen,
dann ist der Raum so zugestellt" also unflexible Angehörige, aber auch Patienten)
Ich will nicht den Patienten degradieren, aber soooo viel Uneinsichtigkeit wie in der ambulanten Pflege
habe ich bisher in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen/gehört!!
- Anfahrtzeiten sehr unflexibel bei den Patienten
(unser Chef gibt bei Erstgespräch immer eine Zusage zu den Wunschanfahrtszeiten,
die natürlich bei ALLEN Patienten und Angehörigen am liebsten um 8 Uhr wären!
Somit fahre ich alle 15 zur gleichen Zeit an... :emba:
Und kommste wegen Verkehr, Notfall usw. zu spät, gibts gleich einen auf den Deckel.
oder gar mal zu früh, dann lassen Dich manche Patienten selbst bei schlechtem Wetter draußen warten!!... DAS GIBTS!
- Auto aufschließen - Auto rein - fahren - Auto raus - Auto abschließen - Zum Pat. durchs miese Wetter (und das in weißer Kleidung) - im kleinsten Bad, manchmal ohne fließend warm Wasser - verschwitzt raus in die Kälte - Auto aufschließen - fahren --- usw... Auto im Sommer ohne Klima eine Qual!!
...

Vielleicht liegt es an der Art der Ausbildung. Es wird dort suggeriert, dass der Mensch als Patient auf die "Bedürfnisse" der Pflegeperson Rücksicht nehemn muss. Schließlich hat die Pflegeperson gelernt, was der Betroffene braucht und was nicht. Checklisten und Drehbuchstandards helfen dabei.
Der Allmachtsanspruch der Pflege wird nirgendwo so karikiert wie in der ambulanten Pflege. Dort prallen die Weltanschauungen aufeinander und treiben herrliche Blüten.

Elisabeth
 
Ich bin seit fast 5 Jahren in einem Amb.Pflegedienst!!!

Ich fühle mich super dort!!!


Es wird auf Wünsche /Dienstplanmäßig eingegangen etc....

Dass wir schlecht bezahlt werden...naja,auch nicht schlechter als im KH.

Für mich ist es absolut richtig dort....

Bewerbungen kommen bei uns auch nur sehr wenige.....und wir suchen dringen 2 Pflegefachkräfte....

Naja, wie dem auch sei....Ich kann mich nicht beklagen!

Zu wenig Zeit beim Patienten???Kann ich auch nicht sagen!!WO bitte hat man 30-40 Minuten für eine Pflege?????????Im Altenheim, im Krankenhaus???Na,ich weiß ja nicht!!!
 
hallo,
wenn ich hier so mitlese,frage ich mich,ob meine sozialstation so gut ist,wie ich dachte.sie gehört einem großen verband an und ich weiß von kollegen,daß es in anderen sozialstationen des verbandes anders läuft.also denke ich,daß es eine führungssache unserers pflegedienstleiters ist.
ich zum beispiel habe weder diensthandy noch karte für ein handy.beim einstellungsgespräch des verbandes(bin beim verband als springer angestellt,nicht bei der jetzigen sozialstation)wurde mir gesagt,daß man einen abenddienst pro woche machen muß.war für mich völlig ok.ich habe eine 2-jährige tochter und den einen abenddienst wäre schwiemu eingesprungen.und beim einarbeiten wurde mir gesagt,daß ich mich in einen plan eintragen muß,wann ich abenddienst machen kann.aber es sieht alles anders aus.in den plan brauch ich mich gar nicht mehr eintragen,es wird sowieso immer umgeschrieben.am meisten bei mir.ich merke richtig,daß ich nicht dazu gehöre,bin ja nur geliehen und vom pool.bei einer kollegin wurde der dienst auch mal umgeschrieben,die hat ein theater gemacht und der dienst wurde wieder geändert,so wie sie ihn eingetragen hatte.ich hab teilweise 4 abenddienste pro woche und da komm ich ins rudern,wegen meiner tochter.schwiemu springt nur einmal pro woche ein.also muß ich meine tochter morgens zur tamu bringen,mittags holen und nachmittags wieder zur tamu bringen.bis jetzt hab ich noch nie was gesagt,aber so kann es nicht weitergehen.dann haben wir zur zeit eine mrsa-betroffene.ich hab 1 einwegkittel gekriegt,denn ich mehrfach benutzen soll.mache ich aber nicht.der pdl fragte mich ganz vorwurfsvoll,ob ich etwa jeden tag einen kittel will.ich bin jetzt soweit,daß ich mir die privat besorge.handschuhe müssen wir ja auch nicht mehrfach benutzen.was sagt einmal denn aus?einmaliger gebrauch.
ich merke gerade,daß es ein richtiger jammerthread geworden ist:motzen:.danke an alle,die ihn trotzdem lesen.
die arbeit an sich in der ambulanten pflege gefällt mir.ich war 16 jahre in der stationären pflege und bin erst seit märz in der ambulanten pflege.aber ich möchte nicht wieder zurück ins altenheim.
liebe grüße,silke
 
dann haben wir zur zeit eine mrsa-betroffene.ich hab 1 einwegkittel gekriegt,denn ich mehrfach benutzen soll.mache ich aber nicht.der pdl fragte mich ganz vorwurfsvoll,ob ich etwa jeden tag einen kittel will.ich bin jetzt soweit,daß ich mir die privat besorge.
Das solltest du tunlichst sein lassen. Das ist Arbeitsmaterial und muß von deinem AG bereitgestellt werden. Wenn du jetzt anfängst privat das Zeug zu besorgen, öffnest du doch Tür und Tor für weitere Ausbeutung. Demnächst ist das dann generell Usus das sich alle die Kittel mitbringen.

Wenn kein frischer Kittel da ist würde ich die Anfahrt des Patienten verweigern. Es geht ja nicht nur um dich, sondern auch um die anderen Patienten an die du den Keim fleißig weiter gibst. Du hast die Durchführungsverantwortung, nicht dein AG.

Ach ja, Mundschutz soll dann demnächst auch mehrfach benutzt werden?
 
hallo stormrider,
was soll ich denn machen?ich bin in der probezeit.der pdl hielt mir heute vor,daß ein einziger kittel über 6 euro kostet.ich habe im internet welche für über 1 euro gesehen.jetzt hab ich nochmal geguckt-100 stück für 69 euro.ich weiß,daß der arbeitgeber das stellen muß.ich würde auch auf den putz hauen,wenn ich nicht in der probe wäre.
der pdl bleibt dabei,daß ich den kittel mehrmals benutzen soll.wenn ich dann die fahrt verweigere,ich weiß nicht,was mir dann passiert.
ratlose grüße,silke
 
Sch.... Situation. :gruebel:


Muss ganz ehrlich sagen, das wir Kittel auch bei MRSA Patienten
vor Ort (und natürlich nur an einem Pat.) benutzen,
alle 3 Tage, so will es unser Quali- Management.

Handschuhe und Mundschutz logisch Einmalartikel.


Ist es in der Somatik nicht auch so, das die Kittel vor dem Zimmer
(oder Schleuse) für einen Tag/Schicht hängen und mehrmals getragen werden?

"Damals" (zu Ausbildungszeiten) war es zumindest bei anderen Infektionskrankheiten so Standard,
und ich meine auch, das die Klinik bei uns so verfährt bei MRSA - Pat.
 
Ist es in der Somatik nicht auch so, das die Kittel vor dem Zimmer
(oder Schleuse) für einen Tag/Schicht hängen und mehrmals getragen werden?
Der Unterschied ist hier, dass die Kittel VOR dem Zimmer/Schleuse liegen. In der ambulanten Pflege fliegen die oft irgendwo im Krankenzimmer herum. Je nach Struktur der Angehörigen ist es auch schwer, da Ordnung hineinzubekommen.

Und was nutzt mir ein Schutzkittel, der den ganze Tag im Krankenzimmer herumliegt? Was nutzt es mir wenn ich erst einmal ins Krankenzimmer gehen muß um an den Kittel zu kommen?

Habt ihr überhaupt Dienstkleidung? Oder lauft ihr sogar in normaler Prvatkleidung herum?

Es müßte doch irgendwo eine Richtlinie geben die definiert wie mit solchen Kitteln umgegangen werden muß. Ob Probezeit oder nicht wäre mir egal. Wer so wenig Wert auf Hygiene legt sollte sicher nicht mein AG sein.
 
Ist es in der Somatik nicht auch so, das die Kittel vor dem Zimmer
(oder Schleuse) für einen Tag/Schicht hängen und mehrmals getragen werden?
Wir nutzen Einmalkittel. Schleusenzimmer sind selten, somit würden die Kittel vor dem Zimmer oder im Zimmer hängen, hat beides Vor- und Nachteile.

Einmalkittel gibt es auch günstiger als 6 Euro. Ersatzweise wären Plastikeinmalschürzen eine Alternative in der ambulanten Pflege, vorausgesetzt, das Personal erscheint nicht langärmelig beim Patienten.

Schönen Tag
Narde
 
Bei uns hängt auch nichts mehr vor dem Zimmer, wegen Angehörigen, Besuchern, Kindern, die da ggf dran rumspielen, umwerfen usw...

IM Zimmer ist auch laut RKI OK.
"Rumfliegen" wie ihr sagt ist natürlich nicht so gut. Müsste man vielleicht zum Äußersten schreiten und mal mit dem Pat/ seinen Angehörigen reden...
 
Laßt mich raten, ihr habt mit der ambulanten Pflege nix am Hut? Merkt man.

Da gelten andere Gesetze. Natürlich wird mit den Angehörigen geredet. Aber man kann niemanden zwingen nach unseren Vorstellungen zu handeln. Und wenn da ein Kittel mehrfach getragen werden soll, der immer wieder herumgewurschtelt wird, kann mir keiner erzählen, dass dieser Kittel wirklich noch Schutzfunktion hat. Das ist einfach nur noch ein Schaugehabe hat aber nicht wirklich etwas mit Hygiene zu tun.

Leid tun mir da die Patienten die dann im weiteren Verlauf der Tour durchaus kontaminiert werden können.
 
Ich habe den Eindruck, dass in der ambulanten Pflege davon ausgegangen wird, dass alle Pat. per se erst mal unwillig und dumm sind.

Erinnert mich so ein bischen an die Beschreibung der stationären Pat. wenn es darum geht sie mit einzubeziehen: mind. 65 Jahre, senil, unwillig und nicht zu vergessen mind. 120 kilo Lebensgewicht. Komisch, dass mir davon eher wenig Pat. begegnen.

Aber vielleicht kann man ja mal nachdenken, welche Möglichkeiten der Lagerung eines Kittels noch denkbar sind- außer im Flur am Kleiderhaken. Und bei der Gelegenheit: wie rum wird der Kittel dort hingehängt. *fg*

Elisabeth
 
Ich habe den Eindruck, dass in der ambulanten Pflege davon ausgegangen wird, dass alle Pat. per se erst mal unwillig und dumm sind.
Das siehst du absolut falsch. Vielen Patienten und deren Angehörige sind bestimmte Regeln, die eingehalten werden sollten, in ihrer häuslichen Umgebung einfach lästig. Sie haben das Hausrecht und verhalten sich ganz anders als wenn sie im KH wären.

Zudem sind oft die Gegebenheiten nicht da, z.B. keine Garderobe in der Diele. Oft genug ist es auch die Pingeligkeit der Hausfrau die solche Gegenstände nicht an ihrer Garderobe haben will. Das muß ich dann akzeptieren.

Alles was mit Krankheit zu tun hat wird gerne verdrängt. Ergo versucht man auch alles, was optisch an Krankheit erinnert, möglichst weit aus dem Blickwinkel zu entfernen. Man kann doch dem Besuch den Anblick eines solchen Kittels nicht zumuten ;-)

Was meinst du wie oft wir aus irgendwelchen fast unerreichbaren Ecken unsere Utensilien teilweise mehrfach täglich herausfischen müssen nur damit sie nicht immer präsent sind?

Natürlich wird mit den Leuten geredet aber oft kannst du da genausogut auch eine Wand ansprechen. Oder sie tun verständnisvoll und wenn der nächste Einsatz kommt ist wieder alles beim alten.
 
Entschuldige, aber ich glaube nicht, dass viele Pat/Angehörige sich quer stellen, wenn du das Problem erklärst und sie bittest im "Pat-zimmer"(!) eine Ecke bereitzustellen, in die der Kittel kommt...
 
@stormrider- wenn ihr um diese Probleme wisst, warum habt ihr dann nicht schon lange eine gemeinsame Lösung gefunden?


Wir reden- egal in welchem Bereich- immer von den individuellen Bedürfnissen. Kann es sein, dass wir individuelle bedürfnisse nur dann akzeptieren, wenn sie es ermöglichen unsere Routine durchzuführen?
Aber ist nicht das gerade der Anspruch- sich in jeder Situation anpassen zu können, eine GEMEINSAME Lösung zu finden im Sinne der beteiligten Parteien- der unseren Beruf so interessant macht.

Standards sind gut und schön, aber der Mensch läßt sich nicht in Drehbuchstandards stecken. Da sind die Grenzen dieser liebevoll erarbeiteten Arbeitsanweisungen. Der Mensch ist so vielseitig wie das Leben selbst. Der Laie arbeitet nach Standard und der Profi???

Elisabeth
 
hallo,
also wir gehen mit privatkleidung in die wohnungen.haben zwar ein dienst-t-shirt an,aber das wird auch mit nach hause genommen und dort gewaschen.wir können uns ja nirgends umziehen.ich hab im net nach einwegkittel gesucht und hab 100 stück für 69 bzw.was über 40 euro gefunden.ich weiß nicht,was unser pdl für extravagante kittel gekauft hat,wo das stück 6,90 euro kostet.hab heute noch eine kollegin gefragt,sie bestätigte mir,daß diese kittel bei mrsa immer mehrfach angezogen werden,es so üblich ist bei dieser sozialstation.es wird dann auf den kittel "außen" drauf geschrieben,damit er immer richtig rum angezogen wird.ich für mich werde mit meinem pdl nicht weiter diskutieren,ich kauf mir die dinger selbst und ziehe jeden tag einen neuen an.ich hatte vor ca.1,5 jahren eine geschichte am hals,die auf ein schwaches immunsystem deutete.deshalb bin ich da sehr pingelig.
vielen dank für eure infos,silke
 
Elisabeth du driftest mir jetzt viel zu weit ab. Es geht hier um MRSA und das Wechseln von Kitteln, mehr nicht !!!

Individuelle Bedürfnisse werden immer akzeptiert. Aber dann muß ich auch so konsequent sein und jedes mal einen frischen Kittel verwenden.
 
hallo,
also wir gehen mit privatkleidung in die wohnungen.haben zwar ein dienst-t-shirt an,aber das wird auch mit nach hause genommen und dort gewaschen.wir können uns ja nirgends umziehen.
Ich habs mir doch gedacht. Hygiene hat bei euch wirklich keinen Stellenwert.
 

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