Ist die Arbeit in einem ambulanten Pflegedienst nicht attraktiv genug?

Ich hab nur den Eingangspost gelesen und geb gern noch kurz wieder, warum ich never ever in der ambulanten Pflege arbeiten würde, als Beispiel dient mir der Pflegedienst, der sich hier zwei Häuser neben mir niedergelassen hat:

-Dienste: Generell immer: 12 Tage arbeiten, 2 Tage frei im Wechsel
-Teildienst
-Viele Wechsel von Spät nach Früh, wobei Spät bedeuten kann, erst um 23 Uhr zuhause zu sein und um 05:45 Uhr wieder zu beginnen
-miese Bezahlung
sehr knapp bemessene Zeit, Rechtfertigungszwang, wenns mal bei einem Patienten länger dauert


Und das sind leider keine Horrorgeschichten, sondern bittere Realität :-/
Ich weiss, dass man natürlich nicht alle über einen Kamm scheren darf. Aber auch an den Einsatz in der ambulanten Pflege während der Ausbildung erinnere ich mich noch heute mit Grauen und kann mit Sicherheit sagen: Nicht meins.
Aber Respekt vor allen, die das auf sich nehmen!
 
Aber Respekt vor allen, die das auf sich nehmen!

Genau das Gegenteil - KEIN Respekt vor solchen Menschen die sich das gefallen lassen. Warum, WARUM lassen sich Frauen soooo behandeln???

Wenn nämlich diese Frauen mal aufstehen würden und sagen: So nicht mit uns!! - würde es schon lange keine solchen menschenverachtenden Zustände in der Pflege geben.

Menschen die sich so behandeln lassen haben kein Selbstbewusstsein.
 
Mein erster Beitrag hier ....

Ich sehe das ganz genau wie tacko01 : Warum lassen sich Frauen/Menschen so behandeln?

Ich hab auch mal für kurze Zeit bei einem Pflegedienst gearbeitet bei dem z.B. die Überstunden weder in Freizeit noch in Geld abgegolten wurden.
Kein Diensthandy, jede Menge geteilte Dienste usw. Ich hab mir das eine Weile angesehen und dann die mich störenden Punkte angesprochen. Gebracht hat das nichts, meine Chefin meinte nur : Das ist bei uns eben so, die Kolleginnen stört es ja auch nicht.
Ich war da ganz schnell wieder weg und hab jetzt eine wirklich ganz tolle Stelle. Ich würde sagen bei uns stimmt einfach alles, ich arbeite dort sehr gerne und finde die Arbeit durchaus attraktiv.
 
Also ich möchte auch was gutes berichten ich war schon in zwei ambulanten Pflegediensten. Im ersten war es grausam da habe ich mir auch geschworen nie dort anzufangen aber als ich nun in einen vorzüglichen Ambulanten Pflegedienst kam bin ich am überlegen ob ich nach meiner Ausbildung zur krankenschwester dort Anfange. Klar gibt es da auch Doppeldienste aber nicht viele. Gruß Stimpy
 
Guten morgen ;
ich war eine langjährige Mitarbeiterin aus dem Ambulanten Bereich. Zusätzlich studiere ich Pflege an der FH. Es gibt wirklich unterschiede zwischen den amblulanten Anbietern. Ich habe mich bei einer Privaten Anbieterin beworben. Aber ich habe das Chaos und die Qualität gesehen- 3 verschiedene Leute - 3 verschiedene Pütterverbände--nach diesem Probearbeiten bin ich - war abgesprochen- im Urlaub gewesen- ich habe - ungelogen 14 Tage darüber gegrübelt...

Danach habe ich dem Pflegedienst eine Absage erteilt- war mir zu gefährlich- Der Pflegedienst war auch bereits mehrfach durch die MDK- Prüfung gefallen...

Danach bin ich bei einem Pflegedienst gewesen- die Leute persönlich waren klasse; aber wir mussten viele Teildienste schieben- dauernd wurden wir gefragt, ob wir an den WE arbeiten können- Ich war als WE - Kraft eingestellt- aber es gab Zeiten da waren es 9 WE am STück.... 1 Tag Teildienst ( um 10,75h ) und einen Frühdienst.

Meine Kinder sind noch relativ klein- Grundschulalter ( damals in der 3. Klasse) Meine Tochter hat sich schon beschwert, dass ich nie da bin...

Ich bin eine wirklich engagierte Frau, aber es wurde wirklich zu viel- und Finanziell: 10,50€ ist wirklich nicht viel


ABer - und das war wichtig- ich hatte einen wunderbaren Bezug zu meinen Patienten. Das hat vieles Wett gemacht.

Sternschweif
 
Hallo an alle!
Ich habe vor zwei Jahren meine Stelle in einem großen Krankenhaus gekündigt und bin in die Ambulante Pflege bei der Caritas gegangen. Mein Fazit: Das war das beste, was ich machen konnte. Im KH wurde ich mit ständig wechselnden Dienstzeiten und Schichten konfrontiert, was als Mama von zwei Kindern fast nicht mehr zu bewerkstelligen war. Als dann das Angebot der häuslichen Pflege kam dachte ich zuerst: ne, niemals. Denn man hörte ja so einiges. Meine Bekannte, die schon sehr lange bei einem anderen Anbieter arbeitet, meinte dann ich solle es mir wenigstens mal anschauen. Und dann habe ich das gemacht und war von Anfang an begeistert. Familienfreundliche Arbeitszeiten, Dienstwagen vor der Tür, nette Kollegen, Fach-und Weiterbildungsmöglichkeiten in alle Bereiche. Ja, ich muss auch mal Teildienste machen, die sind jedoch auf zwei bis drei mal monatlich begrenzt.
Und was auch ein riesen Thema ist, ist die Fachlichkeit. Ich hatte immer Angst davor, dass mein Fachwissen flöten geht, aber in der häuslichen Pflege muss man für alles geschult sein. Ich würde jederzeit wieder das KH gegen die ambulante Pflege eintauschen!:up:
 
Ich denke es kommt vor allem drauf an in welchen ambulanten Pflegedienst man arbeitet.
Ich hatte schon in 2 Pflegediensten gearbeitet, bei dem ersten war es ein ganz kleiner der versucht hat aus meiner Unerfahrenheit kapital zu schlagen. Der 2 bit mir eine Garantie für Frühdienst von Mo-Do der Rest waren eben die 12 Tage am Stück und halt eben Teildienste am Wochenende. Im Nachhinein weiß ich das die Stelle trotz guter bezahlung nicht die beste war, man wurde wegen jeder Krankmeldung unter Druck gesetzt. Aber durch die Zeit konnte ich mein Fachabi nachholen und ich denke mal wenn ich das Studium beginne werde ich wohl wieder in der Ambulanten Pflege tätig sein. Man kann da einfach flexibler sein im Sinne von Arbeitszeiten als in den meisten Kliniken. Aber zur Zeit genieße ich meine Arbeit in einer Klinik und merke eindeutig die Vorteile gegen über der ambulanten Pflege.
 
Ich habe eine Stelle angeboten bekommen mit 32 Stunden pro Woche. Zudem besteht die Möglichkeit, Vollzeit zu arbeiten und den Rest sozusagen als Überstunden ausgezahlt zu bekommen. Aber ich habe hier schon öfter gelesen, dass es sich auf die Rente auswirkt, wenn man nicht Vollzeit arbeitet. Weiß jemand, inwiefern es sich auf die Rente auswirken würde?? Macht das viel aus? Oder hat das mit dem Bruttogehalt zu tun, was ja dadurch, dass ich sozusagen Vollzeit arbeiten würde, auch höher wäre??
 
Oder hat das mit dem Bruttogehalt zu tun, was ja dadurch, dass ich sozusagen Vollzeit arbeiten würde, auch höher wäre??

Ja natürlich, womit denn sonst? Du verdienst in Teilzeit weniger, zahlst daher weniger ein und bekommst deshalb auch weniger Rente raus.
 
Hallo,
also ich war bis vor einigen Jahren umzugsbedingt bei versch. PD tätig. Mir hat die Arbeit immer Spass gemacht und war abwechslungsreich. Jede Tour ist anders mit anderen Aufgaben. Mir hat das selbständige arbeiten, mit dem Auto von Kunde zu Kunde sausen und mehr an der frischen Luft zu sein gefallen. Ich könnte mir bis heute den stationären Bereich nicht vorstellen, miefige Stationen, Pat.glocken, Stationsstress etc..
Das einzigste was mich bei den PD gestört hat, waren teilw. die geteilten Dienste. Mit 100% Arbeitszeit oft nicht anders machbar, aufgrund der Stunden. Ich empfand das immer als extrem nervig, mein Privatleben leidete auf Dauer darunter, weil man das Gefühl hat "immer" zu arbeiten. Ginge das anders, wären sicher auch Junge Kräfte mehr am PD interessiert. Wer es kann TZ zu arbeiten, ist der ambulante Bereich perfekt! Vor allem als Frau mit Familie bzw kleinem Kind.
 
Deinem Beitrag kann ich nur voll und ganz zustimmen! Ich sehe das genauso! Ich habe aus gesundheitlichen Gründen von der ambulanten Pflege in ein AH gewechselt. Der Wechsel war erst vor kurzem , aber mich stört Dasselbe wie Dich. Ständiges Schellen der Bewohner, ständiges Telefonklingeln und als Examinierte ist man Ansprechpartner für jede Kleinigkeit und hat zudem ein Handy auf dem die Telefonate und Schellen des ganzen Hauses eingehen....
Im ambulanten Dienst konnte man seine Patienten der Reihe nach ab"arbeiten" und hatte nicht alle Patienten auf einmal um sich. Nervende oder unangenehme Pat. hat man in der ambulanten Pflege nur kurzzeitig am Tag-jetzt muss ich sie 8 Stunden ertragen.Abgesehen davon, sind Patienten die in ihrem Zuhause leben, sehr viel dankbarer und umgänglicher. Deshalb werde ich nächste Woche zu einem Vorstellungsgespräch gehen auf eine Sozialstation.
 
ich behaupte mal frank und frei, dass es keine "nervenden oder unangenehmen" patienten gibt, sondern nur unangemessene personalschlüssel oder zu wenig fachpersonal (3jährig oder -helfer)
 
Ich könnte mir bis heute den stationären Bereich nicht vorstellen, miefige Stationen, Pat.glocken, Stationsstress etc..
Das einzigste was mich bei den PD gestört hat, waren teilw. die geteilten Dienste.

Tja, siehst du, jeder Jeck ist anders und ich kann es mir nicht vorstellen, in einem Pflegedienst zu arbeiten, wo man Tag für Tag dieselben Patienten betreuen muss, in teilweise himmelschreiend unhygienischen Bedingungen arbeiten muss und dann auch noch diese geteilten Dienste.........Graus! Und wenn's ein kleiner PD ist und ein Mitarbeiter krank ist lastet noch mehr auf den anderen Pflegekräften. Und dann diese ganze treppauf treppab Rennerei! Dann lieber gepflegt auf ner Station arbeiten, Patienten mit kurzer Liegedauer, wenig nervende Angehörige und auch keine Haustiere, die einen anfallen, also von mir ein klares NEIN DANKE was ambulante Pflege angeht.
 
ich behaupte mal frank und frei, dass es keine "nervenden oder unangenehmen" patienten gibt, sondern nur unangemessene personalschlüssel oder zu wenig fachpersonal (3jährig oder -helfer)

Jein. Man toleriert diese Patienten vielleicht leichter, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, aber es gibt nervtötende Menschen und die wird es auch immer geben.
 
Wie oft habt ihr den PatientInnen oder BewohnerInnen kennengelernt, zu denen tatsächlich niemand einen Kontakt aufbauen konnte?
Was für mich nervtötend sein mag regt eine KollegIn vielleicht deutlich weniger auf.
Ehrlicher wäre der Satz: es gibt Menschen, die ich nervtötend finde.
 
Findest du?
Ich gebe mal ein Beispiel: bei uns tauchte ein Patient zur stationären Aufnahme auf, der von Anfang an jeden, dem er begegnete, nervte.
Er wußte alles besser, beschwerte sich nach kurzer Zeit, dass er immer noch kein Zimmer hat, dass alle herumrennen würden und doch nichts geschähe, dass dies und das ja eine Zumutung wäre, er nahm auch von den Ärzten NICHTS an und betonte immer wieder, dass er bereits mit einem Bein im Urlaub ist.
Er blieb nur eine Nacht und entliess sich dann selbst wieder, wobei er es schaffte, sich wirklich mit jedem, der seinen Weg kreuzte, anzulegen, und auch die Therapievorschläge der Ärzte waren ihm alle nicht gut genug.

Es gibt, wie Eisenbarth schon sagte, sehr selten Menschen, die nervtötend sind.

Glücklicherweise sind sie in der Minderheit, sonst wären wir auch schon alle Insassen einer geschlossenen Abteilung.
 
Ich muss Betty Boo recht geben, was die Zustände betrifft: natürlich ist es nicht immer hygienisch einwandfrei. Andererseits habe ich da aber keinen Chef, der mir ständig auf die Finger schaut oder irgendwas will.Geteilte Dienste gab es bei uns nur sehr selten. Das ist bei jedem Pflegedienst anders. Ich hatte auch nicht ständig dieselben Patienten, sondern habe gewechselt zwischen den Touren. Gerade bei Behandlungspflegen wie Wundversorgungen oder Portleute wechseln die Patienten öfter.Ich denke, daß es in jedem Bereich Gutes und Schlechtes gibt.
 
das ist in vielen Pflegediensten der Fall, das kann ich nur bestätigen. Auch diejenigen, die beizeiten Intensivpflegepatienten betreuen, bauen sich gerne Häuser privat und lassen den Patienten zuhause, wenn ein Krankenhausaufenthalt not tut, weil das gute Geld ja dann ausfällt. Bei 20-35000 Euro im Monat....die da wegfallen können....macht das natürlich einem kleinen Pflegedienst auch schon mal nervös..... Wir arbeiten anders. Respekt und Achtung sind die Zauberworte. Für den Klienten. Für den Mitarbeiter, der auch ein Mensch ist und möglichst durch seine Arbeit nicht zum Pflegefall wird. Das Familien- und Privatleben wird geachtet. Wir sitzen alle in einem Boot und stärken uns gegenseitig. Nicht jeder Mitarbeiter allerdings ist dieser schweren ARbeit in der Pflege gewachsen. Persönliche Reife und eine stabile Persönlichkeit sind Bedingung für diesen Beruf, auch die Teamfähigkeit spielt eine große Rolle bei der Qualität der Arbeit. Alles mach neu. Mögen sich alle in diesem Sinne erneuern. Viele Grüße aus Hamburg. Anders und Gut.
 

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