Hallo,
es ist auch mein Eindruck, dass es in puncto der "Beliebtheit" von Themen eine Art "Ranking" gibt bei Schülern...
Spannend ist natürlich erstmal allles, was "der Herr Doktor" macht sowie das Erlernen von irgendwelchen "Techniken" (sofern die Schüler sehen, dass damit im Arbeitsalltag eine vermeindlich "Aufwertung" des eigenen Status [Achtung Ironie!] verbunden ist)....
Dazu gehören halt Krankheitslehre und fachpraktischer Pflegeunterricht.
Was ist falsch daran manche Unterichtseinheiten interessanter zu finden als andere? In der Schule fand ich Kunst blöd und überflüssig, was sagt dass jetzt über mich oder meinen Schulabschluss aus? Nichts!
Wenn ich Recht langweilig finde oder irgendwas anderes, dann sagt das genausowenig darüber aus, was ich als Krankenpfleger kann.
Hier wird über einen Kamm geschoren, was ich nicht in Ordnung finde. Wieso sollen Schüler vermeintlich spannende Themengebiete nicht toll finden, nur um Dozenten anderer Fächer nicht vor den Kopf zu stoßen?
Ist doch Quatsch!
Weiter hinten im "Ranking" stehen Dinge, von welchen die Schüler nicht den direkten und unmittelbaren Praxisbezug sehen (welche aber zwingend erforderlich sind, um einen etwas breiteren Horizont zu bekommen). Dazu gehören die Bezugswisenschaften, die der "Herr Doktor" eben nicht vertritt....also Inhalte der Geisteswissenschaften, Pflegewissenschaft etc.
Dann sollten die Dozenten vllt mal versuchen die SChüler von ihren langweiligen Fächern zu überzeugen. Mir ist durchaus klar dass Gesprächsführung wichtig ist, aber Schulz von Thun dreißig mal durchzkauen und dann in 150 Minuten durch die gesamte Kardiologie zu hechten steht in keinem Verhältnis.
Anders gesagt: Schön, wenn ich mit dem Patienten reden kann, während ich seinen Herzinfarkt nicht bemerke.
Die Frage nach "Inkompetent" lässt sich meiner Meinung nach nicht so eindeutig klären, da hier der Begriff erstmal definiert werden müsste.
Was meinen Schüler, die sowas sagen?
Meine Hypothese ist die, dass Schüler glauben, der "Pflege Heute" ist Gesetz... es ist schwer, denen klar zu machen, dass in anderer Literatur andere Hinweise zu finden sind; dass ein Schulbuch eben nicht "den aktuellen Stand" wiederspiegeln muss etc.
Auch dass es normal ist, dass es eben nicht nur "eine Wahrheit" gibt....nebeneinander verschiedene Auffassungen existieren und man auch Widersprüche aushalten muss.
Das bezieh ich mal auf mich, weil der Thread und das Wort "inkompetent" von mir kommt.
Ich hab hier ja jetzt auch schon mehrmals geschrieben, dass es Lehrer gibt die Dinge falsch darstellen. Und zwar nicht ein wenig anders als im Pflege heute, sondern falsch. Schlicht und ergreifend falsch.
Oder ist es Ansichtssache, ob die Reizweiterleitung im Herzen nur in der rechten Herzhälfte oder im ganzen Herzen stattfindet? ich denke da gibt es wissenschaftliche Beweise für die Richtigkeit einer Aussage. Wenn ein Lehrer da was anderes behauptet, ist das Quatsch und ziemlich inkompetent.
Ebenfalls legitim finde ich persönlich, wenn ein Dozent mal etwas nicht weiss...Schüler überblicken allerdings oft ein Feld in seiner Breite nicht und glauben, dass der "herunter reduizierte Ausschnitt" aus dem Unterricht "die ganze Wahrheit ist".
Wurde hier schon oft genug gesagt, dass ein Dozent ruhig mal was nicht wissen kann. Er sollte sich dann nur nicht was aus den Fingern saugen, sondern das zugeben... Aber ich wiederhol mich nur.